Hallo ihr Lieben!
Schon sind drei Wochen ins Land gezogen, seit ich meinen letzten Blogbeitrag geschrieben habe. Aber endlich habe ich die Zeit gefunden und kann euch mal auf den neusten Stand bringen.

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Nachdem wir unseren Spanisch-Sprachkurs erfolgreich in Buenos Aires abgeschlossen haben, mussten wir uns am 19. September dann von den Padres in B.A. verabschieden und mit unseren paar Spanischfloskeln, die wir inzwischen gelernt haben, mit dem Bus in Richtung Süden nach Villa Regina aufmachen. 15 Stunden später dann sind wir endlich in Villa Regina, unserer Heimat für die nächsten 11 Monate, angekommen. Wir befinden uns im wahrsten Sinne des Wortes mitten in der Pampa!

 

Wir wurden von den Mädchen und den Mitarbeitern sehr nett empfangen und sind sehr dankbar, dass sie alle so geduldig mit uns sind, da es bei uns doch noch etwas länger braucht, diese für uns neue Sprache jetzt tatsächlich im Alltag zu verwenden.

 

Zusammen mit ca. 15 anderen Mädchen wohnen wir hier in einem Hogar. Ein Hogar ist das, was bei uns in etwa mit einem Internat vergleichbar ist. Das Internat liegt direkt über der Grundschule. Rania und ich haben zusammen ein Zimmer mit kleinem Bad und einer kleinen Küche. Diese Küche dient uns jedoch mehr als „Lagerraum“, da wir immer zusammen mit den Mädchen essen.

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Dieser Don Bosco Campus, in dem wir auch wohnen, heißt „Niño Jesus“.
Der Campus teilt sich auf in einen Hogar und einen Kindergarten für die Chicetitos (Kleinkinder von 1-5 Jahren), das Jungenhogar mit Kindern von 6-12 Jahren, das Hogar der Chicos von 13-18 Jahren und das Hogar der Chicas, also für Mädchen von 16-18 Jahren. Außerdem gibt es ein Verwaltungsgebäude und eben die Schule unter dem Mädchenhogar.

 

Ein kleines Stück weiter ist die Einrichtung „San José“. Sie besteht aus einem Hogar mit einer Grund- und einer weiterführenden Schule für Mädchen von 6-12 Jahren.

 

IMG_19391Ein paar Fußminuten entfernt dann ist das Haus der Salesianer, in dem die Don Bosco Padres leben. Nebenan gibt es eine große Kirche und eine große Technikschule. Hier lernen die Jugendlichen mit Stahl umzugehen, zu schreinern, Autos und Maschinen zu reparieren und vieles, vieles mehr.

 

 

 

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In unseren ersten Wochen haben wir noch keine festen Aufgaben bekommen und konnten überall erstmal reinschnuppern und sehen wo wir uns am Besten einbringen können.
Grob betrachtet besteht aber unser Tagesablauf darin, Vormittags den jüngeren Kindern bei den Hausaufgaben zu helfen. Dabei pendeln wir unter der Woche immer zwischen den beiden Einrichtungen San José und Niño Jesus, halt je nachdem ob wir die Mädchen oder die Jungen betreuen.

Am Nachmittag dann sind wir von 14:00-18:00 Uhr im Sauce. Das Sauce liegt in einem etwas abgelegenerem Viertel der Stadt und ist ein Treffpunkt für Kinder und Jugendliche jeden Alters. Dort wird den Kids bei den Hausaufgaben geholfen, es gibt super Angebote zum Malen und Basteln. Es wird gebacken (später mehr dazu), man kann Gitarre und Trommel spielen und natürlich sind jegliche Sportarten, besonders Fußball, angesagt. Samstags gibt es im Sauce ein Oratorium, mal für die Älteren, mal für die Jüngeren, bei dem viel gespielt wird und der Teamgeist gefordert ist. Jedes Oratorium hat einen bestimmtes Thema, zum Beispiel „Jugend-Träume-Zukunft“.

 

IMG_1773In Argentinien ist es typisch, dass Fleisch beim Mittag und Abendessen nicht fehlen darf. Dazu gibt es Kartoffeln, Nudeln, Reis oder Polenta. Am Nachmittag gibt es hier anstatt Kaffee und Kuchen, Mate-Tee und Gebäck wie Brot, frittiertes Brot oder Brotpudding.

Da der klassische Mate-Tee eher bitter ist und die Kinder das nicht mögen, gibt es für sie gesüßten Tee. Das darf man sich aber nicht wie bei uns vorstellen, denn man nimmt nicht einen Teelöffel mit Zucker sondern Esslöffel voll Zucker, also sehr sehr süß. Ich habe mich mit dem klassischen Mate angefreundet, den man aus einem Becher aus Kürbis trinkt. Man füllt den Becher voll mit Mate-Kräutern und gießt heißes Wasser darüber. Getrunken wird aus einem Strohhalm, der am unteren Ende wie ein Sieb funktioniert, damit nur das Wasser und nicht die Kräuter getrunken werden. Mate wird hier nicht alleine getrunken. Man sitzt in einer Runde und reicht den Becher einfach weiter.

 

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IMG_8582Ganz in der Nähe der Stadt liegt der große Fluss Rio Negro, nach dem auch die Provinz hier benannt ist.

 

 

 

 

 

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Da ich mich hier auf der anderen Seite des Globus befinde sind auch die Jahreszeiten umgekehrt. Während in Deutschland die Blätter anfangen von den Bäumen zu fallen, sieht man hier überall Schilder, die den Frühling mit schönen Temperaturen begrüßen.
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Und zum Schluss für heute möchte ich hier schon mal ganz, ganz herzlichen Dank all denen sagen, die mich und das Projekt bereits unterstützt haben, das ist wirklich großartig!
Vielen lieben Dank dafür,

Eure Lisanne