Juan Huanel Heidemann, Autor bei Juantastische Geschichten aus Argentinien https://blogs.donboscovolunteers.de/juantastischegeschichtenausargentinien/author/juanhuanelheidemann/ Sun, 02 Mar 2025 21:50:59 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.7.2 Kranke Zeit https://blogs.donboscovolunteers.de/juantastischegeschichtenausargentinien/2025/03/02/kranke-zeit/ https://blogs.donboscovolunteers.de/juantastischegeschichtenausargentinien/2025/03/02/kranke-zeit/#respond Sun, 02 Mar 2025 21:50:58 +0000 https://blogs.donboscovolunteers.de/juantastischegeschichtenausargentinien/?p=200 Da bin ich wieder, letzten Sonntag gabs ja keinen Blogeintrag. Das lag nicht daran das ich keine Zeit hatte ( auch wenn ich krank war) sondern daran das es letzte Woche einfach nicht so besonders viel spannendes zu erzählen gab. Und da diese Woche jetzt auch nicht sooo voll war dachte ich mir da mach […]

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Da bin ich wieder, letzten Sonntag gabs ja keinen Blogeintrag. Das lag nicht daran das ich keine Zeit hatte ( auch wenn ich krank war) sondern daran das es letzte Woche einfach nicht so besonders viel spannendes zu erzählen gab. Und da diese Woche jetzt auch nicht sooo voll war dachte ich mir da mach ich lieber einen normallangen Blog statt zwei superkurze. Aber jetzt mal zu letzter Woche: Warum war da nichts los?

Naja, das ist eigentlich schnell erklärt. Nachdem wir am Sonntag aus las Grutas zurückgekommen waren haben wir Montag und Dienstag noch Frei gehabt da uns ja ein Wochenende gefehlt hat. Wie haben uns also zwei Tage lang erholt, und dabei beide gemerkt das da eine dicke Erkältung angekrochen kam. Die ließ sich auf einen Strandtag zurückführen bei dem es nicht nur relativ kalt war ( 23 grad) sondern auch windig wie sonst was. Verträgt sich nicht gut mit Baden im Meer.

Wir waren also Montag und Dienstag schon krank und deshalb auch Mittwoch und Donnerstag zuhausegeblieben. Andreas ( intelligenterweise) ist auch am Freitag zuhause geblieben um sich fertig auszukurieren. Ich Eulephon war allerdings der Meinung das es mir schon wieder gut genug ging und bin deshalb mit den Kindern zur Isla von Padre Daniel gefahren ( die offiziel, wie ich herausgefunden habe, „Isla 61“ heißt), wo die Jungs mit den Mädels von San Jose den Tag verbracht haben.

War auch ein echt schöner Nachmittag, und ich hab noch Magdalena kennengelernt, eine Freiwillige aus argentinien die für 2 Wochen im San Jose gearbeitet hat. Da sie aber genau die zwei Wochen da war die wir beide entweder in Las Grutas oder krank waren, haben wir nicht viel miteinander zu tun. Am Samstag waren wir dann ganz normal auf der Chacra wo wir sie wiedergetroffen haben, an dem Abend ist sie dann aber auch schon wieder abgereist.

Der Freitag war wie gesagt ziemlich schön, hatte allerdings einen Haken: auf dem Rückweg ist der Bus kaputt gegangen. Das hieß für uns alle dann: laufen. War jetzt nicht umbedingt spaßig bei guten 35 grad über die Staubstraßen zu stapfen, vor allem weil die Isla 61 jetzt nicht grad um die Ecke liegt, und wir so dann fröhlich gute Eineinhalb stunden dahingestapft sind, bevor uns Mario, der Busfahrer, mit dem Reisebus ( der ja heile war) aufgesammelt hat.

Am Sonntag dann hat mich die Erkältung wieder völlig umgelegt. Das Mittagessen bei den Padres hab ich zwar noch geschafft, den Rest des Tages lag ich aber viel im Bett. Da es am Montag nicht besser war bin ich Montag und Dienstag nochmal zuhause geblieben. Andi, der sich ja schlauerweise schon am Freitag auskuriert hat, war währenddessen zurück im Hogar.

