EinBlick in eine andere Welt – 365 Tage Indien https://blogs.donboscovolunteers.de/leamarie365tageindien/ von Lea Strzelecki Tue, 26 Sep 2017 10:54:05 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.7.2 Zurück in Deutschland – Back Home? https://blogs.donboscovolunteers.de/leamarie365tageindien/2017/09/26/zurueck-in-deutschland-back-home/ https://blogs.donboscovolunteers.de/leamarie365tageindien/2017/09/26/zurueck-in-deutschland-back-home/#comments Tue, 26 Sep 2017 08:30:55 +0000 https://blogs.donboscovolunteers.de/leamarie365tageindien/?p=445 Das Noticeboard für unsere Verabschiedung… Hallo zusammen, Unglaublich aber wahr, denn ich vermute, dass dies vorerst mein letzter Blogartikel werden wird. Ein Jahr ist nun vorbei und für mich ist die Zeit wahnsinnig schnell verflogen. Natürlich gab es zwischen drin mal ein paar Durststrecken, aber ich finde das sollte auch dazugehören, weil sonst wäre ich […]

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Das Noticeboard für unsere Verabschiedung…

Hallo zusammen,

Unglaublich aber wahr, denn ich vermute, dass dies vorerst mein letzter Blogartikel werden wird. Ein Jahr ist nun vorbei und für mich ist die Zeit wahnsinnig schnell verflogen. Natürlich gab es zwischen drin mal ein paar Durststrecken, aber ich finde das sollte auch dazugehören, weil sonst wäre ich in diesem Jahr nicht so gewachsen, wie ich jetzt gewachsen bin. In einem Jahr hat man genug Zeit zu lernen: Zu lernen über die andere Kultur, sich selbst und wie man mit Schwierigkeiten im Alltag umgeht. Zum Beispiel wenn es darum geht mit Kommunikationsschwierigkeiten zurecht zu kommen, und dabei geht es nicht um die sprachliche Kommunikation, sondern um die Kommunikation auf zwischenmenschlicher Ebene oder immer wieder auch seine eigene Persönlichkeit einzuschränken, weil man in einer anderen Kultur nicht immer so sein kann wie man eigentlich ist.

Jetzt denken vielleicht ein paar von euch, dass sich das ja doch eher negativ anhört und das es bestimmt schwer war in dem Jahr. Das war es natürlich manchmal auch, aber ich bin froh um diese Erfahrungen, weil ich viel von ihnen lernen konnte. Außerdem überwiegen die positiven Erfahrungen ganz eindeutig und ich bin sehr dankbar, dass ich die Möglichkeit bekommen habe ein zweites Zuhause zu finden:

 

Ich möchte jetzt hier einen kleinen Auszug aus meinem Tagebuch veröffentlichen, den ich ca. 3 Wochen vor meiner Ausreise geschrieben habe. Dieser erzählt von der letzten Zeit, Abschiedsgefühlen und davon wofür ich dankbar bin.

Abschied

Und irgendwie sind die Gefühle in mir so durcheinander: Da ist Traurigkeit, Unsicherheit, Freude und Angst. In weniger als 4 Wochen werde ich Indien verlassen und mein Abenteuer ist schon wieder vorbei. Ich habe Angst den Ort, den ich mittlerweile mein Zuhause nennen kann hinter mir zu lassen und damit auch die ganzen lieben Menschen, die ich kennengelernt habe: Unsere Chaos Media Batch, die schreienden winkenden Crea School Kinder, die manchmal nicht ganz so friedliebenden Waisenhauskinder und auch die neuen Schüler, die irgendwie ganz anders, aber auch alle so liebenswert sind.

Ohne es wirklich zu glauben und es sich richtig vorstellen zu können, bin ich hineingerutscht in die indische Welt: Die mich immer wieder berührt, fasziniert, entsetzt, mich zur Verzweiflung oder einfach zum Lachen bringt. Es berührten mich die Geschichten der Waisenhauskinder. Mich fasziniert immer noch das Treiben auf den indischen Straßen und das irgendwie doch alles immer wieder funktioniert. Sodass man die Hoffnung niemals aufgeben sollte, dass doch noch alles gut wird. Entsetzen tut mich das Denken von vielen Leuten hier, zum Beispiel dass viele Leute Hitler mögen… Und auch keiner so richtig verstehen will, wieso das schlimm war was da damals passiert ist. Zur Verzweiflung bringt mich immer wieder, dass ich hier als Ausländer und als Mädchen, oft nicht wirklich ernst genommen werde und ich oft das Gefühl habe, dass meine Meinung gar nichts zählt. Zum Lachen bringen mich immer wieder die Verhaltensweisen der indischen Jungs, wenn sie mir romantische Liebeslieder übersetzen oder den Mädels hinterher schauen.

In diesem Jahr habe ich soviel gelernt, bin soviel gewachsen und stärker geworden. Habe ich meine Weltsicht einmal auf den Kopf gestellt und wieder neu aufgebaut. Wie ich zum Beispiel am Anfang gedacht habe: „ Die armen Jungs müssen alle zusammen in einem Raum auf Strohmatten schlafen“ und jetzt frage ich mich selber wie es sich wohl anfühlen wird wieder in einem Bett zu schlafen.

 

Ja naja, dass war 4 Wochen vor der Ausreise und ich finde man merkt ab und zu schon meine Zerissenheit zwischen der Freude auf Deutschland und Indien, den Ort den ich schon irgendwie als mein zweites Zuhause bezeichnen würde. Jetzt wo ich wieder hier bin: Bin ich sehr glücklich meine Familie und meine Freunde wieder um mich zu haben, aber trotzdem vermisse ich Indien: meine Freunde, die Jugendlichen und Kinder, meinen Alltag als Voluntär und die manchmal schwer nachvollziehbare indische Kultur. Ich habe ja oben geschrieben:          „Ich habe meine Weltsicht einmal auf den Kopf gestellt und wieder neu aufgebaut.“ Und damit habe ich auch jetzt immer noch Schwierigkeiten, weil ich diese Weltsicht die ich mir neu aufgebaut habe, jetzt in Einklang bringen muss mit meinem Leben hier sind es viele Themen mit denen ich mich zur Zeit auseinander setze:

Konsumgesellschaft ↔ einfache Lebensweise

traditionelles Kulturdenken ↔ Globalisierung

Armut ↔ Wohlstand

egozentrischem Denken ↔ humaner Selbstlosigkeit

konservative Einstellungen überdenken ↔ konservative Einstellungen behalten

Gemeinschaftsgefühl ↔ Selbstfixiertheit

Zufriedenheit ↔ Das-Immer-Mehr-Haben-Wollen

( Ihr könnt ja mal selber überlegen, was ihr auf welche Seite tun würdet Indien oder Deutschland oder ob man manches vielleicht auch gar nicht so zuordnen kann…

Bitte gerne Kommentare unten!! )

All diese Gedanken und Ansichten habe ich versucht in den letzten Wochen für mich zu ordnen. Und auch auf unserem Rückkehrerseminar in Benediktbeuern haben wir zusammen nach Kompromissen gesucht, wie man diese zwei Welten hier in Deutschland miteinander vereinen kann.

Ich weiß jetzt, dass das was ich in Indien erlebt habe, was ich für Erfahrungen gesammelt habe, was ich gelernt und gesehen habe, dass das alles immer ein Teil von mir sein wird und ich diesen nicht verleugnen kann und das auch gar nicht will. Und dass ich mir überlegen muss wie ich, dass was ich in Indien gelernt habe, und jetzt hier in Deutschland vermisse, hierher mitbringen kann…

Abschließend möchte ich mich bedanken bei jedem der mich in diesem Jahr finanziell, als auch in Gedanken oder menschlich unterstützt haben. Ohne euch alle wäre dieses Jahr für mich so nicht möglich gewesen! Romba nandri! Vielen Dank!

Bis bald und passt auf euch auf! Patarama poitu vanga! Eure Lea <3

P.S: Kurz zu dem, was ich jetzt mache: Ich werde in ein paar Tagen nach Nürnberg ziehen, um dort Soziale Arbeit zu studieren (ganz nach dem Volunteer- Klischee :D), weil ich später gerne mit Flüchtlingen zusammen arbeiten will. Wer auch immer mal in der Nähe ist darf gerne vorbeikommen! 😉

 

Zu guter Letzt habe ich noch eine kleine Geschichte zum Nachdenken …

Eines Tages nahm ein Mann seinen Sohn mit in ländliches Gebiet, um ihm zu zeigen, wie arme Leute leben. Vater und Sohn verbrachten einen Tag und eine Nacht auf einer Farm einer sehr armen Familie.

Als sie wieder zurückkehrten, fragte der Vater seinen Sohn: "Wie war dieser Ausflug?"

"Sehr interessant!" antwortete der Sohn.

"Und hast du gesehen, wie arm Menschen sein können?"

"Oh ja, Vater, das habe ich gesehen."

"Was hast du also heute gelernt?" fragte der Vater.

Und der Sohn antwortete: "Ich habe gesehen, dass wir einen Hund haben und die Leute auf der Farm haben vier. Wir haben einen Swimmingpool, der bis zur Mitte unseres Gartens reicht, und sie haben einen See, der gar nicht mehr aufhört. Wir haben Mauern um unser Grundstück, die uns beschützen sollen, sie haben Freunde, die sie beschützen. Wir haben prächtige Lampen in unserem Garten und sie haben die Sterne. Unsere Terrasse reicht bis zum Vorgarten und sie haben den ganzen Horizont."
Der Vater war sprachlos.

Und der Sohn fügte noch hinzu: "Danke Vater, dass du mir gezeigt hast, wie arm wir sind."

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Was so passiert ist…Abschiede, Reisen und Neuanfang? https://blogs.donboscovolunteers.de/leamarie365tageindien/2017/06/26/was-so-passiert-ist-abschiede-reisen-und-neuanfang-teil-1/ Mon, 26 Jun 2017 17:17:22 +0000 https://blogs.donboscovolunteers.de/leamarie365tageindien/?p=381 Hallihallo alle zusammen, heute also nach langer Zeit mal wieder ein Blogartikel, über die vergangenen Monate und was so passiert ist…. Schon Anfang April haben wir unsere alten Students verabschiedet, weil diese ihren 10-monatigen Diplomakurs beendet haben und somit sind alle wieder nach Hause zurückgekehrt, um dann ins college zu gehen, zu arbeiten oder sich […]

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Hallihallo alle zusammen, heute also nach langer Zeit mal wieder ein Blogartikel, über die vergangenen Monate und was so passiert ist….

