Es ist Morgen! Die ersten Sonnenstrahlen kitzeln uns. Wir sind ganz gespannt auf den Tag. Heute ist kein ganz normaler Tag, heute wird der Weiher vor dem Internat abgefischt. Geangelt wurde die letzten Wochen schon ganz fleißig, doch nun sollte uns noch eine ganz andere Nummer erwarten.

Da kommen auch schon sie ersten Mädels. Sie lachen ausgelassen und freuen sich auf das heutige Event. Sieh mal, die kleinsten sind schon im Wasser! Selbstverständlich mit samt ihren Klamotten. Sie plantschen, spritzen, schwimmen und lachen. Für sie ist das ein Riesenspaß!

Nun bringen ein paar größere Mädels zusammen mit den Schwestern das Netz. Jeder packt an einem anderen Ende des Netzes an und das Spektakel beginnt. Nach und nach verschwinden die Körper der Mädchen im Wasser bis nur noch der Kopf herausschaut. Alle rufen verschiedene Anweisungen durcheinander, doch irgendwie scheint jeder zu verstehen, was er zu tun hat. Selbst ein paar Schwestern wagen sich ins Wasser. Die gehen tatsächlich mit ihrem kompletten Schwesterngewand hinein. Nun wird der ganze Weiher mit dem Netz durchkämmt. Zwischendurch wird ein Stopp am Ufer gemacht um das Netz zu leeren. Und Wahnsinn, da sind wirklich Riesenviecher im Netz! Die sind so groß, wie die kleinsten Mädels hier.

Die Kinder freuen sich riesig und über den ganzen Tag gibt es kein anderes Gesprächsthema mehr – weder bei den Kindern, noch bei den Schwestern. „Did you see the big fish?“, „It jumped on my head!“, „It was so heavy!“, „Let me show the pictures to you!“. Die haben wir natürlich schon mehrmals gesehen, aber wir gucken sie uns gerne noch einmal an und machen beeindruckte Gesichter.

Für mich war dieser Tag besonders schön, weil er mich an unser Abfischen zu Hause in Grünbach erinnerte. Wer mich ein bisschen besser kennt weiß nämlich, dass wir vor unserem Haus auch einen Fischweiher haben, den wir jedes Jahr im Oktober zusammen mit Gästen abfischen und darauf ein großes Fisch- Festessen genießen. So konnte ich hier in Indien etwas Heimat erleben.

Das war’s auch schon wieder, ist nur ein kurzer Beitrag geworden, aber dieses kleine Erlebnis wollte ich dennoch mit euch teilen.

Ganz viele Grüße nach Deutschland und bis bald!