Hallo meine lieben BlogleserInnen,

nach längerer Zeit melde ich mich nun wieder mal aus Vietnam. Der Laptop meiner Mitvolontärin, den wir gemeinsam nutzen, war kaputt und musste erst mal repariert werden, daher konnte ich in der Zwischenzeit keinen Blogeintrag online stellen.

Nun sind wir schon seit über einem Monat in Vietnam, haben schon einiges erlebt und mittlerweile fühlt es sich hier auch schon richtig wie „Zuhause“ an. Kurz nach meinem ersten Blogeintrag hatten wir das Vergnügen an dem Mid-Autumn-Festival teilzunehmen, das stark an das uns bekannte Sankt Martins Fest erinnert. So gab es zuerst einen Gottesdienst mit anschließendem Laternenzug durch die Umgebung. Dabei ist anzumerken, dass ich nicht von den uns bekannten kleinen Laternen spreche sondern von sehr großen Laternen, die die Jungs und Mädchen zuvor selbst gebastelt haben.

Nach diesem Umzug ging es zurück in die Schule und dort gab es eine Art „Party“. Diese bestand aus einem besonderen Abendessen und anschließendem Programm, bei dem die Jungs und Mädchen ihre verschiedenen Talente präsentieren konnten. Es war ein wirklich schönes Fest an dem die Schüler und wir viel Spaß hatten. Natürlich endete es für deutsche Verhältnis schon recht früh, denn die Schüler müssen am nächsten Tag wieder sehr früh aufstehen.

In der nachfolgenden Zeit waren wir damit beschäftigt, uns richtig einzugewöhnen und uns an den Zeitplan, der doch recht straff ist, anzupassen. Wie ich schon letztes Mal angemerkt habe, genießen wir hier recht viel Freizeit, die wir bis jetzt immer noch nicht richtig füllen können. Zudem haben wir auch das „Problem“, dass wir alleine nicht aus der Boarding School dürfen, das bedeutet, dass wir immer von einem der Salesianer begleitet werden müsse. Da diese aber leider immer sehr beschäftigt sind, kommt es eher selten vor, dass wir das Schulgelände verlassen.

Glücklicherweise konnten wir letztes Wochenende spontan mit einem der Fathers mit nach Dalat fahren. Das ist die nächst größere Stadt hier in der Gegend. Sie ist circa 100 Kilometer von Bao Loc entfernt, für uns eine Fahrt von ungefähr 2 Stunden und 30 Minuten bedeutete. Da wir ja selten mal rauskommen, sind die Autofahrten immer ganz interessant, denn so erhalten wir einen besseren Eindruck von Vietnam.

In Dalat angekommen besuchten wir zuerst ein Museum, in dem traditionelle vietnamesische Kunst ausgestellt wird. Danach fuhren wir in die Kommunität vor Ort, in der wir sehr freundlich aufgenommen wurden. Nach einem gemeinsamen Abendessen ging es für uns dann nochmal in die Stadt selbst auf den sogenannten „Nightmarket“. Das ist ein Markt, der wie der Name schon sagt, nur Nachts auf den Straßen stattfindet. So kamen wir dann in den Genuss einmal „Essen von der Straße“ zu probieren. Uns wurde gesagt, dass das sogenannte Banh Trang Nuong eine Art vietnamesische Pizza ist. Es besteht aus Reispapier, Ei, Mais und Gewürzen und schmeckt wirklich sehr lecker. Wir gingen dann noch weiter durch die Stadt und unterhielten uns mit den Salesianern, die in Dalat leben. Als Abschluss des Tages aßen wir dann noch BBQ in einem Restaurant in Dalat und ließen so den Abend ausklingen.

Am nächsten Tag ging es dann schon wieder früh los zu einer Tour durch die Stadt mit einem der Salesianer. Wir hatten dadurch die Möglichkeit, diese schöne Stadt ein bisschen genauer zu betrachten. Bevor es dann zum Mittagessen ging besuchten wir auch noch einen buddhistischen Tempel in der Nähe.

Die Eindrücke, die wir an diesem Tag bekamen waren wirklich „beeindruckend“.Auch das Mittagessen hatte dann noch eine Überraschung für uns offen: auf einem Ziegel konnten wir am Tisch unser Gemüse und Fleisch selbst braten! Auch wenn das erst mal recht ungewöhnlich klingt, war es sehr lecker und hat auch wirklich sehr viel Spaß gemacht.

Ich muss zugeben,  nach diesen zwei Tagen habe ich die Jungs und Mädchen der Boarding School schon ein bisschen vermisst. Entsprechend schön war es dann auch,  am Sonntagabend wieder zurück zu kommen.

In einer Woche ungefähr geht es für die Schüler für eine ganze Woche nach Hause zu ihren Familien. Darauf freuen sich alle schon sehr, denn sie vermissen ihre Familien arg.
Was genau wir in dieser Woche machen ist noch nicht ganz klar. Wir werden wohl die Gelegenheit haben, einmal etwas typisch deutsches für die Kommunität und uns zu kochen. Schon die ganze Zeit sind wir am überlegen,  was wir denn alles leckeres kochen könnten? Es fällt uns so vieles ein und wir merken nach über einem Monat, wie sehr wir  das Essen aus der Heimat  vermissen.

Ich hoffe ich kann mich ab jetzt öfter mal melden und der Laptop geht nicht wieder kaputt!!

Auf bald!