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Schon Anfang April haben wir unsere alten Students verabschiedet, weil diese ihren 10-monatigen Diplomakurs beendet haben und somit sind alle wieder nach Hause zurückgekehrt, um dann ins college zu gehen, zu arbeiten oder sich erst eine Arbeit zu suchen… Die Zeit vor der Verabschiedung haben wir versucht möglichst viel Zeit mit den Schülern zu verbringen z.B indem wir sie bei den Shortfilms begleiteten, bei den Vorbereitungen für die Functions halfen usw. Der Shortfilm war sozusagen das Abschlussprojekt jedes Schülers, das heißt sie haben die Aufgabe bekommen sich selber eine Geschichte auszudenken, das Skript zu schreiben und dann innerhalb eines Tages den Shortfilm, von 5 – 20min Länge, aufzunehmen. Dies alles fordert gute Organisationsfähigkeit, Kreativität und auch vor allem Geduld, um am Ende das Bestmögliche Ergebnis zu erzielen.

Die Wochen während der Shortfilms, waren einerseits geprägt von schönen Momenten, da man zusammen als Gruppe von Drehort zu Drehort gezogen ist und immer viel rumgeblödelt wurde… Andererseits war es auch wirklich körperlich anstrengend bei 43°C eine Szene immer und immer wieder aufzunehmen. Zudem war es schade, das nicht mehr so oft alle zusammen gekommen sind, weil die eine Hälfte beim Dreh war und die andere Hälfte schon mit Editing oder im Soundstudio beschäftigt war. Zuletzt war es jedoch schön zu sehen, dass jeder sein eigenes Projekt zeigen konnte und man sehen konnte, was sie in den letzten Monaten alles gelernt haben.

Wenn ihr Interesse habt könnt ihr euch den Shortfilm einer unserer Schüler ansehen, der sich die Arbeit gemacht hat englischen Untertitel mit zu editieren. Es ist eine sehr schöne Geschichte und man sieht die Straße und die Umgebung, wo Anika und ich tagtäglich aufhalten, wenn wir einkaufen, zur Schule oder zum Waisenhaus gehen: https://www.youtube.com/watch?v=w6Cjk2-KiOk

Am Letzten Tag morgens haben wir von unserem Father die Erlaubnis bekommen, ein paar Spiele mit den Schülern zu spielen und nachdem die anfängliche motivationslose Phase überwunden war, hatten wir alle unseren Spaß – mit Murukkewettessen, Liedergurgeln, Wasserleiten, Bonbon-Weitwurf und Luftballonzertreten. Nach den Spielen überreichten wir unseren Schülern die T-Shirts, die wir für sie als Abschiedsgeschenk selbst gestaltet hatten. Unsere Idee war es, dass jeder auf dem T-Shirt des anderen unterschreibt damit man am Ende eine schöne Erinnerung hat. Abends schauten wir uns dann alle zusammen, die Father, Schüler und Staff die Shortfilms an. Bei der Evaluation flossen dann bei fast jedem die Tränen und es wurde sehr emotional. Man merkte, wie alle doch zu einer Gruppe zusammengewachsen waren und viele gute Freunde gefunden haben, wo der Abschied schwerfällt. Auch für uns war es schwer alle ziehen zu lassen, auch weil wir nicht wissen ob wir manche jemals wieder sehen werden….

Beim Murrukkewettessen... - mach mal ahhhh

Beim Murrukkewettessen… – mach mal ahhhh

Unsere Schüler

Unsere Schüler

Nachdem die Schüler weg waren, wirkte das Projekt sehr leer und still. Und wenn wir abends mit nur 5 Leuten bei der Recreation-Time saßen, merkte man wie die Lebendigkeit und die lustigen Abende einem fehlten. Wir beschlossen aber das Trübsal blasen nichts bringt und wir nahmen uns vor die letzten 4 Monate, die wir noch hatten, gut zu nutzen. Deshalb wollten wir uns von dann an voll und ganz auf das „Summercamp“, was 2 Wochen später anfing konzentrieren. Dafür kam extra ein anderer Brother, der das ganze organisieren sollte. Wir kamen mit ihm gut zurecht und freuten uns, als wir erfuhren, dass das „Summercamp“ ein „Englishcamp“ werden sollte, weil wir uns dann auch besser einbringen können…
Leider wurde unsere Vorfreude schnell geschwächt, als am ersten Tag nur 14 Schüler bei der Einführung erschienen. Die nächsten Tage pendelte sich die Zahl von 10, zu 5, zu 8 Schülern ein. Dass hatten sich alle anders vorgestellt: Vorallem der Bruder, der letztes Jahr ein Camp mit 60 Schülern geleitet hatte. Die niedrige Zahl an Schülern lag vor allem daran, dass zwei Wochen vorher ein anderer Kurs, DB Tech, bei uns angefangen hatte und dort schon 60 Mädels und Jungs aus der Umgebung kamen. Außerdem war das Geld für den Kurs von 2000 rps für 4 Wochen viel zu hoch angesetzt, sodass sich ärmere Familien den Kurs nicht leisten können. Somit hatten Anika und Ich mit 8 Schülern und wir waren ja 5 Lehrer (wir zwei und 3 Brothers) nicht allzu viel zu tun und wir fühlten uns arbeitslos und unnütz, da auch in der Schule in der wir sonst zwei Tage die Woche arbeiten, Sommerferien waren, und wir da somit auch dort nichts zu tun hatten. Allerdings konnten wir alle im Laufe des Camps die positiven Seiten an der niedrigen Anzahl an Schülern schätzen, da wir so jeden einzelnen viel besser kennenlernen und wir einigen die Angst vorm Englisch reden nehmen konnten.

Mit unseren Summercamp students beim Abschied...

Mit unseren Summercamp students beim Abschied…

Trotzdem wollten Anika und ich, uns noch eine andere Arbeit suchen, um nicht den halben Tag nur im Zimmer zu sitzen und die restliche Zeit zu vergeuden…
Nach etwas Überzeugungsarbeit bekamen wir die Erlaubnis von unserem Father Rector, dass wir in ein Waisenhaus hier in der Nähe (20min mit dem Bus) fahren dürfen. Zu der Zeit waren nur 9 Jungs im Waisenhaus, weil die anderen Jungs wegen den Sommerferien bei ihren Verwandten bleiben. Diese Zahl war allerdings perfekt für uns, da wir so diese Jungs schon mal genauer kennenlernen konnten und sie sowieso den ganzen Tag Freizeit hatten. Wir unterrichteten etwas Englisch, spielten Spiele, Volleyball und ihr eindeutiges Lieblingsspiel: UNO. Die Arbeit im Waisenhaus machte uns unglaublich Spaß und gab uns eine Arbeit in der wir einen Sinn sehen.

Am 27.06. flogen wir dann in den Nordosten um Lotte und Miri zu besuchen, nochmal zwei Wochen raus zukommen und noch etwas von Indien zu sehen!!! *_* Unser Flug ging drei Stunden von Chennai nach Guwhati!! Die ersten Tage blieben wir zuerst bei Lotte und Miriam im Projekt: Die beiden leben in dem Salesian Sisters Convent in Nongpoh im Megalaya und arbeiten mir Mädels zusammen, die aus den umliegenden Stämmen kommen. Die meisten gehören den Khasi an. Ein Unterschied, der Anika und mir ziemlich schnell aufgefallen ist, ist das Verhalten der Mädels. Die Mädchen in dem Projekt waren sehr viel offener, selbstbewusster und nicht so schüchtern wie die Mädchen bei uns in Tamil Nadu. Dies liegt zum einen daran das bei den Khasi nicht der Mann, sondern die Frau das Oberhaupt der Familie ist und auch generell die Frauen viel emanzipierter sind, als bei uns..

Lotte zusammen mit einigen der Mädchen bei der Erstkommunion

Lotte zusammen mit einigen der Mädchen bei der Erstkommunion

 

Von dem Projekt aus machten wir auch einen kleinen Abstecher nach Cherrapunji, dem regenreichsten Dorf auf der ganzen Welt: Dort schauten wir uns die berühmten Wurzelbrücken an, liefen sehr viele Treppenstufen hoch und runter und bestaunten das viele viele Wasser das es hier gab. (Im Gegensatz zu Tamil Nadu, wo wir in 9 Monaten nur 4 Mal Regen hatten, ist es wirklich bewundernswert… )

Die berühmte Double-Decker- Bridge

Die berühmte Double-Decker- Bridge

Unser nächstes Reiseziel war dann Darjeeling: Darjeeling ist ein Ort im Vorder-Himalaya im indischen Bundesstaat Westbengalen zwischen Nepal und Bhutan. Er liegt auf 2185 m, hat rund 120.000 Einwohner. Von Darjeeling kann man wunderschön das Himalaya und den dritt-größten Berg der Welt, den Kachenzunga sehen – wenn – ja wenn keine Wolken da sind 😀 die kompletten drei Tage hingen leider die meiste Zeit, die Wolken zwischen den Bergen, sodass man das Himalaya nicht sehen konnte… Am letzten Tag beschlossen wir auf den Tigerhill, einen Aussichtshügel, zu gehen und tatsächlich knapp über der Wolkendecke ragten die Schneespitzen des Kachenzungas heraus!!! Vorher konnten wir uns überhaupt nicht vorstellen, wie ja wie hoch das Himalaya ist, aber es ist wirklich beeindruckend!! 🙂

Darjeeling - eindeutig auf Wolke 7!!

Darjeeling – eindeutig auf Wolke 7  !!

Die Gebetsrollen im hinduistischen buddistischen Tempel in Darjeeling

Die Gebetsrollen im hinduistischen buddistischen Tempel in Darjeeling

Nach zwei wunderschönen und abenteuerlichen Wochen im Nordosten, stiegen wir schließlich wieder in den Flieger nach Tamil Nadu. Mit gemischten Gefühlen ging es wieder ins Projekt: Zum einen mit Vorfreude auf „Zuhause“, weil nach 9 Monaten es schon ein Platz ist, wo man sich einfach wohl und irgendwie geborgen fühlt, zum anderen mit etwas Angst und Bedenken, wie die nächsten und letzten zwei Monate werden würden. Wieder zurück im Projekt haben sich ein paar Sachen verändert, da wir ja jetzt einen neuen Rektor haben und die Brüder nicht mehr da sind….. Aber zu unserem neuen Alltag, dann mehr in Teil 2!!

Bis bald Eure Lea <3

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Unser Selbstverständnis https://blogs.donboscovolunteers.de/leamarie365tageindien/2017/03/22/unser-selbstverstaendnis/ Wed, 22 Mar 2017 16:51:58 +0000 https://blogs.donboscovolunteers.de/leamarie365tageindien/?p=341 Wir alle, leben hier zusammen in dieser einen Welt, auf dieser einen Erde Und doch muss ich behaupten, dass wir alle in ganz unterschiedlichen Welten leben…. In jedem Land, jeder Stadt, jeder Straße und jedem Platz findet man diese Welten Sie werden kreirt, erschaffen und fantasiert durch Menschen, genauer gesagt durch die individuelle Wahrnehmung eines […]

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Wir alle, leben hier zusammen
in dieser einen Welt, auf dieser einen Erde
Und doch muss ich behaupten, dass wir alle in ganz unterschiedlichen Welten leben….
In jedem Land, jeder Stadt, jeder Straße und jedem Platz findet man diese Welten
Sie werden kreirt, erschaffen und fantasiert
durch Menschen,
genauer gesagt durch die individuelle Wahrnehmung eines jeden Menschen
 
Obwohl du und ich vielleicht in der gleichen Ortschaft oder sogar der gleichen Straße leben,
wird meine Welt sich völlig von deiner unterscheiden.
Selbst die Welt meiner Schwester ist nicht die Gleiche, und somit
besitzt jeder von uns seine ganz eigene konstruierte Welt.
 
