The Body of Christ

Guten Abend und herzlich willkommen zu einer neuen Folge „Wissen macht AH!“ mit Rosa…demnach eigentlich „Wissen macht RosAH!“ 😉 mit dem heutigen Thema: Wie werden eigentlich die Hostien für die Eucharistiefeier in der katholischen Kirche hergestellt?

Nun, wir haben es vor zwei Wochen herausgefunden, da alle Maschinen für die Massenproduktion in den Räumen der Gemeinde in Mansa-Stadt stehen und wir diese auch direkt bedienen durften, nachdem wir uns kurz mit den zugehörigen Instruktionen vertraut gemacht hatten. Erst wird aus Mehl und Wasser ein relativ flüssiger Teig zubereitet, welcher dann kellenweise zwischen zwei Platten mit jeweils 143°C gegeben wird. Diese schließt man dann mit Druck damit der Teig dazwischen zu einem Fladen gepresst wird, welcher so dünn ist, dass er bereits nach einer Minute wieder herausgenommen werden muss. Die fertigen Platten werden dann auf Ständern gesammelt und anschließend in einen Raum gebracht, in welchem ein Apparat eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit von über 70% erzeugt, um die gebackenen Platten weich werden zu lassen und zu verhindern, dass sie beim Stanzen auseinanderbrechen. Nach ungefähr anderthalb Stunden können dann mit einem Bohrer die Hostien aus den Platten gefertigt werden, indem man durch ein Pedal den Bohrkopf nach oben und unten bewegt und die gestanzten Hostien endlich fertig in einen Eimer unter den Tisch fallen. Am ersten Tag sind uns noch ziemlich viele von den gebackenen Fladen zerbrochen, da der Teig manchmal an den Platten kleben bleibt und damit die dünne Platte schnell einreißen lässt, aber schon beim nächsten Mal waren wir wirklich guter Dinge und äußerst zufrieden mit unserem Werk, da das Endergebnis viel besser aussah und auch die Hostien am Ende zu gebrauchen waren. Trotzdem hätte ich nicht erwartet, dass sich die ganze Produktion so zeitintensiv und langwierig gestaltet und vor allem akkurat ausgeführt werden muss, da sonst nur zerbrochene Brösel, die man nicht verwenden kann, als Ergebnis zu Buche schlagen. Somit können wir jetzt mit Stolz sagen, dass wir zur täglichen Messe in gewisser Weise etwas beitragen und wohl irgendwann auch mal eine selbstgebackene Hostie empfangen werden, obwohl uns das mit großer Wahrscheinlichkeit nicht auffallen wird…

Hannah und ich beim Backen.

Im Hintergrund ist die Bohrmaschine zu sehen.

Pitsch, Patsch

Ist für uns zurzeit mehr und mehr Alltag, denn langsam merken wir, was Regenzeit eigentlich heißt. Im Oratorium bringen sich dann die meisten Kinder schnell in die große Halle in Sicherheit, vorausgesetzt selbige ist frei und alle anderen Mutigen spielen im kühlen Nass weiter Fußball oder üben Break Dance, da es sich in den Pfützen so gut von links nach rechts rutschen lässt. Ich habe dann immer viele kleine nasse Finger im Gesicht, die mir zeigen wollen, dass es doch tatsächlich gerade regnet und in den Taschen, um die kleinen Hände anzuwärmen oder nur weil es eben auch einfach so mal schön ist jemandes Hand zu halten.

Teilweise regnet es so heftig, dass man keinen Fuß vor die Tür setzten kann, ohne nach zehn Sekunden völlig durchnässt zu sein, weshalb die meisten Leute hier die Wolkenbrüche nicht gerade begrüßen, da dadurch: „nur der Tagesplan von Menschen zerstört würde..“, wie David aus der 11. Klasse mir am Freitagnachmittag mitteilte, als wir in der Schule zwei Stunden ausharren mussten, da das Wasser in Strömen vom Himmel floss. Ich für meinen Teil bin ein großer Fan von Regen und Gewitterwolken im Allgemeinen, außer mir fällt wie heute erst auf dem Markt, wenn die ersten großen Tropfen schon vom Himmel fallen, ein, dass ich ja Wäsche aufgehangen hatte… Hannah und ich sind dann gezwungenermaßen ohne Schirm und im Laufschritt zurück zum compound, wobei wir auf dem Weg netterweise mehrfach in Häuser zum Unterstellen eingeladen wurden, was wir aber dankend ablehnten, da wir schon komplett durchnässt waren und uns einfach nur Umziehen wollten.. Auf den letzten Metern hat uns dann sogar noch ein Mitarbeiter der Schule mit dem Auto eingesammelt, der zufällig vorbeikam und ich habe erleichtert festgestellt, dass jemand aus der Kommunität umsichtigerweise meine Wäsche vor dem Guss ins Trockene gebracht hat. Vielen Dank dafür!

