Grüße euch alle erstmal – oder Vanakkam, wie man auf Tamil sagt.
Das hier ist jetzt wohl der erste Blogeintrag. Wie manche von euch wissen, habe ich eine gewisse Abneigung gegenüber dem Schreiben von Texten und bin dementsprechend nicht sicher, wie regelmäßig hier Updates erscheinen werden. Ich werde aber versuchen, zumindest manchmal ein bisschen was zu schreiben.
Aber ich warne euch: Das wird kein strukturierter Text, sondern einfach nur meine runtergeschriebenen Gedanken.
Vor ziemlich genau einer Woche bin ich in Madurai aus dem Flugzeug gestiegen und habe zum ersten Mal den Boden des Landes betreten, das nun für fast ein Jahr mein Zuhause sein wird.
Auf den zehnstündigen Flug sowie acht Stunden Aufenthalt in Colombo, Sri Lanka, folgte eine weniger angenehme Interaktion mit den indischen Immigration Officers. Nach Telefonaten mit den Fathers aus meinem Projekt durfte ich dann endlich den Flughafen verlassen. Auf dem Weg nach draußen musste ich noch einige Male meinen deutschen Reisepass vorzeigen und den genauen Grund für meinen Aufenthalt erläutern. Kein Plan, ob die Personen Mitarbeitende der Behörden oder einfach nur irgendwelche Reisenden waren. Als ich dann noch die Mitarbeitenden des Geldwechsels überzeugt hatte, dass ich wirklich keine Rupien brauche, verließ ich den Flughafen – und wurde erstmal von einem Schwall 37 Grad heißer Luft empfangen.
Mich starrten knapp 30 Einheimische, die vor dem Flughafen standen, an. Dann trat endlich einer hervor, der sich als Father Monsingh vorstellte – mein Kontakt aus dem Projekt.
Der Mahindra Bolero, mit dem ich abgeholt wurde, war im Gegensatz zum indischen Verkehr noch ein eher kleiner Kulturschock. Ich glaube, wer noch nicht in Indien war, kann sich nicht mal im Ansatz vorstellen, wie die Leute dort fahren. Verkehrsregeln gibt es wohl – niemand hält sich allerdings daran.
Man fährt eigentlich immer irgendwo zwischen den Spuren, außer, man überholt oder wird überholt.
Ebenfalls werden die Straßen von wirklich jedem benutzt: von Bussen, über Autos und Motorroller, bis hin zu Schäfern, die mit ihrer Ziegenherde gemütlich die Straße entlangspazieren, während sie von motorisierten Verkehrsmitteln mit knapp 100 km/h überholt werden.
Nach einem kurzen Aufenthalt in einem Restaurant nahe beim Flughafen, bei dem ich aufgrund meines enormen Schlafmangels eher weniger mental anwesend war, ging es zum Projekt.
Nach knapp 30 Minuten weiterer Kulturschocks – beispielsweise brennenden Müllbergen am Straßenrand oder Motorrollern mit fünf Mitfahrern – bin ich tatsächlich im Auto eingepennt.
Wie das möglich war? Keine Ahnung. Denn wie bereits erwähnt: In Indien wird gefahren, als hätte man mehrere Leben. Daher hätte ich nie gedacht, dass Schlafen im Auto möglich wäre.
Als ich wieder wach war, haben wir in einem Dorf fast einen Hahn über den Haufen gefahren, der über die Straße lief. Und nach knapp zwei Stunden sind wir in Sayalgudi, dem Ort an dem ich arbeiten werde, angekommen.
Über den Empfang und die erste Woche im Projekt schreibe ich später noch mehr – erstmal geht’s jetzt auf den Markt.
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