Von Marlene bis Benin

Fufu und Fernweh

Auf dem Weg zum Anfang

Erstes Vorbereitungsseminar im Januar in Jünkerath (Marlene, Henriette, Matilde, Lele)

Wie beginnt man seinen allerersten Blogeintrag? Ich sitze gerade im ICE zurück nach Berlin von unserem zweiten Vorbereitungsseminar. Die Seminare dienen dazu, über Themen zu sprechen, mit denen wir in unserer Einsatzstelle konfrontiert werden könnten. Sie dienen dazu, in den Austausch mit ehemaligen Freiwilligen zu kommen, die über ihre Zeit im Ausland und ihre Erfahrungen berichten. Und es geht darum, unseren Jahrgang kennenzulernen. Darum sind diese Tage in der Eifel immer geprägt von vielen Energizern, gemeinsamen Kartenspielabenden und unzähligen Gruppenspielen. Es ist unfassbar schön, Zeit mit diesen Menschen zu verbringen. Ich habe selten eine Gruppe von Leuten mit so unfassbar verschiedenen Persönlichkeiten erlebt, die trotzdem alle miteinander klarkommen. Jeder kommt ganz woanders her, hat seine eigenen Interessen, doch uns verbindet alle eines: unser bevorstehendes freiwilliges soziales Jahr. Jeder von uns ist interessiert, an der Welt, an den Menschen. Jeder von uns ist engagiert, aufgeweckt. Wir wollen alle etwas ändern. Wir wollen alle helfen. 

„Es wird viel gelacht, aber niemals ausgelacht“, wurde heute in der Feedback-Runde des Seminars gesagt, was ich sehr schön und treffend formuliert finde. 

Während es in dem ersten Seminar überwiegend darum ging, die anderen kennenzulernen, gehen einige von uns heute mit der aufregenden Information nach Hause, wohin es tatsächlich im September für ein Jahr geht. Dazu gehöre zum Glück (ich hätte es wahrscheinlich vor Aufregung nicht mehr länger ausgehalten🫣) auch ich!!! So freue ich mich, sehr erfüllt und überglücklich schreiben zu können, dass  ich mein FSJ in Porto Novo, in Benin, in Afrika verbringen werde!!!

Mein Bewerbungsprozess:

So sehr ich mich auch auf dieses Jahr freue, muss ich ehrlicherweise auch ich zugeben, wie nervenaufreibend und auch anstrengend der ganze Bewerbungsprozess war. Ich habe stundenlang täglich für mehrere Wochen unzählige  Stellenbeschreibungen auf der Weltwärts-Website durchforstet, Lebensläufe und Motivationsschreiben abgeändert und versucht, alle Bewerbungsgespräche während meiner Klausurenphase in der Schule unterzukriegen und dabei nicht wahnsinnig zu werden😉. 

Nach mehreren Zusagen konnte ich die Entscheidung für eine Organisation nicht mehr länger aufschieben. Ich entschied mich also für DonBosco, für eine Stelle in… Kamerun. Ja, ihr habt richtig gehört: Kamerun. So verwirrt wie ihr, habe ich auch geguckt, als mir dann am Telefon gesagt wurde, die Stelle in Kamerun könne nicht neu besetzt werden, da das Land nicht sicher genug sei.

Ja. Scheiße. Verzeiht mir meine Wortwahl, aber das habe ich in dem Moment gedacht. War jetzt die Entscheidung für DonBosco falsch? War die ganze Recherche umsonst? Muss ich mich jetzt nochmal woanders bewerben und alles von vorne machen? Ich habe doch den anderen Organisationen bereits abgesagt. Und ich möchte doch so gerne in ein französischsprachiges Land in Afrika. Was mache ich denn jetzt, habe ich gefragt. Gibt es denn noch irgendeine andere französischsprachige Stelle? Wie wahrscheinlich ist es, dass es irgendwie klappt?

90%, war Laurins Antwort. Zu 90% kriege er irgendwie alles so gedreht, dass ich eine französischsprachige Stelle bekommen würde. Laurin ist einer der Referenten der DonBosco Organisation und gibt sehr gerne Antworten in Prozentzahlen. Wahrscheinlich weiß er, wie nervenaufreibend und aufregend der ganze Prozess für alle ist, und wie gut manchmal eine klare Antwort in Zahlen tut, mit der man etwas anfangen kann. Für mich hieß es dann nämlich warten. Warten und hoffen, dass Laurin tatsächlich recht hat. Warten, bis zu diesem Wochenende- und tatsächlich! 

Es geht für mich nach Porto Novo. Die Hauptstadt des französischsprachigen Landes Benin- Gott und Laurin sei Dank!😜

Als mir die Stelle vorgestellt wurde, konnte ich es kaum glauben. Als Erstes freut es mich wahnsinnig, dass ich die Möglichkeit kriege, mein Französisch in dem Jahr zu verbessern, da mich die Sprache begeistert! Was jedoch fast noch besser ist, ist dass meine Mitvolontärin wahrscheinlich (laut Laurin: zu 98%😍) Matilde ist. 

Matilde habe ich auf dem Weg zum ersten Seminar im Januar (fast schon romantisch 😜) kennengelernt, weil wir am Bahnhof tatsächlich beide verzweifelt den Bus zur Jugendherberge nicht gefunden haben. Wir haben uns direkt gut verstanden und ich bin unfassbar froh, jetzt ein Jahr mit ihr verbringen zu dürfen!

