Nun endlich der Bericht, wie wir unsere Weihnachtstage in Mansa verbracht haben. Die Zeit vor dem heiligen Abend war für uns hauptsächlich von Vorbereitungen und einer Menge Stress geprägt, da wir neben den Proben für das Krippenspiel mit der Holy Childhood auch noch kulinarisch etwas zum Fest beisteuern wollten und außerdem mit der heimlichen Besorgung von Geschenken unter uns vier Volontären und für die Kommunität ziemlich beschäftigt waren. So richtige weihnachtliche Stimmung stellte sich dann erst am 23. Dezember ein, da von der Gemeinde St. James ein Weihnachtskonzert mit verschiedenen Chören, Gedichtvorträgen der Kinder und unter anderem ein musikalischer Auftritt unsererseits, organisiert wurde, zu welchem der Bischof Patrick Chisanga als Ehrengast geladen war. Das Programm war zwar wirklich lang, aber gut besucht und der Baum, der ein paar Tage vorher in die große Halle geschleppt wurde eine echte Abwechslung zu allem, was ich an Christbäumen je zu Gesicht bekommen habe. An die Weihnachtsdeko musste ich mich als eingefleischte Erzgebirgerin allerdings zugegebenermaßen etwas gewöhnen, da knallpinke Lamettagirlanden mit kleinen Schneemännern und blinkende Delfin-Lichterketten (Hannahs absoluter Liebling….nicht 😉 ) sich wohl nirgendwo bei uns finden lassen.

Die bunt dekorierte große Halle.

Am Weihnachtsabend haben wir dann trotz einiger Widrigkeiten unser Krippenspiel vor der High Mass aufgeführt. Wieder haben wir auf unseren Josef gewartet (es muss wohl an der Rolle liegen…), der aber leider dieses Mal nicht auftauchte, weshalb ich im allerletzten Moment einen Altarboy, Titus, in die Rolle verfrachten musste, der zwar auch nicht allzu begeistert war, mit ein wenig Hilfe seinen Part aber dann trotz aller Aufregung wirklich gut gemeistert hat und uns somit die Aufführung rettete! Nach der Messe, die bis nach 22:00 Uhr gedauert hat, haben wir uns dann umso mehr über das bereits vorbereitete Essen in der Kommunität gefreut und wussten erst gar nicht, wie uns geschieht, da auf dem gedeckten Tisch sogar eine weiße(!) Tischdecke lag. Solche dekorativen Ausbrüche sind wir normalerweise in unserem Männerhaushalt so gar nicht gewohnt. 😉 Später haben wir zusammen mit den anderen Volontären und Father Antonio Himmelslaternen auf dem Dach der Baustelle steigen lassen, ein schöner Abschluss des Abends.

Besuch beim Bischof

Seit ein paar Jahren sind die Kinder der Holy Childhood am ersten Weihnachtstag in die Residenz des Bischofs eingeladen und so haben wir all unsere Requisiten in die Krippe gepackt, die Kinder wurden alle in den Bus gesetzt und schon ging´s los. Übrigens haben wir die Rollen des Spiels nicht nur an Kinder aus der Holy Childhood verteilt, die meist gutes Englisch sprechen und es teilweise gewohnt sind für kleine Anspiele oder Auftritte Text zu lernen, sondern auch an Kinder aus dem Oratorium, die ohne Ausnahme ihre Zeilen perfekt auswendig gelernt haben und immer zu den Proben erschienen sind. Der Umstand, dass so ein Auftritt Vorbereitung benötigt war aber wohl leider nicht allen klar, weshalb ich den Mädchen, die die Hauptrollen mit mehr Sprachanteil hatten, fast die ganze Zeit über soufflieren musste, was zwar den Bischof nicht störte, aber definitiv zu vermeiden gewesen wäre, wenn sie unsere Proben wahrgenommen hätten. Trotzdem kam das Krippenspiel super an und wir waren sehr stolz auf unsere kleinen Schauspieler.

Der Bischof begrüßt seine Gäste.

Während des Krippenspiels.

Nach der gelungenen Aufführung.

