Das hier ist mein letzer Blogeintrag. Ein letztes Mal möchte ich berichten, wie die letzten Wochen in Indien für mich ausgesehen haben:

Marian Month (16. Juli bis 15. August)

Unser Brother hatte die Idee, unsere Boys in drei Gruppen einzuteilen: „Matha“, „Annai“ und „Amma“. Jede Gruppe hatte einen Leader (Chef). Die Gruppen traten in verschiedenen Wettkämpfen gegeneinander an. In jedem Wettkampf konnten sie Punkte ergattern. Wer am Ende die meisten Punkte insgesamt in den Wettkämpfen holen konnte, gewann einen Preis.

Skit Competition

Die Skit Competition war der erste Wettkampf zwischen den drei Teams. Jedes Team musste ein Drama (Schauspiel) vorbereiten. Dieses wurde dann vor allen Jungs, Brother und Fathers aufgeführt. Das Beste und Lustigste bekam am Ende die meisten Punkte. Es war echt schön (und lustig) mit anzusehen, was sich jede Gruppe überlegt hatte! 😃 Natürlich bekamen Marlene und ich zusammen mit einem Father eine tolle Aufgabe: Die Jury zu spielen und Punkte auf einzelne Kategorien zu geben! Ich liebe diese Aufgabe (nicht)!

Catch-Ball-Match und Volleyball-Match

Die nächsten Wettkämpfe standen an. Zuerst war das Match der small Boys. Damit alle eine faire Chance hatten, wurde die Version von Volleyball vereinfacht: Volleyball wurde zu Catch-Ball. Ziel war es, den Ball zu fangen und über das Netz zu werfen. Wurde ein Ball nicht gefangen und landete auf dem Boden oder ging nicht über das Netz, gab es einen Punkt für die andere Mannschaft. Wer den Ball hatte, durfte nicht mehr als drei Schritte gehen. Der Brother stand während des gesamten Spieles auf einer Leiter, um das Spielfeld besser im Überblick zu haben. Ich und Marlene bekamen jeweils auch eine Aufgabe: Marlene sollte die Punkte auf einem Whiteboard aufschreiben (bei jedem Spiel). Ich musste genau auf die Linie in der Mitte und auf das Netz achten. Sollte jemand die Linie beim Spielen überschreiten oder das Netz berühren, muss ich schnell eine Hand heben und den Namen der Person nennen. Keine leichte Aufgabe!

Beim Volleyball-Match der big Boys ging es richtig zur Sache. Man hat richtig gemerkt, das jedes Team unbedingt gewinnen wollte! Wie bei den small Boys musste ich mich wieder auf meine Aufgabe konzentrieren. Diesmal war es aber eine richtige Herausforderung! Teilweise waren die Jungs so nah am Netz, das ich kaum sehen konnte ob sie diese berührten oder noch nicht. Eine echte Millimeter-Entscheidung!

„Night Olympia und „Farewell to Volunteers“

Der nächste Wettkampf der Teams stand an. Gleichzeitig war dies unser „Abschiedsfest“, da nur noch wenige Tage bis zum Rückflug hatten. Eigentlich sollte die Olympia draußen auf dem Sportplatz stattfinden. Leider fing es aber abends zum regnen an und wir mussten alles in die AV-Hall verlegen. Es wurden viele unterschiedliche Spiele gespielt, wo die Teams gegeneinander antraten. Es war teilweise sehr spannend und hat Spaß gemacht beim Zuschauen 😊

Dann war es so weit und wir Volos waren an der Reihe. Zuerst hielt ein Junge auf Englisch eine kleine, emotionale Rede für uns. Danach waren wir dran und bedankten uns einzeln (zuerst ich, dann Marlene) bei allen Boys. Dann bekam jeder Junge von uns sein Abschiedsgeschenk überreicht. Manche Boys waren richtig emotional. Kein Wunder, wenn man ein ganzes Jahr zusammen verbringt!