Wenn wir miteinander reden, kommunizieren
dann findet ein Austausch zwischen 2 Welten statt. Nur durch diesen Austausch können wir lernen die Welt des anderen besser zu verstehen und wir können unsere eigene Welt ein bisschen größer, ein bisschen lebendiger und ein bisschen bunter machen.
 
Und trotzdem wird die Welt eines jeden einzelnen niemals identisch mit der deines Nächsten sein.
Je weiter entfernt die Orte sind, in welchen die Menschen leben, desto unterschiedlicher werden auch die Welten.
 
Manchmal vergessen wir, dass es diese ganzen Welten überhaupt gibt.
Und manchmal vergessen wir, dass die Welt in der wir leben nicht so selbstverständlich ist,
so wie sie ist.
Wir vergessen Dinge unseres alltäglichen Lebens zu schätzen.
Wir vergessen mit diesen verantwortungsvoll umzugehen.
Und wir vergessen uns zu erinnern, dass diese Dinge da sind
Immer
Diese Dinge können Grundbedürfnisse sein, wie Wasser und Essen,
aber auch Gegenstände und Besitz wie Smartphones, Markenklamotten und Schuhe.
 
Ich habe hier viel gelernt über Dinge, die ich habe
von denen ich vorher noch nicht mal wusste, dass ich sie habe
oder es mir vorher nie bewusst war, was es heißt sie nicht zu haben:
Zum Beispiel habe ich eine qualitätsvolle Schulbildung, nach der ich nach 10 Jahren Englischunterricht, wirklich Englisch sprechen kann.
Dann habe ich eine Krankenversicherung, sodass ich mir nie Sorgen machen muss, wer die Rechnung bezahlt, wenn ich mal ins Krankenhaus muss. Ich habe:
Gute Chancen auf einen späteren Arbeitsplatz, die Wahl, dass zu studieren was ich will, die Freiheit, zu heiraten oder nicht zu heiraten, einen Pass, der meine Existenz bestätigt und mir so vielen Türen öffnet und ich habe eine Familie und Freunde, die mich immer und bei allem unterstützt.
Ich – wir – haben so viel, sodass ich mich manchmal schäme dafür, wie wenig wir doch bereit sind zu geben und auch wie wenig mir, das alles bis jetzt bewusst war.

Viele dieser Sachen haben die Jugendlichen in unserem Projekt so nicht und müssen dementsprechend auch immer wieder mit Problemen und Sorgen kämpfen.

Vielen von ihnen fehlt das Selbstbewusstsein und sie kämpfen damit, wo sie eigentlich hingehören.

Indien oder Sri Lanka?

Oftmals waren die meisten in ihrem Leben noch nicht einmal in Sri Lanka, leben seit ihrer Geburt hier und bekommen keine indische Staatsbürgerschaft, haben aber auch keinen Sri-Lankischen Pass und sind somit staatenlos.

Ich habe vorher meine deutschen Pass, nie als etwas besonderes angesehen. Es war etwas normales selbstverständliches, was ich einfach habe.

Aber auch wenn es nur ein Stück Papier ist, wo dein Name drauf steht.

Es gibt dir eine Art Zugehörigkeit zu deinem Land, zu deiner Heimat, zu deinem Platz.

Somit ist es auch oftmals schwierig für sie hier einen Job zu bekommen, weil sie keine indische Staatsbürgerschaft haben, und deshalb den Firmen der Aufwand mit den ganze Formalitäten zu groß ist.

Bei uns in der Einrichtung ist es für einige der Sri-Lankischen Flüchtlinge sehr schwierig das Schulgeld von 10.000 rupees = 143 Euro für den 10-monatigen Media Kurs aufzubringen. Auch an anderen Ecken im Projekt fehlt Geld, zum Beispiel für neue Computer und andere technische Geräte, die für den Media Kurs benötigt werden.

Somit wären wir sehr dankbar, wenn du unser Projekt mit einer kleinen Spende unterstützen könntest. Selbst 10 Euro können in Indien nochmal viel mehr bewirken, als man eigentlich glaubt.

Je nach Wunsch und Höhe der Spenden würden Anika und Ich die Spenden für das Schulgeld der Flüchtlinge, für neue technische Geräte im DB Media Kurs oder für neue Sportutensilien in der „Games Time“ einsetzen (da wir dort momentan nur 2 Volleybälle zur Verfügung haben…).

Wir sind für jede Spende sehr dankbar und werden sie gut und direkt in unser Projekt investieren!!

 

Kontodaten

csm_DZI_farbig_2011_de42c0a6f0-196x300

DON BOSCO MISSION
LIGA BANK MÜNCHEN

IBAN: DE66 7509 0300 0102 1418 76
BIC: GENODEF1M05
Verwendungszweck: R511662 Lea Strzelecki

Eine Spendenquittung wird bei Angabe der Adresse zugesendet!

 

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Weihnachten und unsere Reise durch Kerala Teil 2 – Eine Woche durch verschiedene Welten …. https://blogs.donboscovolunteers.de/leamarie365tageindien/2017/01/30/weihnachten-und-unsere-reise-durch-kerala-teil-2-eine-woche-durch-verschiedene-welten/ Mon, 30 Jan 2017 06:33:24 +0000 https://blogs.donboscovolunteers.de/leamarie365tageindien/?p=306 Am 23.12 startete dann unsere erste wirkliche Reise durch Indien!! Wir hatten eine Tour durch Kerala geplant, das ist ein kleiner Bundesstaat, der westlich von Tamil Nadu liegt. Nachdem Anika und ich in Coimbatore Fabian, einen anderen Vouluntär, einsammelten, ging es mit dem Zug weiter nach Kochi, wo wir auf Sreejith, unseren Guide, triefen. Unsere […]

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Am 23.12 startete dann unsere erste wirkliche Reise durch Indien!! Wir hatten eine Tour durch Kerala geplant, das ist ein kleiner Bundesstaat, der westlich von Tamil Nadu liegt. Nachdem Anika und ich in Coimbatore Fabian, einen anderen Vouluntär, einsammelten, ging es mit dem Zug weiter nach Kochi, wo wir auf Sreejith, unseren Guide, triefen. Unsere Rundtour bestand aus insgesamt drei Hauptzielen Cochin (eine Stadt am Meer, bekannt für die „chinese fishing nets“) , Alapuzha (in den Backwaters) und Munnar (eine Stadt in den Bergen, umgeben von Teeplantagen).

Es ist immer wieder faszinierend wie schnell sich hier die Landschaft, aber auch die Kultur ändert. Obwohl Tamil Nadu und Kerala nur zwei Bundesländer, wie Bayern und Baden-Württemberg sind, kam es uns vor als wären es zwei unterschiedliche Länder. Das spiegelt sich wieder in der Kleidung, den Traditionen, der Landschaft, dem Lebensstandard und der Politik. Dazu aber in dem nächsten Artikel mehr….

 

Diesen Artikel möchte ich ganz nach dem Motto „Bilder sagen mehr als 1000 Worte“ verfassen, deshalb jetzt viel Spaß beim Bilder anschauen….

Fort Cochin, 24. Dezember

Der Start der Tour in Cochin!: Sreejith, Fabian, (ein Fischer), Ich, Anika

Der Start der Tour in Cochin!: Sreejith, Fabian, (ein Fischer), Ich, Anika

Mit dem Hausboot durch Alapuzha – 25. – 26.Dezember

Da kommt unser Hausboot!

Da kommt unser Hausboot!

 

Munnar, bei den Tribals und im Spice Garden – 26. – 27.Dezember

In Munnar: Teeplantagen überall!

In Munnar: Teeplantagen überall!

Munnar Cultural Programm, 27. Dezember

Munnar

Munnar

 

Munnar im Black Eagle Camp, 28. – 29. Dezember

The Black Eagle Camp: Sleep under the sky

The Black Eagle Camp: Sleep under the sky

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Weihnachten und unsere Reise durch Kerala Teil 1 – „We wish you you a merry christmas..“ https://blogs.donboscovolunteers.de/leamarie365tageindien/2017/01/30/weihnachten-und-unsere-reise-durch-kerala-teil-1-we-wish-you-you-a-merry-christmas/ Mon, 30 Jan 2017 06:33:02 +0000 https://blogs.donboscovolunteers.de/leamarie365tageindien/?p=317 Hallo alle zusammen und ein verspätetes Frohes Neues Jahr 2017! Nun nach langer Zeit endlich wieder ein richtiger Blogeintrag… Die „Weihnachtszeit“ ist (wie in Deutschland auch immer) einfach viel zu schnell vorbei gegangen und eh man sich versieht ist schon Silvester und das Jahr 2017 steht vor der Tür. Da Anika und ich in einer […]

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Hallo alle zusammen und ein verspätetes Frohes Neues Jahr 2017!

Nun nach langer Zeit endlich wieder ein richtiger Blogeintrag… Die „Weihnachtszeit“ ist (wie in Deutschland auch immer) einfach viel zu schnell vorbei gegangen und eh man sich versieht ist schon Silvester und das Jahr 2017 steht vor der Tür.

Da Anika und ich in einer Don Bosco Einrichtung, und somit in einer christlichen Gemeinschaft leben, wurde auch bei uns Weihnachten bzw. die Adventszeit gefeiert. Jeden Sonntag wurde eine Kerze auf dem sehr bunten, mit Glitzer überhängtem Adventskranz angezündet und am Anfang der Messe, wurde, zwar etwas schief aber mit sehr viel Liebe ein englisches Weihnachtslied geträllert.

Ganz besonders wichtig und auch sehr beeindruckend war für mich die Vorbereitung der Krippe in unserem Projekt: Es ist Tradition, dass in jedem Don Bosco Projekt für Weihnachten eine Krippe von den Kindern oder Jugendlichen gestaltet wird. Dabei ist der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Und somit ist wirklich jede Krippe ganz anders und einzigartig. Wer sich jetzt alles eine kleine Krippe aus Moos und Rinde mit Maria und Josef vorstellt, liegt etwas daneben 🙂 Alle Krippen in den Projekten sind ungefähr 2m x 3m groß und somit sind die Krippen-Teams meist die ganze Adventszeit beschäftigt! Unsere Jungs mussten sogar zwei Nachtschichten einlegen, damit sie noch rechtzeitig fertig werden… Aber die Arbeit hat sich am Ende auf jeden Fall gelohnt!!!

Die Weihnachtskrippe: Wochenlange Arbeit hat sich gelohnt!