Durch den Regen wird jetzt gerade die Umgebung grüner und die Luft reiner, allerdings gibt es auch mehr Moskitos und teilweise riesige Schwärme anderer Insekten, welche ich nicht zu benennen weiß, die aber nach einem Wolkenbruch aus allen Löchern im Boden krabbeln und von den Kinder fleißig gesammelt werden, um sie uns literweise über den Schoß zu kippen. Zum Glück sind wir da nicht sonderlich empfindlich und somit wurde diese Art von Scherz schnell eingestellt. 😉

Übrigens hat Hannah diese Woche bei einem der Good Nights aus reinem Interesse mal eine grobe Zählung der Kinder vorgenommen, die ins Oratorium kommen und ist bei 162 gelandet. Und das war ein Tag, an welchem wir beide das Gefühl hatten, dass nicht allzu viel los war…Wir waren selbst überrascht über diese Zahl, da das oratory zwar immer gut besucht und voller Trubel ist, man aber trotzdem die Anzahl nicht derart groß einschätzt. Zumal wir zurzeit die Besucherzahl generell als vermindert empfinden, was einerseits am Regen liegt, welcher hier ziemlich viele Bereiche lahm legt (unter anderem das Strom- und Funknetz) und es andererseits gerade Arbeit in den Wäldern gibt, da wir uns in der Raupensaison befinden und diese gesammelt werden müssen, um sie verkaufen zu können. Kein Wunder also, dass wir jeden Tag neue Namen lernen und die Kinder unter sich auch oft die Bezeichnung „Iwe!“ verwenden, um sich an jemanden zu adressieren, was nämlich „Du (da)!“ bedeutet.

Ist das nicht die Maus..?

Um an dieser Stelle dem Kinderkanal treu zu bleiben noch ein kurzes Video, welches wir aufgenommen haben, um einen Gruß nach Deutschland zum Seminar der nächsten Don Bosco Volunteers zu senden. Dabei haben wir uns von einem anderen allseits beliebten Format des KiKa inspirieren lassen, aber seht ruhig selbst.. 🙂

Für dieses Kurzvideo haben wir übrigens nur eine kleine Zahl Kinder nach dem Oratorium noch kurz gebeten zu bleiben, um mit auf der Aufnahme zu sein, da wir sonst nie die Stille erreicht hätten, welche es eben braucht, um uns reden zu hören. Trotzdem war das Video erst ungefähr nach dem zwanzigsten Versuch gelungen, da die Kinder jedes Mal in lautes Geschnatter und Gelächter ausgebrochen sind..aber gut Ding will ja bekanntlich Weile haben!

Damit matschige, aber äußerst glückliche Grüße aus Mansa!

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  1. Godehardt Ilona

    Liebe Grüße aus Rotschau 😊
    Schönes Video von Euch. Rosa ich bin gerade beim Plätzchen backen, das war schon in meiner Kindheit Tradition. Hab auch heute schon wieder mit Ursel geschrieben. Liebe Grüße an alle aus dem feuchtkalten Vogtland von Ilona & Jürgen…. interessant wie Hostien hergestellt werden 👍

    • Rosa Patzina

      Vielen Dank! Sehr schön, das möchten wir demnächst auch mal machen, vielleicht an einem Samstag, wenn etwas Luft zum backen ist, auch wenn bei uns stimmungsmäßig die Adventszeit noch nicht im Kommen ist…😅
      Liebe Grüße zurück ins Vogtland!

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