Medellín – ein Jahr in der Stadt des ewigen Frühlings https://blogs.donboscovolunteers.de/justusinkolumbien/ Fri, 10 May 2024 05:17:52 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.7.2 Zwei Wochen Bolivien https://blogs.donboscovolunteers.de/justusinkolumbien/2024/05/10/zwei-wochen-bolivien/ https://blogs.donboscovolunteers.de/justusinkolumbien/2024/05/10/zwei-wochen-bolivien/#respond Fri, 10 May 2024 04:51:53 +0000 https://blogs.donboscovolunteers.de/justusinkolumbien/?p=193 Hola und willkommen zu meinem 4. Blog, diesmal über das Zwischenseminar und meinen Urlaub in Bolivien. Kurz vorweg: Wenn man meine Blogs so liest, könnte man meinen ich mache hier nur Urlaub. Ich schreibe aber hauptsächlich über die Urlaube, weil ich da natürlich die meisten neuen Eindrücke erlebe und das etwas spannender ist als mein […]

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Hola und willkommen zu meinem 4. Blog, diesmal über das Zwischenseminar und meinen Urlaub in Bolivien.

Kurz vorweg: Wenn man meine Blogs so liest, könnte man meinen ich mache hier nur Urlaub. Ich schreibe aber hauptsächlich über die Urlaube, weil ich da natürlich die meisten neuen Eindrücke erlebe und das etwas spannender ist als mein klassischer Arbeitsalltag hier.

Trotzdem hier einmal mein Alltag, wie er seit Anfang März aussieht:

Ich arbeite von Montag bis Freitag in der Schule des Internats. Mein Schultag ist in zwei Blöcke aufgeteilt. Vormittags bin ich von 7:30 Uhr bis 12:20 Uhr dreimal wöchentlich in der Klasse „Procesos Básicos“, in der sich Jungs im Alter von 10 bis 13 Jahren befinden, aber einen Lernrückschritt haben und deshalb noch nicht in die richtigen Klassen gehen können.

Die anderen beiden Tage bin ich vormittags in der „Cuarto“ (4. Klasse), wo die Jungs ca. 8 bis 10 Jahre alt sind. Hauptsächlich halte ich in diesen beiden Klassen Englisch- und Matheunterricht, aber auch Geographie-, Sozial-, Religions-, Biologie- und sogar Spanischunterricht (hauptsächlich Diktate) habe ich schon gehalten.

Um 12:20 Uhr beginnt meine Mittagspause und ab 14:00 Uhr bis 17:20 Uhr bin ich täglich bei der Klasse „Aceleración“ (Beschleunigung), wo die Kinder ähnliche Lernprobleme haben, wie in Procesos Básicos. Nachmittags übernehme ich auch den Englischunterricht, helfe aber hauptsächlich einem Schüler, der eine Leser-Rechtschreib-Schwäche hat.

Zusätzlich gebe ich seit März der Tochter einer Mitarbeiterin, die zurzeit Medizin studiert und in drei Jahren in Deutschland weiterstudieren möchte, Deutschunterricht. Das macht mir besonders Spaß, da sie im Gegensatz zu den Kindern hier im Internat aus einer guten Bildungsschicht kommt und daher sehr motiviert ist und schnell lernt.

Insgesamt werde ich also in der Schule sehr gut eingebunden und halte vormittags teilweise den gesamten Unterricht, was mir großen Spaß macht. Dieser feste Tagesablauf hat aber dazu geführt, dass die Zeit seit Anfang März so schnell wie noch nie vergeht. Jetzt bleiben mir schon nur noch gut 3 Monate hier in Kolumbien und ich weiß jetzt schon, dass ich es sehr vermissen werde.

Nun aber zum Zwischenseminar in Bolivien.

Am 24. Februar bin ich mit zwei Umstiegen und einer Übernachtung am Flughafen in Santa Cruz de la Sierra nach Cochabamba in Bolivien geflogen, wo wir ein einwöchiges Zwischenseminar mit allen Don Bosco Volontären aus Südamerika (Kolumbien, Bolivien und Argentinien) hatten. In der Zeit haben wir die erste Hälfte unseres Volontariats reflektiert und uns auf die zweite Hälfte vorbereitet. Besonders interessant war es, sich mit den anderen auszutauschen und dabei festzustellen, dass jeder einen anderen spanischen Akzent hatte, aber auch welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede es in den verschiedenen Kulturen gibt. Yannik konnte leider nicht dabei sein, weil er genau zu dieser Zeit wegen Rückenschmerzen kurzzeitig zurück nach Deutschland musste.

Ausflug in Cochabamba
Die Christusstatue in Cochabamba ist mit 34,2 m die drittgrößte der Welt (Größer als die aus Rio de Janeiro)

Die Woche mit den anderen Volontären war superlustig, gewinnbringend und hat mir insgesamt sehr großen Spaß gemacht.

Nach dem Zwischenseminar bin ich noch eine Woche mit Bruno und Sebastian (Zwei Volontäre aus Argentinien) durch Bolivien gereist. Für umgerechnet 13 Euro sind wir über die Nacht 8 Stunden mit einem Luxusreisebus, einer sogenannten flota, nach Uyuni gefahren, was für seinen mehr oder weniger ausgetrockneten riesigen Salzsee bekannt ist (s. Foto). Dort haben wir für etwa 100 Euro eine 3 Tagestour durch die atemberaubende Landschaft im Südosten Boliviens gebucht.

Salar de Uyuni

Zusammen mit einer Schweizerin, einem Österreicher, einer Tschechin und unserem Tourguide sind wir am ersten Tag mit einem Geländewagen über den ausgetrockneten Salzsee gefahren. Ich glaube ich war noch nie in meinem Leben an einem so surrealen Ort. Der Boden besteht aus purem Salz und die etwa 10 cm hohe Wasserschicht spiegelt die Wolken so, dass es aussieht, als wäre man im Himmel. Unser Mittagessen haben wir dann in einem Haus, dessen Wände, Boden und Möbel aus Salz besteht gegessen und das Essen mit dem Salz der Wände gewürzt.

Das Salzhaus

Die Nacht haben wir dann auch in einem Salzhotel verbracht. Da auch das Bett aus Salz bestand und die in Salz Wände eingebetteten Fenster die nächtlichen Temperaturen von ca. 0 Grad nicht besonders gut isolierten, war die Nacht eher weniger angenehm. In diesem Hotel hätten wir morgens die erste und auch letzte Möglichkeit auf der Tour zu duschen gehabt, nach einer eiskalten Nacht war eine noch kältere Dusche aber auch nicht besonders attraktiv.

