Rebekka Kuhn, Autor bei Abenteuer Bolivien https://blogs.donboscovolunteers.de/rebekkainbolivien/author/becky17321/ Bolivien erleben, neue Sichtweisen kennenlernen und einfach mal rauskommen Sun, 07 Jun 2020 15:36:49 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.7.2 Anfang bis Ende – Ein einziges Abenteuer https://blogs.donboscovolunteers.de/rebekkainbolivien/2020/06/07/anfang-bis-ende-ein-einziges-abenteuer/ https://blogs.donboscovolunteers.de/rebekkainbolivien/2020/06/07/anfang-bis-ende-ein-einziges-abenteuer/#respond Sun, 07 Jun 2020 15:36:48 +0000 https://blogs.donboscovolunteers.de/rebekkainbolivien/?p=153 Ich kann nicht ganz glauben, dass ich bereits seit drei Monaten wieder in Deutschland bin. Ihr habt richtig gelesen, ich befinde mich wieder in Deutschland. (Wer es noch nicht mitbekommen hat)Denn ich musste meinen Freiwilligendienst Ende März abbrechen. Diese letzten zwei Wochen in Bolivien waren ziemlich nervenaufreibend und durcheinander. Aber jetzt mal von vorne. Ende […]

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Ich kann nicht ganz glauben, dass ich bereits seit drei Monaten wieder in Deutschland bin. Ihr habt richtig gelesen, ich befinde mich wieder in Deutschland. (Wer es noch nicht mitbekommen hat)
Denn ich musste meinen Freiwilligendienst Ende März abbrechen. Diese letzten zwei Wochen in Bolivien waren ziemlich nervenaufreibend und durcheinander.

Aber jetzt mal von vorne.
Ende Februar bin ich vom Zwischenseminar und einigen Tagen Urlaub wieder nach Bolivien zurückgekehrt und war motiviert neue Sachen auszuprobieren. Ich wollte hin und wieder über meinen eigenen Schatten springen, um die nächsten sechs Monate mindestens genauso spannend zu gestalten, wie die ersten sechs.

Doch dann kam eben alles anders. Ich war noch keine ganzen zwei Wochen wieder in Bolivien, als am Abend des 11.März Corona offiziell auch in Bolivien ankam.
An diesem Abend, als ich mit den anderen Volontären vor der Haustür saß, kam Philipp von der Arbeit und erzählte, dass es die ersten zwei Fälle von Corona nun in Bolivien gäbe. Zwei Personen, die anscheinend kurz vorher in Italien gewesen waren.
Das war natürlich keine so schöne Nachricht, aber wir dachten uns nicht viel dabei.
Am nächsten Tag, aber noch während der Arbeit, bekamen wir mit, dass die bolivianische Regierung alle Flüge von und nach Europa streichen wollte. Diese Schließung sollte bereits in der Nacht von Freitag auf Samstag in Kraft treten.

Weil gerade auch die zwei Niederländerinnen, Famke und Eva, die mit uns bis Anfang Februar gelebt hatten, wieder in Bolivien waren, unterstützten wir diese in ihrer Suche nach einem früheren Flug raus aus Bolivien. Sie hätten eigentlich erst in der Woche darauf in die Niederlande zurückkehren wollen. Das wurde jetzt leider alles nach vorne verschoben, da bereits andere südamerikanische Länder, Grenzschließungen angekündigt hatten.

Hanna, Gabriel, Philipp und ich haben uns darüber aber keinen Kopf gemacht. Zumindest nicht was unsere Ausreise und unseren eigenen Rückflug anging. Schließlich war der erst auf den 19. August gebucht und bis dahin, waren wir uns sicher, würde es wieder Flüge nach Europa geben.

Leider ging es dann echt Schlag auf Schlag. Kaum, dass wir Famke und Eva verabschiedet hatten, kam am nächsten Tag der Verdacht auf, dass ein Spanier, der erst kürzlich davor in Spanien gewesen war, und mit uns im Volohaus wohnte, Corona haben könnte.
Für uns war es dann an zu entscheiden, ob wir auf Risiko gehen und trotzdem arbeiten oder lieber im Haus bleiben und auf das Ergebnis des Tests warten. Wir entschieden uns für Letzteres und waren somit drei Tage in freiwilliger Quarantäne. Wie sich herausstellte, hatte der Mann Dengue, was ähnliche Symptome aufweisen kann wie Corona. Deswegen gingen wir am Dienstag ganz normal wieder in die Arbeit.

Doch sowohl Hanna als auch ich gingen an diesem Tag nur mit schwerem Herzen in die Arbeit. Es hatte sich über das Wochenende hin bereits angebahnt, aber erst am Dienstag in der Früh bekamen wir die endgültige Nachricht:

Außenminisiter Heiko Maas verkündete am Dienstag, den 17.3.2020, die weltweite Rückholaktion für gestrandete Deutsche im Ausland. Damit einher kam die Nachricht vom BMZ (Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung), dass die starke Empfehlung zur Rückholung der weltwärts-Freiwilligen, geändert wurde, in einen allgemeinen Abbruch aller weltwärts-Freiwilligendienste.

In der Arbeit gaben wir uns normal und hatten auch eine Menge Spaß, es tat gut wieder etwas zu tun und nicht den ganzen Tag nur im Haus zu sitzen.
Allerdings kam kurz vor der Merienda, Gabi, um uns zu holen. Wir mussten besprechen, ob wir versuchen noch selber einen Flug zu buchen, um wieder nach Deutschland zu kommen (das wäre dann über Brasilien gewesen) oder ob wir auf den Regierungsflieger warten, der kommen sollte.
Die Diskussion zehrte ziemlich an den Nerven und zu einer wirklichen Entscheidung kamen wir nicht. Deswegen gingen Hanna und ich wieder in die Arbeit und genossen die Zeit noch.
Als wir dann wieder nach Hause kamen, bedrückt und unsicher, was wir jetzt tun sollten, erreichte uns die Nachricht, dass Bolivien die Grenzen komplett schließen wollte. Damit fiel uns die Entscheidung dann leicht, was zu tun sei. Wir wollten bleiben, bis der Regierungsflieger kam, da wir es nicht riskieren wollten, in Sao Paulo festzusitzen oder dann am Flughafen zu stehen und zu erfahren, dass der Flug nicht stattfindet.

