Das Diwali Festival war zwar schon am 27. Oktober, doch ich möchte trotzdem noch von diesem sehr wichtigen indischen Festtag berichten. Der Beitrag kommt leider so stark verzögert, weil in letzter Zeit relativ oft nicht der normale Alltag herrschte. An den „normalen“ Tagen, konnte man mich häufig mit Bauchproblemen im Bett finden. Warum mein Bauch sich nach über zwei Monaten plötzlich dachte, dass ihm das Essen doch nicht so ganz in den Kram passt? Das würde ich auch sehr gerne wissen.

Naja, auf jeden Fall:

Bei dem Lichterfest Diwali wird grob gesagt, der Sieg des Guten über das Böse gefeiert, bzw. eben des Lichts über die Dunkelheit.

Den ganzen Tag über war schon ein bisschen Aufregung in der Luft. Es gab zusätzliche Sponsoren für jede Mahlzeit, sodass die Jungs zum Frühstück mal was anderes hatten als Reis.

Am Nachmittag wurden dann, statt den üblichen Ballspielen, verschiedene Gruppenspiele von einem Bruder angeleitet, die schon einen sehr lustigen Anblick für uns Zuschauer boten.

Trotzdem war es ein bisschen schade, dass wir nicht mitgespielt haben, aber die Spiele waren relativ stark mit Körperkontakt verbunden, was leider immer etwas schwierig ist zwischen den Jungs und uns weiblichen Voluntären. (Das tut dann schon weh, wenn man nicht mitmachen kann, weil man eine Frau ist.)

Bis es dann so gegen 6 dunkel war, haben ein paar Jungs den ganzen Hof mit kleinen Öllämpchen ausgestattet, während die anderen Fernsehen schauten und Karten spielten.

Dann gab es ein Prayer an einer Art kleinem Altar, nur mit den Lämpchen beleuchtet. Dort wurde auch nochmal die Bedeutung des Festes erklärt und jede Gruppe ( Fathers & Volos, Schoolboys und Tradeboys) hat eine Kerze an einem Leuchter angezündet. Die ganze Kerzenbeleuchtung und die doch sehr besinnliche Stimmung hat mich persönlich sehr stark an Weihnachten erinnert.

Nach einem ebenfalls gesponserten Abendessen, gab es für jeden Jungen eine Tüte mit Böllern.

Also sind auf unserem Hof über 65 Leute herum gelaufen, die alle wild damit beschäftigt waren alle möglichen Fontänen und Böller anzuzünden. Auch als Mensch, der an Silvester zwar auch gerne mal ein bisschen was knallen lässt und eigentlich keine Angst vor Böllern hat, war mir die Situation nicht ganz so geheuer. Als die Jungs und auch die Brothers dann aber angefangen haben, sich ganz selbstverständlich mit Böllern abzuwerfen, war mir definitiv nicht mehr ganz wohl zu mute. Endgültig zu viel wurde es mir dann als ich auch des öfteren fast getroffen worden wäre und zweimal ein Böller zielstrebig den Weg zu meinem Fuß gesucht und gefunden hat.

Ich bin dann in den dritten Stock ans Fenster geflohen und habe mir gemeinsam mit Phine das Feuerwerk über Hyderabad angeschaut.

Damit war das Fest bei uns im Projekt leider schon vorbei. Doch wir haben noch drei weitere Tage jede Nacht das Feuerwerk gehört.

Da hier in Indien ein Fest das andere jagt, steht schon der nächste Beitrag auf meiner Liste, bevor die ganze Weihnachtszeit anfängt. Denn auch im November gab es ein großes Fest mit 450 Kindern in unserem Projekt.

Tschööh Töröööh! Und bis Bald !