Mit Don Bosco in Duékoué

Franzi in der Elfenbeinküste

28- FASTenZEIT

Fast mal wieder Zeit, dass ich mich melde.

Jeden Freitag in der Fastenzeit gehen wir mit den Mädchen zum Kreuzweg. 14 Stationen, 2 Stunden, locker 2500 Menschen, wenn nicht sogar 3000. Solche Menschenmassen, dass ich von dem Kreuz nichts sehe. Auf Knien. Egal ob 3 oder 88 Jahre, die Menschen knien alle nieder. Und nicht auf einer bequem gepolsterten Kirchenbank – nein, draußen auf dem Missionsgelände, an 14 verschiedenen Stationen. Ob Beton, Kieselsteine, trockener pieksiger Rasen… Ziemlich hart. Per Funk wird der Ton übertragen, und über tragbare Lautsprecher weiterverteilt. Beim letzten Mal gab es aber irgendwelche Störungen und statt dem Kreuzweg durften wir eine rege Diskussion und Durcheinander von den Verantwortlichen mitlauschen 😀 Da war ein Lachen auch in so einer eigentlich ernsten Situation nicht zu verbergen.

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Im Foyer bereiten wir uns mit guten Vorsätzen auf Ostern vor

Am vorletzten Sonntag war ich mit 200 Kindern „pilgern“. Von morgens´s um 6 bis abends sind wir in Duékoué in der prallen Hitze zu verschiedenen Stationen gelaufen, haben mit ihnen gesungen, gespielt und gebetet.  Die zu laufende Distanz betrug etwa 3 Kilometer, doch bei der Sonne war ich abends wirklich fertig. Von dem Tag könnt ihr das folgende Video anschauen: https://www.youtube.com/watch?v=-gESLv9pS_k&feature=youtu.be

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Mit viel Tanz und Gesang durch die Straßen von Duékoué

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Auch die Kleinsten laufen mit

Letzten Sonntag gab es das Pilgern dann für die „Großen“: Über 450 Teilnehmer sind in ein 7 Kilometer entferntes Dorf gelaufen und wieder zurück. In Kleingruppen wurde während des Weges viel gesungen und getanzt. Im Prinzip war es wie bei den Kindern, nur dass es bei diesen als normal empfunden wird, wenn sie springend, tanzend und lachend durch die Straßen hüpfen. Bei Erwachsenen ist das schon ein sehr lustiger, ungewöhnlicher Anblick.

Abends gab es für die Gemeinde eine Überraschung: Die international bekannte Gruppe „EDEN“ hat auf der Mission gespielt. Eintritt frei. Ihr könnt euch kaum vorstellen, wie die Leute ausgerastet sind vor Freude. Die Stimmen der zwei Sängerinnen waren überwältigend und die Stimmung im Podium tobend wie nie. Niemand ist still an seinem Platz sitzen geblieben.
Für die Foyermädchen war es dann die Krönung, dass sie ein Meet&Greet bekommen haben. Die Gruppe ist ins Foyer gekommen, sie haben gemeinsam mit den Mädchen geredet,gesungen und getanzt.

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Der Weg ist das Ziel

 

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Das Duo EDEN bringt das kulturelle Zentrum zum Beben

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hoher Besuch für die Foyermädchen

27. Februar: Weihnachten! Fast zur rechten Zeit.
Dass das Weihnachtspaket aus Bayern jemals noch ankommt, hätte ich nicht gedacht. Mit nur 2 Monaten Verspätung hat es aber doch noch den weiten Weg zu mir geschafft und ich habe mich wahnsinnig darüber gefreut. Danke Eva und Anna <3 Und dann wurde wieder nichts aus dem Fasten, denn auch wenn die Plätzchen fast nur noch Krümel waren, waren sie viel zu lecker! Weihnachten kann jeden Tag sein 😉
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Im Foyer gibt es ein paar Änderungen: Statt der Lerneinheit nachmittags dürfen die Mädchen nun in der Zeit stricken, häkeln, lesen… Das macht ihnen total viel Spaß und ist ein guter Ausgleich zum vielen Lernen. Einmal in der Woche werde ich einen Englischclub anbieten, um ganz locker ihr miserables Englisch zu verbessern. Lernen fasten gefällt jedem 🙂
Aufstand im Foyer gab es diese Woche auch. Das Problem: Wasser! Wasser ist hier nicht nur richtig teuer (die Pumpe braucht viel Strom), sondern auch in anderer Hinsicht wertvoll. Viele der Mädchen duschen sich vier- oder fünfmal am Tag und verschwenden viel Wasser beim Kochen, Wäsche waschen, putzen… Nun haben wir den Wasserhahn etwas zugedreht. Das hat den Mädchen gar nicht gefallen. Nur noch zu bestimmten Zeiten können sie Wasser aus dem Hahn holen, ansonsten gibt es große Wasserkanister (dadurch wird nicht so viel in den Ausfluss geschüttet). Bei den Mädchen zu Hause in ihren Dörfern gibt es kein fließendes Wasser, dort wird aus eigener Kraft Wasser aus dem Brunnen geschöpft. Nach 3 Tagen Protest hat sich die Lage beruhigt, nachdem sie verstanden haben, dass sie sich trotzdem noch waschen dürfen und nicht stinkend in die Schule gehen müssen, aber eben bewusster mit dem Wasser umgehen sollen 😀

