Am Montag den 28.05.2018 sind wir total übermüdet, krank, aber voller Freude wieder gut in Villa Regina gelandet. Halt, ganz langsam der Reihe nach, was war denn überhaupt los?

II. Nationales Treffen der Jugend in Rosario/Argentinien

Nachdem 1985 das I. nationale Treffen in Córdoba/Argentinien stattgefunden hat, war man der Meinung, dass es nach 33 Jahren mal wieder Zeit sei, um so ein Treffen auf die Beine zu stellen. Natürlich geht so etwas nicht ohne Vorbereitung und so wurde der Grundstein schon vor längerer Zeit gelegt, die eigentlichen Vorbereitungen begannen so vor circa 2 Jahren. Und weil wir ausgerechnet dieses Jahr in Argentinien sind, hatten wir die Möglichkeit  vom 24.05 bis 28.05.2018 gemeinsam mit unserer Diozöse nach Rosario zu düsen, um an dem Nationalen Jugendtreffen mit dem Thema „Mit dir erneuern wir die Geschichte“ teilzunehmen.

Auf geht´s nach Rosario

Unsere Dizöse

Nach einer wirklich sehr kurzen Nacht haben wir uns am 24.05 um 4 Uhr morgen zunächst mit den Leuten aus der näheren Umgebung getroffen. Wie hätte es auch anders sein können, mussten wir natürlich mal wieder auf den Bus warten. Als er dann endlich angekommen ist, ging es auch gleich los, um die restlichen Leute in Roca, der nächstgrößeren Stadt aufzusammeln. Nachdem auch das erledigt wurde, konnte die Reise von ungefähr 16 Stunden dann endlich losgehen. Mit 2 Pausen wurde auch diese Aufgabe meisterhaft erledigt und so kamen wir gegen 23 Uhr in der Schule an, in der wir geschlafen haben.  Natürlich wussten wir schon von Anfang an, dass wir nicht so viel erwarten sollten, aber ich habe mich wirklich sehr gefreut, als ich wieder in meinem eigenem Bett lag. Mit 50 anderen Frauen „durften“ wir in einer größeren Aula schlafen, so weit so gut, jedoch gab es leider keine Heizung, weshalb es in der Nacht einfach nur kalt war. Auf Duschen mussten wir dieses Wochenende leider auch verzichten, aber ich wollte mich schon immer mal mit 2 Liter Flaschen und eiskaltem Wasser duschen. Aber nicht aufregen, denn deswegen waren wir ja nicht in Rosario.

Freitag 25.Mai, Tag 1 des Treffens

Mit unserer eigentlichen Gruppe, 4 Jugendlichen und die 2 Leiter des Oratoriums hatten wir zu Beginn dann gar nichts mehr zusammen zu tun. Denn jeder hat seinen „Ausweis“ für die Tage bekommen und darauf stand jeweils eine Gruppe. So hatte man die super Möglichkeit auch neue Menschen aus seiner Diozöse kennenzulernen und nicht immer nur mit „seinen“ Leute abzuhängen.  Ich durfte dann also mit 4 anderen Jugendlichen, die ich zuvor noch nie gesehen habe,

Meine coole 5er Gruppe

mich in Richtung „Iglesia Nuestra Senora de Lujan“ aufmachen, wo unsere Workshops stattgefunden haben. Dort angekommen, wurde direkt von einer wirklich guten Band super Stimmung gemacht. Der eigentliche Workshop war direkt im Anschluss daran. An diesem Tag ging es um Faszination und was an Jugendlichen und Kirche eigentlich so faszinierend ist. Danach durften wir den ersten Mal in den Genuss des tollen Essens kommen, was wahrscheinlich schon 2 Tage in dieser Plastikbox ruhte und deshalb schon leicht seine Konsistenz verändert hat, es konnte also nur besser werden. Nach dem Mittagessen ging es noch mit einem kurzen Block über das „Hören“ und wie man es schafft auf die Stimme Gottes zu hören und dann standen wir vor der Herausforderung, unsere große Gruppe wieder zu finden. Am 25.Mai ist nämlich einer der nationalen Feiertage in Argentinien und da in Rosario die Flagge sozusagen „entdeckt“ wurde, gab es an diesem Abend noch einen Umzug mit allen teilnehmenden Jugendlichen. Bei dem Umzug durch die Stadt hat man wirklich gemerkt, Gott ist Freude! Und so erinnerte ich mich nur zu gerne an den Weltjugendtag in Krakau zurück, natürlich kann man die Größenverhältnisse nicht vergleichen, das Anligen aber schon. Nach dem Fußmarsch endlich im Stadion, besser gesagt auf der Pferderennbahn angekommen, fand zunächst das Begrüßungsprogramm statt. Selbstverständlich durfte bei so einem Abend eine Messe nicht fehlen und weil es so gut zusammen passt, gab es im Anschluss daran eine Disko im Stadion. Gut wieder in unserer Unterkunft angekommen, bin ich äußerst müde und geschafft, aber voller Freude über den Tag ins „Bett“ gefallen, denn schließlich hat am nächsten Tag der Wecker 7.45 Uhr schon wieder geklingelt.