Also versuchten wir die Zeit im Hogar so gut es ging noch zu genießen und zu nutzen. Wir wussten schließlich nicht wann der Flieger kommen würde und wie viel Zeit uns dann noch blieb, um uns zu verabschieden.

Alle ganz flelißig am Ausstechen

Diese Unwissenheit, wann es wirklich zu Ende war, zehrte bei allen an den Nerven und besonders Hanna und ich verbrachten fast jede freie Minute noch im Hogar, spielten und redeten mit den Kids. Es war unglaublich schön.
Dazu kam noch, dass in Santa Cruz eine Quarantäne angekündigt worden war, weshalb keine Micros (Busse) oder Taxis fahren würden. Also beschloss man im Hogar für die nächsten Tage „modo campamento“ zu machen. Das bedeutete, dass einige Erzieher im Hogar schlafen würden und den ganzen Tag für die Jungs da sein würden und erst nach einigen Tagen wieder getauscht werden sollte.

Gemeinsam Kekse backen macht Freude

Wir Volontäre setzten uns also jeweils mit den Erziehern an einen Tisch, um die Tage zu planen mit Hausaufgabenzeit, Spielen und anderen besonderen Aktionen wie einem „maratón de peliculas“ (Filmemarathon) oder auch Pizza und Kekse backen.
Die nächsten Tage machten jeder einzelne mega viel Spaß mit den besonderen Aktionen. Allerdings hing über allem die dunkle Wolke der nahenden Abreise ohne zu wissen, wann genau.

Konzentration!! Und so schöne Kekse!
Konzentration ist gefragt, die Kekse sollen schließlich schön werden!
Y salió bien! – Kekse sind gelungen! 🙂
Zusammen Pizza backen – kneten, schön kneten
Kneten, nochmal schön kneten!
Das Beste zum Schluss – die beste Pizza ever
Zusammen spielen
Super Team

Am Dienstag, den 24.März, bekamen wir dann die endgültige Nachricht vom Auswärtigem Amt: Am Freitag, 27. März, sollte es einen Flieger von Santa Cruz nach Frankfurt geben!
Meine Gefühle dabei waren zwiegespalten, denn einerseits, wusste ich endlich, wann ich gehe muss. Auf der anderen Seite wollte ich natürlich noch da bleiben und weiterarbeiten. Gerade in dieser stressigen Zeit mochte ich meine Arbeit super gerne. Ich bekam so viel zurück von den Jungs, bzw. achtete mehr darauf.

Kleine Erinnerungen

Aber der Tag des Abschieds vom Hogar kam, wie immer, schneller als gedacht! Wir hatten Gott sei Dank noch genügend Zeit gehabt, um einen kleinen Abschied vorzubereiten und machten am Abend für das gesamte Hogar Popcorn und Hot Dogs. Die Hot Dogs gab es als zweites Essen zum Abendessen und das Popcorn verteilten wir während eines Videos, dass Hanna und ich aus Bildern zusammengeschnitten hatten, um den Jungs und uns zu zeigen, was wir alles miteinander erlebt hatten.
Wir schauten es gleich zweimal und im Anschluss liefen wir alle gemeinsam nach oben, wo das Chaos dann richtig anfing!

Gemeinsam Video schauen

Denn wir hatten versprochen, zu jedem Jungen ans Bett noch zu kommen und Gute Nacht zu sagen, ganz individuell. Das dauerte natürlich eine ganze Zeit bei 36 Jungs. Verlängert wurde das ganze immer wieder dadurch, dass man unterbrochen wurde, entweder von Jungs aus der Juvenil (also von den Älteren), die sich auch verabschieden wollten oder auch von anderen Kleinen, die Geschenke geben wollten.
Hanna und ich waren erst um 11.15 fertig mit allen Schlafsäälen und verließen das Hogar um 11.30. Es war ein unglaublich langer Abend, aber auch unglaublich schön.
Er hat mir gezeigt, wie sehr mir die Jungs ans Herz gewachsen sind, wie sehr aber auch sie mich zu schätzen gelernt haben. Denn obwohl sie nicht viel haben, haben alle nach Dingen gesucht, die sie uns schenken können, als Erinnerung oder Abschiedsgeschenk.

Der nächste Tag startete erst einmal ganz in Ruhe. Wir hatten mit unserem Koordinator Paolo ausgemacht, dass er uns, um zwei abholen wollte, um uns rechtzeitig an den Flughafen zu fahren. Also planten wir ein gemütliches Frühstück mit den letzten Empanadas und im Anschluss noch einen Hausputz zu machen.
Diese Pläne wurden allerdings über den Haufen geworfen, als Paolo um 10.40 in der Tür stand und meinte, wir hätten noch 20 min zum fertig werden, da er keine Erlaubnis hätte nach 12 noch mit dem Auto zu fahren und wir somit nicht mehr zum Flughafen kämen. (In Bolivien bedeutet die Quarantäne, dass alles zu hat bis auf die Märkte und Supermärkte für Essen und auch diese nur von 7 bis 12 Uhr vormittags von Montag bis Freitag. Den Rest der Zeit darf man das Haus nicht verlassen, außer man hat eine spezielle Erlaubnis)
Also mussten wir alle ganz schnell noch unser Zeug zusammenpacken und stiegen zu acht mit unserem ganzen Gepäck in einen Wagen ein, der normalerweise zwar für 7 Personen ausgelegt war, allerdings ohne mehr Gepäck als einen kleinen Rucksack.

Ein bereits volles Auto – fehlen nur leider die Leute noch 😉
Ah, da sind sie ja!
Am Flughafen angekommen

Es war eine ziemliche enge Angelegenheit die Autofahrt, aber zum Schluss kamen wir am Flughafen an, wo es aber erst einmal hieß: warten. Denn nach unseren Informationen sollte der Flug erst um 11 Uhr in der Nacht gehen. Wir waren fast 12 Stunden zu früh.
Schnell kam jedoch die Nachricht, dass er vorverlegt worden sei auf 19.30. Das hieß aber noch lange nicht, dass wir einfach nur aufs Einchecken warten mussten, um dann in den Flieger zu steigen.