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Häkelrunde

Die Kommunität hat Zuwachs bekommen: ein einwöchiges Katzenbaby. Eigentlich  gehört das Kätzchen zu den Brüdern, doch die Mama hat es verstoßen und so hat das Kleine unaufhörlich geschrien. Verzweifelt haben die Brüder uns das „Problem“ überlassen. Nun wird es mit Nuckelflasche und ganz viel Liebe von Mama Lucie großgezogen.

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Soeur Lucie mit ihrem Baby 😉

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Am Montag (9. März) haben wir Namenstag gefeiert – mit viel zu gutem Essen, Geschenken und einem Ständchen 😉 An Fasten nicht zu denken. Ich teile mir mit Soeur Françoise  den Namen- nur in zwei verschiedenen Sprachen, deswegen wird alles im Doppelpack gefeiert. Françoise = Franziska

Nachdem ich nach Ghana erst mit einer Mandelentzündung und dann mit Bourbouille (Hautausschlag am ganzen Körper) gequält habe und ich mit Medikamenten von verschiedenen Antibiotika über jegliche Antiallergika bis hin zur Zinktablette vollgepumpt wurde, geht’s mir nun wieder super. Bei meiner Haut wurde erst vermutet, dass ich Windpocken, eine Allergie oder die Krätze habe. Doch es handelt sich jeglich darum, dass ich das ungewohnte heiße, humide Klima nicht vertrage. Die roten Punkte sind innerhalb von einer Woche genauso rätselhaft verschwunden, wie sie gekommen sind. In nächster Zeit will ich gerne auf Krankheiten und Medikamente verzichten! Ich hoffe euch geht’s allen gut und ihr könnt den Frühling genießen?!

Liebste Grüße von Franzi, bei der gerade nach einer gefühlten Ewigkeit endlich wieder Regen fällt und es um die 38°C hat

P.S. Besondere Grüße gehen an die neuen Volos, die sich gerade auf ihren Freiwilligendienst vorbereiten. Duékoué erwartet schon freudig die zweite Generation deutscher Freiwilliger. Und dieses Mal kommen sie sogar zu dritt: Benedikt, Selina und Nora, ich freu mich für euch, dass ihr bald hier sein dürft! 😉

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  1. Liebe Franziska!
    Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag! Wir wünschen Dir viele gute Erfahrungen in Afrika, viel Lebensfreude, einen schönen Geburts-Tag heute und Schutz und Segen für all Dein Tun und Sein.
    Liebe Grüße
    Anni und Kurt

  2. Liebe Franziska!
    Nachträglich noch gute Segenswünsche zu Deinem Namenstag. Schön, dass er gefeiert wurde.
    Wir sind erstaunt, wie tief religiöse Riten – hier der Kreuzweg – in der Bevölkerung verankert sind und gelebt werden. Und offenbar von anderen Religionen problemlos toleriert werden. Ist die katholische Kirche die größte Religionsgemeinschaft in Duékoué? Gibt es keine radikalen Moslems, wie in Nachbarstaaten? Und welche anderen Religionsgemeinschaften leben ihre Rituale? – Vielleicht kannst Du dazu mal was schreiben.
    Dir alles Gute und ein herzliches Gedenken!
    Anni und Kurt
    PS: Wir wünschen Dir schon mal einen schönen 21. März! –

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