Unser Salzhotel

Am zweiten Tag sind wir weiter in den Südosten Boliviens gefahren, weg von der Zivilisation. Dort haben wir Stopps an Bergseen und in wüstenähnlichen Landschaften gemacht und sind schließlich am Lago Colorado angekommen, wo wir in einer der für Touristen dort provisorisch aufgebauten Unterkünfte übernachtet haben. Da in dieser extremen Natur niemand wohnt, gibt es dort auch keine Infrastruktur, weshalb diese Unterkünfte mit Notstromgeneratoren betrieben wurden. Wie das Abwasser dort funktioniert hat, habe ich mich bis jetzt noch gar nicht gefragt, möchte es glaube ich aber auch gar nicht wissen.

Lago Colorado

Durch diese völlige Abgelegenheit gab es dort aber auch überhaupt keine Lichtverschmutzung und man konnte in der Nacht die gesamte Milchstraße sehen.

Am nächsten Morgen sind wir viel zu früh (um 5 Uhr morgens) weitergefahren, um den Sonnenaufgang auf 5000 Höhenmetern beim Geysir „Sol de la mañana“ zu sehen. Dort oben habe ich mich wie auf einem anderen Planeten gefühlt. Die Landschaft sieht aus wie eine Mondlandschaft, aus dem Boden kommen stinkende Gaswolken und neben denen Flüssigkeiten in den verschiedensten Farben brodeln. Das frühe Aufstehen hat sich aber gelohnt.

Geysir Mañana Del Sol

Gegen die Höhe schieben sich Bolivianer dort in großen Mengen die dort legalen Kokablätter in die Wangen. Die Höhe hat mir zwar zum Glück nichts ausgemacht, ich habe die Blätter aber auch mal probiert, habe aber ehrlichgesagt überhaupt keine Effekte gespürt (vielleicht auch weil ich keine Probleme mit der Höhe hatte). Ich fand die Blätter mit ihrem leicht bitteren Geschmack eher unappetitlich.

Nach den Geysiren sind wir dann zu heißen Quellen gefahren, worauf wir uns nach 2 ½ kalten Tagen ohne Dusche sehr gefreut haben. Anschließend haben wir einige Lamas und eine zerklüfte Landschaft aus Vulkangestein gesehen, bevor wir als letzte Station der Dreitagestour noch einen Canyon gesehen haben.

Babylama
Zerklüfte Vulkangesteinslandschaft

Vor der Tour dachte ich, es gäbe dort nur den Salar de Uyuni, aber was ich alles in diesen drei Tagen erlebt habe, hat meine Erwartungen bei weitem übertroffen. Im Nachhinein kann ich gar nicht glauben, dass die Tour nur drei Tage lang war.

Wieder in Uyuni angekommen, ging es abends für uns drei weiter mit einer der flotas nach La Paz. Nach einer weiteren kurzen Nacht kamen wir also völlig übermüdet früh morgens im kalten La Paz an, haben unser Gepäck im Hostel abgestellt und haben ein wenig das Seilbahnnetz der Stadt erkundet.

Ähnlich wie Medellín liegt La Paz in einem Tal, allerdings ca 2500 Meter höher, nämlich auf etwa 3800 m.M. (laut Statista.com), womit sie die höchstgelegene Stadt der Welt ist.

Die anstrengenden vorherigen Tage, die ungewohnte Kälte und der Schlafmangel wurde mir im Laufe des Tages zum Verhängnis und den restlichen Dienstag und den Mittwoch lag ich dann krank im Bett. Am Donnerstag, unserem letzten Tag, war ich dann zum Glück wieder fit und bin früh morgens mit dem Bus 3 Stunden zum Titicacasee an der Grenze zu Perú gefahren. Sebastian hat an dem Tag eine Death Road Tour mit dem Fahrrad überlebt und Bruno ist in Museen und Cafés gewesen.

Mit diesen Teilen werden die Fahrzeuge ans andere Ufer gebracht

Am Titicacasee (mit ca. 3800 m.ü.M. der höchste schiffbare See der Welt) habe ich dann das erste Mal so wirklich die Höhe gespürt, als ich beim Aufsteigen zu einem Aussichtspunkt auf einem Hügel nach jeder zehnten Stufe eine Pause einlegen musste. Der Aufstieg hat sich aber gelohnt.

Weil ich nur für einen Tag an den See gefahren bin, konnte ich leider nicht auf die bekannte Insel „Isla Del Sol“ fahren, deshalb habe ich die meiste Zeit oben auf dem Hügel verbracht, mir Copacabana (So heißt das Dorf) angeguckt, und mich darüber gefreut, bei einem Marktstand einer indigenen Frau das erste Mal seit meiner Abreise aus Deutschland halbwegs normale Brötchen gefunden zu haben.

Basilika in Copacabana

Am Nachmittag bin ich dann für umgerechnet 3 Euro mit einem Bus wieder zurück nach La Paz gefahren. Der Bus ist aber leider nicht wie ich gedacht hatte zum Busterminal gefahren, sondern hat mich abends irgendwo mitten in La Paz rausgelassen. Ich hatte aber Glück und war nur 20 Minuten vom Hostel entfernt.

Gegen 22 Uhr bin ich dann mit Seilbahn und Taxi zum Flughafen gefahren, wo ich die halbe Nacht verbracht habe und dann um 6 Uhr morgens endlich losfliegen konnte. Nach noch einmal 4 Stunden Umstieg in Lima bin ich dann endlich wieder in Medellín angekommen.

Mein Fazit zu Bolivien: Die Landschaft ist wunderschön, das Land ist supergünstig und die Flotas, mit denen man komfortabel und günstig weite Strecken zurücklegen kann hätte ich auch gerne hier in Kolumbien. Mit Einheimischen hatte kaum Kontakt, die Menschen wirken aber viel verschlossener und eher auf sich selbst fokussiert als in Kolumbien. Aus Kolumbien kenne ich es nämlich so, dass man fast täglich angesprochen wird, woher man komme, was man hier mache und wie es einem hier gefalle. In Bolivien kein einziges Mal. Außerdem hatte ich das Gefühl, dass der Großteil der Bevölkerung indigene Wurzeln hat und überdurchschnittlich alt ist. Ich habe in den zwei Wochen kaum Jugendliche oder Kinder gesehen und auf den Straßen liefen gefühlt nur indigene Omas herum. Völlig anders als in Kolumbien (bzw. Medellín), wo die Straßen voller junger Leute sind. Dafür habe ich mich in Bolivien überall deutlich sicherer gefühlt als in Medellín.

La Paz war mir viel zu hektisch, laut, dreckig und kalt. Die Luft in den Straßen hat nach Abgasen gestunken und das ständige Gehupe hat mich einige Nerven gekostet. Mein Eindruck ist aber wahrscheinlich verfälscht, da ich in La Paz im Hostel mitten in der Stadt gewohnt habe und hier in Medellín am Rande der Stadt im Barrio wohne. Zudem war ich in La Paz auch gesundheitlich angeschlagen, weshalb ich vielleicht einige Dinge etwas intensiver wahrgenommen habe.

