Samstag Vormittag. Die College Jungs müssen einige Arbeiten im und rund um das Haus erledigen. Sara und ich schließen uns den zwei Jungs an, die zur Farm gehen. Wir gehen zu unserem hintersten Feld, auf dem hohe Palmen stehen. Oben hängen große Kokosnüsse.

Einer der Jungs reibt sich seine Füße und Hände mit dem roten Sand vom Boden ein, klammert sich um den Stamm der Palme und versucht daran hochzuklettern. Er hat sich die allergrößte Palme ausgesucht und bei der Hälfte lässt seine Kraft nach. Er rutscht am Stamm wieder nach unten.

Einer der kleinen Jungs kommt zu uns. Er versucht jetzt die Palme daneben, die etwas kleiner ist, hochzuklettern. Mit Händen und Füßen um den Stamm gewickelt, rutscht er Stück für Stück nach oben. Wow, ist der schnell. Zack, er ist tatsächlich oben. Er steigt auf einen der langen Palmzweige und steht jetzt ganz oben auf dem Baum. Er dreht an der ersten Kokosnuss, so lang bis sie runter auf den Boden fällt. Ich will mir gar nicht vorstellen, was passiert wenn der Kleine runterfällt. Aber er scheint so sicher, so als hätte er das schon sehr oft gemacht. Er holt vier große grüne Kokosnüsse von der Palme und kommt zum Glück auch wieder gut und sicher unten am Boden an. Ich dachte, die Jungs müssen die Kokosnüsse bestimmt für die Küche besorgen.

Dann kommt der Bauer, der sich um die Farm kümmert mit einer Art Messer. Er hackt die Kokosnuss vorsichtig etwas auf und schneidet dann ein kleines rundes Loch in die Nuss. Daraus durften wir dann das Kokoswasser trinken. Wow, frischer bekommt man es wohl nicht. Danach schneidet er sie ganz auf, sodass man das Kokosfleisch essen konnte. Die Jungs haben die Kokosnüsse also nur runter geholt, weil sie Lust hatten die zu essen.

Ich bewundere diese Menschen. Das hätte ich niemals geschafft. Ich könnte mich wahrscheinlich nicht mal an den Palmenstamm dran klammern, geschweige denn daran hochklettern. Oben hätte ich panische Angst gehabt, runter zu fallen. Die Kokosnuss hätte ich wahrscheinlich auch nicht allein aufhacken können. Sowas habe ich in meiner deutschen Schulzeit und in meiner Ausbildung leider nicht gelernt. Wirklich bewundernswert.

Danach helfen Sara und ich den zwei Jungs Steine und Sand zum Schweinestall zu tragen. Währenddessen bringen uns die Jungs einige Wörter auf Tamil bei. Daher auch der Titel dieses Beitrages. Es ist Tamil und heißt „Kokosnussbaum“.

Ich würde sagen, es war ein gelungener Vormittag.