Meine Reise nach Kolumbien, Medellín begann nicht erst im September sondern wesentlich früher. Wir müssen in die Zeit zurück gehen, genau genommen in der Zeit von Januar, Februar diesen Jahres. Gefangen im Stress fühlte ich mich als ich Januar erfuhr das mein ursprünglicher Freiwilligendienst nicht klappen sollte und ich zeitgleich mich um das Vorabitur kümmern musste. Ich erinnere mich noch genau wie gestresst ich mich fühlte weil alles zu scheitern drohte. Über Umwege noch gelang ich zum Träger Don Bosco Volunteers, genauer gesagt hatte ich direkt nach dem fünfstündigen Sozialwissenschaft/Wirtschaft Abitur mein Vorstellungsgespräch dort. Ich fuhr sofort nach der Klausur dorthin und hatte ein gutes Gespräch, jedoch meinte man zu mir das ich deutlich zu spät sei und man mir die Einsatzstelle in Kolumbien nicht wirklich geben kann. Es wurde gesagt meine Chancen diese Stelle zu bekommen lagen bei 5% hieß es. Ich ging somit nach dem Gespräch erstmal enttäuscht weil ich fürs erste wieder mit leeren Händen stand.

Es war der 20. März als mir ein großer Stein vom Herzen fiel. Es war Mittwoch Morgens als ich verschlafen ins Badezimmer lief und mir die Zähneputzen wollte. Diese Woche war meine letzte reguläre Schulwoche, an dem Tag sollten wir Bescheid kriegen ob wir für das Abitur zugelassen werden oder nicht. Mit Freunden war somit auch geplant am Abend raus zu gehen und die hoffentlich Zulassung zu feiern, jedenfalls öffnete ich während des Zähneputzens meine Mails und sehe da – Wie ein Wunder stand drin das ich für Kolumbien zugelassen wurde. In Ekstase verließ ich das Badezimmer, unerwartet fiel mir ein großer Stein vom Herzen. Der andere Stein fiel mir noch am selbigen Nachmittag vom Herzen als ich auch die Zulassung für mein Abitur bekam, so ließ es sich auch Abends bis in die morgen Stunden feiern. Ich hatte nichts in den Händen und bekam auf einmal alles. Das war ein Moment wo ich mich wie ein großer Sieger fühlte. 

Während ich das schreibe sind nun Monate vergangen. Das Abitur hab ich erfolgreich bestanden und es wurden viele Momente der Ewigkeit geschrieben wofür ich sehr dankbar bin. Kommen wir nun dazu warum ich hier überhaupt schreibe. Zum einen möchte ich weiterhin kleine Unendlichkeiten schaffen und sie aufschreiben damit sie für immer da sind und ihr sie auch lesen könnt. Zum anderen schreibe ich weil ich gerne euch Leser Kolumbien näher bringen möchte. Kolumbien und besonders Medellín sind Orte der Vielfältigkeit. Es ist ein reiches Land, und damit meine ich nicht die Ökonomie (da steht das Land nicht ganz so gut dar), reich meine ich an der Kultur und Geschichte. Sowohl positiv als auch negativ. Das Land hatte vor wenigen Jahren noch Bürgerkrieg und Medellín galt zwischenzeitlich gefährlichste Stadt der Welt. Heute ist es sicherer geworden, die Lage bessert sich dennoch ist der bewaffnete Konflikt stets präsent. Besonders in der Einrichtung in der Ich arbeite, die Casa de protección oder kurz gesagt CAPRE arbeitet mit Jugendlichen die von Guerilla Truppen oder Paramilitär als Kindersoldaten missbraucht wurden. Der Konflikt ist somit allgegenwärtig. 

Ich möchte euch meine Reise und die Geschichte Kolumbiens näher bringen. Bewusstsein ist der erste Schritt um was verändern zu können. Aus rechtlichen Gründen darf ich Bilder oder Namen der Kinder nicht nennen also werde ich einiges Abändern müssen was dennoch die Geschichte des Landes, der Individuen nicht ändert. 

Ihr könnt mich, das Projekt oder das Land durch das Lesen meiner Artikels schon unterstützen. Eine andere Unterstützungsmöglickeit wäre die Spende. Die Trägerorganisation Don Bosco Volunteers die mich nach Kolumbien schickte übernimmt von den Kosten 25% (die restlichen 75% übernimmt die Organisation der Bundesregierung WELTWÄRTS). Mit einer Spende unterstützt ihr Don Bosco Volunteers damit Leute wie ich einen Freiwilligendienst machen können. Der Betrag ist hierbei nur zweitrangig. Jede Unterstützung zählt! Falls ihr spenden möchtet könnt ihr ebenso die Spende von der Steuer absetzen lassen und auch eine Quittung fordern. Die Spende funktioniert so:

IBAN: DE89 3705 0198 0000 0994 99

Verwendungszweck (für mein Projekt, das CAPRE): Manuel Graef Alarcón – S24VR008

Die Spende würde definitiv weiterhelfen wie auch das Lesen meiner Artikel. Hier werdet ihr über meine Reise erfahren. In dem Sinne bis bald und Liebe Grüße aus der Stadt des ewigen Frühlings.