Ich hatte aber den Eindruck, dass Bolivien insgesamt weniger entwickelt ist als Kolumbien (bzw. Medellín), auch die Großstadt La Paz. Beispielsweise ist es in ganz Bolivien verboten, Toilettenpapier ins Klo zu werfen, weil die Rohre zu eng sind und auf öffentlichen Toiletten gibt es nie Klopapier. Man sollte immer sein eigenes dabeihaben. Das hört sich jetzt vielleicht nach einem lächerlichen Beispiel an, es war aber nicht nur das (Das hat mich nur am direktesten betroffen). Insgesamt hatte ich das Gefühl, dass die Straßen schlechter sind, die Gebäude sehr marode waren und die Armut größer, bzw. deutlicher zu erkennen war.

Als ich dann nach 2 Wochen wieder in Medellín angekommen bin, hat sich das schon nach Heimat angefühlt. Warmes Wetter, interessierte, offene junge Leute, laute Musik und Freude in den Straßen der Barrios, bessere Luft und hunderte Parks und Grünanlagen und das Beste: endlich wieder aus dem Wasserhahn trinken können und vor allem das Klopapier in die Toilette schmeißen dürfen.

Hier noch ein paar Fotos aus Kolumbien

Pueblito Paisa in Medellín. So sieht ein typischer Dorfplatz in Antioquia (Das Departamento von dem Medellín die Hauptstadt ist) aus. Dieser hier ist künstlich nachgebaut.
Manrique, ein buntes Barrio auf der anderen Seite der Stadt
Bei einer Aktivität mit den Jungs
Parque Norte Medellín
Hässlicher und komischer Schlangenfisch im Parque Explora
El clásico paisa Nacional vs. Medellín
Wir spielen zurzeit regelmäßig Billard bei uns im Barrio

Das war’s. Danke fürs Lesen und im nächsten Blog geht’s dann weiter mit dem nächsten Urlaub.

Wenn ihr meinen Freiwilligendienst und meine Organisation Don Bosco Volunteers unterstützen möchtet, könnt ihr das unter der folgenden Bankverbindung gerne tun. Eine Spendenbescheinigung gibt es natürlich auch hierfür, wenn ihr im Verwendungszweck zusätzlich eure Adresse angebt.

Don Bosco Mission

IBAN: DE89 3705 0198 0000 0994 99
Bank: Sparkasse KölnBonn

Verwendungszweck: Justus Lenz, S23VR006

Vielen Dank!

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Pazifikurlaub mit TurbuLENZen https://blogs.donboscovolunteers.de/justusinkolumbien/2024/02/24/pazifikurlaub-mit-turbulenzen/ https://blogs.donboscovolunteers.de/justusinkolumbien/2024/02/24/pazifikurlaub-mit-turbulenzen/#respond Sat, 24 Feb 2024 04:06:17 +0000 https://blogs.donboscovolunteers.de/justusinkolumbien/?p=153 Willkommen zu meinem Blog über unseren Urlaub am Pazifik, der mittlerweile schon etwas länger her ist. Bevor ich aber vom eigentlichen Urlaub erzählen kann, gab es noch ein paar Schwierigkeiten. Einen Tag vor unserem Flug, als ich den Online Check-In machen wollte, fiel mir auf, dass ich noch gar keine Buchungsnummer zugeschickt bekommen habe. Als […]

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Willkommen zu meinem Blog über unseren Urlaub am Pazifik, der mittlerweile schon etwas länger her ist.

Bevor ich aber vom eigentlichen Urlaub erzählen kann, gab es noch ein paar Schwierigkeiten.

Einen Tag vor unserem Flug, als ich den Online Check-In machen wollte, fiel mir auf, dass ich noch gar keine Buchungsnummer zugeschickt bekommen habe. Als ich dann noch einmal meine tausenden E-Mails, die ich nach der Buchung des Fluges erhalten habe, durchgelesen habe, stand in einer, dass meine Buchung „Reversada“ (rückgängig gemacht) wurde, was ich beim ersten Mal wohl als „Reservada“ (gebucht) gelesen hatte. Man hätte es vielleicht daran erkennen können, dass es in Rot geschrieben war, aber wer mich kennt, weiß, dass Rot und Grün zu unterscheiden, noch nie zu meinen großen Stärken zählte.

Also durfte ich dann ganz entspannt einen Tag vor dem Flug noch einmal versuchen, ein Ticket zu kaufen. Versuchen deshalb, weil das Online-Bezahlen mit ausländischen Karten in Kolumbien sehr viel Ausdauer und Glück braucht. Natürlich hat nichts funktioniert, aber ich konnte mein Flugticket dann schließlich, etwas teurer als ursprünglich, wie ein echter Kolumbianer in bar bezahlen.

Am 07.12. ging es dann also mit Yannik, Leo und Wissam (Ein Belgier, der von November bis Februar hier war) los zum Flughafen.

Der eigentlich nur einstündige Flug dauerte dann aber irgendwie etwas länger als gedacht. Nachdem wir zwei Stunden geflogen sind und ich schon vor einiger Zeit eigentlich die Küste gesehen hatte, wunderte ich mich ein wenig. Besonders, als ich dann beim Landeanflug durchs Fenster eine große Stadt erkannt habe, obwohl unser Ziel an einer fast unbewohnten Regenwaldküste liegt. Als uns die Stewardess dann mit „Bienvenidos a Medellín“ begrüßt haben, wurde mir klar, dass wir wohl einen kleinen Rundflug gemacht haben.

Die Ansagen während des Fluges, dass wir aufgrund von Unwettern umkehren müssen, hatte ich nicht gehört, weil ich Musik gehört hatte. Die anderen Fluggäste haben aber auch überhaupt keine Reaktion gezeigt, als wären sie das schon gewohnt.

Uns wurde dann gesagt, dass es am selben Tag keinen Flug mehr geben würde und wir morgen wiederkommen sollten. Warum man dieses Unwetter eine Stunde vorher noch nicht vorhersehen konnte verstehe ich bis heute noch nicht. Naja dafür hab ich hier jetzt was zu erzählen gehabt.

Unser Flugzeug

Beim zweiten Versuch sind wir dann jedenfalls tatsächlich in Bahía Solano gelandet, einer Satellitenstadt, bzw. Dorf, welches auf der einen Seite vom Pazifik und auf der anderen Seite vom tropischen Regenwald von der Zivilisation abgeschnitten wird und nur mit dem Flugzeug oder einmal wöchentlich per Schiff zu erreichen ist. Die Region an der Pazifikküste Kolumbiens gehört zu den regenreichsten der Welt. Als wir aus dem Flugzeug ausgestiegen sind, wurden wir von der unglaublich schwülen Luft erdrückt. Und es roch genauso, wie ich es aus einem Regenwaldhaus im Zoo kannte.

