Hallihallo Ihr Lieben!

Nun gibt es einen etwas ausführlicheren Reisebericht über Laras und meiner Nordindien-Reise. Wir waren für insgesamt vier Wochen weg vom Projekt und haben uns ein paar andere Bundesstaaten im Norden angeschaut. Viel Spaß beim Lesen.

Zwischenseminar in Hyderabad                                                                      Unsere Reise fing mit dem Zwischenseminar in Hyderabd an, wo wir im Provincial House der Salesianer unterkamen. Nach einem halben Jahr konnten wir alle Volontäre, die dieses Jahr in Indien sind, mal wieder sehen und hatten fünf wunderschöne Tage in Hyderabad. Das Zwischenseminar ist dafür da, um sich über die Arbeit und Projekte von einem selbst und der anderen Volontäre auszutauschen. Dort hatten wir genug Zeit, um über kulturelle Aspekte und ereignisreiche Momente aber auch über Probleme und manch schwierige Situationen während unseres Freiwilligendienstes zu reden. Ebenfalls konnten Lara und ich nochmal viele Aktionsideen für unsere Jungs mitnehmen. Neben den vielen Gesprächen, stand auch eine kleine Sightseeingtour durch Hyderabad auf dem Programm. Und so haben wir uns noch das Golkonda-Fort, das zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, angesehen, sind auf einem See zu einer Buddhastatue mit dem Boot gefahren und waren ziemlich lecker essen.

Freizeit auf dem Zwischenseminar

Die Buddhastatue auf dem See

Jaipur Direkt danach machten Lara und ich uns mit dem Flugzeug für fünf Tage auf nach Jaipur. Dort übernachteten wir bei einem Freund der zusammen mit seiner Freundin eine Schule für benachteiligte Kinder in einer Garage eröffnet hat. Außerdem kochen Sie jeden Sonntag für die benachteiligten Menschen auf der Straße, die sich nichts zum essen leisten können. Also durften wir wieder mal Lehrer spielen,fleißig essen kochen und es anschließend auf den Straßen verteilen. In Jaipur sahen wir Elefanten am Auto vorbei gehen, viele unglaublich schöne Paläste, den Monkeytempel und viele schöne Geschäfte mit vielen schönen Stoffen! Da gerade der Monat der Hochzeiten war (in Indien werden die meisten Hochzeiten während den Monaten Februar und März abgehalten), nahm uns unser Freund sogar mit auf eine indische Hochzeit. Leider war es nicht wirklich eine traditionelle Hochzeit aber dennoch war es ziemlich aufregend. Als wir ankamen bildete sich schon ein Kreis von Frauen um uns und bestand darauf, dass wir ihre traditionellen Sarees anziehen sollen. Also ging es schnell in die Umkleide und danach wurde mit den Frauen im Kreis getanzt. Ich hatte schon ein bisschen schlechtes Gewissen, dass wir beide der Braut die Show stehlen. Deshalb sind wir ganz bald zum vielen Essen gegangen, was es auf jeder indischen Hochzeit gibt, und am späten Abend auch wieder heimgefahren.

Ganz viele Laddus, eine indische Süßigkeit.

Der Monkey Tempel

Bei den Waschbädern im Tempel.

Jaaa der MONKEY Tempel

Auf der Hochzeit mit den Frauen.

Beim Essen auf der Hochzeit.

Die traditionellen Sarees in Rajasthan.

Delhi: In der Hauptstadt von Indien wurden wir mit offenen Armen von den Salesianern Don Boscos willkommen geheißen. Dort übernachteten wir in einer Art „Don Bosco Hotel“ für die Fathers. Lara und ich staunten nicht schlecht, als wir merkten, dass die Matratzen ein Traum waren und nicht wie üblich diese harten Matratzen waren, an die wir uns aber auch schon gewöhnt haben. Dort lernten wir auch Father Thamburaj kennen, der sich kurzerhand entschlossen hatte für die nächsten zwei Tage unser Guide zu spielen. So fuhren wir gleich am nächsten Tag mit ihm, einem Minibus, seiner Sekretärin und einem Freund nach Agra und schauten und das berühmte Taj Mahal und die Moschee in Fatehpur Sikri an. Auch am darauffolgenden Tag bemühten sie sich noch um eine Stadtrundfahrt durch Delhi  zu organisieren und zeigten uns die Sehenswürdigkeiten der Stadt. Im Don Bosco Haus in Delhi haben Lara und ich mal wieder ganz stark den Don Bosco-Spirit gespürt und es auch genossen. Ein Father, der dich herzlich empfängt, sich um dich kümmert und Zeit mit dir verbringt, das fanden wir sehr schön!

Mit Father Thamburaj und seiner Sekretärin vor dem Taj Mahal.

