Ferien in Tamil Nadu

Nachdem endlich alle Examen geschrieben wurden, starteten am Sonntag den 23. September nun endlich die wohlverdienten Ferien. Darauf haben sich alle Jungs schon seit Wochen gefreut!

Ein Ausflug zum Ferienstart

Zum Start der Ferien machten wir am Sonntag mit allen Jungs einen großen Ausflug nach Namakkal, einer Stadt ca. 1 Stunde von uns entfernt. Dafür mietete der Direktor extra einen großen Bus, der aber natürlich trotzdem nur halb so viele offizielle Sitzplätze wie Mitfahrer hatte. Auf der Fahrt wurde zu lauter indischer Musik gesungen, getanzt und gepfiffen. Ein bisschen kam ich mir vor wie auf der Fahrt zu einem großen Jungslager. Angekommen wartete zunächst ein Event für alle Sponsoren der Gegend auf uns, von dem wir aufgrund der Landessprache Tamil aber nicht viel verstanden. Am Nachmittag besichtigten wir dann noch einen wunderschönen Tempel und die Jungs machen begeistert wie immer viele viele Fotos mit meinem Handy.

Party im Bus

Der Tempel

Gruppenfoto mit den College Jungs

Wer darf nach Hause?

Außer den 14 College Jungs, haben jetzt alle frei. Daher hieß es am Montag darauf für die meisten Jungs ab nach Hause. Den ganzen Tag über kamen Eltern, Großeltern und andere Freunde und Verwandte und haben die Jungs abgeholt. Dabei lag meinem Empfinden nach den ganzen Tag eine gewisse Anspannung in der Luft. Denn wir wussten zwar bereits im Voraus, dass nicht mehr alle eine Familie haben, aber wir wussten nicht, wer an diesem Tag abgeholt werden würde und wer nicht.

Da der Tag keinen festen Ablauf hatte, verbrachten wir die meiste Zeit mit Basketball, Volleyball, Kartenspielen und Filme schauen. Immer wieder gab es diese schönen Momente, wenn einem Kind gesagt wurde, dass jemand gekommen ist, um es abzuholen. Denn dann hat man sofort ein großes Strahlen in den Augen gesehen und die meisten sind sofort zur Tür gerannt. Aber für die anderen hieß es weiter warten oder schon erahnen, dass für sie wahrscheinlich keiner kommt.

Am Abend waren außer den College Jungs dann noch etwa zehn Jungs da, fünf davon hatten aber noch drei Tage länger Schule und zwei weitere wurden am nächsten Tag abgeholt. Natürlich ist es wirklich hart zu sehen, dass manche Jungs außer dem Don Bosco Care Home keine Familie haben, keinen anderen Ort wo sie hingehen können. Aber umso schöner uns wichtiger ist es, dass sie hier ein zu Hause haben.

Ferien im Don Bosco Care Home

Da die letzte Woche nun für die Jüngeren weder von Schule, noch von anstrengender Studytime geplagt wurde, hatten die drei kleinen Jungs die noch hier sind viel Freizeit. Daher haben wir stundenlang mit ihnen draußen gespielt und sie durften viele Filme schauen. Besonders gut kam auch unser Badminton-Set an, welches wir aus Deutschland mitgebracht haben. Denn zwei Schläger waren zwar noch hier, jedoch keine Bälle mehr und so kamen unsere 4 Federballschläger und 8 Federbälle gerade richtig. Uns hat es unglaublich gefreut, dass unser kleines Gastgeschenk sowohl bei den Jüngeren, als auch bei den älteren College Jungs so gut angekommen ist und sie so oft und gerne in ihrer Freizeit spielen. (Und wir genießen den weiteren Vorteil, dass wir hier sehr viel besser mithalten können als zum Beispiel beim Volleyball.)

Außerdem haben wir am Freitag einen großen Ausflug mit den kleineren Jungs, dem Direktor, dem Brother, der Krankenschwester unseres Projekts und unserer Köchin gemacht. Als erstes sind wir in einen Zoo gefahren, der relativ klein, aber doch ganz schön war. Und weiter ging es dann in ein anderes Projekt der Salesianer Don Boscos in Salem, wo auch unser Mitvolontär Leonhard arbeitet. Dort waren wir zum Tea eingeladen und bekamen Snacks und frischen Kokosnusssaft. Außerdem war es mal wieder eine schöne Erfahrung ein anderes Projekt anzusehen und die Kinder waren auch wieder sehr süß und haben uns sogar ein Willkommenslied gesungen.

Zu guter Letzt sind wir dann noch in einen riesigen Einkaufsladen gefahren, wo man von Essen und Küchengeräten über Klamotten wirklich alles bekommt. (Dort war es erstmal sehr lustig die Reaktion der Jungs auf die Rolltreppe zu sehen, denn sie waren plötzlich eher ängstlich und wussten nicht genau wie man da jetzt am besten den ersten Schritt macht. Am Ende haben sie es aber natürlich alle super gemeistert.) Der eigentliche Grund warum wir hier waren war aber, dass Johanna und ich nun endlich unsere ersten eigenen indischen Klamotten (sogenannte Churidhars) kaufen konnten. Diese müssen wir jetzt nur noch zum Schneider bringen, da sie zu weit sind und die Hosen noch gemacht werden müssen.

Auf dem Karussel vor dem Fathers House

Belohnung nach einem Fußballspiel

So und das war’s jetzt erstmal mit diesem Blogeintrag und auch mit unseren Ferien, denn morgen kommen (endlich!) alle Jungs wieder.

Viele Grüße nach Deutschland und auch zu meinen Mitvolontären nach Indien, Benin, Ghana, Bolivien und Osteuropa und natürlich zu allen anderen Reisenden, wo auch immer ihr euch befindet. 🙂

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So viel Herzlichkeit

  1. Na dann sind wir mal gespannt, wie wunderschön du in den neu geschneiderten indischen Kleidern aussiehst!

  2. Karin Schäuble

    Hey Sara, enakku thamizh theriyaathunga, deshalb schreibe ich weiter uaf deutsch. ;-). Ich freu mich unheimlich, dass du dich so wohl fühlst. und auch ich bin gespannt auf deine neuen Klamotten, und wie es sonst so bei dir weitergeht. Varavaanga!

    GlG Karin

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