Silvester

Den Jahreswechsel haben wir erst am compound mit Karten spielen verbracht und sind dann zum Youth Centre gegangen, um die ersten Minuten des neuen Jahres mit den Jugendlichen zu verbringen, die bereits den Abend mit einem Programm gefüllt hatten, um später in der „Bakery“ zu tanzen, die extra am Nachmittag von uns dekoriert wurde. Die Zeit bis zum Morgen verging ziemlich schnell und es wurde sogar noch aufgeräumt, bis dann 06:30 Uhr alle erstmal ins Bett gingen.

Happy new year!

Nachtrag: Christmas Camp

Kurz möchte ich noch das Christmas Camp erwähnen, welches mit ungefähr 50 Kindern aus dem Oratorium statt fand, die von Freitag bis Samstag in den Räumen der Grundschule der Sisters übernachtet haben. Zuerst war unsere Vorstellung von diesem Event chaotisch, da die Kinder im Alter von 5-14 Jahren waren und wir unsere Spezialisten aus dem Oratorium als äußerst lebhaft und energiegeladen bis zum Abwinken kennen, aber alles hat gut funktioniert. Vor allem war das Wiedersehen am Freitag ein Erlebnis, da wir eine Woche in Kasama und Lusaka verbracht haben. Als wir dann am Abend nur zum Gute-Nacht sagen vorbeischauen wollten, schlug dieser Plan natürlich grandios fehl, da der ganze wilde Haufen, der eigentlich schlafen sollte, wieder auf den Beinen war, um uns freudig zu begrüßen. Das war wohl das schönste Erlebnis dieses Tages, denn obwohl ich nach zwölfstündiger Busfahrt völlig erschöpft war, war ich unglaublich ergriffen vom herzlichen Empfang der Kinder und Jugendlichen, die zum Helfen dabei waren, und dem simplen Gefühl des nach Hause kommens. Am nächsten Tag haben wir dann gemeinsam Armbänder gebastelt, was immer sehr gut ankommt, obwohl einige von den Jungs, schlau wie sie sind, reihum zu uns kamen, um sich „kurz helfen“ zu lassen und ehe man sich versieht, hat man auf einmal das ganze Armband gemacht…Tja,man muss eben nur wissen wie, nicht wahr?! 😉

Sister Josephine mit einem Teil der Rasselbande.

Armbänder knüpfen.

Das Geländespiel hat vor allem die jugendlichen Gruppenleiter wieder sehr zum schwitzen und rennen gebracht, die wie üblicherweise alles für ihre Mannschaft gaben. Es ist schier unglaublich wie auf einmal alle losstürmen, nur um bebilderte Zettelchen zu finden… Als Spielleitung haben vor allem wir daran immer großen Spaß, die Gruppen motiviert und komplett durchorganisiert den Campus nach den versteckten Zetteln abgrasen zu sehen, um dann zurück gestürmt zu kommen, da diese Information mitgeteilt werden muss, damit auf dem Spielplan weitergerückt werden darf, nachdem eine Aufgabe erfüllt wurde. Da aber immer nur eine Gruppe gleichzeitig am Spielbrett sein darf, brauchten wir einen Türsteher, um sicherzustellen, dass gewartet wird. Darious, einer unserer Youth Leader, hat also unter vollem Körpereinsatz die Kinder an der Tür im Zaum gehalten und es sogar geschafft, dass die verrückte Bande sich brav in einer Reihe anstellt. 🙂

Darious, hochkonzentriert

Bitte lächeln!

Bei uns am Spielplan mussten dann Fragen beantwortet, Lieder gesungen, Tanzkünste präsentiert und Aufgaben im Team gelöst werden, um zum Ziel zu gelangen. Nach diesen nervenaufreibenden zwei Stunden waren zwar alle erschöpft aber glücklich.. vor allem die Gewinnermannschaft.

Der Spielplan.

Abwarten..

…und Sprung!

 

Mit diesen Eindrücken ein gesegnetes neues Jahr 2019! Ein Hoch auf das Vergangene und freudige Erwartung für alles was noch kommt!