Am Flughafen, der aus einer Landebahn und einer großen Hütte bestand wurden wir von einem Lolli lutschenden Soldaten begrüßt und sind dann mit einem halb auseinanderfallenden Minibustaxi eine halbe Stunde durch den Jungel zu dem Dorf „El Valle“ gefahren, wo wir mittaggegessen haben und ich die beste Limonade meines Lebens getrunken habe.

Nach dem Essen sind wir 20 Minuten am Strand entlang zu unserem Hostel gegangen, welches direkt am Strand lag und auch nur über diesen zu erreichen war. Unser Zimmer würde ich als überdachte Terasse mit Doppelbetten im Regenwald und Blick aufs Meer beschreiben.

Blick von unserem „Zimmer“ aus

Den Rest des Nachmittags haben wir im 27 Grad warmen Meer verbracht und beim Sonnenuntergang Fußball am Strand gespielt. Leider wird es hier in Kolumbien schon immer ab 18 Uhr dunkel, weshalb wir abends mit Handytaschenlampen eine Nachtwanderung zum Dorf gemacht haben, wo wir uns Nudeln fürs Abendessen gekauft haben.

Schöne Spiegelung bei Ebbe

Der zweite Tag hat mit einem leckeren Frühstück und Sonnenschein begonnen. Generell hatten wir, was das Wetter angeht, sehr viel Glück. Normalerweise regnet es dort täglich, aber wir hatten nur zweimal Regen in fünf Tagen. Ansonsten haben wir den zweiten Tag hauptsächlich die Ruhe und das Meer genossen, uns entspannt, Karten gespielt und am Nachmittag eine kleine Wanderung am Strand zum Árbol de la Libertad (Baum der Freiheit) gemacht.

Am Sonntagmorgen sind Wissam und Ich um 5:30 Uhr aufgestanden, weil Wissam am Tag davor einen Fischer kennengelernt hat, der uns angeboten hat, uns mit auf sein Boot zu nehmen. Die Fahrt mit dem Fisher war sehr interessant. Er hat uns traditionellen Fischern aus dem Dorf vorgestellt, die noch mit Paddel und einem Holzboot rausfahren. Außerdem hat er uns gezeigt, wie er seine Fische fängt, indem er einfach eine Schnur mit Köder hinter seinem Boot herzieht. Das Angeln mit Netzen oder Angeln ist nämlich verboten. Aber anstatt Fische zu angeln, ist er mit uns zu einem Korallenriff gefahren, wo wir dann zusammen geschnorchelt haben.

Der kleine Hafen von El Valle
Blauer Seestern

Auf der Rückfahrt wurde mir langsam übel, obwohl ich normalerweise nicht seekrank werde. Wieder im Hostel angekommen habe ich gemerkt, dass ich Fieber bekomme und Nachmittags lag ich dann leider schon schwitzend mit Schüttelfrost im Bett. Bei dieser Hitze gab es natürlich keine dicken Decken, weshalb mir nichts anderes übrigblieb, als meine einzige lange Hose und Pulli anzuziehen und vollzuschwitzen.

Es gibt auf jeden Fall deutlich angenehmere Orte, um krank zu werden. Zum Beispiel einen, an dem nicht alles ständig klamm oder feucht ist, oder ein Zimmer, welches aus Wänden besteht. Außerdem hatte ich kaum Wechselklamotten dabei, weil wir nur mit Handgepäck gereist sind und Waschen konnte ich auch nicht, weil bei einer Luftfeuchtigkeit von über 90% überhaupt nichts trocknet. Insgesamt war die Lage für mich also recht ungemütlich.

Die anderen drei haben am Montag, unserem letzten ganzen Tag, einen Tagesausflug mit demselben Fischer gemacht. Sie haben zusammen Fische gefangen und sind zu einem Nationalpark gefahren, wo sie dann die selbst gefangenen Fische mit Reis zum Mittag gegessen haben. Mehr darüber könnt ihr in Yanniks Blog lesen.

Am Dienstag ging es mir dann wieder gut und wir sind zurück nach Medellín geflogen, wo das Klima wieder angenehm war. Insgesamt war es für mich natürlich ärgerlich, dass ich krank geworden bin, aber ich bin trotzdem sehr dankbar für die ersten zwei superschönen Tage.

Flughafen Bahía Solano
Sicherheitskontrollen

Zurück in Medellín, sind wir einen Tag später mit allen Volontären, also zu diesem Zeitpunkt sieben, und Laura (unsere Koordinatorin) für eine Nacht nach Santa Elena gefahren um die Volontärs Gemeinschaft zu stärken. Santa Elena ist ein kleines Dorf östlich von Medellín, wo die Salesianer ein kleines schickes Haus haben.

Marie (FR), Leo (AT), Yannik (DE), Wissam (BE), Lucas (AT)
Ich, Laura (CO), Emilio (AT)

Bei den eisigen Temperaturen von 15 Grad sind wir dort erstmal in die Sauna gegangen und haben den großen Kamin im Wohnzimmer angemacht. Später gab es dann eine Aktivität, bei der wir die letzten Monate reflektieren konnten und sowohl die Dinge, die schlecht gelaufen sind, als auch unsere Wünsche fürs nächste Jahr aufgeschrieben haben. Ersteres haben wir dann anschließend im Kamin verbrannt. Abends haben wir gemeinsam gegrillt und noch das ein oder andere Erfrischungsgetränk konsumiert und Spiele gespielt.

Ab dem 16. Dezember haben hier die sogenannten Novenas angefangen. In den letzten neun Tagen vor Heiligabend gab es täglich eine Aktivität mit religiösen Impulsen für die Kinder. Zweimal sind wir dafür auch mit Padre Simón ins Capre gefahren.

Krippenspiel im Capre

An Heiligabend selbst, wurden wir mittags von den Padres zum Essen eingeladen. Typisch Kolumbianisch gab es zu Weihnachten Tamales, eine in Bananenblätter eingepackte Maisteig-Fleisch-Gemüsemasse.  Für uns Volontäre gab es die XXL Variante davon, was nach der schon mächtigen Vorspeise bestehend aus Pommes, Fleisch und Eiern zu einer großen Herausforderung wurde. Ich habe wirklich gekämpft, aber am Ende war ich nicht der Einzige, der nur die halbe Portion geschafft hat.

Tamales bei den Padres

Abends bin ich dann in die übertrieben geschmückte Kirche im Barrio gegangen. Die Kinder der Ciudad Don Bosco hatten währenddessen auch einen Gottesdienst und haben im Anschluss Geschenke wie Fußbälle und Musikboxen bekommen.

