Mwaiseni, was so viel wie „Willkommen“ bedeutet. Willkommen zu meinem neuen Blog.
Diesen Monat ist einiges passiert: Wir waren Kajak fahren, es gab den Independence-Day von Zambia, den ersten Regen, wir mussten die Fenstergitter lackieren und wir durften bzw. mussten das erste Mal für eine Feier in unserem Haus kochen.
Spendenaufruf
Kurz vor Weihnachten findet ein Wintercamp im Oratorium statt: eine Woche für Kinder und drei Tage für Jugendliche. Das Camp startet um 8 bis 12:30 Uhr, wo die Kinder dann auch Mittagessen bekommen. Danach ist von 14:30 Uhr bis 18 Uhr Oratorium. Der Brother, die Animator (Jugendliche, die in Kazembe leben und im Oratorium freiwillig arbeiten) und wir Volos erstellen ein tolles Programm für die Kinder mit vielen Spielen, Tänzen und Bastelangeboten.




Leider sind in diesem Jahr bis jetzt zu wenig Spenden eingegangen, sodass es vielleicht ausfallen muss. Das wäre wirklich schade, da die Kinder und wir natürlich auch uns schon sehr darauf freuen. Daher bitte ich an dieser Stelle um eine Spende für das Weihnachtscamp. Jeder Euro zählt. Entweder über die internationale Überweisung oder über mein privates Konto.
Bankdetails Internationale Überweisung:
ZAMBIA NATIONAL COMMERCIAL BANK PLC
Land: Zambia
Filiale: Kawambwa
Kontoname: DON BOSCO CARPENTRY
Kontonummer: 1667780100177
Filialcode: 01
Sofortiger Code: ZNCO ZMLU
Privates Konto von Thea Dierkes:
Kontoinhaber: Thea Dierkes
IBAN: DE27 2545 0110 0161 1323 78
Verwendungszweck: Wintercamp Volunteers
Kajakfahrt
Am 21.10. sind wir morgens zu siebt auf einem Truck zum Fluss gefahren. Dort gibt es eine kleine Bucht, den sogenannten Haven. Die Männer und der Father haben die Kajaks abgeladen, und wir sind wie am Vortag besprochen in unseren Teams gestartet: Ich mit Brother Mark, Sophia mit Father Jacek, Sara mit Joseph und Justin alleine.


Wir fuhren zuerst durch einen sehr schmalen Weg, dann über einen immer breiter werdenden Fluss mit vielen Lilien, bis wir auf den Grenzfluss zwischen Kongo und Zambia kamen. Auf der zambischen Seite machten wir eine kurze Pause und aßen unseren selbst gebackenen Kuchen.

Danach ging es weiter zu einem kleinen Dorf. Die Kinder freuten sich riesig über uns und riefen ständig „Musungu“. Einige wollten mit ins Boot, einer fragte sogar, ob er Sara heiraten könne. Währenddessen sind Sophia und Father Jacek kurz auf der kongolesischen Seite ausgestiegen.
Der Rückweg gegen die Strömung war extrem anstrengend, und ich war hungrig und genervt, vor allem weil sich unsere Paddel dauernd in den Pflanzen verhedderten. Trotzdem kamen wir als zweites zurück. Heim ging es dann mit fünf Personen und vier Kajaks auf der Truck-Ladefläche – bei etwa 120 km/h. Zurück zu Hause mussten wir ziemlich schnell ins Oratorium um weiterzuarbeiten, und Father Jacek machte die ganze Zeit Witze darüber, wie müde ich sei. Natürlich habe ich ihm später bewiesen, dass ich trotzdem noch Fußball spielen kann.
Independence-Day (Unabhängigkeitstag)
Am Tag vor dem Independence-Day hatte ich mein erstes Fußballspiel – allerdings nur gegen die andere Hälfte unserer eigenen Mannschaft. Ich stand im Tor, musste aber zum Glück nicht viel tun. Der Platz besteht nur aus Erde und Hügeln, sodass der Ball überall hinspringt. Wir haben 2:0 gewonnen. Überraschend für mich war, dass sich die Mädels einfach auf dem Feld umgezogen haben, obwohl noch Zuschauer da waren. Ganz anders als in Deutschland.

Eigentlich sollten Sophia und Sara danach zur Study-Time, aber die fiel wegen der Feier am Abend aus. Diese sollte um 20 Uhr beginnen, wir kamen aber, so wie man es von uns Jugendlichen kennt, erst um 22 Uhr. Wir saßen dann mit Animateuren und vielen Kindern am Rand und haben das Geschehen beobachtet. Als wir kamen, wurde hauptsächlich geredet, was wir aber leider nicht verstanden haben, weil es auf Bemba war, ein paar Mal in die Luft geschossen und die zambische Flagge gehisst. Trotzdem hatten wir viel Spaß mit den anderen Jugendlichen. Um 24 Uhr war alles vorbei.
Am nächsten Morgen ging es schon um 8 Uhr weiter, mit Schülern in Schuluniform und erneut vielen Reden.
Regenzeit und Malerarbeiten
Anfang Oktober kam der erste Regen. Wir dachten, ab jetzt regnet es bis April durch, aber danach blieb es erstmal wieder trocken. Über den Monat kam der Regen dann immer häufiger. In den letzten Tagen hat es nachts durchgeregnet und tagsüber mindestens zwei Mal so heftig, dass man auf der Straße eingesunken ist.


Wir mussten außerdem die Fenstergitter schwarz lackieren. Am ersten Tag wussten wir noch nicht, dass Lackfarbe ein kleines Problem werden kann: Sie ging nicht mit Wasser ab, und selbst Aceton perlte an unseren Händen ab. Uns wurde dann Diesel über die Hände gekippt, womit es zum Glück gut abging. An den nächsten Tagen funktionierte Aceton besser, aber am letzten Tag ging die Farbe natürlich kaum wieder ab – trotz Aceton, Seife, Nagelbürste und Diesel. Meine Nägel sind immer noch schwarz, aber egal: Wir bekommen neue Gitterfenster, die wir wieder schwarz streichen müssen.

Feier in unserem Haus
Für den Geburtstag des Brothers sollte die Feier bei uns stattfinden, und wir mussten kochen. Wir wollten etwas typisch Deutsches machen: Nudeln mit Rahmsauce, Reis und Hühnchen. Wir hatten gehofft, dass die Köchin das Hühnchen macht, aber sie gab uns nur einen gefrorenen Hühnerkörper. Als er aufgetaut war, lief das Blut im Kühlschrank aus – ziemlich ekelig. Das Schneiden war extrem schwer, wir hörten sogar die Knochen knacken. Also haben wir das Hühnchen erst im Topf fertig gebraten und dann das Fleisch abgemacht. Das hat zum Glück gut funktioniert.
Als die Fathers und der Brother kamen, war alles fertig. Wir haben gemeinsam gegessen, und am Ende musste jeder dem Brother noch etwas mit auf den Weg geben. Es war ein sehr schöner Abend.
Ich wünsche euch allen eine tolle Adventszeit und hoffe, dass ich in meinem nächsten Blog vor allem über das tolle Camp berichten kann.
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