Am Flughafen angekommen

NEIN! Zuerst hieß es, warten im Sitzen, dann warten fürs Einchecken. Allerdings war das, besonders für mich, noch einmal ziemlich nervenaufreibend. Denn bis wir eincheckten und unsere Bordkarte hatten, konnten wir uns nicht sicher sein, dass wir mitkommen würden. Es gab keine Informationen wie groß das Flugzeug war, wie viele Personen bereits eingecheckt hatten, da es eine Gruppe aus La Paz und Cochabamba gab, die nach Santa Cruz geflogen worden war und deswegen bereits eingecheckt hatte. Noch hinzu kam, dass alle Personen am Flughafen in drei Gruppen unterteilt wurden. Die erste bestand aus Leuten auch aus Cochabamba, die allerdings mit dem Bus gebracht worden waren, die zweite aus Leuten in der Risikogruppe (Kranke und Leute über 60) und die dritte aus allen anderen, also Freiwilligen und Touristen.

Warten, ob wir mitgenommen werden

Wir standen also in der letzten Gruppe und sahen zu wie Mensch um Mensch eincheckte ohne zu wissen, ob noch Platz im Flugzeug wäre.
Ich war ein nervliches Wrack und konnte erst wieder ein wenig hoffen, als der Botschafter verkündete, dass eine vierte Gruppe gemacht werden sollte, bestehend aus weltwärts-Freiwilligen. Wir mussten einen Beweis vorweisen können, dass wir auch über weltwärts entsand worden sind und konnten dann nach der Risikogruppe einchecken. Danach nur noch die Flughafengebühr bezahlen und dann machten wir uns langsam auf den Weg zur Sicherheitskontrolle.
Wir waren eine der letzten und kurz nachdem wir alle endlich im Flugzeug saßen, war es startbereit und hob ab.

Das Flugzeug, ganz klein (ist ja nur zweistöckig, mit 450 Plätzen
Es geht los, auf wieder nach Deutschland

Mit diesem letzten Blick über Santa Cruz wurde für mich erst wirklich klar, dass mein Dienst in Santa Cruz vorbei ist, dass es zurück in die Heimat geht und ich nicht so schnell nach Bolivien zurückkehren würde können.

Der Flug an sich war ruhig ohne große Turbulenzen und zum Schluss erreichten wir Frankfurt nach nicht einmal 12h. Bis wir allerdings den Flughafen verließen, dauerte es noch fast 2h. Denn bei 450 Personen in einem Flugzeug bedeutet das eine Menge Gepäck und da lässt das eine oder andere schon etwas auf sich warten.
Dann war der Moment des Abschieds gekommen, ein sehr komisches Gefühl nach sieben Monaten zusammenleben wieder getrennte Wege zu gehen. Doch jeder ging alleine mit seiner Familie zum Auto, wo wir das letzte Stück des Heimwegs antraten.

Das letzte Mal zusammen – Es war eine unglaubliche Zeit zusammen!
Danke dafür!

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13 Tage Campamento – Spaß, Spaß und Spaß? https://blogs.donboscovolunteers.de/rebekkainbolivien/2020/01/30/13-tage-campamento-spass-spass-und-spass/ https://blogs.donboscovolunteers.de/rebekkainbolivien/2020/01/30/13-tage-campamento-spass-spass-und-spass/#respond Thu, 30 Jan 2020 19:46:13 +0000 https://blogs.donboscovolunteers.de/rebekkainbolivien/?p=100 Also für die Jungs definitv, für uns? Nicht immer. Aber von Beginn an. Der Dezember ging für mich so schnell herum wie noch nie, was zum Großteil daran liegt, dass ich mich zwei Wochen im Campamento befunden habe.Vom 9. bis 21. Dezember waren wir, meine Mitvolontärin Hanna und ich im Campamento, einem Ferienlager, mit erst […]

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Also für die Jungs definitv, für uns? Nicht immer.

Aber von Beginn an. Der Dezember ging für mich so schnell herum wie noch nie, was zum Großteil daran liegt, dass ich mich zwei Wochen im Campamento befunden habe.
Vom 9. bis 21. Dezember waren wir, meine Mitvolontärin Hanna und ich im Campamento, einem Ferienlager, mit erst 27 dann noch 26 von unseren kleinen Jungs.

Dieses Campamento gibt es zweimal im Jahr, einmal im Sommer und einmal im Winter. Dabei dürfen alle Kinder mitfahren, die aus verschiedenen Gründen das Hogar nicht verlassen können, da sie beispielsweise noch nicht von den Eltern abgeholt werden können oder die gesamte Zeit der Ferien im Hogar verbringen.

Am Montag den 09. Dezember ging es dann los. Allerdings erstmal mit packen, wobei bei mir die Sorge groß war etwas zu vergessen. In der Woche zuvor haben Hanna und ich mit zwei Betreuerinnen geplant, was wir die zwei Wochen lang machen wollen mit den Kids.
Denn es war jede Woche jeweils noch eine Betreuerin als Begleitung dabei.
Wir hatten viele coole Sachen auf unserem Plan stehen, aber wie das immer so ist: Nichts läuft so wie geplant.

Beispielsweise wollte niemand, dass sich einer der Jungs beim Klettern den Arm bricht, oder dass ein anderer von Wespen gestochen wird und eine Alergie auf das Gift entwickelt, aber man kann nicht immer alles planen.

Lagerfeuer ist COOL!!

Dafür waren wieder einige spontane Momente dabei, die wir sie auch nicht geplant hatten und wunderschön waren.
Zum Beispiel hatten wir in jeder Woche mit jeder Betreuerin Lagerfeuer eingeplant und beim zweiten Mal blieben Hanna und ich einfach mit einigen Jungs noch draußen liegen und genossen zuerst die Nacht und schliefen dann auch dort für eine Zeit lang. Magisch!

