So better don´t touch this…

Hieß es vorige Woche für uns und die Schüler der 10B während der Begrüßung zu einer Führung durch das Wasserkraftwerk an den Musonda Falls, welchem wir einen Besuch abgestattet haben, als uns erklärt wurde, dass tausende Volt durch die Anlage fließen. Nach guten anderthalb Stunden auf dem Gelände der „Hydro Power Station“ waren die Schüler, die alle für einen später geforderten Bericht fleißig Notizen gemacht hatten, informiert und wir ordentlich geschafft, da der größte Teil des Rundgangs draußen in der Sonne an den Schleusen ablief.

 

Danach wurden wir aber alle belohnt, da es wieder in den Bus und in Richtung Mumbuluma Falls ging, kleineren Wasserfällen, die zum Baden und nicht zur Energiegewinnung genutzt werden. So auch von uns. Das Wasser war herrlich erfrischend und besonders unter den herabstürzenden Fluten hätte ich Stunden zubringen können.. Später wurde dann mitgebrachtes Fleisch gegrillt, welches mit Kartoffeln, gekochten Eiern und Getränken unser Mittagessen sicherte. Die Busfahrt zurück war ausgelassen und von tanzenden Schülern im Gang und auf den Sitzen zu lauter Musik gefüllt. So erreichten wir dann die Don Bosco Secondary School gerade wieder, als die anderen an diesem Freitag Schulschluss hatten. Der Tag war wunderbar, zumal wir gern jede Möglichkeit wahrnehmen unsere Umgebung hier näher zu erkunden und mehr Zeit mit den Schülern zu verbringen. Uns hat es also super gefallen und wenn die 10B die nächste Ausfahrt plant, sind wir auf jeden Fall wieder mit am Start!

And the winner is…

Nicht ganz so dramatisch, aber annähernd den Charakter einer angesagten Preisverleihung hatte die Bekanntgabe der neuen „prefects“, welche während der Assembly von Father John, dem School Manager verlesen wurden. Diese sogenannten Aufsichtsschüler könnte man wohl mit Klassensprechern vergleichen, welche eine besondere Vorbildfunktion, übrigens auch außerhalb der Schule, einnehmen und als Zeichen ihrer Autorität eine rote Krawatte tragen. Es gibt für jede Klasse einen zuständigen prefect aus einer anderen Stufe und zusätzlich noch spezifizierte Ämter, die von den Schülern betreut werden. Die Bereiche: Health, Entertainment, Sport, Religion und Academic haben zum Beispiel ihre jeweils zuständigen prefects. Außerdem gibt es jedes Jahr ein „Headgirl“ und einen „Headboy“, welche die Leitung über alle anderen prefects führen und die Schule repräsentieren. Vor allem die Bekanntgabe dieser beiden wird üblicherweise von lautem Gejohle und infernalischem Applaus der restlichen Schülerschaft begleitet, so als ob Ballkönigin und -könig ausgerufen werden. Für uns war jener Morgen auf jeden Fall unheimlich amüsant, da die Mitschüler des 11. Klässlers, welcher es zum diesjährigen Headboy gebracht hat, schon fünf Minuten vor der finalen Ansage angefangen haben, seinen Namen zu skandieren, was wohl davon zeugt, dass diese Entscheidung wenig überraschend war. Wir haben uns auf jeden Fall zusammen mit den neuernannten Würdenträgern riesig gefreut und sind nach dieser Assembly ganz ergriffen zum Frühstück gegangen.

