Accra Mall

Unsere Augen sind groß, wie die eines kleinen Kindes, das durch die Süßwarenabteilung läuft. Im einen Gang kann man zwischen zehn verschiedenen Joghurts wählen, im nächsten wird man mit Nutella und Ferrero Rocher stark an Deutschland zurück erinnert, und wieder im nächsten gibt es sogar einen echten Grill. Wir sind in der Accra Mall, einem riesigen Einkaufszentrum nach amerikanischem Vorbild am Rand von der Hauptstadt. In dem riesigen Gebäude ist alles sauber, nirgendwo liegt Müll zu sehen. Wir sehen den ersten öffentlichen Mülleimer, seit wir in Ghana sind. Und den zweiten, dritten, vierten und fünften gleich auch noch. In den Geschäften sind die Kleider auf schönen Holztischen drapiert, und in jedem Geschäft hat man genug Platz, um gemütlich durchzuschlendern. Keine Spur davon, dass wir in Ghana sind, ich komme mir tatsächlich vor, wie in den USA. Insgesamt ist man hin und hergerissen zwischen Unwohlsein auf Grund des allgegenwärtigen Luxus, der im Kontrast zum restlichen Ghana steht, und einem Wohlbefinden, das wohl daher kommt, dass man sich so sehr an zu Hause erinnert fühlt. Die Preise im Supermarkt sind in Ordnung bis astronomisch. Ein Stück Gouda, was man sonst nirgends sieht, kostet 15€, das Glas Nutella auch 15€, die Schachtel Ferrero Rocher mit ca. 20 Pralinen kostet 25€. In unserem überschaubaren Einkauf sind nur Schnäppchen, bis auf eine „Danish Choice“ schwarze Johannisbeer Marmelade für 3€, die in unserem Kühlschrank sicher nicht lange überleben wird. Nachdem wir uns bei „PizzaInn“ noch zwei Pizzen zum Preis von einer gegönnt haben, was der eigentliche Grund war hier herzukommen, gehen wir aus der Mall raus und sind mit dem Schritt ins Trotro wieder zurück im wahren Ghana.