Unsere letzten zwei Wochen haben wir fast ausschließlich mit der Planung des sogenannten „Walk of Faith“ verbracht, welcher nun schon zum dritten Mal, dieses Jahr mit uns, statt fand. Konkret sind wir 4 Tage mit 70 Teilnehmern und 10 Leadern 40km durch die Outstations unserer Gemeinde gepilgert.

Losgezogen sind wir mit Kindern aus der Holy Childhood, der Don Bosco Secondary School, dem Oratorium, der Outstation Kabuta und den Leadern aus dem Jugendzentrum.

Kaputula

Hier ging´s Freitagabend los, nachdem alle begrüßt wurden und ihre Schlafplätze vorbereitet hatten, wurde erstmal gekocht und dann am Lagerfeuer musiziert sowie getanzt. Wie bereits im letzten Beitrag erwähnt, befinden wir uns nicht im Sommer, sondern mitten in der allseits unbeliebten Kaltzeit. Trotzdem haben wir während unserer Reise vorrangig in Kirchen auf dem Boden geschlafen, was logistisch vor allem für uns eine Herausforderung war, da es nachts unheimlich kalt wurde, trotz Schlafsack, Decken und vier Schichten Kleidung. Eine weitere Herausforderung war alle Kinder zur Ruhe zu bringen, denn wenn alle zusammen in einem Raum schlafen, gibt es sich natürlich viel zu erzählen. Demnach kann man sich vorstellen, wie erholsam die Nächte waren (nämlich kaum), die auch eher kurz ausfielen, da früh um 06.00 spätestens alle wach waren und schon wieder voller Elan umher sprangen… 😉

Good Morning!

Am nächsten Morgen hatten wir das erste von fünf Anspielen zu dem Thema vorbereitet, welches uns durch die Tage begleitet hat, nämlich das Leben von Mose. Nach dem Frühstück sind wir dann zu unserer ersten Etappe aufgebrochen. Erst liefen wir 7,5km nach Kalaba, um dort Mittag zu essen und ein Geländespiel durchzuführen, dann ging es nochmal die gleiche Strecke nach Mutento, wo wir die nächste Nacht verbrachten. Auf dem Weg wurde gesungen, wobei ich alle Lieder aus dem Chor, die mir auf die Schnelle einfielen, zum Besten geben konnte. Selbst Ball wurde gespielt, die erste Etappe erschien für die Kinder wenig ermüdend zu sein.

Mutento

Erreichten wir am Nachmittag. Auch hier wurde erstmal der eigene Schlafplatz hergerichtet und dann das “Impossible Game” vorgestellt. Vier Gruppen mit jeweils einem älteren Leader traten dabei gegeneinander an. Es galt 25 Aufgaben innerhalb einer Stunde zu lösen, um das Spiel zu gewinnen. Diese bestanden beispielsweise darin mit 15 Personen einen bühnentauglichen Chor auf die Beine zu stellen, 30 Sekunden zu jonglieren oder acht Personen zu finden, die im gleichen Monat geboren sind. Der jeweilige Gruppenleiter kontrollierte dann die korrekte Durchführung der Aufgabenstellungen. Später begaben wir uns zu unseren kalten Schlafplätzen, hier könnt ihr einen bildlichen Eindruck davon gewinnen…

Da war es noch hell…

You´re as cold as ice…

Der nächste Morgen, ein Sonntag brachte die längste Tagesstrecke von 17km mit sich. Hier schwächelten einige der Kleinen etwas, denn der Weg hielt nicht nur Laufen, sondern auch auch 10 Hindernisse bereit, da uns an diesem Tag Mose und die 10 Plagen beschäftigten. Diese verteilten wir in Form von Stationen auf dem Weg nach Mutiti an welchen immer die Bibelstelle vorgelesen und dann ein Spiel gespielt wurde. Zu bewältigen waren zum Beispiel eine Zettel-Flussüberquerung, als sich das Wasser des Nil in Blut verwandelte oder das Sammeln (und anschließende wieder frei lassen) von Heuschrecken, passend zur achten Plage.

Flussüberquerung.

 

Päuschen mit Pharao.

Mutiti

In Mutiti angekommen, lagen erstmal alle fünf Minuten auf ihren Strohmatten, dann wurde aber auch schon wieder fleißig gekickt! Nach dem Abendessen versammelten sich alle zum gemeinsamen Lagerfeuer und anschließendem Tanzwettbewerb, welcher herrlich von Gift moderiert, sehr amüsant war. Bei Kerzenschein schwangen die Kinder die Hüften, als Einzelteilnehmer oder in Dance-Crews mit bis zu vier Personen. Hannah und ich verstärkten die Jury und mussten zur hellen Freude der Kinder mit den anderen Leadern nach der Preisvergabe für die Teilnehmer auch jeder einen kleinen Tanz aufführen. Aber uns ist ja so gut wie nichts mehr peinlich was das angeht… 😉

Grüppchenbildung.

Zurück zu Don Bosco

Als wir am nächsten Tag den Don Bosco Campus erreichten, schickten wir erstmal alle Kinder baden. Wir haben die Gelegenheit ebenfalls genutzt und uns riesig über eine Dusche gefreut. Am Nachmittag haben wir dann unser Programm abgeschlossen, thematisch mit Mose, der die 10 Gebote vom Berg Sinai empfängt und zu den Israeliten bringt, als auch praktisch indem alle Teilnehmer nach Hause geschickt wurden. Die Tage waren sehr erlebnisreich und schön, voller Spiel, Spaß und Leben, waren für uns aber auch mehr als erschöpfend. Vor allem die kalten und lauten Nächte in den Kirchen haben uns ziemlich zugesetzt.

Volles Haus

So kann die Kommunität gegenwärtig beschrieben werden, denn wir haben mehrere Brother auf Urlaub zu Besuch. Für uns bedeutet das gutes Essen, da Chris passionierter Koch ist und Unterhaltung beim Abwasch, da Andy gern spült sowie  in Fragen aller Art berät..zum Beispiel wie man einen verfitzten Haargummi ohne Schere entfernt oder Zitrone in den Tee träufelt… 😉