Alle schön aufgereiht, bereit mit Stock auf das Stockbrot und die Marshmallows
Typisch Lagerfeuer: Die Gitarre darf natürlich nicht fehlen 😉
Ist auch egal, wenn man keine Noten kennt, hauptsache Musik machen!!!

Ansonsten stand ich viel in der Küche und habe mit den Jungs gekocht, aber auch Plätzchen und Kuchen backen stand auf dem Programm bzw. Pizza.
Dabei musste ich leider feststellen, dass dieser Gasofen teilweise vielleicht ein bisschen zu gut funktionert und man besonders bei Plätzchen auch nicht nur für 5 min wegbleiben sollte. Ich mag zwar schwarz, aber in diesem Falle leider nicht. Dafür hatten wir dann noch einmal eine spaßige Arbeit für einige von den Jungs, die waren ganz begeistert noch einmal Plätzchen auszustechen und zu formen, also hatten wir am Schluss dennoch genug für alle.

Das erste Mal kochen für mich
Mit gaaaaaaaaanz viel Gemüse
Und jetzt das ganze Küchenteam an diesem Tag 🙂
Auch die Kleinsten helfen hochkonzentriert, wenn es um Plätzchen geht
Das Ergebnis war ja dann doch noch ganz in Ordnung und lecker!
Wenn einmal 5 min was anderes macht
Eine Lieblingsbeschäftigung der Jungs: Käse reiben
Kochen war wirklich sehr beliebt, vor allem das Frühstück vorzubereiten
Teigkneten für die Pizza: Da braucht man schon mindestens vier Hände
Bei so viel Teig
Der Riesenberg von Empanadas und Brot für fast eine Woche!! 🙂
Yammy!!

Andere Aktionen von uns waren dann eine Fahne für das Campamento zu bemalen, besser gesagt ein altes Bettlaken, Ausflüge zu machen, wie in einen Park mit Riesenspielplatz oder auch einen Filmemarathon in der zweiten Woche.

La bandera – ein kleines bis mittelgroßes Chaos
Ausflug mit Queque zum Riesenspielplatz

Als krönenden Abschluss gab es dann einen Ausflug an den Rio – Fluss – am letzten ganzen Tag, bevor es am Samstag wieder zurück ins Hogar ging.
Das war super witzig und schön. Schwimmen ging zwar eher weniger, aber wir haben dafür andere coole Dinge machen können, wie sich treiben lassen oder auch mit Sand beschmeißen. War sowieso egal, denn man war schon allein vom Wasser voll mit Sand, also hat es auch nichts mehr ausgemacht. 😉

Realität
Wie heißt es immer so schön?:
Instagram vs.
Wer schaut denn da aus dem Sand?
Das eine Foto ohne die Jungs 🙂

Ich muss allerdings sagen, dass Bilder wahrscheinlich am Besten sagen, wie es war. 😉

Etwas seltenes im Campamento: Chillen
Jungs voller Energie auf dem Ausflug
Waschen! Die Lieblingsbeschäftigung der Jungs!
Oder auch nicht!
Das erste Mal Mangos pflücken
Weihnachtskarten basteln
Hochkonzentriert: jeder will natürlich das schönste Armband machen
Ende des Fußballturnier: Jeder ist happy aber fertig
Einmal Essen serviert
Wie die Hühner auf der Stange 🙂
Im Zoo der Granja, immer wieder interessant; auch beim dritten Mal
Die kleinen Affen bei Echten zu Gast
Fleißig Nachdenken bei der Schnitzeljagd
Die gemeinesame „Sportstunde“
Das Campamento-Logo für 2019!!
Die ganze Bande schön herausgeputzt für die Sonntagsmesse

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Antwort auf die Frage aller Fragen – Was mache ich in Bolivien? https://blogs.donboscovolunteers.de/rebekkainbolivien/2020/01/04/antwort-auf-die-frage-aller-fragen-was-mache-ich-in-bolivien/ https://blogs.donboscovolunteers.de/rebekkainbolivien/2020/01/04/antwort-auf-die-frage-aller-fragen-was-mache-ich-in-bolivien/#respond Sat, 04 Jan 2020 17:56:36 +0000 https://blogs.donboscovolunteers.de/rebekkainbolivien/?p=71 So jetzt befinde ich mich seit bereits 4 Monate hier in Santa Cruz und bekomme immer noch die Frage, was ich hier eigentlich mache. Ich arbeite hier in einem sozialen Projekt der Salesianer Don Bosco, dem Hogar Don Bosco. Hier leben ca. 130 Jungs im Alter zwischen 5 und 18 Jahren. Die Kinder dort, haben […]

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So jetzt befinde ich mich seit bereits 4 Monate hier in Santa Cruz und bekomme immer noch die Frage, was ich hier eigentlich mache.

Ich arbeite hier in einem sozialen Projekt der Salesianer Don Bosco, dem Hogar Don Bosco. Hier leben ca. 130 Jungs im Alter zwischen 5 und 18 Jahren. Die Kinder dort, haben teilweise keine Eltern mehr, lebten schon auf der Straße oder hatten mit verschiedensten Schwierigkeiten im Elternhaus zu kämpfen. Sie kommen also durch das Projekt aus der Kriminalität und von der Straße und erhalten einen geregelten Tagesablauf mit Zugang zu Bildung und später auch zu verschiedenen Ausbildungen, wie zum Beispiel Koch, Bäcker oder einem Studium. So haben sie die Chance auf ein eigenständiges, normales Leben.

Natürlich kommt der Spaß im Projekt auch nicht zu kurz. Es gibt Brettspiele, Schwimmbadbesuche, natürlich Fußball, insgesamt alles was mit einem Ball zu hat (die Jungs sind sehr kreativ im „neue Spiele“ erfinden). Die Tage gestalten sich sehr unterschiedlich. Es gibt auch immer wieder Ausflügen in nahegelegene Parks. Man versucht wirklich den Jungs ein schönes und abwechslungsreiches Leben zu bieten.