Am Mittwoch gings mir zum Glück wieder gut, und ich konnte auch wieder arbeiten. Der rest der Woche war allerdings relativ unspektakulär da ichs nicht übertreiben wollte und deshalb meistens schon gegen Drei gegangen bin wenn die Jungs sich auf zur Isla gemacht haben. Am Samstag sind wir dann wie gehabt zu Chacra, wo es diesmal so voll war wie noch nie. Da zwei Gruppen als Gäste da waren, haben sich gut 120 Menschen auf der Chacra rumgetrieben. Die eine Gruppe waren ein Haufen Leute so um die 50 die sich als „Renovacion charismatica Cristiana“ (oder so) vorestellt hat und… irgendwas Christliches macht. Ich muss zugeben ich habs nicht genau verstanden.

Die Andere Gruppe war aber wesentlich interessanter. Das war nämlich eine Don Bosco-Jugendgruppe aus Neuquen. Die Kinder kommen alle aus einer Schule, und haben hier quasi eine art Camp/Seminar gemacht, bei dem ihnen beigebracht wird mit Kindern zu arbeiten und Gruppen zu leiten. Ich hab mich unweigerlich so ein bischen an die Juleicaausbildung errinnert gefühlt.

Der Unterschied ist allerdings das diese Camps hier dreimal im jahr stattfinden und halt über das ganze Jahr verteilt liegen. auch sind das zusammen wesentlich mehr als die 40 Stunden der Juleica. Also ne bessere Vorbereitung ? Kann man so find ich nicht sagen. Die Juleicaausbildung hat mehr schulischen character ( auch wenn sie mörderspaß macht), ist ja aber klar in die einzelnen Unterrichtseinheiten aufgeteilt und hat nicht notwendigerweise einen besonders großen Praxisanteil. Ich hab zwar damals als ich meine Juleica gemacht hab eine fünftägige Freizeit als Praxisprojekt gemacht, aber das ist nicht umbedingt notwendig. So manch anderer hat nur einen Tag Praxisprojekt gehabt.

Die Sache hier hingegen hat in Jedem Camp viel Praxisanteil. Hier zum Beispiel werden 3 Tage mit den Kindern von den beiden Heimen verbracht, und es werden zusammen Spiele gespielt, gebastelt und gegessen.

Aber wie auch immer, ich hab die Gruppe danach noch zur Isla del Padre begleitet wo beide Heime nen Ausflug hingemacht haben. War ganz schön, und ich hab eigentlich nen Entspannten Nachmittag mit den Kindern gehabt. Der Sonntag war dann wieder Normal mit Mittagessen bei den Padres ( Ohne Padre Daniel, der mal wieder irgendwo unterwegs war) und dem üblichen Spülen, Putzen und Wäschewaschen.

Sooo, an der Stelle würd ich jetzt gerne von dem Berichten was in der Woche vom 20.1 bis zum 27.1 passiert ist, aber leider ist es, da ich diese Zeilen schreibe, schon der 26.02, da ich son bischen vergessen hab den blog hier zu schreiben. Ich hab tatsächlich am Folgeblog geschrieben, der sich mit den Ereignissen rund um das Zwischenseminar in Bolivien beschäftigt, als ich zufällig gesehen hab das ich ja noch nen Entwurf da rumliegen hab…

Ich weiß leider überhaupt nicht mehr was in der Woche passiert ist und demnach kann ich auch nicht darüber schreiben. Normalerweise würde ich jetzt in meinen Fotos schauen was in den Wochen passiert ist, aber die sind ja leider zusammen mit meinem Handy gestohlen worden. Dumm gelaufen.

Also, tut mir leid das ihr jetzt eine Woche einfach nicht bekommt, und der Blog hier jetzt so Kurz ist, aber als trost quasi gibts ja den nächsten gleich hinterher, der ist auch wieder deutlich ausführlicher.

Also, wie immer Saludos de Villa Regina, und viel Spaß beim Weiterlesen über das Zwischenseminar.