(Also, Matilde, falls du das hier liest, danke, dass es dich gibt😛🫶)

Als wäre das nicht schon genug, beinhaltet die Einrichtung  so ziemlich alles, wofür ich mich interessiere und gehofft habe, in meinem Freiwilligendienst ausüben zu können. 

Über die Stelle und mich:

Die Stelle in Porto Novo umfasst ein Internat für Jungs, die eine schwierige Kindheit hatten und teils sogar schonmal im Gefängnis waren. Das Ziel der Einrichtung ist es, sie wieder in ihre Familien zu integrieren, bzw. erstmal Kontakt zu diesen aufzunehmen und die Gründe für die schwierige Vergangenheit der Kinder zu erforschen.  Da diese Kinder meist nicht die Möglichkeit haben auf eine staatliche Schule zu gehen, gibt es auf dem Gelände der Einrichtung eine eigene Schule. Das freut mich persönlich sehr doll: Einerseits liegt mir das Thema Bildung sehr am Herzen und so wird den Kindern eine gewisse Chancengleichheit zu den Kindern auf den staatlichen Schulen geboten. Zudem möchte ich selber nach dem FSJ die Fächer Französisch und Kunst auf Lehramt studieren. Ich hoffe also, dass ich ein paar Aufgaben in der Schule übernehmen kann, um mich so in dem Bereich schonmal auszuprobieren. Auf dem Gelände gibt es zudem die Möglichkeit, eine Ausbildung zu absolvieren. Somit gibt es eine Werkstatt, eine Schneiderei und ein Atelier (😍). Auch ein großer Fußballplatz erstreckt sich über das Gelände, auf dem die Kinder ihre Freizeit verbringen können.

Ich weiß noch nicht genau, was meine konkreten Aufgaben sein werden, aber ich bin offen für alles. 

Trotz der riesigen Vorfreude, Dankbarkeit und Aufregung ist mein Kopf gleichzeitig voller Gedanken. Die Seminare und Gespräche dort waren tiefgründig und es wurden auch ernste Themen, wie die Gewalt an Kindern, die Armut und die Sicht der Menschen dort auf die Freiwilligen zum Beispiel behandelt. Das ist einerseits natürlich wahnsinnig wichtig, gibt einem natürlich aber auch zu bedenken. 

Hinzu kommt der ganze Abiturstress, der mir noch bevorsteht, sowie zahlreiche Vorbereitungen für das Jahr. Dazu zählen das Visum, Impfungen, einen Spendenkreis aufzubauen, und, und, und.

Zum Spendenkreis:

Wofür brauche ich einen Spendenkreis? Das Jahr wird über die Weltwärts-Organisation größtenteils vom Staat finanziert, wofür ich super dankbar bin. Als Bedingung dafür soll jede/r Freiwillige/r einen Spendenkreis aufbauen und 3.000€ sammeln. Das Aufbauen dieses Spendenkreises dient unter anderem dazu, dass sich Menschen aus Deutschland mit einem Land, wie Benin auseinandersetzen und somit auch mit den Problemen, wie Armut beispielsweise konfrontiert werden. Es geht im Grunde also um eine Art der Sensibilisierungsarbeit, die die Freiwilligen leisten. Zudem sind die 3.000€ notwendig für meine Ausreise, mit deiner Spende trägst du also dazu bei, mir mein soziales Engagement zu ermöglichen. Jeder Euro ist ein wichtiger Schritt auf meinem Weg und bringt mich meinem Ziel ein wenig näher. Ich freue mich wahnsinnig, wenn du ein Teil meines Spendenkreises wirst und bedanke mich für jede Unterstützung!

Wenn ihr spenden wollt, könnt ihr das auf folgendes Konto tun:

Don Bosco Mission

Sparkasse Köln Bonn

IBAN: DE89 3705 0198 0000 0994 99

Verwendungszweck:

Marlene Rebstock, S25VR018

(Dir wird eine Spendenbescheinigung zugeschickt, wenn du im Verwendungszweck zusätzlich deine Adresse angibst.)

Alles in Allem bin ich voller Vorfreude, bin super aufgeregt, auf alles, was kommt und halte euch natürlich von nun an auf dem Laufenden – freue mich also, wenn mich der ein oder andere auf diesem riesigen Abenteuer verfolgt!

Bis bald und fühlt euch gedrückt💕,

Marlene 

  1. Ulla

    Liebe Marlene, wow- ein so früher erster Blogbeitrag! Ich freue mich sehr im kommenden Jahr ganz viel von Dir und unserer neuen einsatzstelle in Porto Novo zu lesen. Schön, dass du trotz Deiner ganzen Recherche bei uns geblieben bist. !

Schreibe einen Kommentar

Ich stimme zu, dass meine Angaben aus dem Kommentarformular zur Beantwortung meiner Anfrage erhoben und verarbeitet werden. Hinweis: Sie können Ihre Einwilligung jederzeit für die Zukunft per E-Mail an info@donboscomission.de widerrufen. Detaillierte Informationen zum Umgang mit Nutzerdaten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Läuft mit WordPress & Theme erstellt von Anders Norén