Hausaufgabenhilfe

Während der Schulzeit, bin ich vormittags vor allem dafür da, den Jungen bei der Hausaufgabe zu helfen, mit ihnen zu lernen und sie abzufragen. Das bereitet mir wirklich viel Freude, vor allem, wenn man sieht wie die Jungs Fortschritte machen und immer schneller die Dinge verstehen und selbstständiger machen können.

Pizzabacken als besondere Aktion an einem Samstag

Zurzeit sind jedoch Ferien, weshalb sich meine Aufgaben etwas geändert haben. So ist es jetzt, dass die Jungen am Morgen keine konkreten Aufgaben haben, außer ihren ‚oficios‘, um das Haus sauber zu halten. Das ist dann unsere Möglichkeit, um eigene Aktionen zu organisieren, beispielsweise bestimmte Spiele oder Bastelaktionen. Vor Weihnachten war das einmal Eselsohren basteln oder auch für Neujahr ein Plakat zu gestalten mit „Bienvenido 2020“, also „Willkommen 2020“. Wir besprechen uns dabei mit der arbeitenden Educadora – Betreuerin – am Morgen oder am Tag zuvor, wer was geplant hat und in wie weit wir es durchführen können.

Dabei unterstütze ich die Educadoras aber nicht nur bei ihren Aktionen mit den Jungs, sondern im ganz Allgemeinen, was teilweise auch bedeutet nur die Kleidung zu falten und Körbe vorzubereiten mit gefalteten und sauberen Sachen für die Kinder nach der Dusche.

Kleiner Besuch bei der Musikprobe für die Messe

Das Beste ist jedoch mit den Jungs zu reden und zu spielen, ihnen Aufmerksamkeit zu schenken. Dabei bekommt man soviel zurück. Das ist unglaublich. Neue Sichten auf das eigene Leben, ich habe besonders nach dem Campamento – dem zweiwöchigen Ferienlager – viel reflektiert und habe soviel neuen Imput bekommen.
Insgesamt ist das Leben hier so berreichernd und ich würde es nicht missen wollen.

Filmschauen in der Sala

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Wahlen & Generalstreik: Hat jemand einen Plan? https://blogs.donboscovolunteers.de/rebekkainbolivien/2019/11/08/wahlen-generalstreik-hat-jemand-einen-plan/ https://blogs.donboscovolunteers.de/rebekkainbolivien/2019/11/08/wahlen-generalstreik-hat-jemand-einen-plan/#respond Fri, 08 Nov 2019 21:01:25 +0000 https://blogs.donboscovolunteers.de/rebekkainbolivien/?p=54 Wie sicher viele bereits mitbekommen haben- mittlerweile berichten auch die deutschen Nachrichten darüber – wählten die Bolivianer am Sonntag, den 20.Oktober 2019 einen neuen Präsidenten.Das ist jetzt bereits über zwei Wochen her, warum also darüber berichten? Nun ja, zuerst einmal laufen die Wahlen in Bolivien nicht ganz so ab wie bei uns. Erstmal waren 72h […]

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Wie sicher viele bereits mitbekommen haben- mittlerweile berichten auch die deutschen Nachrichten darüber – wählten die Bolivianer am Sonntag, den 20.Oktober 2019 einen neuen Präsidenten.
Das ist jetzt bereits über zwei Wochen her, warum also darüber berichten?

Nun ja, zuerst einmal laufen die Wahlen in Bolivien nicht ganz so ab wie bei uns. Erstmal waren 72h vorher alle Bars und Clubs geschlossen und es durfte kein Alkohol mehr ausgeschenkt werden. Etwas doof, wenn man dann mit dem Taxi in die Innenstadt fährt und merkt, dass der Trip umsonst war, da alles geschlossen hat.
Donnerstagabend ging es also schneller ins Bett als geplant für uns alle.
Ansonsten gab es aber keinerlei Probleme bis zu den Wahlen. Am Sonntag fuhren dann nur keine Busse, weshalb viele Leute ihre Fahrräder rauskramten und diese am Samstag noch schnell überholen liesen.

Sonntag, der Tag der Wahl, war dann sehr ruhig, es durften nur Autos mit Erlaubnis fahren und sonst sah man viele Leute laufen, Fahrrad oder Motorrad fahren. Ziemlich ungewohnt, wenn die Straßen normalerweise so voll mit Autos sind, dass die Überquerung einer Straße teilweise einem kleinen Abenteuer gleicht ;).
Um 6 Uhr am Abend ging es aber bereits langsam wieder über zum Normalbetrieb und Montag und Dienstag waren auch sehr ruhige und normale Tage. Wir hatten zuerst befürchtet, dass es Proteste geben könnte, aber wir haben nichts mitbekommen.

Doch dann kam am Dienstag die Nachricht: Ab Morgen gibt es einen Generalstreik in Santa Cruz und es werden keine Micros (Busse) mehr fahren, keine Geschäfte mehr offen haben und wir sollten uns mit Lebensmitteln eindecken.
Was wir auch gemacht haben. Insgesamt sind wir vier mal zum Mercado gleich nebenan gegangen, um alles ins Haus tragen zu können. Wir waren also eingedeckt, der Streik konnte beginnen.

Und dann war Mittwoch, die Straßen waren wieder wie leergefegt und die Leute die unterwegs waren, fuhren Fahrrad. Autos bekam man fast keine zu Gesicht.
Neu waren außerdem die Straßenblockaden. Am Sonntag hatte die Polizei für die Wahlen bereits ihre Blockaden errichtet, aber am Abend wieder abgebaut, jetzt jedoch wurden die Blockaden von den Einwohner von Santa Cruz aufgebaut. Was sich teilweise als ziemlich kreativ erwies. In der Straße vom Hogar liegt einmal ein Baum mitten auf der Straßen, an anderen Orten dagegen Steine, Seile die quer über die Straße gespannt wurden oder auch Matratzen, alte Möbel, Äste, einfach alles, was die Leuten gefunden haben.

