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Verenas ganz persönliche Reise

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Indisches Weihnachten bei 27°C

Den Morgen des 24. Dezember haben wir nicht mit einem feierlichen und sehr gemütlichen Frühstück verbracht, so wie ich es von zu Hause kenne. Stattdessen gab es ein ganz normales Frühstück und dann ging es wieder mal in die Bakery. Dort wurden noch die letzten Kuchen verpackt und dann hat sie sich ganz von alleine in einen Dancefloor verwandelt. Mit lauter Musik und ein paar Jungs haben wir also unseren Bewegungen zur Musik freien Lauf gelassen.

Am Nachmittag hieß es frisch machen und in meinen Saree wickeln. Dafür haben wir netterweise Hilfe bekommen, denn alleine hätte ich diese 6 m Stoff definitiv nicht einigermaßen sinnvoll um mich herum bekommen. So habe ich auch einen groben Überblick bekommen, wie das Einwickeln überhaupt abläuft. Eigentlich wird wirklich nur das Tuch um dich gewickelt, der Saum in einen Rock gestopft und der Rest schön zusammen gelegt über die Schulter geworfen. (Klingt trotzdem einfacher als es letztendlich ist.) Wie ich feststellen durfte, ist es auch definitiv sinnvoll einen Rock drunter zu haben. Ich habe nämlich gedacht: „Ach der gut sitzende Bund meiner Hose passt auch perfekt“. Allerdings stellt es sich damit als unmöglich heraus, aufs Klo zu gehen! Kaum haben wir das festgestellt, hatte ich natürlich das Bedürfnis aufs Klo zu müssen. Doch die Devise war: Einhalten. Hat übrigens auch den ganzen Abend über wunderbar geklappt.

Das Programm

Kaum waren wir fertig, ging auch schon das Programm so langsam los. Die Mädels und Jungs aus den Projekten, die auch zu Don Bosco Navajeevan in Hyderabad gehören, sind alle eingetrudelt. Als Ehrengast kam die Ministerin für Children and Women Wellfare mit ihrem Gefolge und sämtlichen bewaffneten Sicherheitsleuten vorbei.

Begleitung für den Einzug der Ministerin
Das ist Sie: Die Ministerin für das Wohl der Kinder und Frauen

Das Programm bestand neben den obligatorischen Reden natürlich auch wieder aus :

  • Tänzen, diese wurden aber zum Teil extra an Weihnachten angepasst und es gab sogar das ein oder andere englische Weihnachtslied dabei.
  • Ein Krippenspiel mit sehr viel Musik, ohne Text, aber dafür auch wieder mit Tanz
  • Gesang
  • Cake cutting
Dieses süßen Bräute sind Engelchen für das Krippenspiel
Hirten am Feuer & behütet von Engeln
Beim Kaiser

Für alle die es interessiert kommen so schnell wie möglich noch die Vollversionen der Tänze. Das Hochladen in die Cloud dauert aber immer ein bisschen und so lange wollte ich jetzt nicht mehr warten.

Am Ende des Programms standen wir dann plötzlich alle auf der Bühne und haben getanzt. Zu meinem Bedauern wurde leider recht schnell die Musik abgedreht, weil es dann Essen gab.

Einige Teller leckeres Essen, viele Gespräche und noch mehr Fotos später, sind die Kinder und Jugendlichen aus den anderen Projekten so langsam mit den unterschiedlichsten Gefährten wieder in ihre Projekte gefahren, von Bus über Roller bis zur Ladefläche eines LKWs war alles dabei.

Unser ganz persönliches Weihnachten

Das Ende der Abreise war für uns der Startschuss für unseren gemütlichen deutsch-österreichischen Weihnachtsabend. Wir haben uns in gemütliche Kleidung geworfen und uns ins weihnachtlichste Zimmer gechillt. Dort sind unsere Vorräte von deutschem Brot, Mamas Weihnachtsplätzchen und unseren Nussecken Stück für Stück in unseren Bäuchen verschwunden. Dabei durfte natürlich auch die typische Weihnachtsmusik nicht fehlen!

Alles in allem war es also wirklich ein schöner Abend!

Das eigentliche Weihnachten

So wie in gefühlt jedem anderen Land (außer Deutschland und Österreich) gab es auch hier erst am 25.12 die Geschenke. Und zwar hat jeder Junge ein neues Hemd und eine neue Hose bekommen, allerdings wurden die Sachen bei uns in der Näherei gemacht. Das bedeutet, die Jungs habe sich z.T ihr Weihnachtsgeschenk selber gemacht.

Schick gemacht und in den neuen Klamotten gab es für alle eine Messe bei uns in der Kapelle. Und ich kann euch sagen, es hat erstaunlich viel von Tetris spielen, wenn man circa 65 Jungs, Brothers, Fathers und einige Angestellte und ihre Familien in so einen Raum bekommen will.

Am Nachmittag gab es dann noch ein weiteres Programm, was von Leuten außerhalb organisiert haben. Auch hier wurde wieder getanzt, mit dem Unterschied, dass es diesmal eine Art Dancebattle gab. Danach folgte eine Zauber-Show. Dooferweise war genau die gleiche Show schon mal bei uns im Projekt. Es scheint also hier ein Recht populäres Zauberer-Set zu geben, was sich die Künstler anschaffen. Doch die Jungs haben es trotzdem gefeiert, das ist ja schließlich die Hauptsache. Nach ein bisschen Pantomime und spontan geschauspielerten Mini-Theaterstücken, bei denen ich leider kein Wort verstanden habe, gab es noch das obligatorische Cake cutting.

Die Sache mit dem Punsch

Gegen Ende des Programms haben wir uns in die Küche zurück gezogen, denn wir wollten zum Abschluss unseres Adventskalenders für alle Jungs Punsch machen.

Allerdings wurde uns an diesem Abend ein Strich durch unsere Rechnung gemacht, denn der Gashahn war zugedreht und die Leute, die da waren, konnten uns dabei nicht weiterhelfen. Also haben wir einen zweiten Versuch am nächsten Tag gestartet.

Diesmal hat der Herd keinerlei Probleme gemacht. Dafür mussten wir feststellen, dass der Geschmack der Gewürze leider nicht so gut in den Saft übergegangen ist, wie er es normal zu Hause immer tut. Dies könnte daran liegen, dass der sog. Orangensaft, den wir gekauft haben, hauptsächlich aus Wasser und etwas Orangensaft und Fruchtfleisch bestand.

Wir haben ihn natürlich trotzdem verteilt, doch den indischen Süßmäulern war deutlich zu wenig Zucker drin. Also wurde in jeden Becher noch ordentlich Zucker gepackt. Doch auch dann fanden definitiv nicht alle Jungs den Punsch lecker.

Also diese Aktion war eindeutig ein Fail.

Doch ich werde definitiv noch weitere Dinge ausprobieren und dann werden wir ja sehen, was sich daraus so entwickelt 🙂 .

Bis dahin bleibt mir nur noch ein, mit ganz vielen lieben Grüßen verbundenes: Tschööh Töröööh!

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Thema von Anders Norén.