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Verenas ganz persönliche Reise

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Hampi

Hiermit folgt der angekündigte Beitrag über unseren Weekendtrip nach Hampi. Der nächste Beitrag geht dann (so ist zumindest der Plan) endlich über die Weihnachtszeit!


Tempel Tempel Tempel

Das ist es wohl wofür Hampi bekannt ist. Also haben auch wir uns auf den Weg gemacht und haben fleißig nach Tempeln Ausschau gehalten. Wirklich anstrengen muss man sich dabei nicht, denn es gibt einfach so viele Tempel in Hampi. Der erste Tempel, in den wir hinein gegangen sind, ist auch der an dem man auf auf jeden Fall irgendwann in Hampi vorbei läuft .

Soweit ich das einschätzen kann, ist es auch einer der sehr „typischen“ Tempel in Hampi. Es fällt mir sehr schwer meine Eindrücke zu beschreiben, deshalb lasse ich an dieser Stelle lieber die paar existierenden Bilder wirken. (Für Fotos musste man nämlich extra bezahlen.) Doch was auf jeden Fall beeindruckend ist, sind die Bilder und Muster, die in die Steine gehauen sind. So sieht auch keine Säule aus wie die andere.

Doch auf unserem Trip mit Tempelbesuchen sind wir irgendwie ein bisschen vom Hauptweg abgekommen. Deshalb sind wir dann eher auf recht kleine Tempel gestoßen, die aber auch schön an zu sehen waren. Irgendwann sind wir immer mehr in die Natur gekommen, wo dann auch eher nur noch die Überreste von alten Tempeln zu sehen waren. Bis wir schließlich gänzlich in der Natur gelandet sind und unser Weg kletternd über Steine am Fluss entlang geführt hat. Doch auch dort sind wir an einem Minitempel vorbei, der auch ziemlich gepflegt und zurecht gemacht war. Es scheint sich also entweder jemand die Mühe zu machen immer mit dem Boot extra dorthin zu fahren oder sogar, wie wir, umständlich kletternd vom Land aus. Außerdem sind uns immer wieder in den Stein geschlagene Bilder und Zeichen aufgefallen, wo ich leider keine Ahnung habe, was sie bedeuten.

Die Sache mit Elefanten

In Hampi habe ich das Erste mal in Indien einen Elefanten gesehen. So richtig freuen konnte ich mich darüber allerdings nicht, weil es sich um einen Tempelelefanten handelte. Das Erste mal getroffen haben wir den Elefanten am Morgen des 30.11 im Flussbett. Dort wurde er von einem Mann ordentlich geschrubbt und gewaschen, während sich der Elefant zunächst auf die eine und später auf die andere Seite gelegt hat.

Bei unserem Tempelbesuch haben wir ihn/sie dann wieder getroffen. Diesmal musste das arme Tier jedoch die ganze Zeit auf der gleichen Stellen stehen und gegen ein paar Rupies, einem Menschen nach dem anderen seinen Rüssel auf den Kopf legen. Während ich das ganze so beobachtet habe, konnte man sehen, dass der Elefant immer wieder sein Bein nach hinten weggestreckt hat. Dies, so wurde von einem Mitfreiwilligen erklärt, ist schon ein Versuch, sich irgendwie zu bewegen und zu beschäftigen. So ein freier Elefant läuft ja schließlich schon ein paar Kilometerchen jeden Tag.

Da ich dieses Geschäft auf keinen Fall unterstützen wollte, habe ich mich auch geweigert, mir ein sog. Elefanten-Blessing zu holen.

Das Elefanten-Blessing ist übrigens nicht nur eine Sache für ausländische Touristen, sondern auch für die Inder selbst ein großes Highlight. (Ob dahinter auch eine religiöse Bedeutung steckt kann ich ehrlich gesagt nicht sagen.)

Monkey-Hill

Die schönste Möglichkeit einen Abend in Hampi zu verbringen, war für mich auf dem Monkey-Hill. Von dort hat man einen atemberaubenden Blick über die ganze Gegend und sieht einen traumhaften Sonnenuntergang. Wir haben uns zwar leicht verzögert und zu Fuß auf den Weg dorthin gemacht, weshalb es am Ende etwas stressig wurde, doch auf unserem Weg konnten wir wieder einmal beobachten wie viel Arbeit hinter der ursprünglichen Feldarbeit steckt. So ein Anblick ruft mir immer wieder in Erinnerung, wie viel Arbeit und Zeit hinter all unseren Ressourcen und Lebensmittel ursprünglich steckt, was mir während des Konsums meist überhaupt nicht bewusst ist.