Die Weihnachtskrippe: Wochenlange Arbeit hat sich gelohnt!

Kurze Erklärung zu der Krippe: Im Hintergrund sieht man unser Haupteingangsgebäude von DB MEDIA und rechts das Gebäude mit der Konferenzhalle, Offices und dem dormitory der boys (beides gebaut aus Styropor) !!!

Auch Anika und ich haben in dieser Zeit unser bestes versucht die anderen, und auch uns selbst etwas in Weihnachtsstimmung zu versetzen. Das Rezept für die Weihnachtsstimmung sah so aus:

1. Adventskalender für die Fathers und Brothers basteln                                                              2. Ganz viele Weihnachtslieder anhören (Darunter natürlich auch Last christmas in Dauerschleife!!) und ständig vor sich hinsingen 😀
3. Mit den Kindern Schneeflocken basteln…
4. Die Spekulatius, Plätzchen und Lebkuchen aus dem Paket aus Deutschland vernaschen        5. Schnee aus Styropor herstellen (für die Krippe) und damit eine Schneeballschlacht veranstalten

Vor der Christmas Celebration zusammen mit den Fathers mit Tanz und Weihnachtssongs, haben Anika und ich eine kleine Weihnachtsparty für die Students organisiert…. Es wurde viel getanzt, gelacht und ein Nutellabrot wettessen gab es auch 😀

Hier ein paar Bilder….

Br. Sagar Raj und Fr. Agilan bei der "Eröffnung" der Party

Br. Sagar Raj und Fr. Agilan bei der „Eröffnung“ der Party

So wie wir das Licht an unseren Nächsten weitergeben, können wir uns auch gegenseitig Licht und Freude bringen. Und wenn alle zusammen arbeiten kann man sogar ein Feuer zum leuchten bringen!!!
So wie wir das Licht an unseren Nächsten weitergeben, können wir uns auch gegenseitig Licht und Freude bringen. Und wenn alle zusammen arbeiten kann man sogar ein Feuer zum leuchten bringen!!!
SAM_8160Das Feuer brennt!!

 

Die Tanzfläche ist eröffnet...

Die Tanzfläche ist eröffnet…

Im zweiten Teil geht es weiter mit einem kurzen Bericht und vielen Bilder über unsere erste richtige Reise durch Kerala!!

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Das Projekt: „Don Bosco Media“ https://blogs.donboscovolunteers.de/leamarie365tageindien/2017/01/02/das-projekt-don-bosco-media/ https://blogs.donboscovolunteers.de/leamarie365tageindien/2017/01/02/das-projekt-don-bosco-media/#comments Mon, 02 Jan 2017 05:46:32 +0000 https://blogs.donboscovolunteers.de/leamarie365tageindien/?p=218 Im folgenden Artikel werde ich mein Projekt beziehungsweise den Aufbau meines Projektes „Don Bosco MIDEA“ im genaueren beschreiben, damit ihr eine gute Vorstellung darüber bekommt, was genau hier so abläuft. Dazu sei gesagt, dass ich selber eigentlich nur in dem Bereich Don Bosco Media zuständig bin, weshalb ich diesen Punkt besonders ausführe. „Don Bosco MIDEA“  […]

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Im folgenden Artikel werde ich mein Projekt beziehungsweise den Aufbau meines Projektes „Don Bosco MIDEA“ im genaueren beschreiben, damit ihr eine gute Vorstellung darüber bekommt, was genau hier so abläuft. Dazu sei gesagt, dass ich selber eigentlich nur in dem Bereich Don Bosco Media zuständig bin, weshalb ich diesen Punkt besonders ausführe.

Don Bosco MIDEA“ 

dbmedia

Die „Don Bosco Media Society“

ist ein Kommunikationszentrum in der Salesianerprovinz Trichy in Tamil Nadu (Südindien).

Dabei steht der Name „Don Bosco MIDEA“ für „Media Initiatives for Development, Empowerment and Awareness“ (Initiative für Weiterentwicklung und Sensibilisierung im Bereich Medien).

Es wurde im Jahre 1996 gegründet mit der Absicht vor allem Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus ländlichen ärmeren Gegenden, die Möglichkeit auf eine Ausbildung im Bereich Medien zu ermöglichen. Gerade in Indien sind die Unterschiede, zwischen dem Fortschritt der Technik in den Städten und in den Dörfern, sehr groß. Somit ist es besonders wichtig mit Initiativen wie dieser, eine Brücke zwischen arm und reich, Land und Stadt, technologischer Fortschritt und Stagnation, zu schaffen.

 

Das Motto von „Don Bosco Media“ ist „communicate to educate, empower, employ and entertain“, was übersetzt bedeutet, dass sie die Medien, die moderne Technologie nutzen wollen um den Jugendlichen die Möglichkeit auf eine gesicherte Zukunft zu eröffnen. Sie sollen lernen auf eigenen Beinen stehen zu können und somit auf den richtigen Weg gelenkt werden.

 

Insgesamt besteht das Zentrum aus 2 großen Bereichen:

  1. DBIICE (Don Bosco Institute of Information & Communication Excellence)
    • Bildungszentrum für die Studenten (in letzten Jahren haben schon über 350 Studenten eine Diploma Kurs absolviert)

     

  2. Alaihal Media
    • besteht aus einem Produktionszentrum für Songaufnahmen, Videos, Dokumentationen,
    • dem Alaihal Media Club, welcher Jugendliche über Medien aufklären soll und ihnen helfen soll Medien bewusster und effektiver zu nutzen
    • und dem Bereich Alaihal Media Books,welcher für die Veröffentlichung von Büchern vor allem im Themenbereich Bildung durch Medien zuständig ist

 

DBIICE

(Don Bosco Institute of Information & Communication Excellence)

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Unsere DB-Media und DB-Tech students

Don Bosco Tech

In dem dreimonatigen „DB Tech course“ werden die Teilnehmer mit „Life Skills“ ausgebildet, das heißt der Unterricht ist sehr lebensnah ausgelegt und die Schüler lernen zum Beispiel selbstbewusst aufzutreten, wie man Bewerbungen schreibt und sich bei einem Vorstellungsgespräch verhält. Neben diesem Unterricht haben die Studenten noch Englischunterricht und beschäftigen sich ebenso mit dem Thema Medien in der heutigen Welt.

Don Bosco Media

Insgesamt gibt es die Möglichkeit drei verschiedene Diplomakurse bei „Don Bosco Media“ zu belegen. Diese sind:

  1. Visual Editing (Apple Final Cut Pro)

  2. Animation and Graphics (Multimedia)

  3. Sound Engineering

1. Visual Editing in Apple Final Cut Pro

Apple Final Cut Studio ist die erste Wahl von professionellen Grafikern weltweit. Aufgrund dessen arbeiten heute viele Filmproduktionen mit Final Cut Pro, da es eines der leistungsfähigsten Programme in Visual Editing darstellt. Insgesamt gibt es in unserer DB Media Einrichtung 10 FCP Computer für Visual Editing.

2. Animation & Graphics (Multimedia)

Animation befasst sich damit durch eine Serie von Bildern eine Bewegung zu erzeugen. Somit ist es möglich Bewegungen von Menschen zu zeigen und auch Gefühle und Emotionen ausdrücken. In diesem Diplomkurs werden den Studenten Fähigkeiten und Techniken in den Bereichen Zeichnen, Animation, Layout und Design vermittelt. Dies beinhaltet die Arbeit mit ‚computer graphics‘, ‚Adobe Illustrator‘, ‚Adobe Photoshop‘, ‚Macromedia flash‘, ‚3Ds MAX‘ und ‚Adobe Premiere‘.

3. Sound Engineering

In dem Kurs Sound Engeneering geht es um das Aufnehmen, Bearbeiten und Erstellen von Soundaufnahmen für Musik, Filme und Fernsehen. Nach der Teilnahme an dem Diplomakurs stehen den Studenten verschiedene Jobmöglichkeiten im Bereich Entertainment offen: Film-/ Musikproduktionsfirmen, Fernsehen oder Multimediadesign

Der Unterricht der DB Media Students läuft so ab, dass innerhalb der ersten drei/ vier Monate die Basics aus allen 3 Diplomakursen vermittelt werden, damit jeder Schüler danach für sich entscheiden kann, auf welchen Bereich er sich spezialisieren will, und in welchem Tätigkeitsbereich er später überhaupt arbeiten möchte. Diese Orientierungsphase ist sehr wichtig, da nur so die Schüler ihre eigenen Talente und Interessen herausfinden können. Ebenso haben sie nach diesen ersten Monaten eine Art „Grundgerüst“, auf welches sie später aufbauen können.

Sri Lankan Refugee Projekt (SLR Projekt)

Was ist Heimat?

Wir wurden Fremde für die Bürger unseres Landes und ebenso sind wir Fremde für die Bewohner Indiens.“ (Akshaya Nath, indiatoday)

Dieses Zitat beschreibt meiner Meinung nach die schwierige Situation der srilankanischen Flüchtlinge, in Indien/ Tamil Nadu, ganz gut. Obwohl viele schon seit 30 Jahren in Indien wohnen oder sogar hier aufgewachsen sind, fühlen sie sich nicht als „Bürger Indiens“. Dies hängt vor allem auch damit zusammen, wie die Regierung mit den Flüchtlingen umgeht.

Nach dem Bürgerkrieg in Sri Lanka, der von 1983 bis 2009 andauerte, flohen viele Tamilen nach Tamil Nadu. Bis heute leben über 100.000 Menschen in schlecht versorgten Flüchtlingscamps, werden von Arbeitnehmern ausgebeutet oder bekommen weniger Gehalt, da ihnen die indische Staatsbürgerschaft nicht zugesprochen wird.

Schon seit mehreren Jahren kämpfen die Sri-Lanka-Tamilen dafür in der Gesellschaft und vor dem Gesetz anerkannt zu werden: Sie fordern eine doppelte Staatsbürgerschaft, eine bessere Integration/ Versorgung und eine gerechte Behandlung, sprich das Ende der Ausbeutung.

Der Bürgerkrieg in Sri Lanka war ein von 1983 bis 2009 dauernder bewaffneter Konflikt, in dem tamilische Separatisten, […], um Unabhängigkeit vom Inselstaat Sri Lanka kämpften. […] Der schwelende ethnische Konflikt zwischen Singhalesen und Tamilen mündete am 23. Juli 1983 in einen Bürgerkrieg. Nach über 25 Jahren endete der Bürgerkrieg am 18. Mai 2009 mit dem vollständigen militärischen Sieg der sri-lankischen Regierungstruppen über die Rebellen. Die Zahl der Todesopfer während des Krieges zwischen 1983 und 2009 wird auf 80.000 bis 100.000 geschätzt.“

Aufgrund der schwierigen Situation der Srilankanischen Flüchtlinge hat sich Don Bosco Media vor allem der Ausbildung und Weiterbildung der Srilankanischen Jugend angenommen, um ihnen eine Existenzgrundlage und eine Möglichkeit für eine gesicherte Zukunft zu eröffnen. Seit 2011 wurden mehr als 200 Studenten in DBIICE ausgebildet und in die Arbeitswelt entlassen.

