Josef in Sambia

Geschichten aus meinem Auslandsjahr mit Don Bosco

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Karate

Im Don Bosco Jugendzentrum, hier in Mansa, gibt es für die Jugendlichen die Möglichkeit, Karate zu lernen. Die Jugendlichen bekommen Dienstags, Donnerstags und Freitags von einem jungen Trainer Karate beigebracht. Sie tragen mehr oder weniger vollständige Karatekleidung und folgen in einer Halle den Anweisungen des Trainers. In den Stunden geht es durchaus ruppig zu. Die Jugendlichen kämpfen Gegeneinander und versuchen den Gegner mit Tritten und Schlägen zu Treffen. Es kämpfen zwar immer nur zwei gegeneinander und der Schiedsrichter greift regelmäßig in den Kampf ein, aber es sieht von außen ziemlich brutal und schmerzhaft aus. Nach dem Training habe ich bei einem Jugendlichen eine blutende Lippe bemerkt, solche kleineren Blessuren scheinen normal zu sein. Neben den Kämpfen und dem Lernen der Techniken stehen unter anderem Kräftigungsübungen wie Liegestütze auf dem Plan. Diese werden Synchron und mit den beim Karate üblichen Schreien ausgeführt.

Interessant ist es zu sehen, welche Anziehungskraft dieser Sport auf die Kinder und Jugendlichen auswirkt. Während die vielleicht 25 Jugendlichen trainiert haben, wahren die Stuhlreihen am Rand der Halle gut besetzt. Beim Spielen und Toben versuchen vor allem die kleineren Kinder, die noch nicht am Training teilnehmen dürfen, regelmäßig Kampfpositionen einzunehmen und Tritte auszuführen. Auf den Fotos, von denen sie wollen, dass man sie von ihnen schießt, posieren sie in Karatestellungen.

Bis jetzt habe ich kein anderes Hobby gesehen, das bei den Kindern einen derartigen Zulauf findet. Ich hätte nicht unbedingt erwartet, mitten in Afrika auf eine Vorliebe für Asiatische Kampfkunst zu stoßen, aber so kann man sich irren.

Das Leben hier ist generell sehr International, an einer Außenstelle der Universität, hier auf dem Gelände, unterrichten einige Inder. Bei den Salesianern kommt ebenfalls ein erheblicher Teil der Brüder und Patres aus dem Ausland. Außerdem habe ich bis jetzt von einigen Schülern erfahren, dass sie gar nicht aus Sambia, sondern aus angrenzenden afrikanischen Ländern kommen.

 

 

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Thema von Anders Norén.