Advent in Chișinău

Ein Gruppenfoto von allen Kindern mit Don Tiziano, dem Leiter des Casa Mama Margherita

„Gäbe es keinen Winter, wüssten wir nicht um die Kraft des Sommers“

Mit diesem Zitat leite ich meinen nächsten Beitrag für euch ganz bewusst ein. Für mich persönlich ist der Winter eine Jahreszeit, auf die ich keinesfalls verzichten wollen würde. Die „stille Jahreszeit“, wie er auch gerne genannt wird, bildet genau das passende Gegengewicht zum heißen, energiereichen und pulsierenden Sommer. Zusammen mit dem Frühling, i

n dem die Welt wieder aus der Winterruhe erwacht und dem Herbst als Mischung aus goldener Erntezeit und auch mal trüber Tristesse ergibt sich die perfekte Abwechslung im Jahreskreis. Tja, warum philosophiere ich hier großartig über die Jahreszeiten? Da ich im September hier in Chișinău angekommen bin, durfte ich Gott sei Dank einen wunderbaren Spätsommer erleben und im Vergleich zu eher sparsamen Temperaturen in Deutschland konnte ich hier bei Temperaturen über 30 Grad gleich die kurzen Hosen wieder auspacken! Momentan jedoch sind derartige Temperaturen höchstens in der Duschkabine zu realisieren… 🙂 Der Winter ist eingekehrt in der Republik Moldau und nach einer vergleichsweise kurzen Regen- und Nebelphase fielen Mitte November überraschenderweise schon die ersten Schneeflocken. Nachdem es in Deutschland letzten

Eine beliebte Freizeitbeschäftigung bei Kälte: Karten spielen!

Winter mit Schnee ja relativ dürftig bestellt war, war der plötzliche Wintereinbruch schon sehr überraschend. Die Temperaturen sanken im Folgenden rapide und schon bald war ich mehr als heilfroh über all die Winterklamotten, die ich mir im August vor der Ausreise noch eingepackt hatte.

Auf dem Gelände der „Fundația Don Bosco“ stand im November eine große Renovierung an. Die gesamte Rückseite der Turnhalle sowie des Oratoriumsgebäudes benötigten dringend eine Generalsanierung. Das hieß für uns: Schrauben entfernen, Metallverbindungen mit der Flex lösen und viel Dämmwolle in Säcke verfrachten. Mit den Schutzanzügen und Atemmasken, die wir bekamen, sahen wir zwar sehr abenteuerlich aus, jedoch waren sie bitter nötig. Jede

Bei uns (wenn überhaupt) nur auf Oldtimertreffen zu finden; hier im täglichen Einsatz überall unterwegs: ein GAZ-53-LKW aus Sowjetzeiten

r, der schon einmal Glaswolle in jeder einzelnen Ritze seiner Kleidung hatte, weiß, wovon ich schreibe… 🙂 So entfernten wir Schritt für Schritt die komplette Verkleidung der Außenwand. So anstrengend die Arbeit auch war, anschließend konnten wir umso stolzer auf unsere verrichtete Arbeit sein! Abgesehen von den Arbeiten außer Haus, zu denen beispielsweise auch das Befüllen von Sandsäcken für die Autos gehört (für den Fall, dass das Autos im Schnee stecken bleibt), helfen wir auch viel in der Küche mit. Immerhin müssen neun Jungen und zwei Volontäre verpflegt werden und die Köchin der Einrichtung ist auf jede helfende Hand angewiesen. Kartoffeln, Karotten, Zwiebeln und Rote Beete kommen in diversen Zubereitungsformen quasi immer auf den Tisch. Meine Kartoffelschälgeschwindigkeit erhöht sich kontinuierlich, auch wenn anfangs des Öfteren auch mal ein Finger dran glauben musste… 🙂

Unsere Straße mit leider nur spärlichem Schneefall

Die Schneepracht des November hat sich im Dezember leider nur dürftig fortgesetzt; jetzt sind die Gehwege vor allem matschig und schlammig. Die Chance auf weiße Weihnachten wird leider nicht besonders hoch sein, aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt! Trotz des fehlenden Schneefalls weihnachtet es bereits; in der Stadtmitte glitzern bereits Deko-Weihnachtsbäume (zwar teilweise sehr kitschig, aber trotzdem schön :)) und die ersten beiden Kerzen auf dem Adventskranz in unserer Kirche wurden bereits feierlich entzündet. Am zwölften Dezember hatte mein Mitvolontär Andreas Geburtstag und wurde von uns allen gebührend gefeiert! Im Oratorium basteln wir zusammen mit einigen der Jungs bereits Sterne zur Dekoration des Christbaums. Wie ihr seht, unterscheidet sich die Vorweihnachtszeit hierzulande nicht allzu stark von daheim! 🙂

Ich wünsche euch allen eine besinnliche Adventszeit und ein gesegnetes Weihnachtsfest! Oder wie man hier sagt: „Crăciun fericit!“

Euer Aaron

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