Nach viel zu langer Zeit kommt mal wieder ein Lebenszeichen von mir. Im Dezember ist eine ganze Menge passiert, unter anderem waren Weihnachten und Silvester, außerdem bin ich das erste Mal verreist.
In der Woche vor Weihnachten haben Jana und ich beschlossen, nach dem Campamento ein paar Tage in Samaipata auszuspannen. Dafür nahmen wir uns vier Tage Zeit, in denen wir den kleinen Ort erkundeten, zu El Fuerte, dem Inka-Kulturerbe, und Cuevas, schöne Wasserfälle mitten in der Natur, fuhren. Außerdem haben wir einen Ausritt durch die Berge gemacht, der uns einen wunderschönen Blick über Samaipata ermöglicht hat.
Angekündigt waren zwar um die 20 Grad und mit Wolken, allerdings war davon nichts zu merken, dafür hatten wir circa 30 Grad ohne Wolken mit strahlend blauem Himmel. Leider hatten wir auch keine Sonnencreme mitgenommen, sodass wir direkt nach unserem ersten Ausflug zu El Fuerte total verbrannt waren und uns am nächsten Tag erst am späten Nachmittag rausgewagt haben. Alles in allem war es eine tolle Zeit und die Stadt Samaipata mit den vielen kleinen, großteils sehr ökologischen und vegetarischen Läden ist wirklich sehenswert. Es war der perfekte Ort zum Ausspannen. Am letzten Abend ist in der ganzen Stadt der Strom ausgefallen, dadurch konnten wir tausende von Sternen sehen, das war ein toller Abschluss.
Als wir wieder zu Hause waren, ging es direkt weiter mit Weihnachten. Bei knapp 30 Grad wollte sich bei niemandem von uns Volontären eine richtige Weihnachtsstimmung einstellen, außerdem waren alle etwas angespannter als sonst, an ihrem ersten Weihnachten ohne Familie.
Trotzdem war die Feier, die wir im Hogar gefeiert haben, sehr schön, es begann Samstag mit Schwimmbad mit dem ganzen Proyeto, danach gab es eine Messe und am Abend haben alle zusammen im Hogar gegessen, natürlich gab es ein besonderes Essen mit Soda und Nachtisch!
Nach dem Essen fand ein Programm im Kolosseum, einer überdachten Sporthalle, statt. Es wurden Spiele wie Reise nach Jerusalem oder Bingo gespielt, außerdem haben sowohl ein paar Kinder als auch wir deutschen Volontäre ein Lied vorgetragen. Geschenke gab es an Weihnachten selber nicht mehr, da die Kinder in der Woche vor Weihnachten bei verschiedenen Veranstaltungen waren und dort Geschenke bekommen hatten. Der Abend endete für uns gegen 23:30 Uhr, als schließlich alle Kinder im Bett waren.
Am nächsten Tag, dem 25. Dezember, wurde eine weitere Messe gefeiert, wie immer sonntags, und es gab nochmal ein Essen mit allen aus dem Proyeto.
Nachmittags haben wir unserer Gruppe die von uns vorbereiteten kleinen Geschenke überreicht: Ein Foto von ihnen mit einem Lutscher und einen kleinen Tannenbaum aus Papier. Die meisten Kinder haben sich sehr über diese Kleinigkeit gefreut und auch das eine oder andere Kind, das sein Geschenk erst nicht haben wollte und es uns zurück gab, kam später wieder und fragte, ob es sein Geschenk nicht bitte wieder bekommen könnte.
Abends haben wir noch mit dem Teil der WG, der da war (die Italiener waren über Neujahr in Italien), Weihnachten gefeiert, ein Essen vorbereitet und gewichtelt. Das war ein wirklich schöner Abend!
Kurze Zeit später stand auch schon das neue Jahr vor der Tür. Am 31. Dezember stand, wie immer samstags, der Schwimmbadbesuch an. Abends wurde, wie an Weihnachten auch, zusammen mit allen gegessen. Danach sind die Kinder aus den Projekten Patio, Mano Amiga und Techo wieder gefahren, nur das Barrio hat im Hogar übernachtet.
Um 23:30 Uhr haben sich alle im Speisesaal versammelt, der Padre hat eine kurze Ansprache gehalten und dann wurde mit Cola auf das neue Jahr angestoßen. Nach dem Anstoßen haben sich alle auf dem Sportplatz versammelt, wo jedem Kind eine Tüte mit Knallern gegeben wurde. Nachdem es die Erlaubnis gab, rannten alle Kinder von 6 bis 18 Jahren fröhlich mit ihren Tüten in den Händen, um einen geeigneten Ort zum Zünden der Knaller zu finden. Manche Kinder fanden es witzig, unseren Sitzplatz als den besten Platz dafür zu nehmen, auch wenn es oft nur Streichhölzer zum Erschrecken waren.
Wir durften auch ab und an einen Böller anzünden oder eine Wunderkerze halten, auch, weil die Kleinen natürlich noch etwas Hilfe brauchten. Insgesamt waren wir gegen ein Uhr nachts echt verwundert, dass keiner verletzt war und alle glücklich und zufrieden ins Bett gehen konnten.
Als wir zu Hause in unserer WG waren, hatten wir noch unseren eigenen kleinen Silvestermoment mit Wunderkerzen auf dem Balkon, den wir sehr genossen haben.
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