Aber auch für mich war es traurig. Ein Jahr lang sah ich die Boys jeden Tag. Nun wieder in mein Heimatland zurückzukehren, war für mich im ersten Moment völlig surreal. Die Vorstellung das ich die Jungs nicht mehr sehe und nicht mehr im Projekt arbeite und lebe war echt hart. Aber ich wusste von Anfang an, das es so kommen wird. Es gibt immer einen Abschied. Aber wo es ein Abschied gibt, da gibt es auch wieder einen Anfang.

Jetzt sitze ich wieder daheim in Deutschland und denke an all die Sachen, die in Indien passiert sind. An all die Erinnerungen, die hoffentlich bleiben werden. An all die Menschen, die ich in Indien kennenlernen durfte. An all die Erlebnisse, Erfahrungen die ich mit nach Deutschland genommen habe. Aber eins weiß ich genau: Ich werde den Freiwilligendienst in Indien niemals vergessen! 😉

Zum Schluss möchte ich noch ein paar dankende Worte loswerden:

DANKE an alle, die meinen Blog verfolgt und geteilt haben, die nette Kommentare hinterlassen haben (ich habe mich über jeden Einzelnen sehr gefreut 😊)

DANKE an alle Spender, die etwas Geld auf meinem Spenderkonto hinterlassen haben! Mein Konto ist noch bis Dezember offen. Wer also für mich noch spenden möchte, kann dies gerne tun! Ich freue mich über jede Spende 😊

DANKE an meine Freunde und meine Familie, die meinen Freiwilligendienst supportet haben und mich begleitet haben (aus der Ferne)

DANKE an Hannah und Franzi, die ehmaligen Volunteere des Don Bosco Care Home für eure Unterstützung und Ratschläge vor und während meines Freiwilligendienstes. Danke das ihr anfangs alle Fragen rund um unser Projekt geduldig beantwortet habt und euch die Zeit genommen habt, uns in unseren neuen Aufgaben einzuweihen.

DANKE an die Organisation „Don Bosco Volunteers“ und allen Beteiligten, das ich die Möglichkeit hatte, an dem Auslandsjahr teilzunehmen und neue Erfahrungen zu sammeln. Danke auch, das ich euch immer erreichen konnte und das ihr immer ein offenes Ohr hattet. Das hat mir während meines Freiwilligendienstes sehr geholfen! 😊

Danke an meine Mitvoluntärin Marlene für ein tolles, gemeinsames Jahr in Indien und unsere gemeinsamen Aufgaben im Care Home

DANKE an alle Staff-Members und Köchinnen für die gute Zusammenarbeit und für das leckere Essen 😋

DANKE an alle Fathers und Brothers vor Ort, die immer geholfen und unser Jahr im Projekt begleitet haben

DANKE an den Rector des Care Homes, der für uns Volunteere zuständig war und immer Zeit für ein Gespräch hatte, wenn wir ein Anliegen hatten

Mein allergrößter Dank gilt aber den Boys im Care Home, dessen Alltag ich jeden Tag begleiten durfte. Auch wenn ich ein eher stiller Mensch bin, habt ihr mir euere Aufmerksamkeit geschenkt. Jede noch so kleine Geste war so wertvoll für mich und ich danke euch sehr. Ich weiß, das ihn jedem von euch ein Kämpfer steckt und das ihr es nicht so leicht habt. Trotzdem verliert ihr nie euren Humor und das ist so wertvoll! DANKE das ich euch kennenlernen durfte und danke das ich euch ein Jahr lang unterstützen durfte! 😊

So, ich hoffe ich habe jetzt niemanden vergessen! 😉

Und an die neuen, zukünftigen Volos Anne und Elisabeth: Ich wünsche euch ein richtig, tolles Jahr in Indien! Habt viel Spaß mit den Jungs und genießt es! 😊

Auf Wiedersehen!