 

Umzug durch die Stadt.

Samstag 26.05, Tag 2 mit einer großen Überraschung

Nachdem ich mich nach dem Frühstück wieder mit meiner Gruppe zusammen gefunden habe, ging es wieder zu unsererm Ort des Geschehens zurück. An diesem Tag haben wir über „Erkennen“ geredet, wie kann ich Gott in meinem Alltag erkennen. Nach dem Mittagessen ging haben wir noch über „Teilen“ geredet und dann ging es schon wieder zu unserer Gruppe zurück. Wieder im „Hipódromo“ angekommen, gab es am Nachmittag unterschiedlichste Angebote, die man wahrnehmen konnte. Für die Jugendliche aus dem Oratorium war besonders das Angebot zu Süchten und Abhängigkeit wichtig, weil viele in ihrem Viertel „Sauce“ drogenabhängig sind. Auch mit anderen Programmpunkten und Auftritten ging die Zeit dann ziemlich schnell rum und dann kam sie, die große Überraschung!

DIE Überraschung: Eine Videobotschaft von Papst Franziskus

Was für ein Segen, nicht nur für die katholische Kirche.

Schon bei der Ankündigung haben die Jugendlichen getobt und als dann das Video von ihm erschien, konnten es alle kaum fassen und haben sich riesig gefreut. Auch ich habe mich wirklich riesig gefreut, denn für mich ist Papst Franziskus ein riesen Vorbild. Als das Video dann begonnen hat und ich zum ersten Mal den Papst genau in der Sprache  gehört habe, so wie ich sie jeden Tag spreche und höre, war ich zu tiefst berührt. Wenn er dich mit seinen großen Augen direkt anschaut, was ist das für ein Gefühl. Der Papst hat sich für die Jugendlichen aus seinem Land, die Zeit genommen, um mit ihnen zu sprechen, um mit ihnen die Kirche zu gestalten und sie dafür zu gewinnen, denn die Jugend gestaltet nich die Zukunft, sondern das Heute der Kirche. Besonders zwei Anregungen aus dem Video sind mir sehr im Gedächtnis geblieben zum einen die Aufforderung „Macht Unordnung“, nätürlich im übertragendem Sinne und dieser Satz: “ Aber seid kein Schaum, seid nicht nur Schaum, seid die Seife, die den Schaum erzeugt. Dieses Bild und Vergleich ist so vielfätig. Ich sehe es so, dass Schaum etwas Aufregendes, aber Vergängliches ist, wenn man jedoch die Seife dazu hat, kann man immer wieder neuen Schaum und neue Action in der Kirche erzeugen. Denkt doch auch mal darüber nach, was es für euch bedeutet Schaum und Seife zu sein und was man damit alles anstellen kann.

Sonntag 27.05, Tag 3 und somit auch der letzte Tag

Natürlich hat der Wecker auch am Sonntag wieder um  7.45 Uhr geklingelt, außerdem mussten wir ja noch unser Zeug packen. Doch es ging nicht wie gewohnt mit meiner 5er Gruppe zum üblichen Treffpunkt, denn an diesem Tag haben wir uns mit allen Jugendlichen aus der Region Patagonien getroffen, um gemeinsam über das Treffen zu reden und zu reflektieren. Nach einigen Impulsen und Erzählungen der unterschiedlichen Diozösen haben wir uns gemeinsam mit allen auf den Weg zum Stadion gemacht, um dort gemeinsam die heilige Messe mit allen Jugendlichen zu feiern. Es war wirklich ein super schöner Gottedienst, bei strahlendem Sonneschein.  Und dann hieß es eigentlich schon wieder Abschied nehmen, denn das Treffen war nach dem Gottesdienst offiziell beendet. Nach einem kleinem gemeinsamen Picknick mit unserer Diozöse, machten wir uns dann auf den Rückweg zu der Schule, wo unser Bus abfahren würde.

Meine Leute aus Villa Regina

Abschied nehmen

Nach einem Wochenende voller Emotionen, neuer Eindrücke und einer Menge Spaß mussten wir uns in den Bus setzen, um wieder nach Hause zu fahren. Die Stimmung war fast immer bombastisch, es wurde getanzt, gesungen und gelacht, für mich ein Zeichen, dass die Kirche ein so unfassbar lebendiger Ort ist und es hat mich wirklich sehr oft an den unglaublichen Weltjugendtag in Krakau erinnert. Natürlich besteht Kirche nicht nur aus solchen Events und besonders der kleine Rahmen ist für die Erhaltung und Erneuerung wichtig, aber solche Treffen geben einem immer wieder auf´s Neue Kraft. Und so sind wir alle sehr zufrieden nach Villa Regina zurück gekehrt, haben alle erstmal 1 Stunde geduscht und uns in unser schönes warmes Bett gelegt, um uns auszuruhen und auzukurieren.

Liebe Grüße aus Villa Regina.

Lida