Euer Juan

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Vom Salar und dem Seminar https://blogs.donboscovolunteers.de/juantastischegeschichtenausargentinien/2025/03/02/vom-salar-und-dem-seminar/ https://blogs.donboscovolunteers.de/juantastischegeschichtenausargentinien/2025/03/02/vom-salar-und-dem-seminar/#respond Sun, 02 Mar 2025 21:50:25 +0000 https://blogs.donboscovolunteers.de/juantastischegeschichtenausargentinien/?p=203 Da bin ich wieder, wenn auch nach mehr als einem Monat. Wie ich ja in meinem Whatsappstatus geschrieben hatte haben irgendwelche Clowns mir ja leider mein Handy in Buenos Aires geklaut, das war einer der Gründe warum jetzt so lang keine Updates kamen. Ein anderer Grund war das ich die Hälfte der Zeit seit dem […]

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Da bin ich wieder, wenn auch nach mehr als einem Monat. Wie ich ja in meinem Whatsappstatus geschrieben hatte haben irgendwelche Clowns mir ja leider mein Handy in Buenos Aires geklaut, das war einer der Gründe warum jetzt so lang keine Updates kamen. Ein anderer Grund war das ich die Hälfte der Zeit seit dem Letzten Blog gefühlt krank war und die Restliche Zeit kein Internet hatte.

Aber fangen wir mal halbswegs Chronologisch an. Am Ende des letzten Blogs hatte ich ja die Hoffnung geäußert das ich danach weniger Krank sein werde… Das hat sich leider nicht wirklich bewahrheitet. Kaum war ich die Erkältung los hab ich mir irgendeinen Magend Darm Mist oder so eingefangen der wohl rumging ( Andi hatte es nach mir und Betti vor mir), und der meinen Gesundheitsstatus innerhalb von einer halben Stunde von „mir gehts gut“ zu „kotzen“ geändert hat.

Ich war insgesamt glaub ich fast die Hälfte des Januars krank was eine verdammt deprimierende Bilanz ist. Zum Glück wurde es in der letzten Januarwoche wieder besser und wir konnten unser letztes mal Mittagessen (was wir zu dem Zeitpunkt noch nicht wussten) das von Padre Daniel gekocht worden war Essen. Am selben Sonntag ( genauer gesagt am zweite Februar) haben wir uns dann noch in den Bus gesetzt und sind nach Neuquen gedüst. Wenn auch mit leichten Hindernissen. Es stellte sich nämlich raus, das unsere Busfahrkarte nicht ausreichend aufgeladen war und der Busfahrer uns deshalb nicht mitfahren lassen wollte.

Da auch der Stand wo man die am Busbahnhof aufladen kann sowohl Samstags als auch Sonntags zuhatte… naja, wir haben schon mit dem schlimmsten gerechnet, aber glücklicherweise hat uns ein freundlicher Typ der ebenfalls im Bus saß seine Karte geliehen (wir ham ihm das Geld in Bar gegeben) um die Strecke bis General Roca zu bezahlen, wo wir dann unsere Karte aufladen konnten um den Rest der Strecke zu fahren.

Da unser Flug am nächsten Tag um 7 Uhr morgens gehen sollte und leider kein Bus früh genug am nächsten Morgend losfuhr um 2 Stunden vorher am Flughafen zu sein hatten wir ursprünglich vor die Nacht am Flughafen zu sein und zu versuchen da ein bischen zu schlafen. Als Padre Daniel diesen Plan gehört hat hat er kurz jemand angerufen und zwei minuten später waren wir in einer Don Bosco einrichtung in Neuquen für die Nacht untergebracht. Am nächsten Tag haben wir dann ein Taxi zum Flughafen genommen. Falls man 4:30 morgens „am nächsten Tag“ nennen kann…

Einen Flug später hatten wir 7 Uhr irgendwas und waren in Buenos Aires wo uns 13 Stunden Aufenthalt erwarteten bevor unser Flug am Abend nach Santa Cruz de la Sierra in Bolivien bringen sollte. In Buenos Aires haben wir dann nicht nur lecker gegessen (auch wenn das Restaurant scheiß teuer war) sondern auch eine kleine Parkbesichtigungstour gemacht. Ich hab mir auch den Japanischen Garten angeschaut, Andi war verständlicherweise nicht bereit dafür 12 Euro auszugeben… Aber er war echt schön.

Um 5 Uhr Abends haben wir uns dann mit Rebecca getroffen: Einer anderen Freiwilligen von Don Bosco die ihren freiwilligendienst in Santiago del Estero, im Norden Argentiniens macht und dem geneigten Leser schon bekannt sein sollte. Schließlich hat sie uns im Dezember besucht und wurde von mir mehrfach in meinem Blog erwähnt. Wir saßen die nächste Zeit dann vor dem Flughafen rum und haben gequatscht, bis ich irgendwann auf die Idee kam mir den Flughafen etwas anzuschauen. Grundsätzlich gute Idee, leider hielt es irgendein Idiot für eine Gute Idee mir mein Handy aus der Hosentasche zu klauen.

