Die ersten Tage Indien

Das Flugzeug landet und nach etwa 17 Stunden in drei verschiedenen Fliegern mit jeweils sehr gutem Essen und Filmen sehen wir das erste Mal unsere neue Heimatstadt Vijayawada. Anders als vorgestellt ist es zunächst relativ grün rund um den kleinen Flughafen. Schon beim Aussteigen schlägt uns die Hitze ins Gesicht und man merkt, dass unsere deutschen Sommer nichts gegen die Nachsommerzeiten hier sind. Nach kurzer Planlosigkeit finden wir schließlich jemanden, der uns von der Einrichtung Navajeevan Bala Bhavan abholen soll und lernen auf der Fahrt zu unserer Wohnung den indischen Straßenverkehr kennen. Regeln gibt es hier auf den ersten Blick keine. Jeder, egal ob Tuktuk, Motorrad, Auto, Bus oder Fahrrad, sucht sich seinen Weg auf den Straßen und hupt sobald sich jemand in sein Sichtfeld schiebt. Demnach ist die Lautstärke überall auf einem gewissen Level. Von überall winken einem Kinder zu oder schauen einen Leute neugierig an, da man einer der wenigen Weißen in der Stadt ist.

Diese ersten Eindrücke von Vijayawada und seinen Einwohnern bewahrheiteten sich auch innerhalb der letzten Tage. Ich bin nun bereits den zehnten Tag in Indien und wenn ich alles bis jetzt Erlebte hier auflisten würde, würde ich damit ein ganzes Buch füllen. So werde ich im Folgenden eher allgemeiner einige Dinge schildern…

Hier in Vijayawada wohne ich mit meiner Mitvolontärin Zora und acht supernetten, österreichischen Volontären in einer WG. Diese liegt in der Mitte der Stadt. Etwa fünf Minuten zu Fuß davon entfernt befindet sich der Head Quarter, das Hauptgebäude der Einrichtung der Salesianer Don Boscos, in welchem sich beispielsweise Büros der Mitarbeiter und der Fathers, einige Schlafräume für die College Boys und ein kleiner Speisesaal befindet. Hier können wir, wenn wir wollen, täglich indische Mahlzeiten genießen, die vom Schärfegrad meist sehr angenehm sind. Wenn mal kein Bedarf mehr nach Reis und Curry vorhanden ist, liegt aber auch der D-Mart, also der Supermarkt um die Ecke, in welchem man einfach alles findet: Essen, Kosmetik, Küchengeräte, indische Kleidung und noch vieles mehr. Nach frischem Obst und Gemüse kann man jedoch vergeblich suchen. Dafür gibt es immer wieder einzelne Stände, aber auch mehrere Märkte, an denen die Händler ihre Drachenfrüchte, Papayas, Custard Apples, und noch vieles weitere anpreisen. Gleich am ersten Tag waren wir mit ein paar der anderen, schon etwas erfahreneren Volos auf dem nächstgelegen Fruit market und stellten schnell fest, dass das Verhandeln hier definitiv dazugehört. Bis wir da aber einen Durchblick haben, wie viel die Händler für was verlangen können, dauert es wahrscheinlich noch ein bisschen.

Frühstück im Head Quarter
Fruit market bei Nacht

Auf den Straßen und in den Gassen Indiens ist eigentlich immer etwas los. Überall herrscht reges Treiben und teils muss man kurz warten, bevor man sich seinen Weg durch die Menge bahnen kann. Doch langweilig wird einem dabei nie, denn überall gibt es etwas anderes zu sehen: die schönen, bunten Gewänder der Frauen und Mädchen (von welchen ich nun auch schon welche besitze), jegliche Art von Fahrzeugen, Händler, mit ganz unterschiedlichen Waren und immer wieder Bettler, die um Geld bitten.

Die Straße zu unserem Haus (das türkise auf der rechten Seite)
Zora und ich in unseren neunen Punjabis

Allgemein hat man das Gefühl, dass ganz Vijayawada unter Tags auf den Straßen ist, was durch die warmen Temperaturen hier jedoch auch möglich ist. Tagsüber hat es zurzeit meist um die 35° C. Abends kühlt es dann zum Glück ein bisschen ab und wir können uns gut auf unserer Dachterrasse aufhalten und die gefüllten Tage mit netten Gesprächen oder auch der ein oder anderen Tanzeinlage ausklingen lassen.

Unsere Dachterrasse
Fast unsere ganze WG

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Jeden Tag ein neues Abenteuer

  1. Eva M.

    Liebe Antonia, vielen Dank für deinen tollen Bericht und die wunderschönen Fotos.
    Ich denke so oft an dich und wünsche dir weiterhin eine aufregende Zeit 💛
    Alles Liebe, Eva
    Viele Grüße auch von Nina und Brooklyn 😉

  2. Vroni

    Liebe Antonia,
    es ist so schön von Dir zu lesen! Da rücken die eigenen Erinnerungen sehr nah und am liebsten würde ich einfach mal kurz vorbeischaun 🙂
    Genieße diese besondere Zeit, dieses wunderbare Land und die Herzlichkeit der Kinder.
    Sei ganz liebe umarmt von Deiner Patin Vroni

  3. Andrea Günther-Reitinger

    Liebe Antonia,

    schön, auf diesem Wege von Dir etwas zu hören und zu lesen!
    Ist ja richtig was los, bei Euch – so viele Volonteers auf einem Haufen!

    Herzliche Grüße aus Weilheim von
    Andrea

  4. Hela

    Liebe Antonia, mit viel Interesse und Neugier haben Opa und ich natürlich deine Seite gelesen. Wir freuen uns, von dir zu hören und etwas von dem, was du alles in Indien erlebst. Voller Spannung erwarten wir die nächsten Berichte. Wir denken oft an dich , pass gut auf dich auf und weiterhin eine gute Zeit. Liebe Grüße von Opa und Oma

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