Die Abkürzung VEMBU steht für Vilathikulam Empowering Movement for Building the Underprivileged. VEMBU ist einzigartig in Tamil Nadu (dem Bundesstaat, in dem sich Vilathikulam befindet), da es sich nicht, wie die meisten anderen Don-Bosco-Projekte eine „Aufgabe“ zu eigen gemacht hat (wie zum Beispiel sich auf eine spezielle Gruppe Kinder zu konzentrieren (z.B. Heimatlose oder HIV-infizierte) und diese in einer Einrichtung aufzunehmen), sondern viele einzelne Projekte und Aufgaben ins Leben gerufen hat und am Leben erhält, die auf die soziale Integration von v.a. Kindern, Jugendlichen und Frauen aus der hiesigen ländlichen Region hinarbeiten.
Teil von VEMBU sind 40 „night-schools“ in verschiedenen Orten: Hauptziel ist es, dort für Kinder einen Platz zum Hausaufgaben machen und Lernen zu schaffen, sie werden dabei unterstützt durch anwesende Lehrkräfte. Hier finden allerdings ebenfalls die Children-Parliaments statt: Die Kinder wählen innerhalb einer Gruppe selbst Vorstände, diskutieren über Probleme in ihrem Ort/in ihrer Stadt (banales Beispiel: eine kaputte Straßenlaterne) und melden das dem tatsächlichen Vorstand des Ortes/der Stadt. Die Anfragen der Kinder müssen beachtet werden. So werden Kinder zur Mitverantwortung erzogen. Zudem können die Kinder ihr Erspartes den Lehrkräften anvertrauen, die darüber Buch führen und alles am Ende des Jahres wieder auszahlen (Savings-Club). Zuletzt gehört noch der Eco-Club zu den night-schools: unter der Leitung eines Mitarbeiters werden die Kinder in Sachen Umwelt und Umweltverschmutzung aufgeklärt, es werden auch Projekte wie Baumpflanzungen durchgeführt. Nicht in allen night-schools gibt es Children-Parliament, Savings-Club und Eco-Club.
Ein weiterer Zweig VEMBUs sind die Selbsthilfegruppen für Frauen: Damit Frauen ihre eigene Existenz aufbauen und nachhaltig erhalten können, leiht VEMBU ihnen Geld, was sie dann nach und nach zurückzahlen.
VEMBU beinhaltet außerdem die sogenannte „stitching-class“ und „typing-class“. Hier kommen täglich (beinahe ausschließlich) Frauen zusammen, um Nähen und das Schreiben an der Schreibmaschine zu lernen. Natürlich muss auch die „Press“ hier Erwähnung finden: hier arbeiten meist drei bis vier Männer und eine Frau. Es handelt sich um eine Art Buchpresse: Die Mitarbeiter stellen hier Schulhefte oder auch Kalender her.
VEMBU setzt sich außerdem ganz stark für Jugendliche ein: Vormittags findet hier in VEMBU Unterricht für die „dropouts“ statt: „dropouts“ brechen aus allen möglichen Gründen die Schule ab, bzw. schaffen es nicht durch die Prüfungen. Das Ziel des Unterrichts ist es, diese Jugendlichen fit für die Prüfungen zu machen. Bestandene Prüfungen sind für die Zukunftsaussichten der Jugendlichen (Jobfindung) sehr wichtig. Zudem tagt die Youth-Group einmal monatlich: Jugendliche im Collegealter planen Projekte (wie Kaalai Iravu oder auch Aufräumaktionen im Sinne der Umwelt) und führen diese durch.
Natürlich wäre unser Hauptprojekt das Hostel hier, wo Jungen aus Dörfern oder ländlichen Regionen unter der Woche leben, da es bei ihnen in der Gegend keine Schule gibt und der tägliche Weg zur nächsten Schule zu weit wäre. Aufgrund neuer Bestimmungen, was Sanitäranlagen etc. angeht, die für die Jungs zur Verfügung stehen müssen und die VEMBU zu dem Zeitpunkt des Inkrafttretens der Bestimmungen nicht erfüllen konnte, gibt es das Hostel momentan nicht. Die Fathers sind da aber dran und wollen so bald wie möglich wieder mit ein paar Jungs anfangen, bevor im Juni wieder dann der volle Betrieb aufgenommen werden soll.
Verwirklichen möchte VEMBU also – ganz grob umrissen – eine bessere soziale und ökonomische Einbindung von Frauen in die Gesellschaft (Selbsthifegruppen der Frauen), eine Erziehung der Kinder und Jugendlichen zu Eigen-, Mitverantwortung und aktive Teilnahme in der Gesellschaft (Eco-Club, Children-Parliaments, …) und die Erhaltung der hiesigen Traditionen und Kultur (Programme wie Kaalai Iravu).