Auf dem Weg zur Arbeit
Weiter draußen im 4. Ring
Alles was die Leute finden konnten – alte Autoreifen, Müll, ….
Mal eine etwas besser funktionierende Straßenblockade
Leere Straßen wo man hinsieht
Noch mehr Leere

Seitdem hat sich an der Situation nicht viel verändert. Der Streik dauert weiter an und wann er endet weiß keiner.
Lebensmittel bekommt man auch – anders als gedacht – relativ einfach. Der Mercado neben unserem Haus hat jeden Tag bis 12 Uhr geöffnet und kleinere Läden haben auch noch später offen. Also war der Wocheneinkauf an Lebensmittel gar nicht so nötig, wie wir gedacht haben.

Was allerdings schon anders wie normal ist, sind die Böller, die man in der Nacht hören kann. Immer wieder schießen Leute Feuerwerk in die Luft und feiern am Abend mit Musik draußen mitten auf den Straßen.

Die Leute an den Straßenblockaden machen das Beste aus der Situation

Alles in allem kann ich sagen, dass sich aber für uns Voluntäre kaum etwas verändert hat an der Situation, bis auf das, dass nicht immer alle Betreuer da sind, wir nicht einfach rausgehen können zum Eisessen (da die Eisdielen leider geschlossen sind) und der Einkauf immer von den Leuten mit der Nachmittagsschicht gemacht werden muss. Nur für Gabriel (arbeitet im Techo Pinardi, im Zentrum) und Famke (eine Holländerin, die im Patio Don Bosco arbeitet, 1h Fußweg) ist es schwieriger bzw. zeitaufwendiger zur Arbeit zu kommen, da die beiden laufen müssen.
Allerdings muss man das nun im Verhältnis sehen zu den Betreuern und wie diese zur Arbeit kommen. Manche benötigen über zwei Stunden oder sogar noch länger für ihren Arbeitsweg zu Fuß und kommen trotzdem zur Arbeit. Deswegen ist es zwar in mancher Hinsicht eine Umstellung mit dem Streik, aber wir haben alles und uns geht es mehr als gut.

Der Spruch der Einheimischen:
Bolivia dice No! – Bolivien sagt Nein!

Warum aber der Streik?

Der Streik hier in Santa Cruz hat damit zu tun, dass die Leute nicht einverstanden sind mit dem Ausgang der Wahl. Evo Morales, der das Land die letzten drei Amtszeiten als Präsident vertreten hat, ist ein viertes Mal angetreten und hat die Wahl knapp gewonnen. Dazu muss man sagen, dass in der Verfassung steht, dass man nur zwei mal Präsident sein kann, er also bereits gegen das Gesetz verstoßen hat, indem er angetreten ist. Weiter hinzu kommt jetzt, dass der Präsident entweder über 50% der Stimmen benötigt, um an die Macht zu kommen oder mehr als 10% Abstand zum Zweitplatzierten benötigt. Das ist jetzt der Fall, allerdings nur sehr knapp, weswegen viele Leute, vor allem hier in Santa Cruz Evo Morales Wahlbetrug vorwerfen und wollen, dass er zurücktritt. Sie haben ihm dafür sogar eine Frist gesetzt, er sollte bis zum 04. November 2019 19.00 bolivianischer Zeit zurücktreten, dann würden sie den Streik aufheben.
Das hat er allerdings nicht getan, deswegen bleibt der Paro vorerst und es wird weiter gestreikt.

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Alltag, gibt’s das? https://blogs.donboscovolunteers.de/rebekkainbolivien/2019/10/11/alltag-gibts-das/ https://blogs.donboscovolunteers.de/rebekkainbolivien/2019/10/11/alltag-gibts-das/#comments Fri, 11 Oct 2019 01:11:17 +0000 https://blogs.donboscovolunteers.de/rebekkainbolivien/?p=36 Anfangs habe ich mich wirklich gefragt, ob ich hier jemals so etwas wie einen Alltag haben werde. Jeden Tag ist etwas Neues passiert, etwas, das mich überrrascht hat und mit dem ich so nicht gerechnet habe. Teilweise waren es Treffen mit unserem Koordinator Paolo, teilweise spontane Ausflüge vom Projekt, von denen uns erst an diesem […]

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Anfangs habe ich mich wirklich gefragt, ob ich hier jemals so etwas wie einen Alltag haben werde. Jeden Tag ist etwas Neues passiert, etwas, das mich überrrascht hat und mit dem ich so nicht gerechnet habe. Teilweise waren es Treffen mit unserem Koordinator Paolo, teilweise spontane Ausflüge vom Projekt, von denen uns erst an diesem Tag erzählt wurde und teilweise nur das Verhalten der Jungs. (In einem gutem Sinn :))

Aber so langsam sehe ich eine wiederkehrende Routine und ich kann es gerade nicht glauben, dass wir bald schon Mitte Oktober haben.
Die Zeit verfliegt.

Zur Info

Das Hogar ist in zwei große Gruppen eingeteilt: Die Comunidad Infantil und Juvenil.
Also einmal die Kleinen - Comunidad Infantil - von 5 bis ca.12 Jahren und die Großen - Comunidad Juvenil - von ca. 11/12 bis sie das Hogar verlassen. Hanna und ich arbeiten dabei in der Comunidad Infantil, während Philipp in der Comunidad Juvenil ist.
„Meine und Hannas“ Gruppe von ganzen 54 Jungs

Wie sieht mein Alltag aber jetzt aus?
Ich arbeite Sonntag bis Donnerstag immer von 7 bis 14 Uhr und samstags von 14 bis 21 Uhr, also sechs Tage die Woche. Ihr habt richtig gelesen, sechs. Das ist hier in Bolivien normal und deswegen haben wir als Volontäre zu anfang entschieden, wir versuchen uns anzupassen und nehmen nur einen freien Tag, Freitag.
Dazu kann ich sagen: Es ist sehr anstrengend (gewesen), gerade in der Anfangszeit und eine Umstellung. Ich war es gewöhnt, eine volle Woche zu haben mit Schule und Hobbys, aber trotzdem zwei und nicht nur einen Tag zum Entspannen zu haben.

