Liebe Blogleser,

die Wochen verfliegen hier wie im Flug und nun sind es nur noch zwei Monate bis mein Rückflug ansteht.

Am letzten Wochenende haben wir das Fest von Maria Auxiliadora (dt. Maria Hilf) gefeiert. Maria hat für die Salesianer in Südamerika neben dem heiligen Don Bosco eine sehr große Bedeutung. Am vergangenen Donnerstag (23.05) feierten wir abends einen festlichen Gottesdienst. Die Leute kamen aus allen umliegenden Dörfern, denn auch, wenn Quebrada Honda nicht groß ist, sind wir sozusagen die Kreisstadt von dem Bezirk Yanatile. Die Kirche war gut gefüllt. Laura und ich durften in der Messe mit Musik machen. Die ganze Woche über probten wir schon fleißig und so begleitete Laura die Lieder mit der Gitarre und ich mit dem Saxophon.

Danach wurde der Abend dann mit traditionellen Tänzen und Liedern ausgeschmückt. Auf der Straße wurde eine große Bühne aufgebaut und die Menschen versammelten sich um die Showfläche herum. Ich war sehr beeindruckt und habe großen Respekt vor diesen Tänzen, denn das ist gar nicht so einfach, wie ich feststellen musste. Gegen Mitternacht startete dann ein riesiges Feuerwerk und wir feierten in den Geburtstag von Maria Auxiliadora hinein. Auch eine Gruppe unserer Mädels bereitete einen Tanz vor und mit viel Freude präsentierten sie dann ihre Arbeit dem Publikum. Die ganze Darbietung war schon echt sehr beeindruckend, auch wie viele verschiedene Tänze und Kostüme wir zu sehen bekamen. Mir wurde dann erklärt, dass jedes Dorf seine eigene Tradition hat und diese dann im Tanz dargestellt und ausgedrückt wird! Die Show dauerte dann bis spät in die Nacht.

Der darauffolgende Morgen begann dann mit einem Gottesdienst und im Anschluss fand eine lange Prozession durch das Dorf statt. Es gab verschiedene Stationen mit Gebeten und Tänzen. Und nach der Prozession gab es dann für alle Mittagessen. So fuhren wir mit den Mädchen nach Monte Salvado, da alle Schüler zum Mittagessen dorthin eingeladen waren. Es wurde ein ganzes Schwein für alle Schüler geschlachtet 😉 Wir aßen mit den Schwestern und Padres zusammen. Am frühen Abend ging die Show vor der Kirche dann weiter und es wurde wieder getanzt und gesungen. Auch wir tanzten nun mit den Mädchen und hatten zusammen sehr viel Spaß, auch wenn ich zugeben muss, dass ich nicht im Ansatz so gut tanzen kann wie die Mädels 😉 Insgesamt ein sehr beeindruckendes Fest.

Nach dem Festwochenende kehrt hier nun wieder der Alltag ein. Die Beziehung zu den Mädchen wird immer intensiver und es macht richtig viel Spaß mit ihnen zu arbeiten, egal ob es sich hierbei um die Unterstützung bei den Hausaufgaben handelt oder ob wir mit ihnen spielen oder ihnen einfach Gesellschaft leisten, um mit ihnen zu quatschen.

Durch die Unterstützung von meinen Spenden wird es mir nun ermöglicht, etwas für die Mädchen anzuschaffen. Das Geld wird nun jedoch nicht mehr in die Verbesserung der Wasserleitungen und dem Lösen des Wasserproblems investiert. Es stellte sich einfach heraus, dass das viel zu kompliziert und verstrickt ist. Die Schwestern werden sich nun darum kümmern, es ist einfach größer als gedacht und dafür reichen meine finanziellen Mittel nicht. Dafür habe ich nun aber etwas anderes gefunden, von dem die Mädels auch viel mehr haben werden. Wir haben zwar zwei ganz tolle Plätze zum Spielen (ein großes Fußball- und Volleyballfeld und ein Basketballplatz) aber leider fehlen Bälle und Spielutensilien für die Mädels. Die Bälle gehen immer verloren und schnell kaputt. Ich habe nun die Genehmigung aus Deutschland und von hier, dass in den nächsten Wochen ein großer „Freizeitschrank“ angeschafft wird, in dem dann Bälle, Seilchen, HullaHupp-Reifen, Luftpumpe und was man sonst noch zum Spielen gebrauchen kann, gelagert wird. Den Inhalt des Schrankes werde ich dann auch noch aufstocken. Wenn das Geld dann noch reicht, sollen auch noch die Basketballkörbe ausgetauscht werden und die Linien auf den Federn neu gestrichen werden. Ich bin der Meinung, dass das eine sehr gute Alternative ist und die Mädchen davon auch mehr haben werden!

Hiermit bedanke ich mich noch einmal bei allen, die mir dies ermöglicht haben. DANKE!!

Sonnige Grüße aus den Anden sendet euch,

eure Anna 🙂