Bunt blinkende Lichterketten auch in der Kirche sorgen für die kolumbianische
Weihnachtsstimmung

An Silvester sind wir Volontäre zusammen feiern gegangen. Zuerst waren wir auf der Setenta, eine Partystraße, auf der man vergleichsweise wenige Ausländer findet. Die sonst völlig überfüllte Straße war an dem Abend aber völlig leer, weil – wie wir dann erfahren haben – Kolumbianer Silvester normalerweise mit der Familie feiern. Also sind wir zur Provenza gefahren, das Partyviertel der Touristen in Medellín. Dort waren die Straßen dann auch voll und es waren Bühnen mit Live-Musik auf der Straße aufgebaut. Vom Feuerwerk haben wir kaum etwas mitbekommen, weil die Straßen in der Provenza zum großen Teil von Baumkronen überdacht sind. Das durften wir aber ja bereits am 1. Dezember erleben, als in Kolumbien Alborada gefeiert wurde. Mehr darüber habe ich in meinem letzten Blog geschrieben.

La Provenza

Morgen geht es für mich schon zu unserem einwöchigen Zwischenseminar in Bolivien. Danach werde ich noch mit den Volos aus Argentinien eine Woche in Bolivien herumreisen. Darüber werde ich dann in meinem nächsten Blog schreiben. Vielleicht schaffe ich es diesmal ja sogar einigermaßen zeitnah zu berichten.

Jeden Dezember werden über dem Río Medellín
Märchenfiguren aus LEDs angebracht
Und zum Schluss noch eine starke Ameise

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Don Bosco Mission

IBAN: DE89 3705 0198 0000 0994 99
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Verwendungszweck: Justus Lenz, S23VR006

Vielen Dank!

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Feliz Alborada! https://blogs.donboscovolunteers.de/justusinkolumbien/2023/12/07/feliz-alborada/ https://blogs.donboscovolunteers.de/justusinkolumbien/2023/12/07/feliz-alborada/#respond Thu, 07 Dec 2023 00:40:34 +0000 https://blogs.donboscovolunteers.de/justusinkolumbien/?p=114 Bienvenidos zu meinem zweitem Blogeintrag Jetzt habe ich schon ein Viertel meines Freiwilligendienstes hinter mir und ich habe das Gefühl, dass die Zeit hier noch schneller vergeht als in Deutschland. Eigentlich wollte ich, nachdem meine Arbeit so richtig angefangen hat, ziemlich bald einen Blog schreiben und von meinen ersten Erfahrungen in den Projekten berichten, aber […]

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Bienvenidos zu meinem zweitem Blogeintrag

Jetzt habe ich schon ein Viertel meines Freiwilligendienstes hinter mir und ich habe das Gefühl, dass die Zeit hier noch schneller vergeht als in Deutschland.

Eigentlich wollte ich, nachdem meine Arbeit so richtig angefangen hat, ziemlich bald einen Blog schreiben und von meinen ersten Erfahrungen in den Projekten berichten, aber da gibt es ein kleines Problem:

Wir sind nämlich die ersten Volontäre hier, von denen das kolumbianische Familienamt die Führungszeugnisse eingefordert hat. Und bevor wir von diesem Amt nicht die Bestätigung bekommen, dürfen wir offiziell nicht in den Projekten arbeiten.
Anscheinend versucht dieses Amt uns ein wenig Heimatgefühl zu geben und braucht für die Bearbeitung knappe 3 Monate.

Aber ich fange mal von vorne an.

Da wir also auf die Bestätigung warten müssen, bestand unsere Aufgabe erst mal weiter darin, den Englischlehrer im Unterricht zu unterstützen und uns nachmittags mit den Internos (die Jungs, die auf unserem Gelände leben) zu beschäftigen, also z.B. Fußball oder Volleyball mit ihnen zu spielen, oder einfach nur mit ihnen Zeit zu verbringen und zu reden.

Im Oktober hatten die Jungs eine Woche Herbstferien – für uns die erste und bisher einzige „anstrengende“ Woche. In dieser Woche kamen nämlich Novizen der Salesianer aus einer anderen Stadt in die Ciudad Don Bosco, um für die Kinder ein Ferienprogramm zu gestalten. Wir Volontäre wurden auf die jeweiligen Altersklassen aufgeteilt, um den Novizen zu helfen.

Ich kam zu den „Semillas de la Vida“ (Samen des Lebens), also den Jüngsten (10 – 13 Jahre alt). Wir haben die ganze Woche verschiedensten Spiele mit den Jungs gespielt, was mir extrem viel Spaß gemacht hat. Vor allem, weil sich die Semillas so sehr darüber gefreut haben, dass sie endlich mal wieder einen Volontär bekommen haben. Besonders süß fand ich, wie ernst die Jungs die kleinsten und für mich unwichtigsten Spiele genommen haben und wie sehr sie sich über einen Sieg gefreut haben.

Zwar war diese Woche die bisher anstrengendste, weil es von 9 Uhr morgens bis 21 Uhr Aktivitäten gab, aber ich konnte richtig merken, was für eine Freude wir den Jungs gebracht haben.

Nach dieser Woche war mir klar, dass ich am liebsten mit den Semillas arbeiten würde. Da wir aber immer noch auf das kolumbianische Amt warten mussten, ging es für uns erst mal weiter mit in den Englischunterricht.

Aber noch nicht direkt, denn nach dieser einen Woche „richtig“ arbeiten, wurde es dann aber auch mal Zeit für einen kleinen Urlaub. Mitte Oktober haben Leo, Yannik und ich unseren ersten Wochenendtrip in die Nachbardörfer Gutapé und San Rafael, östlich von Medellín gemacht.

Guatapé ist ein sehr buntes Dorf, welches für den ca. 200 Meter hohen Felsen „Peñón de Gutapé“ bekannt ist und als eines der schönsten Dörfer Kolumbiens gilt und deshalb auch sehr touristisch ist. Als wir aber an einem Freitagabend dort ankamen, waren wir gefühlt die einzigen Touristen dort und konnten das gesamte Dorf in Ruhe anschauen.

der Peñon de Guatapé

Am nächsten Morgen sind wir dann, wie es sich für den Deutschen Touri gehört, relativ früh morgens aufgestanden und mit einem Tuk-Tuk ca. 15 Minuten zum Peñon gefahren, was eine sehr gute Entscheidung war, weil so früh noch kaum andere Menschen dort waren.

Die ca. 700 Stufen haben sich für den Ausblick auf jeden Fall gelohnt

Nachdem wir oben waren, haben wir uns ein Motorboot ausgeliehen und sind die Seenlandschaft ein wenig abgefahren. Aber das war nicht das Abgefahrenste. Wir konnten nämlich vom Boot aus eine Sonnenfinsternis beobachten, von der wir überhaupt nichts wussten.

Den Samstagnachmittag haben wir noch in Guatapé verbracht, sind dort zum Friseur und essen gegangen.

Abends haben wir dann einen Bus in das einstündig entfernte San Rafael genommen, was ziemlich abgelegen liegt und eine sehr schöne Natur mit vielen kleinen Bächen hat.