Langsam gewöhne ich mich aber daran und wir werden sehen, wie es weiter geht mit nur einem freien Tag.

Mein Arbeitsalltag ist auch relativ regelmäßig und Montag bis Donnerstag hat eine ziemlich ähnliche Struktur.
Um 7 beginnen wir mit einem gemeinsamen Frühstück mit den Jungs, wobei es immer zwei kleine ‚Weizensemmeln‘ gibt, von denen eines entweder mit Butter oder Marmelade bestrichen wird. Danach geht es für die Jungs nach draußen zu den ‚oficios‘. Das sind Aufgaben rund um das Gelände des Hogars. Beispielsweise die Mülleimer ausleeren und mit neuen Tüten bestücken oder kehren und die Fließen wischen, was die Kinder mehr oder weniger zuverlässig ausführen. 🙂

Der Eingang zum Hogar mit einem Teil des vorderen ‚cancha‘ (Spielfeld)
Die Ansicht des Hogars, wenn man das Grundstück betritt
Weitere Vorderansicht mit den Eingängen zu den ’salas‘

Um 8 klingelt dann eine Glocke und es geht in die ’salas‘. Dort werden die Hausaufgaben bis ca. 10 Uhr gemacht. Im Anschluss gibt es einen kleinen Zwischensnack – Merienda genannt – , wie eine Banane und bis um 11 Uhr ist Pause, wobei meistens draußen gespielt oder einfach herumgerannt bzw. entspannt wird. Nach dieser Pause geht es wieder zurück in die ’salas‘ und entweder werden weiter Hausaufgaben gemacht oder gemalt, gebastelt und gespielt.
Ausnahmen sind Dienstags und Donnerstags, wo es für einige aus der Gruppe immer zum Baseball geht. Dazu kommen zwei Trainer zum Projekt und bringen den Jungs in 2 h den Sport etwas näher. Das ist immer ziemlich cool, da ich auch mitspielen darf und sogar dabei den Ball mit dem Schläger treffe. 😀
Um 12.30 ist Zeit fürs Mittagessen und es gibt Suppe und danach meist Fleisch mit Reis und manchmal auch Gemüse. (Das Essen ist hier sehr fleischlastig. Nicht umbedingt geeignet für Vegetarier oder Veganer ;))
Direkt im Anschluss geht es zu den Duschen und die Jungs ziehen sich um für die Schule, die um 2 Uhr beginnt. Wir sind also fertig, sobald alle Jungs in der Schule sind, was sich jetzt vielleicht etwas leichter anhört, als es ist. Denn so zwei Schuhe sind teilweise schon sehr schwer zu finden. 😀

Samstag und Sonntag dagegen gestalten sich immer etwas anders.
Der Samstag beginnt immer mit einer Aktion z.B. Pool, Spiele draußen oder wenn es regnet ein Film. Wobei wir als Volontäre bereits letzte Woche Pizza gebacken als Aktion für den ganzen Tag. An diesem Tag können wir also unserer Kreativität freien Lauf lassen und die Jungs beschäftigen. Besonders ist dabei auch am Samstag, dass keine Betreuer da sind, sondern nur die ‚Hermanos Mayores‘ und wir Volontäre.
Die Hermano Mayores sind dabei Jungs ab 15, die als Art Gruppenleiter dienen und die Betreuer unterstützen.
Aber weiter im Tag um 16 Uhr gibt es wieder eine ‚Merienda‘ und dann geht es weiter mit Freizeit. Um 18 Uhr Duschen, 19 Uhr Abendessen und dann meist noch etwas Fernsehen und es sich gemütlich machen bis ca. 21 Uhr. Da heißt es dann ab ins Bett, was sich aber meist ziemlich hinzieht, weswegen wir auch nie um 21.00 Uhr gehen, sondern eher um 21.30 Uhr.

Sonntag ist dann ein sehr entspannter Tag.
7 Uhr die Jungs wecken und Morgenroutine überwachen. Um 8 Uhr Frühstück und danach noch schnell die ‚oficios‘ und dann geht es auch schon zur Messe. Die geht immer ca. 1h von 9 bis 10 Uhr und danach gibt es wieder einen Snack. (Hungern muss man hier also auf jeden Fall nicht ;))
Der Rest des Tages hat keinen Plan. Meistens draußen, mit dem Kids spielen oder mit den Älteren Reden und das Spanisch aufbessern.
Das einzig Feste ist noch das Mittagessen um 12.30 und ab 14.00 Uhr können wir gehen. Natürlich hat aber niemand etwas dagegen, wenn wir länger bleiben wollen und uns weiter mit den Jungs beschäftigen.

So glücklich kann man vor einem Gottesdienst ausschauen

Ungefähr so sieht mein Arbeitsalltag aus. Ziemlich viel wenn man es mal so zusammengefasst sieht, wobei die Tage wirklich schnell rumgehen.
Und auch wenn das Aufstehen um 6 teilweise schwerfällt, macht mir die Arbeit mit den Jungs wirklich sehr viel Spaß und gibt mir auch viel Energie. Ich bin also sehr glücklich, dass ich hier bin und freue mich auf das restliche Jahr.

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Alles hatte so gut begonnen und hätte so einfach sein können. Sonntagmorgen, 1.9.2019, ich genoss mein letztes gemeinsames Frühstück mit meiner Familie. Wir saßen gemütlich auf der Terrasse und nutzten die warmen Sonnenstrahlen des Spätsommers aus. Ich war entspannt und gleichzeit gespannt und wartete etwas ungeduldig auf die Abfahrt. Die Stunden bis dahin zogen sich etwas.
Um 15.45 war es aber dann soweit. Wir fuhren los zum Münchner Flughafen. Ich war aufgeregt und hatte ein mulmiges Gefühl im Bauch, aber das verging ziemlich schnell. Wir hatten Glück und kamen gut durch den Verkehr und waren pünktlich am Flughafen. Als dann auch meine Mitvoluntäre Hanna und Gabi pünktlich auftauchten, schien alles super zu sein. Wir checkten ein und gaben unser Gepäck auf. Jetzt fehlte nur noch ein Abschiedsfoto mit der Familie und dann auf zur Sicherheitskontrolle.