Schöner Scheiß. Ich muss zugeben das ich normalerweise nicht so drüber nachdenke was alles auf diesem kleinen Viereck drauf ist, aber da ist, zumindest bei mir, ein beängstigend großer Teil meines Lebens drauf gespseichert gewesen. Kontakte, Fotos, Bankzugriff, Versicherung, Karten, Musik und natürlich Telefon. Ich hab also erstmal panisch alles abgesucht, und dann realisiert das ich ein Problem hab. Nachfragen bei der Polizei und sämtlichen Putzkräften denen ich begegnete haben leider nix gebracht, und da es auch nicht mehr klingelte beim Anrufen hatte ich mehr oder weniger bestätigung das es geklaut worden war.

Shit.

Ich hab dann bei Movistar angerufen, meinem Simkartenanbieter in Argentinien, und die haben meine Simkarte gesperrt und gemeint ich könnte mir eine neue mit der selben Nummer bei einer ihrer Filialen abholen. Da bin ich dann auch flux hin (wie genau ich da hingekommen bin verschweige ich an der Stelle aus Rücksicht auf die Nerven einiger Leser). Da hieß es dann leider das es Probleme gäbe weil ich mich mit einem Reisepass, nicht einer argentinischen Ausweisnummer angemeldet habe, und ich doch bitte bei deren Zentralniederlassung vorbeischauen solle. Da die um die Uhrzeit aber leider schon zu hatte, bin ich zurück zum Flughafen, und muss jetzt hoffen das sie mir die Karte zuschicken können oder so. Mal schauen.

Wir haben uns dann auf jeden Fall ins Flugzeug gesetzt und sind Problemlos in Santa Cruz de la Sierra angekommen. Nach ein paar Stunden qualitativ eher wenig hochwertigen Schlafs auf Flughafenbänken, gings dann weiter nach Cochabamba. Ja ich weiß das sind ein Haufen flüge, und ich bin auch nicht Stolz drauf, aber so wars leider am billigsten, falls man nicht 5 Tage Busfahren will. Der Flug mit einem, anstatt drei Umstiegen, hat nämlich ca. das doppelte gekostet.

In Cochabamba angekommen haben wir uns dann einen Uber zu dem Don Bosco komplex gerufen und waren dann um ca. 7 Uhr morgens da. Etwas früher als die meisten anderen, mal abgesehen von Heike und Emma, den zwei Leiterinnen, sowie der Gruppe aus Kolumbien, aber die waren auch schon einen Tag früher angekommen.

Nachdem wir uns nochmal kurz aufs Ohr gehauen haben gabs Frühstück, und langsam sind auch die restlichen Leute eingetrudelt. Es war wirklich schön die ganzen Leute wiederzutreffen die ich ja das letzte mal bei den Vorbereitungsseminaren gesehen hab. Ein paar „neue“ Gesichter waren auch darunter, nämlich die Leute aus Benediktbeuern. Die hatte ich zwar auch schon während des zweiten Vorbereitungsseminars gesehen, aber da hab ich auch logischerweise mehr mit den Bonner Leuten geredet, da ich die ja schon kannte.

Da es „offiziell“ erst nach dem Abendessen losgehen soll haben wir die gelegenheit genutzt und uns ein paar Volos angeschlossen die ihr Jahr in Bolivien machen und schon einen Tag da waren. Besagte Volos wollten noch in die Stadt um einkaufen zu gehen und da dachten wir uns wir kommen gleich mal mit. In die Stadt sind wir mit einem „Trufi“ gekommen. Das sind so kleine Minibusse, ausgelegt für so ca. 13,14 Personen (nach bolivianischen Standars), in die sich aber gerne auch mal über 20 leute reinquetschen. Die Busse fahren bestimmte Routen, aber ohne Haltestellen. Man ruft dem Fahrer einfach zu das man raus will. Die fahrt kostet in Cochabamba immer 2 Bolivianos und 50 centavos. Was je nach Wechselkurs irgendwo zwischen 20 und 40 cent sind.

Mit einem dieser Gefährte sind wir auf jeden Fall ins Stadtzentrum gedüst, wo wir dann als erstes gleich mal zu einer Wechselstube gebracht wurden. In den Wechselstuben gibt es nämlich für große Euro- und Dollarscheine (alles ab 50) einen Kurs von einem Euro zu 11 bolivianos 40 (so umgefähr). Bei kleineren Scheinen kann der Kurs auf bis zu ein Euro gleich 10 Bolivianos sinken. Oder sie weigern sich einfach gleich die Scheine zu tauschen.