Meine eigene Erfahrungen:

Auch bei dem Austausch mit den Srilankanischen Jugendlichen hier merkt man, dass sie sich keinesfalls als „Inder“ beschreiben würden, obwohl die meisten hier geboren wurden bzw. noch sehr jung waren als sie nach Tamil Nadu gekommen sind. Ebenso haben viele vor nach der Ausbildung, wenn es möglich ist, nach Srilanka zurückzukehren. Ob die Situation in Sri Lanka sich dann jedoch bessern wird, lässt sich infrage stellen. Dass die Integration hier nicht so wirklich funktioniert, ist meiner Meinung nach, das Verschulden der indischen/ tamilischen Regierung, die die Flüchtlinge anscheinend gar nicht integrieren will.

Ich finde unser Projekt ein schönes Beispiel dafür, das Integration gelingen kann, unter den Jugendlichen spürt man keinerlei Spannungen aufgrund dessen, dass der eine aus Indien und der andere aus Sri Lanka kommt. Und wenn abends manchmal alle Jugendlichen zusammen draußen sitzen, trommeln und tamilische Lieder singen, ist es einfach das unwichtigste der Welt, welchen ethnischen Hintergrund du besitzt.

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Wiedersehen mit den anderen Volunteers, eine indische Hochzeit, Schulunterricht und vieles mehr… https://blogs.donboscovolunteers.de/leamarie365tageindien/2016/11/05/wiedersehen-mit-den-anderen-volunteers-eine-indische-hochzeit-schulunterricht-und-vieles-mehr/ https://blogs.donboscovolunteers.de/leamarie365tageindien/2016/11/05/wiedersehen-mit-den-anderen-volunteers-eine-indische-hochzeit-schulunterricht-und-vieles-mehr/#comments Sat, 05 Nov 2016 07:35:16 +0000 https://blogs.donboscovolunteers.de/leamarie365tageindien/?p=190 Hallihallo alle zusammen! Heute ist der 5. November es ist 13:00 und es hat schon wieder 34° Grad. Ich hätte nie gedacht, dass ich das sagen würde, aber manchmal vermisse ich so ein bisschen Regen und Kälte um meine kuscheligen Pullis anziehen zu können und das ohne zu schwitzen!! Oder eine heiße Tasse Schokolade um […]

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Hallihallo alle zusammen!

Heute ist der 5. November es ist 13:00 und es hat schon wieder 34° Grad. Ich hätte nie gedacht, dass ich das sagen würde, aber manchmal vermisse ich so ein bisschen Regen und Kälte um meine kuscheligen Pullis anziehen zu können und das ohne zu schwitzen!! Oder eine heiße Tasse Schokolade um bei nasskalten Novemberwetter einfach nur drinnen rumzusitzen. So selbstverständlich wie die Jahreszeiten für mich immer waren, sind sie halt irgendwie doch nicht.                                                                                                                        Im Sommer ist es warm und alle Menschen sind immer draußen, im Herbst werden die Blätter bunt und fallen von den Bäumen, im Winter schneit es und es ist lange dunkel. Und letztendlich im Frühling erwacht langsam alles wieder zum Leben und die Menschen kommen aus ihren „Maulwurfshügeln“ gekrochen.                                                                      Oft vergesse ich einfach, dass es jetzt schon November ist und es in Deutschland langsam Winter wird, weil es für mich einfach immer noch Sommer ist und das wahrscheinlich auch für den Rest des Jahres so bleiben wird! Auch wenn uns hier immer alle sagen, dass ja gerade Winter ist und es erst im Sommer richtig warm werden wird!

Aber mittlerweile kommen Anika und ich aber ganz gut mit der Hitze zurecht und wir haben uns wirklich schon gut daran gewöhnt, wie wir manchmal lustigerweise feststellen müssen.

 

Kurzes Wiedersehen mit den anderen Volunteers aus Vilathikulam

Beispielsweise hat Fr. Agilan uns mit auf einen Ausflug nach Vilathikulam mitgenommen und aufgrund der Klimaanlage im Auto haben Anika und ich ganz schön gefroren (wahrscheinlich war diese auf ca. 20° Grad eingestellt oder so 😀 ) und wir waren froh, dass wir unsere Kuscheldecken aus dem Flugzeug dabei hatten. Auf der Fahrt von Manikandam nach Vilatikulam machten wir zuerst einen Stop in Madurai, um dort zu frühstücken.

Die Don Bosco Gemeinschaft in Indien ist wirklich sehr groß: In jeder größeren Stadt ist mindestens ein Projekt und da ja quasi alles „Familie“ ist, ist es kein Problem nur mal zum Essen vorbeizuschauen und dann direkt weiter zu fahren. Nach weiteren 2 Stunden Fahrt kamen wir an unserem ersten Teilziel an. Ein früherer Bekannter von Fr. Agilan hat geheiratet und wir sollten nur kurz vorbeischauen: „Nur um unser Gesicht zu zeigen, Hände zu schütteln und ein Foto zu machen.“ Diese Feier war nicht so groß, sondern eher privat und im familiären Kreis, da der Bräutigam Hindu und die Braut Christin ist und dies in Indien leider immer noch nicht selbstverständlich ist. Auch generell ist das Thema Heirat ein sehr großes Thema und ich werde sicherlich mal einen Blogartikel nur über Heirat schreiben, allerdings müsst ihr euch darauf noch etwas gedulden, da selbst nach zwei Monaten ich noch nicht sagen kann, dass ich alles komplett verstanden habe.

Danach flüchteten wir erfolgreich vor der Einladung noch zum Essen zu bleiben, und fuhren weiter nach Vilathikulam, wo die Einrichtung ist in der Lydia und Anna arbeiten und wohnen. Es ist immer schön auf jemanden Bekannten zu treffen und es ist noch viel schöner Deutsch zu reden und sich über all die Erlebnisse auszutauschen!!

Nach dem Mittagessen durften Anika und ich, die beiden bei ihrem Unterricht in die Child Labour School begleiten: Die Kinder waren wirklich goldig und aufgrund dessen, dass sie mittlerweile (Anna’s und Lydia’s Verdienst) „Sister, may I have the camera please!“ sagen können, sind sehr viele lustige Bilder entstanden! (Der Deal war sobald die Kinder diesen Satz fehlerfrei sagen können, bekommen sie die Kamera nur blöd, dass mittlerweile jedes der Kinder diesen auswendig weiß.) Danach mussten wir uns leider wieder sehr schnell wieder verabschieden, da wir noch ca. 5 Stunden wieder zurück fahren mussten…

 

Der erste Unterricht an der Krea School

Wie ich schon im letzten Post angekündigt hatte, sind Anika und ich nun seit 3 Wochen noch zwei Tage in der Woche in der Krea School beschäftigt, um dort mit den Kindern zu basteln, Upcycling zu versuchen, und Musik zu machen.

Die Krea School ist eine private Schule, in welcher den Kindern wirklich viele Möglichkeiten offen stehen. Das Ehepaar, die Besitzer der Schule, sind sehr darauf bedacht, die Kreativität und einzelnen Talente der Schüler zu fördern. Der Unterricht beinhaltet von Yoga bis Karate ungefähr alles, was man sich nur vorstellen kann und was mir auch besonders gefällt ist die familiäre Atmosphäre an der Schule. Wenn ich an meine Schulzeit zurückdenke sind dies eigentlich auch gerade die Sachen, die mir gefehlt haben: Eine schöne, gelassene Atmosphäre und mehr Freiraum, in dem man seine eigenen Talente entdecken kann und seiner eigenen Kreativität freien Lauf lassen kann. Die Schule hat insgesamt ca. 700 Schüler und geht von der ersten bis zur 12. Klasse.

Die ersten beiden Stunden Unterricht in der Schule lassen sich eigentlich ganz gut mit den Worten spontan und chaotisch beschreiben. Normalerweise sollen wir pro Tag zwei Gruppen für jeweils 1,5 Stunden unterrichten, dabei ist das Alter der Kinder sehr unterschiedlich. In der ersten Gruppe waren Schüler von der 6. bis 9. Klasse, dann 1. bis 3. Klasse und 4. und 5. Klasse. Die vierte Gruppe gab es diese Woche noch nicht, da die Schüler aus so vielen verschiedenen Klassen kommen, sodass es etwas schwierig mit der Organisation ist. Für den Beginn hatten Anika und ich uns vorgenommen Bälle aus Luftballons und Sand zu machen, das hat mit der einen Gruppen sehr gut mit der anderen etwas weniger gut geklappt. Aber die Hauptsache war, dass die Kinder und wir Spaß hatten und das hatten wir auf jeden Fall. Nur das Klassenzimmer sah danach dementsprechend aus 😀

In den anderen zwei Wochen ist es uns dann zum Glück schon gelungen etwas Struktur und Ordnung in den Unterricht zu bringen, da wir besser einschätzen konnten, welchen Altersgruppen man wie viel zumuten kann. Und was schon funktioniert und was nicht. Mit der 1. – 3. Klasse haben wir in den beiden Wochen Papierboxen und Karten mit Mandalas gebastelt, mit den anderen Gruppen haben wir begonnen die Zeitungsröllchen für die Papierkörbe herzustellen und mit der ein oder anderen Gruppe klappt auch schon Bruder Jakob (englisch: „Brother John“) im Kanon.

 

 

Der Ausflug nach Kalanai

Letzte Woche Samstag durften wir unsere Schüler bei einem Ausflug nach Kalanai begleiten, das ist ein Damm des Kauveri – Rivers. Vorerst war jedoch die Aufgabe der Schüler sich in einem modernen Shoppingcenter umzuschauen und die verschiedenen Designs der Werbung und anderen Verkaufsplakaten zu analysieren. Das Shoppingcenter muss man sich vorstellen wie zum Beispiel ein Real bei uns, sprich schon sehr westlich geprägt mit Rolltreppen, mehreren Stockwerken inklusive einem Stockwerk mit Essen, wo es sogar Donuts, Milchshakes und andere, uns bekannte, Köstlichkeiten gab. Solche Shoppingcenter sind hier eher selten und so war es witzig für uns zu sehen, wie einige Schüler sich zum ersten Mal daran versuchten Rolltreppe zu fahren und auch sonst mit großen Augen durch die Gegend liefen. Anika und ich fühlten uns sehr wohl, da diesmal (was sonst eigentlich nie vorkommt) wir uns besser zurecht finden konnten, wie unsere „students“.

