Mittlerweile ist knapp ein Monat vorbei, seitdem ich mich das letzte Mal gemeldet habe. Grund dafür ist, dass sich in unserem Projekt, so kommt mir es vor, nicht so viel getan hat, aber ich glaube das liegt daran, dass ich mich hier mittlerweile total wohl fühle.
Also hier die Ereignisse, die sich so im Oktober bis jetzt ereignet haben und ein paar allgemeine Infos.
Der Spoken English Course
Vom einfachen Vokabeln wiederholen am Anfang, über die englische Grammatik, bis zu ausführlichen Konversationen und Vorträgen am Ende des Kurses, wird alles in diesem Kurs geübt. Ziel des Kurses ist es, dass die Teilnehmer wirklich versuchen, sich einen ganzen Monat nur auf Englisch zu verständigen, um so die Sprache recht schnell zu lernen. Dadurch, dass wir nur Englisch können oder halt kein Tamil, sah es Father George als ideale Möglichkeit uns als Lehrer für diesen Kurs einzusetzen. Der Anfang war etwas schwer, da sie sehr schüchtern waren und es für uns auch der erste Kurs war, aber wir fanden uns recht schnell zurecht und leiteten den Unterricht für ca. 4 Stunden am Tag. Mitte Oktober ist der erste Spoken English Course, den wir begleitet haben, dann zu Ende gegangen. Einen Monat haben wir zusammen mit den 3 Sistern und einer jungen Frau Englisch gelernt und waren unserer Meinung und der von Father George nach erfolgreich. Zwar flossen beim Abschied keine Tränen, aber wir haben unseren ersten Kurs dennoch in unser Herz geschlossen, da er ja ein Teil von unserer ersten Zeit in Indien ist. Zudem bestehen sie darauf, dass wir sie einmal besuchen kommen.
Mitte/Ende Oktober hat der zweite Kurs begonnen und es handelt sich diesmal um 4 Sisters, die schon einmal einen kleinen Kurs gemacht haben, aber nur für ein paar Tage. Die erste Woche verspricht aber auch schon, dass wir mit diesem Kurs wieder viel Spaß haben werden.
Winter is comming…
Mit dem Monat Oktober beginnt üblicherweise die Monsunzeit bis Januar und der damit verbundene Winter. Der Winter ist wichtig für die Landwirtschaft und Wirtschaft hier in Tamil Nadu, da durch den Regen die Felder bewirtschaftet werden können und dadurch wiederum Jobs entstehen. Allerdings hatte es die erste Hälfte im Oktober kein einziges Mal geregnet und die Einwohner sehnten sich nach Regen. Endlich, Mitte Oktober regnete es zwei Tage hintereinander kräftig und die Temperaturen sind auch deutlich gesunken. Statt 38°C am Tag sind es „nur“ noch 33°C und in der Nacht geht es auf 25°C runter. Das klingt für euch wahrscheinlich jetzt immer noch ziemlich warm, wenn ihr aus dem Fenster schaut, aber hier fühlt sich das ganze etwas kälter an. Als kleinen Spaß haben wir uns nach dem ersten Regenschauer in die wärmsten Klamotten geschmissen und sind damit runter zum Abendessen gegangen, um den „Winter“ symbolisch zu begrüßen. Dies sorgte für einige Lacher am Abend. Es tut auch gut seine Decke nicht nur als Dekoration auf dem Bett liegen zu haben, sondern sie auch wirklich benutzen muss. Father Amaladoss (der Leiter des Projekts) meinte auch, dass es im Dezember und Januar noch kühler wird und nachts Temperaturen zwischen 18°C und 20°C erreicht werden, worauf ich mich jetzt schon freue.
Ein weiterer Grund warum ich den Regen hier mag, ist, dass die sonst eher trockene und braune Landschaft etwas grüner und lebendiger wird. Lebendig leider im wahrsten Sinne des Wortes. Denn durch den häufigeren Regen und den milden Temperaturen fühlen sich die Mosquitos hier ziemlich Wohl, zu Wohl. Auch der Sportplatz wird im Moment auf natürliche Weise „begrünt“. Zwar wächst nicht wirklich ein richtiger Rasen darauf, sondern eher Unkraut, welches aber trotzdem gut aussieht.
Dass es Winter wird merkte ich auch am eigenen Körper. Knapp eine Woche nach dem ersten Regen hatte ich eine Erkältung. Es ist zwar schwer zu glauben, aber auch in solch warmen Gebieten kann man sich erkälten. Die war aber Gott sei Dank nicht lange von Dauer, da man hier ja ganz gut ausschwitzen kann ;).
So das war es auch schon wieder. Demnächst folgt ein kleiner Beitrag zur ersten „großen“ Reise durch Indien (Tamil Nadu), die wir Ende Oktober bestritten haben. Wir haben zwei andere Projekte weiter im Norden besucht und reichlich Eindrücke gesammelt, die ich im nächsten Blog versuchen werde euch zu vermitteln.
Bis dann.
Felix
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