Das ist aber immer noch viel Besser als der „offiziele“ Wechselkurs den man z.B. bekommt wenn man am Bankautomaten Geld abhebt. Oder gleich mit Karte bezahlt. Man kann eigentlich auch immer andere Währungen tauschen, z.B. auch argentinische Pesos, auch wenn die eher ungern genommen werden. Außerdem lohnt es sich mathematisch gesehen für uns nicht Pesos umzutauschen, da der Wechselkurs dann sogar noch schlechter ist als am Bankautomaten.

Ich hab zum Glück Dollars mitgenommen gehabt und konnte die tauschen. So ausgestattet sind wir dann losgezogen zu einem Mercado, also einem Straßenmarkt, von denen es in Bolivien gefühlt alle 5 Meter einen gibt. Dort verkaufen viele Einzelpersonen allerlei Zeugs an kleinen Ständen, und das reicht von Handyhüllen, über Schmuck und Hygieneprodukte bis hin zu Gemüse, Obst, Fleisch, Milchprodukte, ganze Mahlzeiten, Kochtöpfe und Gewürze. Da ich meinen Mate Zuhause vergessen hatte hab ich gleich mal einen neuen gekauft und auch alles andere dazu was man so braucht (Yerba, bombilla). Witzigerweise hat mich die verkäuferin erst sehr verwirrt angeschaut als ich nach Yerba (gespr. Scherba) gefragt habe. Nach kurzem nachdenken ging ihr aber ein Licht auf und sie hat mich gefragt ob ich Yerba ( gespr. Jerba) meinen würde. Da hat mir mein argentinischer Akzent kurz ein Bein gestellt.

Nachdem wir alles hatten was auch die anderen Kaufen wollten und uns obendrein noch mit ein paar bolivianischen Früchten eingedeckt haben die ich noch nie gesehen hab, haben wir uns wieder in einen Trufi gesetzt und sind zurück zum Don Bosco komplex gedüst. Dort angekommen gabs eigentlich auch schon gleich Abendessen. Ich hatte mich als Vegetarier eingetragen ( weil ich mal wieder Lust auf vegetarisches Essen hatte) und war dann ( wie die anderen Vegetarier auch) leicht enttäuscht als uns nur ein Salat ohne Beilagen vorgesetzt wurde… während die Fleischfressen leckere Putenbrust mit Kartoffelpüre und dazu Salat bekommen haben. Aber naja. Der Nachtisch danach war wieder sehr lecker.

Am Abend haben wir dann besprochen was wir die Woche alles behandeln werden, ne kurze Vorstellungsrunde gemacht und dann Werwolf gespielt. Relativ flott sind dann aber alle ins Bett spaziert, weil die meisten noch von der Anreise müde waren.

Die nächsten Tage haben wir über viele verschieden Sachen geredet. Wir haben alle jeweils 10 Fotos gezeigt die unser Projekt repräsentieren, alle erklärt was wir machen, haben über Probleme geredet die wir haben und Sachen die uns stören. Natürlich auch über schöne Erlebnisse, Highlights und Dinge die wir noch machen wollen. Wir haben von als Ländergruppe über die Kulturen unseres jeweiligen Landes erzählt, Essen aus dem Land vorgestellt und etwas über die Geschichte erzählt. Das ging bei manchen Personen schneller als bei anderen.

Die Abende haben wir normalerweise Gruppenspiele gespielt( Hallo, Werwolf) und gequatscht. Wir haben außerdem immer ziemlich lecker gegessen ( die Köche waren wohl neu und wollten beweisen was sie können) und allgemein eine sehr schöne Zeit gehabt, die natürlich auch ab und zu relativ emotional wurde wenn es um persönliche Probeme und belastende Erfahrungen ging… oder das komplette Gegenteil und Personen von Kindern berichtet haben die ihnen besonders ans herz gewachsen waren oder von besonders schönen/ beeindruckenden Erfahrungen.