Nach dem Shoppingcenter ging es dann wieder in den Bus und weiter nach Kalanai. Es ist immer wieder faszinierend wie schnell sich hier die Landschaft ändert. So verwandelte sich diesmal innerhalb von einer guten Stunde die Landschaft von trockenen, flachen Feldern, zu einer sehr grünen, etwas hügeligeren Landschaft.                                                                         In Kalanai angekommen spazierten wir über den Damm und genießten dann, auf einem Platz am Rande des Flusses, unser Mittagsessen. Auf diesem Platz befanden sich mehrer Verkaufstände, Bänke, eine Wasserstation (die wir vorsichtshalber nur zum Händewaschen benutzen) und einige Fahrgeschäfte: eine Schiffsschaukel und eine Art Riesenrad. Diese mussten natürlich sofort ausprobiert werden und wenig später saßen wir  zusammen mit unseren Schülern in der Schaukel: Manche johlten, streckten die Arme in die Luft, andere versuchten sich möglich wenig zu bewegen und bloß nicht raus zu schauen, andere bekamen es doch etwas mit der Angst zu tun. Nach einem weiteren Abstecher in einen Park (schon wieder so viel grün!), wo dann noch der Geburtstagskuchen einer Schülerin verputzt wurde, ging es dann fast schon im Dunkeln wieder Richtung Manikandam….

Happy Birthday!

Happy Birthday!

Eine kurze Erklärung zu dem Bild: Wenn jemand Geburtstag hat, gibt es eigentlich immer Kuchen, Snacks oder Süßigkeiten. Der Kuchen hier besteht zur Hälfte aus Biskuitteig (mit mindestens 50% Zucker) und zur Hälfte aus einer Zuckerglasur  (sprich wer gut in Mathe aufgepasst hat, weiß der Kuchen besteht zu 75% nur aus Zucker :D). Es ist hier Brauch, dass der beste Freund/  die bester Freundin, der Kuchensponsor oder auch alle anderen, das  Geburtstagskind mit einem Stück Kuchen füttern (siehe Bild). Somit ist die Chance zu entkommen und keine Kuchen zu essen sehr gering 😀  Nach dem einige Freunde dann das Geburtstagskind gefüttert haben, wird der Kuchen an die restliche Geburtstagsgesellschaft verteilt 🙂 .  Noch zu dem Zuckergehalt: Man muss sagen (leider) gewöhnt man sich an alles 😀 am Anfang fande ich den Kuchen wirklich noch unglaublich süß und fast nicht essbar. Mittlerweile denke ich mir: „Naja ist schon süß, aber eigentlich geht es ja.“ 

 

Happy Diwali!

Letztes Wochenende war hier das Diwali-Fest. Dieses ist das größte, wichtigste Fest im Hinduismus, etwa wie Weihnachten im Christentum. Die ganze Familie kommt zusammen, es gibt unglaublich viel zu essen, man bekommt neue Kleidung oder trägt besondere Kleider und es gibt „crackers“, also Böller und Feuerwerk!!! Und das nicht nur einmal um 24:00Uhr!! Schon eine Woche vor dem Fest hat man es regelmäßig in der Umgebung krachen gehört und während den Feiertagen (Freitag, Samstag, Sonntag), war man durchgehend von einer lauten krachenden Geräuschkulisse umgeben! Bei Tag wurden die Böller gezündet und in der Nacht Unmengen an Raketen abgefeuert. Während dieser Zeit blieben Anika und ich im Projekt und Felix und Stefan aus Keera Eral kamen uns besuchen. Zusammen haben wir uns aufs Dach gesetzt und das Feuerwerk bestaunt. Als wir zusammen nach Trichy gefahren sind, um nochmal den Rockfort zu erklimmen, war der Bus etwas sehr überfüllt und der Boden der Straße voll mit Papierschnipsel der Böller und Straßenverkäufern, die Kleidung verkauften.  Das nächste Mal werde ich hierzu noch ein paar Bilder hochladen !!

Bis dahin eure Lea <3

 

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Die ersten Unterrichtsstunden und der Ausflug nach Velankannie https://blogs.donboscovolunteers.de/leamarie365tageindien/2016/09/29/die-ersten-unterrichtsstunden-und-der-ausflug-nach-velankannie/ Thu, 29 Sep 2016 07:23:47 +0000 https://blogs.donboscovolunteers.de/leamarie365tageindien/?p=146 Hallo alle zusammen!! Wunderschöne Grüße aus dem immer noch sonnigen und heißen Indien!! (Eigentlich sollte demnächst mal die Regenzeit beginnen, aber die lässt anscheinend noch etwas auf sich warten…. die Father und Brother meinten, dass wegen des Klimawandels die Regenzeit immer weniger intensiv und kürzer wird. Das führt natürlich vor allem zu Problemen in der […]

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Hallo alle zusammen!!

Wunderschöne Grüße aus dem immer noch sonnigen und heißen Indien!! (Eigentlich sollte demnächst mal die Regenzeit beginnen, aber die lässt anscheinend noch etwas auf sich warten…. die Father und Brother meinten, dass wegen des Klimawandels die Regenzeit immer weniger intensiv und kürzer wird. Das führt natürlich vor allem zu Problemen in der Landwirtschaft, wie auch zu Wassermangel generell)

Schon wieder sind die Wochen viel zu schnell vergangen und es gab viele aufregende und schöne Ereignissen aber erstmal möchte ich noch kurz vom Teacher’s Day am 8.September erzählen:

Donnerstag, 8.September:                                                                                     Zum einen wurde an diesem Tag Mother Mary’s Geburtstag gefeiert und zum anderen der Teacher’s Day, sprich der Tag der Lehrer, um den Lehrern für den Unterricht zu danken. (Darüber würden sich bestimmt auch einige Lehrer in Deutschland freuen… :D) Es wurden ein paar Reden von Schülern und von Lehreren gehalten, davon habe ich leider meistens nichts verstanden, aber die waren bestimmt schön 🙂 und dann gab es noch verschiedene Aufführungen eigentlich hauptsächlich Tänze und Leute, die etwas vorgesungen haben. Echt eine total nette Idee und wunderschön gemacht! Und an alle Jungs da draußen: Von den tamilischen boys könnt ihr euch alle eine Scheibe abschneiden, die haben es schon ziemlich drauf! Was natürlich nicht heißen soll das die Mädels nicht auch gut waren!! 😀 Am Abend gab es dann noch ein Festessen, dass heißt Fleisch und mehrere Soßen und eine Art Pudding zum Nachtisch!! *_*

So nun wieder ein Zeitsprung zurück in die „Gegenwart“ (wohl eher frühere Vergangenheit):

Montag und Dienstag, 13/14. September:                                                            Diese Woche am Montag sind Anna und Marie zu uns ins Projekt gekommen und haben uns ein paar Tage besucht. Es war echt schön mal wieder so richtig Deutsch zu reden (Anika und ich versuchen die meiste Zeit uns auf Englisch zu beschränken) und sich über die Erfahrungen auszustauschen! Allerdings hatte sich der „geplante Urlaub“ für die beiden dann etwas anders entwickelt… 😀 Aufgrund dessen, dass von Montag bis Donnerstag ein Meeting bei uns im Haus war, (Alle Salesianer aus Indien, die mit Straßenkinder arbeiten, haben sich getroffen um das Jahr zu planen und sich auszutauschen) war besonders viel in der Küche zu tun: Das führte zu großer Emotionalität bei uns Vieren, da beim Zwiebeln schälen regelmäßig die Tränen flossen.

Zudem hatten Anika und ich unsere erste richtige Unterrichtsstunde! (In der ersten Stunde haben wir hauptsächlich Kennenlernspiele gespielt…) Wir haben unsere Schüler in zwei Gruppen aufgeteilt, bzw. die vorherigen Voluntäre haben das schon für uns getan, zum einen die Basic Lessons, sprich die Schüler sprechen noch so gut wie gar kein Englisch und die Fortgeschrittenen. Anika hat nun vorerst mal, die Anfänger und ich die Fortgeschrittenen. Vor allem momentan tun wir uns noch etwas schwer mit der Unterrichtsvorbereitung, da wir erst herausfinden müssen, welches Vokabular, welche Grammatik die Schüler schon hatten und welche Aufgaben und Übungen im Unterricht funktionieren und welche nicht….

Mittwoch, 14. September: Am Mittwoch Abend waren wir (Marie, Anna, Anika und ich) mit einigen Schülern in Trichy und sind auf den Rockfort „hochgeklettert“. Anika und ich fanden die 304 Treppenstufen Aufstieg eigentlich nicht so schlimm, aber unsere tamilischen Freunde kamen ganz schön ins schwitzen 😀  Da sind wir halt doch anderes gewohnt… Ganz oben auf dem „Berg“ stand ein kleiner hinduistischer Tempel (leider weiß ich nicht mehr genau für welchen Gott). Von dort hatte man einen wunderschönen Blick über die Stadt leider war es fast schon dunkel, aber auch die ganzen Lichter der Häuser sahen wirklich wunderschön aus. Nach den gefühlten 200 Fotos die wir geschossen hatten, davon vielleicht 5 von meinem Handy, traten wir den Weg nach unten an. Ich bin sehr froh, dass wir momentan immer noch jemanden dabei haben der sich auskennt und der uns hilft sich durch die vielen Menschen zu drängeln , den Straßenverkäufern und Bettlern zu entwischen und auch die Straße zu überqueren!! Ich glaube die beste Taktik ist: Wenn der vordere Teil der Straße frei ist, geht man langsam in die Mitte, bleibt stehen und wartet bis man sich vor einem Motorrad- oder Rikschafahrer vorbei mogeln kann. Aber bis ich dieses Prinzip wirklich beherrsche, kann es glaube ich noch ein paar Wochen dauern.

Donnerstag, 15.September:
Am Donnerstag durften wir, sehr zu unserer Freude, die Father und Anna und Marie auf einen Ausflug nach Velankanni begleiten. Das hieß um 5.00 am aufstehen und dann rein in unseren hinduistisch verzierten Bus. Die Fahrt dorthin insgesamt ca. 5 Stunden ließ sich aufgrund des Fahrtwinds, der Musik und generell der indischen Umgebung ganz gut aushalten. Für uns ist jede Autofahrt immer noch wie Kino….es gibt so viel zu sehen und es wird einfach nicht langweilig die Landschaft und auch das Treiben in den Städten zu beobachten!

Unser erster Halt war in Thanjavu, wo 1906 die ersten Salesianer Don Bosco landeten und eine Einrichtung gründeten. Dort in einer Higher Secondary School Don Boscos frühstückten wir und fuhren dann weiter. Nach noch einem weiteren Stop am Straßenrand um frische Kokusnüsse zu trinken und zu essen kamen wir schließlich so gegen halb zwölf in Velankanni an.