Am nächsten Morgen sind wir dann zu einem dieser balnearios gegangen, wo wir überraschenderweise vollkommen allein waren (Eigentlich fährt man nur dafür nach San Rafael). Die wilde und fast unberührte Natur dort hat mir so ein bisschen das Gefühl von Regenwald gegeben, wo ich im nächsten Jahr auch noch gerne hinmöchte.

Als wir sonntagabends dann wieder mit dem Bus zurück nach Medellín gefahren sind, kamen wir auch noch einmal an Guatapé vorbei, was kaum wiederzuerkennen war, weil es völlig überlaufen von Touristen war. Dementsprechend war die einzige Straße Richtung Medellín verstopft und die Rückreise dauerte anstatt drei, entspannte sechs Stunden.

Am 31. Oktober hat uns Patrick, der Schweizer Mitvolontär, leider verlassen. Am Wochenende davor waren wir aber noch gemeinsam feiern. Leider habe ich an dem Abend kaum Fotos gemacht, aber das Nachtleben in Medellín ist unglaublich.

Patrick, Ich, Leo und Yannik

In den Clubs hier wird fast ausschließlich Reggaeton gespielt, woran ich mich noch gewöhnen muss, und dazu perreo getanzt, ein sehr körperbetonter Tanz, für den man in Deutschland mit einer Anzeige aus dem Club geflogen wäre

La Provenza, die bekannteste Partymeile in Medellín

Außerdem habe ich im Oktober eine freikirchliche Gemeinde eines Externos (Die Jungs, die hier zur Schule gehen aber bei ihren Familien leben) kennenlernen dürfen. Die Atmosphäre in dieser Gemeinde hat mich sehr positiv überrascht, da sehr viele junge Leute dort waren und bei den Liedern jeder voller Freunde mitgesungen und getanzt hat, etwas, was man in Deutschland wahrscheinlich nicht finden wird.

Seitdem habe ich den Jungen häufiger dorthin begleitet, allerdings gefällt mir der Ablauf dort nicht mehr so sehr wie anfangs (erst eine Stunde singen, dann eine Stunde dem Pastor zuhören). Auch der ca. 40-minütige Rückweg bei fast 30°C steil bergauf macht das Ganze mittlerweile eher unattraktiv.

Die Menschen der Gemeinde sind aber alle sehr freundlich – wie eigentlich alle Kolumbianer – und wir waren auch einmal mit ihnen Fußballspielen.

Mittlerweile ist es schon Dezember und diesem Monat ist die Stadt noch einmal deutlich lebendiger als sonst schon. Weihnachten ist hier nämlich kein so besinnliches Fest, wie wir es kennen. Hier wird im ganzen Dezember sehr viel gefeiert, getanzt und getrunken. Die gesamte Stadt leuchtet und blinkt in allen Farben, sogar die Häuser im Barrio sind in kitschig bunt leuchtende Lichterketten eingekleidet. Dabei ist das Motto: Je mehr, desto besser. Übertreiben kann man hier nicht mit der Weihnachtsdeko.

Hab leider gerade kein gutes Bild aber fast alle Häuser haben solchen Schmuck
Seit dem 1. November gibt es in jedem Einkaufszentrum Weihnachtsdeko

Weil dieser Monat hier so besonders ist, wird er auch in der Nacht auf den 1. Dezember mit viel Feuerwerk begrüßt. Diese Nacht heißt Alborada und wird zwar in ganz Kolumbien gefeiert, besonders stark aber hier in Medellín. Hier gibt es also quasi zwei Mal Silvester. Den Kolumbianern scheint das Abfeuern von Feuerwerk ziemlich Spaß zu machen, was ich schon seit meiner Ankunft auch immer wieder beim Versuch einzuschlafen feststellen darf.

Alborada Feuerwerk

Da die Kinder den ganzen Monat lang Dezemberferien haben, fällt für uns auch das Aushelfen im Englischunterricht weg. Zwar kam mittlerweile die Bestätigung vom Amt für 2 Projekte außerhalb, wann genau es für uns dort aber losgeht weiß wohl keiner. Mich stört es allerdings überhaupt nicht, dass wir noch nicht in den Projekten arbeiten konnten, weil es mir auch großen Spaß macht, mit den Kindern hier in der CDB Zeit zu verbringen. Außerdem bin ich ja noch knapp neun Monate hier.

Es sieht aber so aus, als dass ich gemeinsam mit meinem Mitvolontär Yannik und Wissam, einem neuen Volontär aus Belgien, der bis Februar bleibt, irgendwann im Capre (Das Projekt mit den Ex-Kindersoldaten) arbeiten werde. Die verschiedenen Projekte habe ich hier kurz beschrieben.

Neben dem Belgier kam letztes Wochenende auch eine neue Volontärin aus Frankreich an, welche allerdings nur einen Monat hier bleibt. Wir sind jetzt also drei Österreicher, zwei Deutsche, ein Belgier und eine Französin

Morgen fliegen Leo, Wissam, Yannik und ich an die Pazifikküste Kolumbiens, in eine sehr abgelegene Region mit einer kaum berührten Natur. Darüber werde ich aber im nächsten Blog schreiben.

Hier noch ein paar Bilder:

Der Botanische Garten in Medellín
Solche Dinger laufen da zum Beispiel herum
Revier markiert
Leckere Früchte
Unser Haustier
Hab ein paar Fruchtkerne eingepflanzt
Eine Mango
Centro administrativo
Eine Straße in Guatapé
Nett hier

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Don Bosco Mission

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Bienvenidos a Medellín https://blogs.donboscovolunteers.de/justusinkolumbien/2023/09/24/bienvenidos-a-medellin/ https://blogs.donboscovolunteers.de/justusinkolumbien/2023/09/24/bienvenidos-a-medellin/#comments Sun, 24 Sep 2023 07:17:53 +0000 https://blogs.donboscovolunteers.de/justusinkolumbien/?p=57 Herzlich willkommen zu meinem ersten Blogeintrag. Mittlerweile bin ich schon seit fast drei Wochen in Kolumbien und habe daher schon einiges erlebt. Ich versuche hier möglichst viele meiner ersten Eindrücke und Erfahrungen mit euch zu teilen, weshalb dieser Blogeintrag ziemlich ausführlich sein wird. Am 05.09. sind Yannik (mein Mitvolontär aus Mainz) und Ich von Frankfurt […]

Der Beitrag Bienvenidos a Medellín erschien zuerst auf Medellín - ein Jahr in der Stadt des ewigen Frühlings.

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Herzlich willkommen zu meinem ersten Blogeintrag.

Mittlerweile bin ich schon seit fast drei Wochen in Kolumbien und habe daher schon einiges erlebt. Ich versuche hier möglichst viele meiner ersten Eindrücke und Erfahrungen mit euch zu teilen, weshalb dieser Blogeintrag ziemlich ausführlich sein wird.

