Im Januar hatten wir unser Zwischenseminar in Indonesien, während des Tet (das ist Neujahr und ist Ferienzeit in Vietnam).  Bei dem Zwischenseminar kamen etwa 20 Volontäre aus Asien zusammen. Wir tauschten uns über unsere Erfahrungen aus dem ersten halben Jahr in den Einsatzländern und Einrichtungen aus. Wir haben unsere Zeit reflektiert und konnten die Probleme, die aufgetreten sind, miteinander besprechen, Parallelen finden und nach Lösungen suchen, um in die zweite Hälfte des Freiwilligendienstes zu starten.

Es war eine sehr intensive Woche, gerade auf der Ebene der Emotionen, denn vieles von dem Erlebten der vergangenen Zeit wurde wieder sehr gegenwärtig. Doch es hat auch einfach sehr gut getan, zu sehen, dass viele Probleme nicht nur bei einem selbst auftreten, sondern schlicht dazu gehören. Darüber hinaus tat es gut, die Meinung der anderen zu hören und ihre Ideen, wie man an der Situation etwas verbessern kann. Für mich persönlich war die Zeit sehr wertvoll, Das Wiedersehen mit den anderen Don Bosco Volontären in Asien und die gemeinsame Zeit in Indonesien haben wir sehr genossen. Gerade weil man einfach mal alles loswerden konnte, was einen in den ganzen Monaten so beschäftigt hat und dann auch damit abschließen konnte. Damit war meine Motivation für die zweite Hälfte wieder erneuert und gestärkt.

Im Anschluss an das Zwischenseminar haben wir in einer großen Gruppe Sumatra bereist. Auch wenn es nur „eine Woche“ war, haben wir die Zeit sehr gut genutzt und sind so innerhalb dieser wenigen Tage durch den Dschungel zu einem Vulkansee gewandert und auch in Bukitlawang waren wir zwei Tage lang im Dschungel.

Allein die Wanderung zu dem Vulkansee war eine so außergewöhnliche Erfahrung. Nach sechs Stunden Wanderung oben auf dem Vulkan anzukommen war ein überwältigendes Gefühl. Wir waren alle echt erschöpft und sehr dreckig, denn wir sind oft ausgerutscht und in den Schlamm gefallen.  Aber wir waren überglücklich und die Aussicht von dort oben war unglaublich schön! Wir verbrachten noch einige Zeit am Vulkansee und dann ging es zum Baden an den heißen Quellen. Das war ein ganz wunderbarer Abschluss für diesen Tag, denn nach all den Anstrengungen waren die heißen Quellen eine große Wohltat. Wir konnten dort gut entspannen.

Am nächsten Tag fuhren wir weiter nach Bukitlawang. Ich muss sagen, dass ich in dieser Zeit in Indonesien die komfortablen Busse und die überwiegend sehr guten Straßen in Vietnam wertschätzen gelernt habe. Busreisen in Indonesien war stets recht eng und sehr holprig. Lange Fahrten mit Schlaf zu überbrücken gelang nicht wirklich.

Angekommen in Bukitlawang haben wir direkt noch eine Dschungeltour für zwei Tage gebucht, mit Übernachtung und Rafting. Schon früh morgens ging es los. Den ganzen Tag sind wir durch den Dschungel gewandert und haben dabei verschiedene Primatenarten in ihrer natürlichen Umgebung gesehen, darunter auch Orang-Utans. Eine Erfahrung, die ich wohl niemals vergessen werde. Übernachtet haben wir in einer Art Zelt direkt an einem Fluss, auf dem wir am nächsten Tag dann auch zurück nach Bukitlawang gefahren sind. Doch zuvor sind wir noch einem Wasserfall schwimmen gewesen und haben ein wenig die Zeit an diesem wunderschönen Ort genossen.

Die letzten Tage in Indonesien haben wir dann wieder am Tobasee verbracht. Auch wenn das Wetter leider nicht so gut war, wie erhofft, war die Zeit dort trotzdem sehr schön.

Wieder zurück in Vietnam blieb uns noch eine Woche Neujahrsferien. Tet nennt man Neujahr nach dem chinesischen Kalender. Es wird auch in Vietnam sehr groß zelebriert. Diese eine Woche haben wir in Saigon verbracht und versucht, diese große Stadt noch ein bisschen besser kennenzulernen.

Es waren für mich drei Wochen die mir in ganz besondere. Erinnerungen, die bleiben werden, die sehr schön waren. Sie haben uns geholfen, einmal aus unserem Alltag rauszukommen und neue Motivationen zu schöpfen.