Die Kinder von Coimbatore

365 Tage Indien

In meinem neuen Zimmer/ Die Toilette

Unser Zimmer

Ein Großteil unseres Zimmers

Als ich bei meiner Ankunft das Zimmer sah, war ich erst einmal überwältigt von der Größe. Ich hatte mir ein etwas kleineres Zimmer für uns Beide vorgestellt. Im Zimmer standen ganz unspektakulär zwei Betten, zwei Schreibtische (einer groß, der andere klein) und ein Schrank. Zu den Betten sei gesagt, dass ich sie anfangs für sehr hart hielt. Was mir im nach hinein etwas töricht vorkommt, da wir meiner Meinung nach in Europa auf zu weichen Betten schlafen, und verwöhnter sind (im Sinne von „etepetete“). Auf dem Bett habe ich einen deutlich angenehmeren Schlaf und weniger Rückenschmerzen als in Deutschland. Der Schrank wird von uns eigentlich gar nicht genutzt, da wir einen „Sims“ an einer Wandseite haben und ihn als Ablage für unsere Klamotten und anderes Nutzen. Die Rucksäcke und sonstiges verstauen wir unter unserem Bett. Der Schrank ist also etwas unnötig.

Gang zum Zimmer

Gang zu unserem Zimmer

In unserem Zimmer gibt es auch noch einen weiteren Raum, das Bad. Als ich es das erste mal betrat suchte ich verzweifelt nach einer Dusche. Jedoch fand ich nur zwei Wasserhähne in der Wand und einen Eimer darunter. Es handelt sich hierbei um die Dusche. Man füllt den Eimer einfach mit Wasser und schüttet es sich über den Körper. Simpel aber effektiv und wassersparender als Duschen oder ein heißes Bad. Dies hat mich etwas zum nachdenken über mein Waschverhalten bewegt und ich frage mich ob es denn wirklich nötig war 5-10min zu duschen oder sich ein heißes Bad einzulassen, wobei im nach hinein ein vielfaches an Wasser „verschwendet“ wurde als beim Waschen hier. Auch gibt es Warmwasser, welches ich jedoch nicht nutze, da sich kalt zu waschen um einiges angenehmer und erweckender wirkt, auch wenn es immer wieder aufs Neue Überwindung kostet.

Dusche

Unsere „Dusche“

 

Bad

Das Bad

Zur Toilette nun noch ein Wort 🙂 Wie schon in einem Anderen Beitrag erwähnt hing in den ersten Tagen noch eine Rolle Klopapier am Halter. Auf kurz oder lang war uns beiden wohl bewusst, dass irgendwann der Moment kommen würde, an dem die Rolle leer sein würde. Dies war ausgerechnet bei mir der Fall, als ich – nun ja wie man so schön sagt – ein größeres Geschäft verrichtete. Ich griff zu meiner Linken und hielt auf einmal den letzten Streifen in der Hand. Für einen Moment herrschte Stille. Dann griff ich zu meiner Rechten, wo ein Schlauch hing, mit dem man bei einem größeren Geschäft seinen Allerwertersten reinigen kann. Jonathan wie auch ich hatten schon viel darüber diskutiert wer ihn wohl als erster benutzen müsste, und wir hatten auch beide einen heiden Respekt davor. Aber wie man so schön sagt: „In der Not frisst der Teufel Fliegen.“ Und so kam es, dass ich ihn zum ersten mal benutzte, was so muss ich gestehen sehr angenehm war und ein sehr sauberes Gefühl zur Folge hatte. Klopapier haben wir übrigens immer noch keines, aber es ist auch nicht wirklich nötig. Übrigens gibt es nicht auf allen indischen Toiletten solche Schläuche („Poduschbrausen“). Jedoch stehen immer Eimer und Wasser bereit 😉 Etwas gewöhnungsbedürftig aber total normal, wenn man sich einmal darauf eingelassen hat.

Toilette

Toilette (links: „Podusche“, rechts: leere Klopapierrolle)

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3 Kommentare

  1. Sabrina Trost

    Hey Fabian,
    wenn du dich gerne austauschen möchtest, können wir das am einfachsten per skype machen. Also wenn du Zeit und Lust hast, können wir einfach mal ne Runde skypen. Das ist wahrscheinlich am einfachsten. Denn so auf Anhieb, weiß ich nicht, was ich dir über meine Zeit in Indien schreiben soll. Außer du hast konkrete Fragen. Das würde es eventuell einfacher machen. Liebe Grüße

  2. Liebe Sabrina,

    Es freut mich, dass du meinen Blog entdeckt hast und ließt. Ich bin ja nicht der zuverlässigste Schreiber. Witzig, dass du im gleichen Projekt warst und sich das Zimmer bis auf die Bewohner kaum verändert hat. Echt lustig, dass ihr das Teil auch Po-Dusche genannt habt 🙂 Gerne würde ich auch von deinen Erfahrungen in Indien hören. Gibt es da eine Möglichkeit?
    Vielen Dank und viele Grüße aus Kovai

  3. Sabrina Trost

    Lieber Fabian,

    ich habe gerade durch Zufall deinen Blog entdeckt und bin gerade ganz fasziniert. Gemeinsam mit einer Freundin waren wir 2010/11 für einige Zeit in dem Projekt tätig. Das Zimmer hat sich nicht verändert. So haben wir vor nunmehr 6 Jahren auch dort gelebt. Ich musst bei deinem Eintrag über die Toilette herzlich lachen!!! Ganz genauso erging es uns damals auch. Nachdem die erste und einzige Toilettenpapierrolle leer war, herrschte kurz Ratlosigkeit und dann haben wir uns auch den indischen Gepflogenheiten hingegeben. 😉 Und wir haben die Vorrichtung ebenfalls Po-Dusche genannt. Herrlich, dass du sie genauso nennst! Ich bin gespannt, was du noch alles erleben wirst!

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