Um zu verstehen, wo ich eigentlich arbeite, ist es hilfreich zu wissen, wie das Projekt überhaupt aufgebaut ist.

Was 1991 mit dem Hogar Don Bosco begonnen hat, ist inzwischen ein Projekt mit 7 Einrichtungen, welche alle zusammen hängen.

Optisch sind sie sich zunächst ziemlich ähnlich: Jede bunt gestrichene Einrichtung verfügt über Schlaf- & Essenssäle, über einen Sportplatz und eine Kapelle. Außerdem haben die Kinder stets psychologische und medizinische Betreuung.

 

Patio Don Bosco ist eine Anlaufstelle für 6-12 jährige Kinder, die aus schwierigen Verhältnissen; häufig auch von der Straße kommen. In diesem sicheren Umfeld können sie bis zu 30 Tagen bleiben, bis ein Richter entscheidet, ob sie zurück in ihre Familien oder in ein Heim kommen.

Techo Pinardi nimmt 12-18 jährige Jungs von der Straße auf, von denen die Mehrzahl regelmäßig Drogen konsumierte. Im Techo werden sie durch Aktivitäten (wie z.B. Sport oder Schreinern) davon abgelenkt und in einen geregelten Tagesablauf geführt.  Natürlich fällt das nicht leicht: Täglich hauen Jungs ab und ständig kommen neue dazu, sodass jährlich um die 200 Jungs die 40 Plätze abwechselnd einnehmen.

Hogar Don Bosco ist ein Heim, welches bis zu 200 Jungs aufnehmen kann. Hier haben die 6-17 Jährigen einen geregelten Tagesablauf, können nebenan zur Schule gehen und haben die Chance eine behütete Kindheit zu erleben.

Mano Amiga ist das Hogar für Mädchen, wo bis zu sechzig 5-16 Jährige leben.

Hogar Granja Moglia. Die Farm, welche circa eine Stunde von Santa Cruz entfernt liegt, birgt neben den 10-14 jährigen Jungs, eine ganze Menge Tiere: Tukane, Affen, Strauße, Papageien, usw. Mitten in der Natur lernen die Jungs also mit Tieren umzugehen, Salat zu pflanzen und sind für 2 Jahre fern von der lauten Großstadt. Vorher und nachher leben sie meist im Hogar Don Bosco.

Barrio Juvenil nimmt die Jungs vom Hogar auf, sobald sie älter als 15 Jahre sind. Hier sollen sie unabhängig werden; eine Ausbildung zum Schreiner, Bäcker oder Koch machen, arbeiten oder zur Uni gehen und einigermaßen selbstständig leben.

Don Bosco en los Barrios ist ein ärmeres Viertel der Stadt und birgt eine Schule und einen Kindergarten. Hier können die Kinder nicht leben, haben aber tagsüber, wenn die Eltern arbeiten, eine Anlaufstelle.

 

All diese Einrichtungen durften wir in unserer ersten Woche kennenlernen. Sofort war ich beeindruckt von der Arbeitsweise vieler Erzieher: „Jedes Kind, was wir irgendwie weiterbringen können, ist für uns ein Erfolg, denn es wird die kommende Generation ein kleines Stück verbessern!“ Nun darf ich, durch meine Arbeit im Hogar Don Bosco, auch endlich Teil davon sein.