Heute bin ich genau seit 4 Wochen hier in Medellín. Seitdem ist schon einiges passiert und gleichzeitig auch nichts.
Um erstmal ein Update zur Arbeit zu geben: offiziell bin ich noch ohne Arbeit. Die ersten drei Wochen war Laura, unsere Mentorin, im Urlaub. Wir haben sie erst letzten Mittwoch kennengelernt. Am Donnerstag hatten wir dann ein erstes offizielles Treffen mit ihr, wo wir drei Deutschen dann auch mit ihr über das Thema Einsatzstelle sprechen konnten und sie sehr verständnisvoll war. Wir haben also unsere Wünsche geäußert und Laura muss nun mit dem Einrichtungsleiter Padre Oscár sprechen. Dieser ist aber ebenfalls seit unserer Ankunft in Europa unterwegs. Dementsprechend wissen wir nicht, wann genau wir anfangen können zu arbeiten und was genau wir dann machen werden. Damit wir aber nicht weiterhin von Langerweile geplagt werden, durften wir am Freitag im Colegio, also der Schule, aushelfen.
Ich habe vormittags mit den Erstklässlern gearbeitet, die Vorallem Ausmalbilder machen und nebenbei einiges über die Kolumbianische Kultur oder ein paar Worte Englisch lernen. Nachmittags war ich dann bei den ganz kleinen dabei, die im kommenden Schuljahr mit der Schule anfangen. Diese hatten Kunstunterricht und haben ein wenig gebastelt, aber vor allem gespielt. Populär war Fangen und Murmeln.

Unsere Wochenenden dafür sehen hier sehr vielfältig aus. Vor 2 Wochen waren wir mit Luisa (Lauras Vertretung für die Zeit, wo sie nicht da war) im Kino und haben gemeinsam Conjouring 4 auf Spanisch geschaut. Ich habe erstaunlich viel verstanden und wir hatten alle gemeinsam viel Spaß. Danach ist Luisa mit uns auf eine Buchmesse gegangen, die mich und die Österreicher so begeistert hat, dass wir den Tag danach erneut hingefahren sind und uns mit Plakaten als Deko und leichter Spanischer Lektüre ausgestattet haben.


Letzte Woche sind wir dann alle gemeinsam nach Guatapé, ca 2h aus Medellín raus, gefahren. Dort haben wir am Samstag Mittag die 740 Stufen, auf den Peñol rauf, besiegt. Für die Aussicht hat sich das aber komplett gelohnt. Danach sind wir mit TukTuks in unser Hostel gefahren und sind abends noch gemeinsam essen gegangen und haben die ein oder andere Kleinigkeit gekauft. Am Sonntag haben wir dann Guatapé weiter unsicher gemacht und haben uns doch auch in die ein oder andere Touristenfalle locken lassen. (Magneten, Kunst und Zimtschnecken, und das alles ein wenig Teurer als es hätte sein müssen)



Dieses Wochenende gehen wir alles ein wenig entspannter an, da auch einige in unserer WG angeschlagen sind. Die plötzlichen Temperaturwechsel und Gewitter sind anscheinend zu viel für unser Immunsystem. Aber wer hätte es gedacht, in der Regenzeit regnet es wirklich und sehr viel.
Plötzlich standen gestern zwei Salesianer bei uns in der Küche, als zuvor fast die Welt unterging…
Die Kinder hier auf dem Gelände müssen ab 18:30 in ihren Häusern sein und dürfen sich nicht mehr frei bewegen. Da aber auch diese Wochenende haben, schauen die Salesianer oder die Educadores manchmal Filme mit ihnen. Die Salesianer haben also Popcorn für einen Filmeabend vorbereitet und dafür unsere Küche missbraucht.
Die Salesianer sind im Gegensatz zu den Padres fast so alt wie wir. Die beiden gestern Abend sind 21 und auf dem Weg Padres zu werden.
Nachdem Paolo und die Salesianer auf uns alle eingeredet haben, sind wir alle dann aber noch nach Laureles gefahren und wollten in eine Bar. Dummerweise wurden wir aber am Falschen Ort rausgelassen, da Uber eine andere Straße für uns ausgesucht hat, als wir es wollten. Glücklicherweise ist das aber beiden Autos passiert. Danach sind wir dann noch Kurz nach Laureles gefahren bevor wir uns dann getrennt haben und der Großteil zurück nach Hause ist.
Wir sind gespannt was die Regenzeit noch so bringt, bis jetzt sind wir nicht wirklich verschont geblieben. Einige Meter neben unserem Gelände ist ein Blitz eingeschlagen, unsere Wäsche wird vom Wind auf den nassen Boden geweht, Die Wege verwandeln sich in Wasserrutschen und unsere Fenster sind anscheinend nicht wirklich dicht. Und so mussten wir Mittwoch Nachmittag bei unseren Mittfreiwilligen Leo und Ava in die Zimmer einbrechen, um deren Gegenstände vor Wasser zu retten. Die beiden arbeiten nämlich Tagsüber außerhalb der Ciudad Don Bosco.

Nächste Woche sind hier in Kolumbien jetzt erstmal Schulferien, dementsprechend läuft hier sowieso wieder alles anders als sonst bekannt.
Ich melde mich dann, wenn mal wieder einige Interessante Dinge passiert sind. Bis dahin bleibt gesund und holt die Kuscheldecken in Deutschland raus, bei euch wirds kalt.
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