Vroni in Indien

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Eine Kultur mit vielen Festen

An einem ganz normalen Donnerstag morgen, donnerstags haben wir vormittags frei, nachdem Anita und ich gefrühstückt, etwas Sport gemacht und unsere Kleidung gewaschen haben, hörten wir wildes Stimmengewirr von unten (Unser Zimmer befindet sich im dritten Stock). Also gingen wir hinunter, um nachzugucken, was sich dort abspielte. Und siehe da, die ganze Schule hatte sich in der „Hall“ des Internats versammelt und es fand eine riesige Show statt. Die Schüler standen einzeln auf der Bühne und sangen mit Playback oder ganz ohne Begleitung verschiedenste Songs. Es gab sogar eine Jury, bestehend aus vier Lehrern, die das ganze bewertete. Neugierig gesellten wir uns dazu und suchten uns einen freien Stuhl. Das Publikum grölte, lachte und tanzte zu den Gesangseinlagen, die teilweise richtig gut klangen. Die Stimmung ließ auf jeden Fall nicht zu wünschen übrig!

Nach kurzer Zeit kamen zwei Lehrerinnen auf uns zu und meinten, dass nach der Mittagspause noch ein Dance- Competition stattfände und dass Anita und ich doch zwei Sitze der Jury übernehmen sollten. Etwas überrumpelt sahen wir uns etwas später mit einem Bewertungsbogen in der ersten Reihe zusammen mit einer Schwester hinter dem Jurytisch sitzen. Da gab es das Kostüm, den Tanzstil zu dem Song, die Moves, den Auftritt und Abgang, sowie den Gesamteindruck zu bewerten. Die Aufgabe sollte sich als nicht einfach erweisen, denn von Klein bis Groß, alle tanzten super gut. Wir waren so beeindruckt von den verschiedenen Tanzstilen. Fast alle tanzten zu Hindisongs, die hier sehr populär sind. Auch ein paar Jungs trauten sich auf die Bühne, manche davon hatten richtige Breakdance- Einlagen in ihrer Choreo. Die kleinen Grundschüler in den ersten Reihen wippten mit der Musik und man konnte ihnen die Begeisterung von ihren Gesichtern ablesen. Ganz hinten klatschten und jubelten die Oberstufler. Ein Fest für die ganze Schule!

Für uns war die Kostümauswahl der Tänzer sehr interessant. Denn sie ließen ihre traditionellen indischen Kleider im Schrank und trugen für den Tanz Jeans, Sneakers und coole T-Shirts, so wie es die Jugendlichen bei uns zu hause tun.

Als das Spektakel dann nach drei vollen Stunden dem Ende zuging, wurden wir genötigt einen Abschlusstanz zu tanzen. Dabei schrien die Kinder „Miss Anita, Miss Vroni“, so werden wir hier von Allen genannt. Nicht besonders überzeugt, stellten wir uns also vor die ca. 700 Schüler auf die Bühne. Zum Glück hatten wir noch einen Tanz von der Festlichkeit letzten Sonntag im Gedächtnis. Einem krönenden Abschluss glich unsere Einlage nicht, aber die Kinder freute es, also waren wir auch glücklich!

Wie ihr sehen könnt, werden hier zu genüge Feste gefeiert. Auch gab es schon drei Feiertage in der Zeit die wir jetzt hier sind, weshalb die Schule des öfteren ausfällt. Nach Plan läuft es sehr selten und meistens bekommen wir sehr kurzfristig oder überhaupt nicht Bescheid vor den besagten Anlässen. Doch wir gewöhnen uns schön langsam daran und so bleibt uns der Überraschungseffekt. 😉 Und die Feste sind auch immer sehr witzig.

 

Die Kinder hören mehr oder weniger gespannt zu

Unser Jury- Team

Am Feiertag letzten Sonntag haben sich sogar die Schwestern verkleidet auf die Bühne gewagt

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Thema von Anders Norén.