Am 05.09. sind Yannik (mein Mitvolontär aus Mainz) und Ich von Frankfurt aus nach Bogotá geflogen. Der Flug dauerte zwar über 11 Stunden, aber dank der großzügigen Filmauswahl an Bord, verging die Zeit wie im Flug.

Als uns die Kabinen der Flughafentoiletten nur bis zur Brusthöhe gingen, merkten wir das erste Mal, dass wir in Südamerika waren.

Von Bogotá aus sind wir dann schließlich nach Medellín geflogen, wo wir um ca. 23 Uhr Ortszeit und 6 Uhr deutscher Zeit ankamen und von einem Mitarbeiter der Ciudad Don Bosco abgeholt wurden.

Die Ciudad Don Bosco (Don Bosco Stadt) ist die Institution, in der wir das nächste Jahr arbeiten und wohnen werden. Das Gelände liegt am westlichen Rand Medellíns auf ca. 1.800 Höhenmetern, etwa 400 Meter höher als das Stadtzentrum.

Von hier oben haben wir einen unglaublichen Ausblick auf die zweitgrößte Stadt Kolumbiens.

Unser Ausblick von der CDB

Nach der anstrengenden Reise haben wir uns besonders gefreut, als wir am nächsten Morgen schon um 6 Uhr von lauter Reggaeton Musik aufgeweckt wurden.

Am ersten Tag wurden wir von Laura, unserer Volontärsbeauftragten, auf dem Gelände der Ciudad Don Bosco (CDB) herumgeführt. Dabei haben wir bemerkt, dass unsere Spanischkenntnisse gar nicht mal so überragend sind.

Die CDB ist eine Art Campus eines Jungen-Internats für Straßenkinder in einem Barrio am Rande Medellíns. Auf dem Gelände gibt es neben den Büros für die Sozialarbeiter, Psychologen, etc., Dormitorios (Schlafsäle) für die Jungs, woher die schöne Morgenmusik täglich zwischen 5 und 6 Uhr ertönt, Klassenzimmer, wo die Jungs zur Schule gehen, eine Sporthalle mit Tribüne, welche die Jungs Colosseo nennen, mehrere Fußball- und Basketballplätze, Spielplätze, eine Mensa, ein Gym, eine Kirche/Kapelle, das Haus der Salesianer Don Boscos, unser Volontärshaus und das Beste: Einen Pool.

Der Blick von der Mensa aus auf den Pool und die Stadt

Außerdem gibt es auf dem Gelände verschiedene Werkstätten, wie z.B. eine Metallwerkstatt, eine Lehrküche, einen Frisörsalon oder eine Textilwerkstatt, wo sowohl Jungs als auch Mädchen eine Ausbildung absolvieren können.

Zurzeit sind außer Yannik und mir noch vier weitere Volontäre hier. Drei Österreicher und ein Schweizer, wobei zwei der Österreicher unter der Woche in einem Dorf südlich von Medellín arbeiten und nur am Wochenende in der CDB wohnen.

Jeder von uns hat hier ein kleines Zimmer mit Bad. Außerdem haben wir einen Gemeinschaftsraum mit Küche, Waschmaschine und Fernseher.

Wir Volontäre können gemeinsam mit den Jungs der CDB zum Frühstück, Mittagessen und Abendessen gehen. Zum Frühstück, was schon um 7:00 Uhr beginnt, gibt es Arepa (Eine Art Maisfladen, der wie Maiswaffel mit einer Konsistenz von sehr dicken Pfannenkuchen schmeckt und sehr typisch kolumbianisch ist) mit Käse und wenn man Glück hat noch etwas Rührei. Mittags und abends gibt es immer Reis mit irgendeiner Beilage und Fleisch. Typisch für Kolumbien sind die sogenannten Plátanos (Kochbananen), welche mir persönlich noch nicht so gut schmecken, ich werde mich aber dran gewöhnen müssen.

Was mich etwas stört ist, dass es das Abendessen hier um 17 Uhr gibt (Um 18 Uhr wird es hier schon dunkel). Daher kochen wir uns später abends in unserer Küche immer nochmal Nudeln als zweites Abendessen.

Da das Frühstück von der Menge her nicht ausreicht und mir 7:00 Uhr zu früh ist, mache ich mir meistens auch mein Frühstück selbst.

Am zweiten Tag sind wir mit Laura und Leo (ein Volo aus Österreich, der auch erst seit ca. 4 Wochen hier ist) das erste Mal raus aus der CDB ins Barrio gegangen, um einen Bus zu einem Außenprojekt der CDB namens „Capre“ zu nehmen. Die Busfahrt glich – dank der sehr steilen Straßen im Barrio, welche immer wieder mit Schlaglöchern und Hubbeln versehen sind und dem chaotischen Verkehr – einer Achterbahnfahrt. Zum Verkehr in Medellín werde ich aber gleich noch etwas schreiben.

Das Capre, was uns an diesem Tag vorgestellt wurde, ist ein Projekt, in welchem ehemalige Kindersoldaten leben, zur Schule gehen und psychologisch betreut werden. Noch ist unklar, ob in Zukunft einer von uns in diesem Projekt arbeiten wird. Vermutlich müssen wir erst einmal unser Spanisch verbessern, da diese Jungs und Mädels häufig aus Gebieten kommen, in denen ein Akzent gesprochen wird, der schwerer verständlich ist.

Abends sind wir mit Patrick, dem Schweizer Volontär, der schon seit einem Jahr hier ist, in eine Shoppingmall gefahren, um Geld abzuheben und eine kolumbianische Sim-Karte mit Internet zu besorgen.

Kolumbianer sind extrem offene und entspannte Menschen, die sehr gerne und viel reden. So auch der Sim Karten Verkäufer, der sich mit Patrick erst einmal eine gute halbe Stunde unterhalten hat, bevor er seiner Arbeit nachging. So Mancher würde da vermutlich die Geduld verlieren, aber ich empfinde diese Lebenseinstellung als äußerst positiv und freue mich schon darauf, in einigen Monaten, wenn mein Spanisch besser ist, auch an den Gesprächen teilnehmen zu können

Da ein Euro – je nach Kurs – zwischen 4100 und 4400 Kolumbianische Pesos Wert ist, macht das Umrechnen besonders Spaß. Mittlerweile habe ich mich aber einigermaßen dran gewöhnt. Insgesamt sind die Preise in Kolumbien aber sehr niedrig, solange man keine europäischen Produkte kauft. Für 55GB Internet haben wir z.B. umgerechnet 9 Euro gezahlt und für eine halbe Stunde Taxifahren zahlen wir weniger als 4 Euro. Ein kleiner Parmesan aus dem Euroladen kostet hingegen fast 8 Euro und Nutella im 140g Glas über 3 Euro.

Das 140g Nutella Glas

Taxis sind für uns hier das Haupt-Fortbewegungsmittel. Auf den Straßen Medellíns fahren gefühlt nur Motorräder und Taxis.