Dann kam der Shock! Unser Flug sollte eine Stunde Verspätung haben und auch noch überbucht sein. Ich konnte es nicht glauben und auch die anderen waren verwirrt:
„Passiert das gerade wirklich? Was müssen wir tun? Sind wir betroffen oder haben wir doch noch einmal Glück?“
Leider waren wir betroffen, denn für alle mit Anschlussflug von Madrid aus hieß es, Gepäck holen und Flug umbuchen lassen. Also doch durch die Sicherheitskontrolle allerdings mit abgeändertem Ziel: dem Gepäckband. Dann die endgültige Ernüchterung: Wir werden erst am nächsten Tag fliegen, mit noch einem zusätzlichen Umstieg in Buenos Aires!

Doch dann kam das Hotel in dem wir für diese eine Nacht untergebracht waren; dem Hilton.

In meinem Leben bisher war ich noch nicht oft in Hotels und definitiv nicht in so einem Noblen. Wir drei konnten also den Aufenthalt dort voll und ganz genießen, mit einem guten Abendessen und einem sehr ausgiebigen und guten Frühstück am nächsten Tag. Danach ging es zum Zeitvertreiben noch in den Pool und Kicker und Tischtennis spielen.

Schließlich ist es dann soweit. Wir waren wieder beim Check-In und starteten den zweiten Versuch.
Diesmal klappte alles und wir saßen im Flugzeug und starteten fast pünktlich um 19.30.
In den Sonnenuntergang! Er begleitete uns fast den ganzen Flug und ich hatte eine tolle Aussicht aus dem Fenster auf die Wolken, die teilweise wie die Arktis aussahen und dann wieder wie eine weiche Wattebauschdecke, auf der man sich genüsslich ausstrecken kann.

In Madrid am Flughafen passierte nichts aufregendes und wir gelangten pünktlich zu unserem Gate und ins Flugzeug trotz einem 25 minütigen Fußmarsch (der Flughafen ist wirklich groß) und erschreckend vielen Menschen am Gate. Die meisten wollen aber nicht nach Bolivien (Gott sei Dank).

Der Flug war auch wieder ereignislos. Eigentlich hatte ich große Pläne für diese zwölf Stunden, entweder schlafen oder produktiv sein und Blog schreiben, aber … Pustekuchen.
Um halb acht in der Früh landen wir in Buenos Aires. Ich habe nichts von meinen Zielen erreicht, ich hatte so gut wie keinen Schlaf (wie auch, wenn man den Sitz nicht mal wirklich zurück lehnen kann?) und habe meine Zeit mit Filmen verbracht.

Bei der Landung waren wir drei dann alle etwas verwirrt, als die Leute alle ihre dicken Jacken auspackten und anzogen. Als wir ausstiegen wussten wir auch ziemlich schnell warum. Es war kalt!
Wenn man etwas nachdenkt ist klar warum und dass man es erwarten hätte können, aber wir alle hatten damit gerechnet in tropisch warmes Wetter zu kommen. Deswegen waren bei mir auch Birkenstock am Start (Perfekt für -1 Grad Celsius). Vor allem wenn man sich dann zwischen den Optionen, 16 Stunden am Flughafen totzuschlagen oder sich hinaus in die Kälte zu wagen und Buenos Aires zu entdecken, entscheiden muss. Nach einigem Hin und Her entschieden wir uns für Option zwei.

Also machten wir uns auf, so gut es ging gegen die Kälte gewappnet.
Bevor es wirklich in die Kälte geht, genossen wir aber noch eine 50 minütige Fahrt im Bus. Klingt jetzt erstmal lang, aber die Zeit verging wie im Flug!
Zuerst hatte ich mein erstes spanisches Gespräch mit meinem Sitznachbarn, wo ich mehr oder weniger verstand, und den Rest verschlief ich einfach. Die Sitze waren so bequem und man hatte auch so viel mehr Platz als im Flugzeug! 🙂
Schließlich kamen wir im Herzen von Buenos Aires an und suchten als erstes etwas zu essen. Wir alle hatten einen Bärenhunger, das Frühstück im Flugzeug schien schon ewig her.
Doch die Suche gestaltete sich schwieriger als gedacht. Nach einer gefühlten halben Ewigkeit erreichten wir den ‚Plaza de Mayo‘ und fanden gleich daneben ein Lokal, das ganz nach unseren Wünschen war. Und nachdem wir uns schon in Argentinien befanden, nutzen wir die Gelegenheit und probierten alle ein typisch argentinisches Rumpsteak.

Ich war derweil fasziniert, wie weit wir zu dritt mit unserem Schulspanisch kamen. Wir hatten es alle drei Jahre in der Schule gehabt, aber bis dahin hatte ich immer gedacht, dass es nicht so viel gebracht hat.
Aber man kann damit Smalltalk und einen Restaurantbesuch mit einiger Leichtigkeit bewältigen.

Nach dem Essen legten wir uns einfach mitten auf die Wiese des ‚Plaza de Mayo‘ und schliefen etwas. Mitten in der Stadt mit dem Verkehr keine zehn Meter entfernt, eine einmalige Erfahrung.
Ich war dann irgendwie doch ganz froh darüber, dass unser Flug nicht wie geplant verlief. Immerhin kann ich jetzt sagen, dass ich bereits in Argentinien war. Zwar nur für einen Tag, aber wen stört das schon?!

La Casa Rosada y la Plaza de Mayo

Früher als geplant machten wir uns dann aber auf den Rückweg zum Flughafen. Da warteten wir auf das letzte Boarding. Und zwei Stunden später erreichten wir endlich Santa Cruz de la Sierra. Angekommen durften wir aber noch einmal einige Stunden warten, denn die zwei Holländerinnen, mit denen wir das Jahr verbringen werden, sollten etwas später landen. Wir nutzten die Zeit und versuchten alle noch etwas zu schlafen, damit wir ausgeruht in das eigentliche Abenteuer Bolivien starten können.

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