In den letzten zwei Wochen war Pruefungszeit. Es war ungewohnt, die allseits gefuerchteten „exams“ einzusammeln und nicht selbst auszufuellen. Die Pruefungen der zukuenftigen Sekretaerinnen liefen erstaunlich gut. Auch wenn sich die 1st Years noch nicht alle unregelmaessigen Verben im Simple Past merken konnten, so waren doch die Zukunftsplaene der 2nd Years ermunternd. In jeder Pruefung gab es einen „Schreibteil“, bei dem die Schuelerinnen 10 Saetze ueber Familie, Freizeit oder ihre Zukunft in 10 Jahren schreiben sollten. Natuerlich wollen viele einen erfolgreichen Job haben, ihre Familie unterstuetzen und Kinder haben. Einige hegen bereits feste Urlaubsplaene, um das erste Mal in ein Nachbarland oder sogar bis nach Singapur zu reisen. Anderen war es wichtig, bald ihr „sweetheart“ zu heiraten. In diesen Texten war offensichtlich, welch starke Bindung die meisten zu ihrer Familie haben. Sie wollen ihren Eltern und Geschwistern finanziell helfen und sind ihnen unglaublich dankbar.
In diesen Tagen bekamen einige Schueler ihre Koepfe nicht mehr aus den Buechern, so dass es schwer war, sie nach der Schule zum Abendbrot oder sonstigen Aktivitaeten ausserhalb ihres Zimmers zu holen. Weil „eat rice“ auch Zeit kostet, hatte sich eine Schuelerin ein Ei in die Federmappe gelegt, um nicht einmal fuers Mittagessen das Klassenzimmer zu verlassen. Am Wochenende mussten sich alle ausgedehnt ausruhen, weil „Teachaa, no energy!“ Auch nach den Pruefungen brauchten wir ein wenig Zeit, um zu regelmaessigem Unterricht zurueckzufinden. Dafuer wurden Glasflaschen verziert und mit Zukunftsplaenen gefuellt, und Getraenkedosen zu Teelichtglaesern umfunktioniert. Bei diesen Stunden ging es mehr oder minder gesittet um, doch die Maedels hatten ihren Spass. Zum Abschluss der Woche war ein naechster „Beauty Friday“ an der Tagesordnung, der mittlerweile zur Tradition geworden ist. Im Arend de Ru laufen dann einige Vorbereitungen: Haare hochstecken, Sarong anziehen, Musik auflegen, …
Ansonsten stand mal wieder eine traumhafte Hochzeit an. Diesmal hatte ich das Glueck, wenigstens die Braut zu kennen. Insofern waren die Lehrer des Hotels und alle anderen Volontaere mit von der Partie. Wir hatten lots of Spass. Es gab eine pomfortionoese Torte, die feierlich vom Brautpaar umrundet wurde, traditionelle und moderne Kleider, Khmerpop und Apsaratanz und natuerlich genuegend zu essen.
Zack, da ist auch schon der Maerz um. Zum Beginn dieses Monats bekam ich bereits den zweiten nentwigschen Besuch aus der Heimat, was ebenfalls eine wahre Wonne war.
Nun geht es wieder auf, meine Maedels zum Abendbrot zu bestellen und den Unterricht fuer morgen vorzubereiten. Bald schon ist Khmer New Year, darueber bald mehr im naechsten Post!
Seid lieb geherzt,
Julinka!
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