„Als Ort der Marienerscheinung ist Velankanni der wichtigste christliche Wallfahrtsort Indiens. Um 1600 soll es in Velankanni insgesamt drei Marienerscheinungen gegeben haben. An der Stelle der Marienerscheinung wurde eine Kirche errichtet, die mehrfach umgebaut und erweitert wurde, zuletzt 1974/75. Zahlreiche Pilger kommen nach Velankanni und beten um die Heilung ihrer Krankheiten. Personen, die nach einer Wallfahrt geheilt worden sind, spenden oft Nachbildungen der geheilten Körperteile aus Gold oder Silber. Ähnlich der Praxis bei Hindu-Wallfahrten lassen sich viele Pilger das Haar scheren (vgl. Tempelhaar). Außer von Katholiken wird die Basilika von Velankanni auch von örtlichen Hindus und Muslimen besucht. Für die Pilger, die aus verschiedenen Teilen Indiens nach Velankanni strömen, werden Messen in acht verschiedenen Sprachen gehalten: Tamil, Englisch, Malayalam, Kannada, Telugu, Konkani, Hindi und Marathi. “ (Wikipedia)

Dort hatten wir zuerst einmal Zeit uns wieder „frisch“ zu machen und dann trafen wir uns mit den Fathern um in einem kleinen Raum in der Kirche eine private Messe abzuhalten. Ich war sehr froh an diesem Tag mit den Fathern hier zu sein, weil so bekam der Besuch eine ganz andere Atmosphäre und Bedeutung als wenn man einfach nur als Tourist durch die Kirche wandert. Nach dem Mittagessen und dem Besuch der New Mother’s Church, fuhren wir dann mit dem Bus noch ein kleines Stück bis ans Meer!!!  Es war zwar nicht so wie man es aus den Reisebroschüren kennt, sprich weißer Strand und türkises Wasser, aber trotzdem Meer ist Meer. Im Meer badeten und standen zahlreiche Jugendliche, Kinder und Männer, die sich an diesem Tag bei bestimmt 40 Grad im Schatten abkühlten.

Danach war es dann auch schon wieder Zeit den Heimweg anzutreten. Nach ungefähr 3 Stunden Busfahrt über die ruckelige Straße, machten wir noch einen Stopp in Thanjavu und schauten uns die riesigen Hindutempel an! Vor allem bei Nacht mit der Beleuchtung sahen sie besonders beeindruckend aus!

Der Hindutempel

Der Hindutempel

Nach einer weiteren Stunde Fahrt erreichten wir dann ziemlich müde und geschafft aber zufrieden Manikandam…..

Ansonsten waren Anika und ich in der letzten Woche viel mit dem Unterricht beschäftigt, da wir momentan noch sehr lange für die Vorbereitung brauchen. Aber das wird hoffentlich bald besser! Ab nächster Woche werden wir dann auch in eine Schule hier in der Nähe gehen um Englisch zu unterrichten bzw. können wir uns auch selber überlegen wie wir den Unterricht gestalten wollen.  Anika und ich hatten da überlegt, uns mal Upcycling zu versuchen 😀 Mal schauen ob das so funktionert…. Wir haben schonmal in unserem Zimmer versucht mit Kartons, Styropor etwas Ordnung zu schaffen und ich finde das Ergebnis gar nicht schlecht!

Die letzten zwei Tage war hier der Provincial zu Besuch. Das heißt das „Oberhaupt“ von den Salesianern in der Provinz von Tiruchy. Die Brother und Father können sich mit ihm über das vergangene Jahr reflektieren und auch persönliche Probleme besprechen. Zur Feier des Tages gab es auch wieder ein Programm von den Students und Anika und ich wurden dazu angehalten einen deutschen Song zu singen und zu tanzen. Im Gegensatz zu unserem Tanz, der hochgelobt wurde, wurde unsere Performance von 99 Luftballons eher nicht thematisiert 😀 Anscheinend hat das Mikrofon nicht gut funktioniert oder so….

99 Luftballons auf ihrem Weg zum Horizont :D

99 Luftballons auf ihrem Weg zum Horizont 😀

Viele Liebe Grüße und bis bald!!

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„We are one – Unity“ https://blogs.donboscovolunteers.de/leamarie365tageindien/2016/09/19/we-are-one-unity/ https://blogs.donboscovolunteers.de/leamarie365tageindien/2016/09/19/we-are-one-unity/#comments Mon, 19 Sep 2016 05:53:07 +0000 https://blogs.donboscovolunteers.de/leamarie365tageindien/?p=149 Obwohl ich, dadurch das ich jetzt in Indien bin, nicht soviel von den deutschen Nachrichten mitbekomme, habe ich gestern mit Schrecken die Ergebnisse der Abgeordnetenwahl in Berlin erfahren. Ich hätte niemals gedacht, dass die AfD so viel Zuspruch bekommen könnte (14,8%) und dass so viele Deutsche nicht bereit sind Flüchtlinge in unserem Land willkommen zu […]

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Obwohl ich, dadurch das ich jetzt in Indien bin, nicht soviel von den deutschen Nachrichten mitbekomme, habe ich gestern mit Schrecken die Ergebnisse der Abgeordnetenwahl in Berlin erfahren. Ich hätte niemals gedacht, dass die AfD so viel Zuspruch bekommen könnte (14,8%) und dass so viele Deutsche nicht bereit sind Flüchtlinge in unserem Land willkommen zu heißen.

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„Say what you want
But I don’t believe
Or respect your rules
And your dynasty ‚
cause I was born
For a purpose in life
No cold hearted soul
Can cover my light
We are one, one, one….“
(Unity – Marvin Brooks)

Weil auch ich gerade in einer neuen Kultur angekommen bin, und Tag für Tag immer mehr versuche zu lernen und mich anzupassen, kann ich mich gerade in die Situation der Flüchtlinge in Deutschland etwas besser hinein versetzen. Ich bin hier in einem neuen Land, einer neuen bunten Kultur mit neuen Menschen, Sitten und Bräuchen und einer anderen Art zu denken oder Dinge generell zu sehen. Es ist schwierig für mich diese vielen Dinge herauszufinden und dann auch so zu übernehmen, wie es sich für hier gehört.                    Aber zum Glück habe ich ganz viele nette, herzliche Menschen um mich herum, die mich freundlich zurecht weisen, mich auf Fehler aufmerksam machen und mir erklären, wieso bestimmte Dinge hier anders sind.

Wenn ich mir vorstelle, ich hätte all dies nicht und mir würde sogar Hass, Misstrauen und Feindseligkeit entgegen schlagen, dann ist dies unglaublich schlimme Vorstellung für mich. Hinzu kommt, dass ich natürlich nicht, so wie die Flüchtlinge, ein schweres Paket mit schrecklichen Erlebnissen bei mir trage.

Diese Personen, die den langen Weg zu uns auf sich nehmen um aus ihrem Heimatland, ihrer vertrauten Umgebung flüchten, weil sie mit der Angst vor Verfolgung, Gewalt, Terror und Krieg nicht mehr leben können – suchen Schutz – Schutz vor all diesen schlimmen Dingen, die sie in ihrem Alltag täglich begleiten.

Wenn wir Angst bekommen, weil bei uns vermehrt Anschläge und Gewalttaten passieren, erleben wir nur einen klitzekleinen Teil der Angst, die die Menschen spüren, die täglich versuchen zu uns zu kommen.

Ich bin so froh, dass ich hier in Indien wirklich von jedem willkommen geheißen werde und alle so unglaublich herzlich sind, was wirklich keine Selbstverständlichkeit ist. Und ich möchte euch alle auch dazu aufrufen, euch in die Situation, derjenigen hinein zu versetzen, die in Deutschland Schutz und Geborgenheit suchen!!

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Vanakkam! und Puriyala! https://blogs.donboscovolunteers.de/leamarie365tageindien/2016/09/12/vanakkam-und-puriyala/ https://blogs.donboscovolunteers.de/leamarie365tageindien/2016/09/12/vanakkam-und-puriyala/#comments Mon, 12 Sep 2016 07:15:11 +0000 https://blogs.donboscovolunteers.de/leamarie365tageindien/?p=98 Vanakkam alle zusammen! Insgesamt bin ich jetzt schon über eine Woche in Indien. Unglaublich! Die ersten 10 Tage sind wie im Flug vergangen und es ist wahnsinnig viel passiert. Aber mal langsam von Beginn an: Der Flug Nach der schweren Verabschiedung von unseren Familien, gab es dann kein zurück mehr und es ging wirklich los […]

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Vanakkam alle zusammen!

Insgesamt bin ich jetzt schon über eine Woche in Indien. Unglaublich! Die ersten 10 Tage sind wie im Flug vergangen und es ist wahnsinnig viel passiert. Aber mal langsam von Beginn an:

Der Flug

Kurz vor dem Abflug am Flughafen in München...

Kurz vor dem Abflug am Flughafen in München…

Nach der schweren Verabschiedung von unseren Familien, gab es dann kein zurück mehr und es ging wirklich los …. Unser erster Teilflug war von München nach Abu Dhabi. Schon der erster Flug war mit einer indisch/ arabischen Airline, sodass wir bei den Durchsagen schon mal rein gar nichts verstanden!! Auch habe ich mich noch erfolgreich davor geweigert jegliche Bollywood-Filme anzuschauen.

Unsere Flugstrecke nach Abu Dhabi

Unsere Flugstrecke nach Abu Dhabi

Beim Umsteigen in Abu Dhabi klappte alles sehr gut und wir trafen auf Jonathan, Fabian, Anna und Marie, andere Voluntäre, die den gleichen Flug hatten wie wir. Im Flugzeug saßen dann schon fast nur Inder, die uns verwundert musterten. Mein Sitznachbar, ebenfalls ein Inder, war sehr freundlich und brachte uns gleich die ersten Wörter Tamil bei.

Da unser Flug von Abu Dhabi nach Chennai bereits eine halbe Stunde Verspätung hatte, machten wir uns etwas Sorgen über den Umstieg: Uns wurde gesagt, dass wir in Chennai einmal durch den Zoll müssen um dann noch einmal neu einzuchecken. Von 1:55 Umsteigezeit blieb also nur noch 1:25 übrig. Na super…. In Chennai beeilten wir uns aus dem Flugzeug zu kommen und mussten gleich erstmal durch den Immigration Schalter. Die Frau hinter dem Tresen musterte mich misstrauisch und setzte dann doch ihren „Arrival stamp“ auf mein Visum. Also nur noch Gepäck holen, durch den Zoll, zum Terminal, einchecken, Gepäck aufgeben, durch die Sicherheitskontrolle und zum Gate. Noch 1 Stunde. Fängt ja schon gut an!

Aber was habe ich in meinem indischen Reiseführer gelernt: NO PROBLEM RELAX! Nachdem, nach einer gefühlten Ewigkeit endlich mein Rucksack angekommen war, standen Anika und ich vor dem Zollschalter: Die wussten allerdings gar nicht was wir von ihnen wollten und ließen uns einfach durch. Wir fragten immer wieder Leute, wo wir hin müssen und alle schickten uns aus dem Flughafen. Da standen wir dann, mit unseren Gepäckstücken fast schon auf der Straße, lauter Leute standen an der Bande schauten uns an und von irgend woher schrie jemand „Taxi“. Das ist also Indien! 🙂

Schließlich entschlossen wir uns dazu dem Papierfetzen „Domestic departure“ zu folgen. Und tatsächlich erreichten wir schließlich Terminal eins. Nachdem wir unser Gepäck erst einmal scannen, dann einchecken mussten,  war es schon 16:10 und um 16:25 ist Abflug. An der erneuten Sicherheitskontrolle fürs Handgepäck drängelten sich (freundlich lächelnd) alle Inderinnen vor. Letztendlich kamen wir dann um 16:20 keuchend an unserem Gate an (wir wurden schon dreimal ausgerufen!!). Mit einem Shuttle-Bus, den wir nur mit nur noch einem Passagier teilten, wurden wir zu unserem kleinen süßen 70- Mann Flugzeug gefahren. Als wenn wir nicht schon genug Aufsehen erregen würden, wurden wir jetzt auch noch persönlich zum Platz gebracht. Aber in dem Moment war das auch egal, wir waren einfach nur froh im Flugzeug zu sitzen.

