Hallöchen aus der kolumbianischen Sonne!

Seitdem ich mich das letzte Mal gemeldet habe, ist doch auch wieder einiges passiert. Wie immer gehen wir das Ganze chronologisch durch.

Nachdem ich aus meinem Urlaub zurück gekommen bin, war bei uns in der Einrichtung Salesianer Woche. Heißt, die gesamte Woche waren Aktivitäten für die Jungs geplant, an denen ich teilnehmen durfte. Gleichzeitig war es die letzte Woche der Salesianer hier auf dem Gelände, daher haben diese sich wirklich schöne Angebote überlegt.

Da die Regenzeit langsam echt ihr Ende hier nimmt, kann man eigentlich jeden Abend wirklich schöne Sonnenuntergänge beobachten. Das ist fast immer mein Tageshighlight. Besonders von den Cancha, auf der wir abends immer sitzen, kann man die Sonnenuntergänge toll beobachten.

Ca seit meinem Urlaub habe ich einige von den Jungs gefunden, mit denen ich mich sehr gerne unterhalte. Ab und zu werde ich dann auch zu deren Aktivitäten mitgenommen. Mal gehen wir spazieren, mal spielen wir UNO. Abends rufen mich die Jungs aus meinem Zimmer raus, weil sie Fußball spielen dürfen und dann sitze ich daneben und unterhalte mich mit denen, die nicht spielen. Dabei werden dann Chips gegessen, Cola getrunken und über Gott und die Welt geredet. Einen Abend wurde ich nach dem Abendessen angesprochen und die Jungs meinten, dass einem jetzt die Haare geschnitten werden und das ich doch mitkommen solle. Diese Einlandung hatte mich nicht drauf vorbereitet worauf ich stoßen würde. Im Fitnessstudio hier aufm Gelände wurde ein Friseursalon aufgebaut. 3 der Jungs haben allen anderen die Haare geschnitten, und ich war mittendrin. Das war für mich irgendwie total ungewohnt aber irgendwie find ich das auch total cool, vor allem weil ich dabei sein durfte.

Den Tag danach haben wir unseren ersten Geburtstag in der WG gefeiert. Ava hatte Geburtstag und es gab lecker Kuchen und eine sehr schöne Unterhaltung.

Am Freitag war dann Abends das Finale des Festival de los Talentos. Dadurch war Tagsüber keine Schule und ich habe den ganzen Tag mit den Jungs gequatscht und durfte Haare pflechten, weil meine dafür einfach noch zu kurz sind. Nachmittags war dann das Finale. Dort haben einige Talente aufgetreten und am Ende haben 6 Jungs 150.000COP gewonnen, das sind ca 30€. Der Abend war auch sehr schön, weil ich beobachten konnte wie sehr sich die Jungs gegenseitig unterstützen.

Die letzte Schulwoche vor den 2 Monatigen Ferien war tatsächlich normaler als erwartet, die Kinder haben noch die letzten Dinge gelernt, aber auch kleine Projekte und Ausflüge gemacht.

Am ersten Ferienwochenende war der Pool dann einige Male offen. Dort habe ich mit den Jungs einige Spiele gespielt, und wir haben uns gegenseitig durch den gesamten Pool geworfen.

Dadurch, dass ich so oft im Pool war und mir doch auch einige male extrem kalt geworden ist, wurde ich die Woche danach mit 2 Tagen Fieber bestraft. Damit habe ich mein erstes mal so wirklich krank sein hier auch überstanden. Am 3 Tag war es mir dann aber zu langweilig und ich hab mich wieder fit gefühlt, daher bin ich dann wieder „arbeiten“ gegangen. Jetzt in den Ferien ist meine Arbeit wirklich sehr entspannt. Ich bin als einzige Volontärin für die größeren Jungs verantwortlich, was perfekt passt, da genau das die Jungs sind mit denen ich sowieso meine Zeit verbringe. Also besteht mein Tag draus einfach viel mit den Jungs zu quatschen, zu Spielen, Filme zu schauen oder Spazieren zu gehen.

Die Kinder nutzen mich auch gerne als Kopfkissen…

Dabei werden wir auch oft von Hunden begleitet, denn diese sind ab und zu hier auf dem Gelände. Einer lebt seit fast 1 Monat schon hier, die anderen kommen und gehen wie sie wollen. Tatsächlich sind die Hunde total zutraulich und so finde ich mich Abends oft draußen wieder und Kuschel mit den Hundis.

Letzte Woche ist dann eine große Veränderung gewesen. Die Jungs hatten bisher in 4 Häusern gewohnt. Das Domingo Savio für die ganz kleinen, das Miguel Magone für Jungs von 13-15, das Batholomé Gareli für 16 und älter und die Casa Egreso für die Jungs, die zur Uni gehen. Seit dem 2. Dezember sind aber das Magone und das Gareli Geschichte, aus den beiden Häusern wurd eins gemacht, die Casa Pinardi. Mit Musik, Tanz und Führung durchs Haus haben wir gesehen wie die Jungs jetzt leben.

Am Freitag kam dann das nächste große Event mit Tanz. Die Weihnachtsfeier der Mitarbeiter der CDB. Dort wurd laute Musik gespielt, viel Getrunken, viel Getanzt und es gab eine Tombola. Leider haben wir Volontäre aber nichts gewonnen. Trotzdem war der Abend sehr lustig, auch wenn die laute Musik mir nach einigen Stunden echt zu schaffen gemacht hat.

Am nächsten Tag haben wir Volos dann unsere Rucksäcke gepackt, denn es ging für einen Kurztrip in die Hauptstadt, Bogotá. Vorher hatten uns alle in Medellín immer gesagt, eine Reise nach Bogotá würde sich nicht lohnen, da sei es nur kalt. Sie sollten, außer bei der Kälte, falsch liegen. Uns hat Bogotá total begeistert.

Wahrscheinlich liegt es daran, dass wir in der Vorweihnachtszeit dort waren und wir auch noch die Noche de las Velitas dort erlebt haben. Am 7.12. zünden dort Familien Kerzen an und läuten somit offiziell die Weihnachtszeit ein. Ava, Annika und ich haben dann spontan uns auch Kerzen gekauft und die Tradition mitgemacht. Das ist auf jeden Fall etwas, was ich beibehalten möchte, da die Tradition echt schön ist.

Ich melde mich dann, mit Verspätung, Ende des Jahres noch einmal!

Bis dahin & schöne Weihnachten😇