Die Moschee in Fatehpur Sikri.

persönliche Führung im durch die Moschee

 

Varanasi                                                                                                                         Aus den eigentlich geplanten drei Tagen in Varanasi wurden leider nur eineinhalb Tage und eine kurze Nacht. Unser Zug, der eigentlich durch die Nacht fahren sollte hatte genau 12 Stunden Verspätung, sodass wir doch noch eine Nacht in Delhi verbringen mussten und den ganzen nächsten Tag im Zug saßen,Welcome to India! Als wir dann aber doch endlich ankamen, spazierten wir durch das alte Stadtteil in Varanasi, sahen den Hindus bei ihren heiligen Waschungen im Ganges zu und genossen die schöne Atmosphäre, die wie ich finde, in Varanasi verbreitet wird. Wir konnten es uns auch nicht nehmen lassen während dem Sonnenuntergang mit einem Ruderboot über den Ganges zu gleiten. Am  Tag der Abreise war sogar noch das Holi-Fest.  Es ist das Fest der Farben und wird vor Allem in Nordindien ausgiebig gefeiert. Leider konnten wir nicht den ganzen Tag das Fest feiern, an dem man hilflos von allen möglichen Seiten mit Farbe abgeworfen wird. Auf den Straßen fuhren auch keine Autos mehr und die Geschäfte waren alle zu. Nur unsere Riksha tukkerte noch bis zum Bahnhof durch das Gewusel, wo ich schließlich noch ein bisschen Wasser von den Kindern beim Vorbeifahren überschüttet bekam und mein Reiserucksack kleine Farbtupfer hatte. Und Ihr könnt euch es gar nicht anders vorstellen, aber unser nächster Zug hatte wieder Stunden Verspätung!

Im Zug. Hier bekommt man meistens einen ganzen Platz zum liegen.

Am Ganges

Ein Straßenhändler, der süße Teigwaren verkauft.

In den Gassen von Varanasi.

Ein bisschen Holi!

Assam/Meghalaya                                                                                                         Nach der 23-stündigen Zugfahrt kamen wir dann in Guwahati an. Das ist die Hauptstadt des Bundesstaates Assam im Nordosten von Indien. Dort verbrachten wir aber nur eine Nacht, um uns von der langen Zugfahrt zu erholen. Als wir am Bahnhof ausstiegen fiel uns gleich das viele Militär dort auf und die Gesichtszüge der Menschen, die ganz unterschiedlich waren zu Gesichtern in anderen Bundesländern in Indien. Auch unser Zugabteil bestand über die Hälfte aus Soldaten.  Am nächsten Tag fuhren wir zuversichtlich zu einem Busbahnhof, in der Hoffnung, dass wir somit weiter in den Bundestaat Meghalaya fahren können. Jedoch stellte sich schnell raus, dass in Meghalaya entweder nur Taxis oder sogenannte „Sumos“ fahren, das sind Jeeps. Mit der Hilfe von den Menschen saßen wir aber bald in einem Sumo nach Cherapunjee, eine kleine Stadt wo wir wohnten. Von dort aus unternahmen wir Ausflüge und wanderten durch den Dschungel zu Brücken, die die Ureinwohner aus Gummibäumen so hingerichtet hatten, dass sie irgendwann so blieben und als Brücke weiter wuchsen. Außerdem fuhren wir mit unseren Hostelbesitzern, da sie keine weiteren Gäste hatten als uns, an die Grenze zu Bangladesh, wo sich der Fluss Dwauki als Grenze erweist. Übrigens besuchten wir in Meghalaya auch ein Dorf, welches der sauberste Ort in ganz Asien sein soll.

Meghalaya formte nochmal ein ganz anderes Bild von Indien, dass ich so vorher nicht in meinem Kopf hatte. Ehrlich gesagt dachte ich, dass die Nordoststaaten etwas „hinterländlich“ sind. Jedoch war Meghalaya so westlich orientiert und gebildet. Ich sah zum ersten mal wieder fast jede Frau dort in Jeans und T-shirt rumlaufen und alle konnten gutes Englisch sprechen. Es war sehr sauber dort und es standen sogar Mülleimer rum was man sonst eigentlich nicht so schnell in Indien findet. Auch die Dörfer im Dschungel bemühen sich ihren Ort sauber zu halten und haben alle ihr eigenes Ökosystem entwickelt. Die Stellung der Frau ist in Meghalaya übrigens auch komplett anders als im Rest von Indien. Dort gehen die Frauen zur Arbeit und die Männer kümmern sich um die Familie und außerdem geht das Erbe der Eltern an die jüngste Tochter. Generell ist mir aufgefallen, dass im Norden von Indien viel mehr Frauen figurbetonter rumlaufen als wie bei mir daheim in Tamil Nadu.

Eine Brücke aus den Gummibäumen geformt.

Die doubledecker-bridge.

Die Landschaft in Meghalaya und das Wetter mal ein bisschen frischer.

Hello Bangladesh!

Der Fluss Dwauki.

Ein kleines Resteraunt auf dem Markt.

Daheim in Nilavaarapatti Von Guwahati nahmen wir einen Flug nach Bangalore und von dort aus fuhren wir wieder nach Hause ins Care Home. Wir kamen ziemlich früh am morgen an, sodass wir unsere Jungs noch zusammen aufweckten und ihre verschlafenen aber auch überraschten Gesichter sehen konnten. Es war ein so schönes Gefühl wieder daheim zu sein bei unseren Jungs, die wir auf unsere Reise immer mehr vermisst haben, da gar kein Trubel um uns rum war.

Ich hoffe euch hat der Blogeintrag gefallen und es geht euch allen gut!

Liebe Grüße und Badschams ( Küsschen)

Magdalena