Neue Horizonte

Haben sich Hannah und mir diese Woche Freitag eröffnet, da wir beide das erste Mal bei einer Schülerin der 11. Klasse übernachten durften. Wir waren zwar vorher schon einmal bei einem anderen Schüler daheim, haben nun aber noch näher den Alltag miterleben können indem wir eine Nacht auswärts verbracht haben. Natürlich ist auch zu sagen, dass nicht alle Schülerinnen und Schüler aus gleichen Verhältnissen stammen, dass wir aber nun zumindest einen Eindruck gewinnen konnten, wie man sich das häusliche Leben vorstellen kann. Denn wir leben in unserer Salesianer-Kommunität definitiv sehr westlich und es gibt hier alles, was wir zuhause auch haben, sprich Strom, fließend Wasser und alle möglichen Einrichtungsgegenstände. Uns fehlt es hier an absolut nichts und darüber vergisst man manchmal ganz, dass so gut wie niemand hier das Gleiche von sich behaupten kann. Bei Harriet wurde trotzdem extra für uns gekocht und zwar in einer Menge, die für zwei Personen viel zu reichlich war und als wir merkten, dass sie und ihre Geschwister bereits draußen gegessen hatten und nicht wie wir am Tisch, war es schon zu spät, hätten wir die Mahlzeit doch gern gemeinsam eingenommen. Auch war die Familie viel früher als wir auf den Beinen, nämlich punkt fünf, da der hauseigene Hahn die Funktion eines Weckers übernimmt. Die Nacht war erstaunlich still, denn obwohl keine der Wände im Haus, welche die Räume trennen, mit der Decke verbunden ist und somit jeder jeden hören kann und Harriet vier jüngere Geschwister hat, von denen das jüngste im Alter von sieben Monaten ist, gab es kein Geschrei vorm Einschlafen. Dagegen hatten wir morgens den Eindruck, dass besagter Hahn direkt neben unserem Bett kräht, obwohl er sich schätzungsweise zwei Zimmer weiter befand. Aber damit kennen wir uns ja aus..seit heute sitzt in unserer Küche übrigens auch wieder ein Hahn und drei Hennen, mal sehen, ob selbiger morgen früh wieder Alarm schlägt oder sich besser zu benehmen weiß, als der letzte… 😉

Die Rebellion beginnt…

Spaß, eigentlich wollte ich nur noch erwähnen, dass es Hannah und mir doch tatsächlich gelungen ist, uns am ersten Sonntag des Monats November in die Messe zu mogeln, ohne den Eintritt für den „Block-Sunday“ löhnen zu müssen… Yeah! 😉 Wir waren zeitlich wieder mal etwas spät dran und das auch noch zu einem von Father Antonios Gottesdiensten, die sowieso immer mit fünf Minuten Vorlaufzeit beginnen und haben uns somit gekonnt unter dem Radar in die Kirchenbank geschoben. Leider waren unsere Plätze nicht allzu schlau gewählt, da hinter sowie vor uns jeweils fünf Bänke frei waren und als dann alle nach der Kommunion aufstanden, um ihre Tickets wie üblich in eine Kiste vor dem Alter zu werfen, hatten wir natürlich keine und konnten weder nach vorn gehen, noch uns in einer Traube von anderen Gottesdienstteilnehmern verstecken, da wir sehr einzeln und auffällig  vor uns hin grinsend in der Bank saßen. Nicht gerade besser hat die Situation in jenem Moment Father Antonios Reaktion gemacht, der natürlich äußerst schnell begriffen hatte, wieso wir vor lachen fast auf dem Boden lagen und das ebenfalls sehr amüsant fand. Nächsten Monat werden natürlich die „Sicherheitsmaßnahmen“ verstärkt und der Kirchenrat wurde darauf aufmerksam gemacht, doch bitte demnächst den beiden deutschen Volontären besondere Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, damit diese nicht wiederholt den „Block-Sunday“ boykottieren. Also ein bisschen stolz waren wir zugegebenermaßen schon auf unseren kleinen Akt des Widerstands.. demnach gelungene Aktion, würde ich sagen.. 😉

Diesen Eintrag möchte ich mit dem Segenswunsch schließen, den mir Grace in einem kleinen Brief geschenkt hat. Sie besucht die fünfte Klasse der Don Bosco Primary School, kommt von Zeit zu Zeit ins Oratorium und schreibt wundervoll liebenswerte Briefchen, meist mit Zeichnungen und Blumen bestückt, die wirklich jeden noch so furchtbar anstrengendem und nervenaufreibenden Tag zu etwas Besonderem werden lassen! Dafür sei dir hier noch einmal besonders gedankt, liebe Grace!!!

„God bless you!“/“Be careful always.“ /“Be faithful always.“

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  1. Martin Kurtze

    Hey Rosa,
    so kurz vor der Weihnachtszeit ergänzen euch eure Blogbeiträge ja wirklich perfekt:) Keine Wiederholungen und beide super angenehm zu lesen!
    Ich wünsche dir trotz der nicht all zu ausgeprägten Adventsstimmung eine schöne Vorweihnachtszeit,

    Martin Kurtze

    • Rosa Patzina

      Hey Martin!
      Sehr cool, dass du dran bleibst und fleißig liest, finde ich spitze.
      Die Adventsstimmung werden wir wohl demnächst mal selbst herbeiführen müssen, mal sehen was uns da einfällt..;)

      Dir und eurer Familie auf jeden Fall auch noch besinnliche Tage!

      Viele Grüße!

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