Der Verkehr in Medellín funktioniert folgendermaßen: Rote Ampeln zählen nur an viel befahrenen Kreuzungen, Zebrastreifen sind nur zur Dekoration der Straße gedacht, Geschwindigkeitsschilder werden auf freien Straßen als Mindestgeschwindigkeit interpretiert, Einsatzfahrzeuge mit Sirene sind irrelevant und werden nicht vorgelassen, wer zuerst hupt hat Vorfahrt und wenn man sich die Vorfahrt nicht nimmt, kommt man in der Stadt nicht vom Fleck.

Eine 20 Meter entfernte Ampel, die gerade erst rot geworden ist, wird mit Vollgas angesteuert, um ernüchternd feststellen zu müssen, dass die Ampel nicht sofort wieder grün geworden ist und eine Vollbremsung von Nöten ist. Die meisten Taxis haben die Anschnallgurte ausgebaut, um den Kunden den Spaß nicht zu verderben.

Wenn man schnell durch den Verkehr kommen möchte, dann ist man auf ein Motorrad angewiesen. Damit kann man durch die engsten Lücken fahren und wenn die Straße mal verstopft ist, gerne auch über die baulich getrennte Gegenfahrbahn überholen. Fehlen eigentlich nur noch die heiligen Kühe, die über die Straße laufen und man würde sich wie in Indien fühlen.

Und trotzdem habe ich hier bisher erst einen leichten Unfall gesehen, weil die Kolumbianer einfach gut darin sind, so zu fahren, wie sie es tun.

Am Freitag, unserem vierten Tag, durften wir (Leo, Yannik und Ich) bereits bei einem Ausflug des Teams, bestehend aus Lehrern, Sozialarbeitern, Psychologen, etc. in einen Freizeitpark in Rionegro (ein Dorf knapp 2 Busstunden von der CDB entfernt) mitfahren. Bei den dortigen Fortbildungs-Teambuildingspielen wurde unser Spanisch erneut auf die Probe gestellt – ohne Erfolg.

Besonders gut hat die Kommunikation funktioniert, als bei einem Spiel komplexe Fragen, wie „Was bedeutet Freundschaft für dich“ gestellt wurden. Da kamen wir dann mit unserem „Sí, muy bien“, Daumen hoch und nettem Lächeln leider nicht mehr weiter. Der Rest des Ausflugs hat aber großen Spaß gemacht.

Freizeitpark in Rionegro

Am Samstag sind wir mit den Jungs der CDB in den Pool gegangen, haben Volleyball gespielt und uns erstmal von der überaus harten Arbeitswoche erholt.

Sonntags haben wir mit Emilio und Lucas, die nur am Wochenende da sind, einen Ausflug auf den Berg „Cerro de las Tres Cruces“ gemacht.

Yannik und Ich, den Berg in Jeans hochsteigend, weil wir dachten, dass Kolumbianer auch beim Sport Jeans tragen.

Am Mittwoch der nächsten Woche sind Leo, Yannik und Ich mit einem Lehrer in das Projekt „Derecho a Soñar“ (Recht zu Träumen) in der Comuna 13 gefahren. Dort kommen hilfsbedürftige Familien mit Kindern hin und werden unterstützt und sozial beraten.

Die Comuna 13 war in den 80er und 90er Jahren unter der Herrschaft von Pablo Escobars Medellín Kartell und litt unter einer der höchsten Mordraten weltweit. Heute ist es eins der sichersten Viertel Medellíns, aber die in Armut lebende Bevölkerung trägt bis heute viele Narben davon.

Comuna 13

An dem Tag als wir dort das Projekt „Derecho a Soñar“ kennengelernt haben, gab es für die Kinder und Mütter eine Art Flohmarkt, bei dem die Kinder und Mütter Spielgeld bekommen haben, mit dem sie sich dann Klamotten einer Kleiderspendensammlung kaufen konnten. Wir Volontäre haben beim Aufbau, der Kleider- und Essensausgabe geholfen.

Den Rest der Woche haben wir im Englischunterricht der CDB ausgeholfen, welcher für mich anfangs ein großer Schock war. Der Großteil der der Jungs (besonders der jüngeren) scheint überhaupt kein Interesse daran zu haben, etwas zu lernen, einige schlafen die ganze Stunde durch, andere spielen die ganze Stunde am Handy und der Geräuschpegel übertrifft nochmal den meiner alten Klasse in Deutschland.

Umso schöner ist es, wenn man bei den Jungs, die wirklich etwas lernen wollen, sieht, wie sehr sie sich auf uns freuen und wie dankbar sie sind. Mein Highlight der letzten Woche war, als ein Junge, der mir in den Übersetzer eingetippt hat, dass er uns sehr dankbar ist, unsere Bemühungen sehr wertschätzt und es ihm leidtut, dass sich seine Klassenkameraden so verhalten.

Natürlich haben die Jungs alle einen schweren Hintergrund, trotzdem hat es uns sehr verwundert, wieso die Jungs keine Strafen oder Konsequenzen bekommen.

Der Lehrer hat uns erklärt, es gebe wohl im Nachhinein doch Konsequenzen, wie genau das funktioniert, habe ich aber noch nicht ganz verstanden. Für mich sieht das bisher eher so aus, als würde diese Pädagogik nicht funktionieren. Aber wenn ich etwas Neues darüber weiß, werde ich es in meinen nächsten Blogs mitteilen.

Letzte Woche Freitag sind wir Volontäre und Laura abends zu einer Finca, die zur CDB gehört, aber außerhalb des Geländes, weiter oben auf dem Berg liegt, gegangen, wo wir ein Lagerfeuer gemacht, übernachtet und gefrühstückt haben.

Leo, Yannik Laura, Ich, Emilio, Lucas und Patrick

Bis zu dieser Woche war unsere Aufgabe nur mit dem Englischlehrer in den Unterricht zu gehen, damit wir unser Spanisch noch etwas verbessern können, wenn wir mit den Kindern reden.

Ab nächster Woche geht es dann wahrscheinlich richtig los mit der Arbeit. Stand jetzt sieht es so aus, als ob ich ab dann drei Tage die Woche in Derecho a Soñar arbeiten werde.

Ich möchte in diesem ersten Eintrag zum Schluss kurz etwas zu Spenden für Don Bosco sagen. Mein Freiwilligendienst wird zu 75% von weltwärts gefördert, jedoch muss ich die restlichen 25% über einen Spenderkreis aus Familie und Freunden zusammenbekommen. Eine Spendenbescheinigung gibt es natürlich auch hierfür, wenn ihr im Verwendungszweck zusätzlich eure Adresse angebt. Ich freue mich über jeden Euro der zusammenkommt. Im Folgenden die Bankverbindung, falls ihr etwas spenden wollt und könnt…

Don Bosco Mission

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