Den letzten Flug überstanden wir dann noch ohne Probleme und auch unser Gepäck ist heil angekommen!

 

Die Ankunft

Als Anika und ich nach gut 18 Stunden Reisezeit im Projekt angekommen sind, wurden wir sehr herzlich von allen empfangen. Ungefähr die gesamte Einrichtung stand draußen und hat uns „Welcome in India“ geheißen und mit Blumen geschmückt.

Bei der Ankunft im Projekt: Links ist der Rector der Einrichtung zu sehen Fr. Agilan

Bei der Ankunft im Projekt: Links ist der Rector der Einrichtung zu sehen Fr. Agilan

Dann wurden uns gleich unsere Zimmer gezeigt. Jeder von uns (Anika und ich) hat sein eigenes bekommen, allerdings benutzen wir momentan eher nur eins.

Unser Zimmer! Eigentlich immer unaufgeräumt weil wir keine Regale haben :D

Unser Zimmer! Eigentlich immer unaufgeräumt weil wir keine Regale haben XD

Dann haben wir zusammen mit den Brothern und Fathern zu Abend gegessen und wurden gleich mit der Indischen Kultur konfrontiert. Das erste Mal in Indien mit den Händen bzw. der Hand essen!! Danach fielen wir so gegen halb elf geschafft ins Bett!!

 

Eindrücke aus Indien: Alles Fremd?! 

All die neuen Eindrücke zu beschreiben ist wirklich schwierig und es ist fast unmöglich in Worte zu fassen. Zu aller Erst, als ich zusammen mit Anika im Auto saß und wir zum Projekt gefahren sind, konnten wir uns gar nicht konzentrieren  und dem Father zuhören, weil es so viel zu sehen gab. Erst mal der Verkehr: Es ist wirklich nahezu so wie man es erzählt bekommt. In Indien ist Linksverkehr nur konnte ich bisher noch nicht erkennen, ob es Regeln gibt, die einfach nicht beachtet werden oder ob es generell einfach keine Regeln gibt…. Es ist völlig egal ob links oder rechts überholt wird, es wird einfach gehupt damit der andere weiß, dass du kommst. Links neben uns fährt ein Motorradfahrer vorne ein 4-jähriges Kind, hinten die Frau. Rechts und links an der Straße sind lauter Hütten, kleine Läden und natürlich viele viele Menschen, herrenlose Hunde, Ziegen, Kühe und Hühner, die überall herum laufen. Dann die berühmten gelben Rikschas und Busse, die vollgestopft sind mit Menschen. Teilweise hängen ein paar an den Griffen an der Tür und lassen ihre Haare im Wind wehen.

Es sind auch überhaupt ganz andere Gerüche und Geräusche hier. In der ersten Nacht konnte ich zum Beispiel überhaupt nicht einschlafen, weil alles sich so anders angehört hat. Bei uns an der Einrichtung gibt es sehr viele Pfaue und die schreien die ganze Zeit (auch in der Nacht!!). Dann noch das Gehupe von der Straße und tamilische Musik, die von der „wedding hall“, nicht weit von hier, erklingt.

Auch wenn sich das jetzt alles sehr fremd  anhört, kann man sich auch schnell dran gewöhnen. Beziehungsweise ist gewöhnen vielleicht das falsche Wort mehr darauf einlassen, wenn man will. Beispielsweise der Verkehr: Auch wenn sich das alles gewöhnungsbedürftig und vielleicht etwas angsterregend anhört, war es eigentlich nie so, dass ich mit Todesangst im Auto saß, sondern den Leuten, die hier leben vertraue, weil die schon wissen was sie tun. (hoffentlich :D)  Mit der Hand essen, da denken sich vielleicht viele, dass das unhygienisch ist, aber dafür wird immer vor und nach dem Essen Hände gewaschen. Oder die Musik hier hört sich auch total anders an, aber sie passt irgendwie hierher und gehört auch hierher. Am Anfang habe ich gedacht, ich könnte Sie nie mögen, aber mittlerweile finde ich einige Songs sogar sehr schön. Über die Kleidung lässt sich im allgemeinen streiten. Die Jungs tragen normalerweise meist lange Hose/ Jeans und Hemd, beim Sport normale Sportkleidung. Die Mädels tragen eigentlich meisten Churidars (besteht aus einer lockeren Hose, einem langen Oberteil und Schal) und Saris. Das ist bei 35 Grad im Schatten schon immer sehr heiß. Und wenn wir dann noch Rennspiele spielen mit den „Girls“, ist bei Anika und mir alles nass geschwitzt. Da wünsche ich mir manchmal einfach meine kurze Sporthose und mein Top anzuziehen…

Ansonsten sind die Menschen hier wirklich alle unglaublich freundlich und herzlich zu uns. Natürlich gibt es überall böse und gute Menschen, aber denen sind wir bis jetzt zum Glück noch nicht begegnet. 😀 Beim ersten mal Einkaufen in Trichy, begleiteten uns zwei Mädchen von der Einrichtung. In der Stadt nahmen sie uns einfach an die Hand und schoben uns so durch die Menge. Ansonsten heißt uns immer jeder „Herzlich Willkommen in Indien“ und immer wieder werden wir von allen möglichen Personen eingeladen mal zu Besuch zu kommen, obwohl wir die Person vielleicht erst seit einer halben Stunde kennen. Achja vielleicht noch zum Essen: Das ist wirklich super lecker!! Es gibt meist Reis, Chapati, Itli, Buri oder anderes Brot und dann eine Soße mit Gemüse. An Festtagen gibt es dann auch mal Fleisch oder Fisch, aber sonst eigentlich nicht. Fleisch vermisse ich hier auch überhaupt nicht, da es so viel leckeres Gemüse und Obst gibt.

 

 Puriyala! (Ich verstehe nichts) oder das Problem mit der Sprache 

Am Anfang haben Anika und ich wirklich gar nichts verstanden, weil das Englisch der Brother, Father und Schüler total anders klingt. Wir dachten, wir sind im falschen Film und hatten Angst, dass wir hier nie Englisch unterrichten könnten. Auch weil uns am ersten Tag einer Schülerin mit sehr guten Englisch angesprochen hat und wir rein gar nichts verstanden haben. Aber es hat sich heraus gestellt, dass diese eine der besten Schüler überhaupt ist und die meisten anderen nur wenige Sätze und Wörter verstehen und sprechen können. Glück gehabt 🙂

Mittlerweile verstehen wir auch die Father und Brother immer besser: Also alles braucht seine Zeit… Es hat mich sehr erschreckt, wie wenig eigentlich Englisch gesprochen wird und wie wenige es können. Meistens oder eigentlich die ganze Zeit wird nur Tamil gesprochen. Auch der Gottesdienst ist bis jetzt noch auf Tamil, sodass es mir schwer fällt bei der morgendlichen Messe (um 6:30!!!) nicht einzuschlafen. Aber bald wird der Gottesdienst auch auf Englisch gehalten und dann wird es hoffentlich besser… Die Schüler sind jetzt ab Juni da und nach und nach soll immer mehr Programm auf Englisch umgestellt werden.

Trotzdem sind Anika und ich sehr motiviert Tamil zu lernen um den Gesprächen folgen zu können. Allerdings erweist sich das als sehr schwierig, da es eine andere Schrift gibt und viel mehr Laute. Zum Beispiel gibt es drei verschiedene Arten L zu sagen. Ein paar Wörter und Sätze bringen uns die Students gerade nach und nach bei, mal schauen wie lange unsere Motivation anhält… 😀

 

Der Ablauf in der Einrichtung

5:45 Uhr          Aufstehen

6:30 Uhr          Messe

7:00 – 7:30 Uhr          „morning job“  (da helfen wir in der Küche, die anderen Schüler säubern den Hof oder erledigen andere Aufgaben)

8:15 Uhr         Frühstück

9:15 Uhr         Assembly

9:30 – 11.00 Uhr         classes (für die students wir haben da Zeit unseren Unterricht) vorzubereiten)

11:00 – 11:15 Uhr       Pause

11:15 – 13:00 Uhr       practical class

13:00 Uhr – 14:00 Uhr      Mittagsessen + Mittagspause

14:00 – 15:00 Uhr        Englischunterricht

15:00 – 16:00 Uhr        practical class

16:00 Uhr            Teatime!

16:00 -18:00 Uhr       Volleyball oder andere Spiele spielen

18:30 – 20:00 Uhr         Hausaufgaben („studytime“)

20:00 Uhr           rosary

20:15 Uhr           supper (Abendessen)

Dadurch dass wir den Ablauf jetzt langsam schon ganz gut kennen, haben wir schon eine gewisse Struktur in unserem Tag bekommen. Bis jetzt haben wir zwar noch nicht wirklich unterrichtet, aber trotzdem hat man irgendwie immer was zu tun. Und zwischen den verschiedenen „Programmpunkten“ hat man immer Zeit sich „fresh“ zu machen (wie die Leute hier immer sagen) und manchmal reicht es sogar noch zum Wäsche waschen. Ansonsten nehmen uns die Brother und Father auch immer mal mit. Zum Beispiel zum Einkaufen auf den Markt oder sie unterstützen uns bei der Registration von unserem Visum.

Da Schmuck hier anscheinend etwas extrem wichtiges ist, hat Father Segaih uns dazu angehalten in ein Schmuckgeschäft zu gehen und auch wenn er das nicht zugegeben hat, hat es ihm glaub ich mehr Spaß gemacht Schmuck einzukaufen als Anika und mir. Die Auswahl ist echt riesig und nachdem wir schon Fußkettchen und Armbändern ausgesucht hatten, sagte er „You want to buy a necklace! Look! Here there are many of them!“. Wir konnten uns aber: Erstens nicht entscheiden, zweitens waren diese uns zu teuer und drittens war alles wirklich sehr kitschig und viieeel zu groß!!

Es gäbe wirklich noch wahnsinnig viel zu erzählen, aber ich glaube so habt ihr erstmal ein kleines Bild bekommen, wie es hier ausschaut und wie es mir so ergeht 🙂

Bis dahin!!

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Der Beitrag Vanakkam! und Puriyala! erschien zuerst auf EinBlick in eine andere Welt - 365 Tage Indien.

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