Zurück zum MonkeyHill. Unser Fußmarsch wurde von Zeit zu Zeit immer stressiger, weil wir irgendwann echt Angst hatten den Sonnenuntergang zu verpassen, da er auch hier inzwischen ziemlich früh und vor allem schnell vorbei ist. Am Fuß des Berges angekommen, ging es noch einen kleinen Anstieg nach hinauf, bevor wir die gefühlt 1000 Stufen nach oben gekraxelt sind. Da das mein Kreislauf alles nicht so lustig fand, ging es für mich mehr oder weniger wie eine Irre im Tunnelblick einfach sturr die Stufen rauf. Oben angekommen war die Aussicht dann wirklich atemberaubend, was nach so einem Aufstieg es auch wortwörtlich gestimmt hat. Nüsschen und Kekse futternd konnten wir dann doch noch ganz entspannt den Sonnenuntergang und die Landschaft beobachten. Aber auch hier können Worte den Anblick nicht wirklich beschreiben. Zumindest weiß ich nicht wie ;).

Nein, ich habe auch keine Ahnung was in dem Moment bei meinen Haaren abgeht. Wir gehen momentan durch ein bisschen störrische Zeiten.

Allgemein

Was wir auch sehr genossen haben, war das einfache Schlendern durch die Straßen, während man die ganzen kleinen Lädchen in aller Ruhe erkunden kann. Und die Sachen hier haben es mir wirklich angetan, weil ich sie so noch nicht in Hyderabad gefunden habe. Auch die Voluntäre, die schon zum zweiten Mal da waren, haben uns geraten, wenn ihr hier was Tolles findet, kauft es, weil solche Sachen gibt es nicht/oder nur sehr schwer findbar außerhalb von Hampi. So ist keiner von uns ohne einen Einkauf aus Hampi heraus gekommen. Vor allem bei Schmuck sind wir schwach geworden, aber es waren auch Schuhe, Klamotten, Tücher oder auch schön gebundene Bücher in unseren Rucksäcken verstaut als wir am Sonntag Hampi wieder verlassen haben.

Ein prägendes Bild geben außerdem die Affen ab, die überall herum hüpfen und die Gegend unsicher machen. Obwohl wir beobachten konnten, wie sie versucht haben das ein oder andere Kleidungsstück von einer Wäscheleine zu klauen, oder sie auf Schuhe von uns gepinkelt haben (zum Glück nicht meine 🙂 ), und sie uns auch mal gar nicht so gerne in der Nähe ihres Baumes haben wollten, was sie uns fauchend und auf uns zu springend sehr gut zu verstehen gegeben haben, waren sie doch trotz des Respekts den ich vor ihnen hatten sehr süß. So konnte ich mich auch nicht zurück halten als sich uns die Möglichkeit geboten hat die Affen gemeinsam mit einem Inder zu füttern. Es war schon sehr goldig, wenn so ein doch recht kleiner Affe die Körner mit seinem Händchen aus der Hand holt und sie dann glücklich in seinen Mund stopft. Ich glaube aber es war sehr gut, dass wir nach einer kurzen Fütterung einfach wieder gehen konnten, ohne das mit uns auch das Essen verschwunden ist, weil der Inder noch nicht fertig war mit füttern. Ansonsten kann ich mir dann nämlich schon vorstellen, dass die Affen da gar nicht so begeistert von wären.

Unsere Unterkunft

Wir haben in einer Art kleinem Hütten-Dorf mit sehr toller Atmosphäre gewohnt, wo jede Hütte mit einem Doppelbett bestückt war. Und ich muss sagen die kleinen Lehmhütten mit Strohdach waren schon echt schnuckelig und auch echt recht gemütlich. Doch wenn man nicht auf einfaches eingestellt ist, wird man hier vielleicht nicht unbedingt glücklich, weil man hat Gemeinschaftsklos und -duschen und durch die Bauweise der Hütten eben auch keinen Schutz vor allen möglichen Krabbeltieren.

Mein Highlight

Auf einen Tipp von Vorvoluntären hin, haben wir uns mit Fahrrädern auf den Weg gemacht um zu den Hampiwaterfalls zu gelangen. Der holprige Weg hat uns einmal quer durchs Dorf geführt bis wir schließlich mehr oder weniger in einer Bananenplantage gelandet sind. Dort haben uns schon ein paar Bauern dieser Plantage empfangen und uns angeboten die Fahrräder dort abzustellen und uns zu den Wasserfällen zu führen. Nach kurzem Misstrauen und der Feststellung, dass wir so definitiv nicht weiter kommen haben wir das Angebot angenommen.

Unser Weg führte uns direkt in den Dschungel der Bananenplantage, barfuß ging es also richtig toll durch schmierigen Matsch, klingt vielleicht nicht so lecker aber ich muss (als begeisterte Barfußläuferin) sagen, dass es mir sehr große Freude bereitet hat, wie ein kleines Kind, fröhlich mit den Füßen durch die Matschepampe zu laufen und mit dem Matsch unter den Füßen sehr komische Geräusche erklingen zu lassen.

Ein wenig überraschend haben wir dieses kleine Matschparadies verlassen und sind an einer wunderschönen Wasserstelle angekommen, wo wir erstmal alle unsere Füße waschen konnten. Dort haben wir dann auch festgestellt, dass der Matsch schon fast eine pflegende Wirkung hatte, meine Füße haben sich angefühlt wie nach einem ausgiebigen Bad und einer Runde Creme. Also gab es ganz nebenbei noch eine kleine ganz natürlich Fußpflege.

Mit sauberen Füßen, die ich dann doch wieder in meine Birkenstocks gepackt habe, ging es dann weiter durch eine grasige Landschaft. Und die ersten kleinen Kletterpartien über Baumstamm und Fluss folgten. Spätestens da wurde uns klar: Den Weg hätten wir nie gefunden und wären wir auch niemals gegangen.

Die Graslandschaft hat uns irgendwann zu der beeindruckenden Felslandschaft geführt. Die Felsbrocken liegen hier wie zufällig auf einen Haufen geworfen herum. Sind aber alle recht rund geschliffen und haben immer wieder kreisrunde Löcher in sich wo Wasser drin steht. Da fragt man sich schon wie die Steine in diese Position gekommen sind und wie die ganzen Löcher dort hinein kommen.

Die eigentlichen Wasserfälle waren zwar ziemlich unspektakulär, weil man nur einen kleinen Teil gesehen hat, denn sie lagen unter den ganzen Felsbrocken. Doch das wurde kurze Zeit später damit ausgeglichen, dass wir zu einer Art See in mitten dieser Felsen gekommen sind in denen wir dann schwimmen und von den Felsen Springen konnten.

Foooood !

Auch das Essen in Hampi, darf nicht unerwähnt bleiben. Ich habe hier nämlich nur vorzügliche Dinge in mich rein gefuttert und das auch noch für einen recht kleinen bis normalen Preis (also für indische Verhältnisse; heißt wenn man es umrechnet und sich dafür in Deutschland so ein Essen kaufen könnte wäre es spottbillig, denn wir reden hier von Preisen unter fünf Euro für ein ganzes Abendessen inkl. Getränke). Da wir in unserer Unterkunft kein Essen inklusive und auch keine Kochmöglichkeit hatten, mussten wir das wohl oder übel auch ziemlich ausnutzen und ein gutes Essen nach dem anderen genießen.

Abgesehen von den sehr leckeren indischen Speisen hat sich Hampi durch den Tourismus auch eine große Auswahl an internationaler Küche angeeignet. Also sind nicht nur Naanbrot mit Currys und indisches Frühstück im meinem Magen verschwunden, sondern auch Falafel, Humus, Pita und vieles mehr. Klingt jetzt vielleicht nicht unbedingt so spektakulär, aber wenn man sonst eigentlich jeden Tag Reis und Currys, ist es doch mal eine ziemlich angenehme Abwechslung und auch ein Stückchen Heimat.

Ich schicke ganz liebe Grüße und wünsche euch eine schöne Adventszeit!

Tschööh Töröööh! Und bis bald! (Vielleicht auch bei den Kommentaren 😉 )

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Thema von Anders Norén.