Am Freitag dann haben wir einen Ausflug gemacht, und zwar Einmal durch Cochabamba zur Christusstatue und dann ins Umland durch vier Verschiedene Dörfer, ein paar Kirchen ( katholischer Orden und so) und durch die umliegende Natur. Wir haben zwar einen großteil dieser Zeit zu 15 in einem Minibus der uns durch die Gegend kutschiert hat verbracht, aber es war trotzdem eine interessante Erfahrung. Irgendwann saßen die vier jungs alle vorne und wir haben auf Andreas Handy Länderflaggeneraten gespielt. Das ganz artete zwar etwas darin aus wer den Ländernamen zuerst gerufen hat und dann alle davon überzeugen konnte das er recht hatte, hat aber einen Mörderspaß gemacht.

Am Samstag war dann schon der vorletzte Tag und wir haben son bischen Ausblick auf das noch bevorstehende halbe jahr gemacht, und darüber gesprochen was noch geplant ist, bzw. wo wir noch hinreisen wollen. Bei mir stehen noch der Norden Argentiniens auf dem Zettel, wo ich Iguazu, Santiago del Estero (wo Anna und Rebecca hocken) und Candelaria ( wo meine Großmutter gewohnt hat) besuchen will, und wenn Zeitlich möglich auch Salta.

Zusätzlich will ich Ende März noch in den Süden, also Richtung Bariloche und El Calafate. Da bin ich mir aber noch nicht sicher ob das klappt.

Das war eigentlich auch schon der Samstag, und dann kam der Sonntag. Da haben wir noch kurz Orgazeug besprochen und ich hab mich mit Lena und Marlene gemeldet um die Bustickets nach Uyuni für 14 Leute zu kaufen. Wir haben also kurz das Geld eingesammelt und uns dann in nen Truffi in Richtung Busbahnhof gesetzt. Da angekommen haben wir freundlich die 64930 Leute abgewehrt die uns eine Reise nach wasweißichwo verkaufen wollten und dann nach einigem rumfragen die eine Buslinie gefunden die für 14 Leute eine Reise nach Uyuni anbieten wollte. Wir haben von jedem vor dem losgehen im Schnitt 150 Bolivianos eingesammelt weil wir damit gerechnet haben dass das so ungefähr der Preis ist. Wir haben die Reise für 120 Bolivianos pro Person bekommen, mit Sitzen die man bis auf 160 grad nach hinten kippen konnte. Nicht ganz Cochecama was wir wollten aber eigentlich auch ok.

Dann gabs noch Mittagessen und danach sind wir alle mitsamt Gepäck in die Stadt aufgebrochen. Die Stunden bis wir losmussten haben wir uns dann noch in ein nettes Café gesetzt wo wir unser Gepäck gesammelt haben, so das Leute die noch Besorgungen o.ä machen mussten das tun konnten.

Um 9 Uhr Abends sind wir dann am Busbahnhof aufgeschlagen und sind danach mit gar nicht alzu viel verspätung nach Uyuni losgetuckert. Ich hab mit Julika (andere Freiwillige die in Kolumbien ihr Jahr macht) zusammen noch den Film „Argentinien 1985-Nie Wieder“ geschaut. Ich hab ihn zwar zum zweiten Mal gesehen, das hat mich aber nicht wirklich gestört. Der Film ist nämlich wirklich gut, und wird von mir wärmstens Empfohlen. Er beschäftigt sich mit dem Gerichtsverfahren nach dem Ende der Militärdiktatur in Argentinien, und folgt Julio Strassera, dem Generalstaatsanwalt der die ehemalige Militärjunta anklagt.

Der Film beruht auf wahren Begebenheiten, ist aber natürlich etwas abgeändert. Leider gibt es ihn meines Wissens nach nur auf Amazon Plus kostenlos zu schauen ( was ich zu dem Zeitpunkt gratis getestet habe, ich hab Jeff kein Geld bezahlt).

Am nächsten Morgen sind wir dann in Uyuni angekommen und haben uns ein Reisebüro für eine Dreitägige Tour über den Salar de Uyuni und die umliegende Gegend zu suchen. Ich musste noch Geld wechseln und bin mit Max wechselstuben suchen gegangen. Max macht seinen Dienst in Bolivien, und war neben andi und mir auch der einzige Junge der mit zum Salar gekommen ist, was hieß das wir drei für die nächsten zwei Nächte ein Zimmer teilen durften.

Die Anderen hatten nämlich in der Zwischenzeit eine Reisebüro gefunden das bereit war uns die Reise für 1000 Bolivianos pro Person anzudrehen. Natürlich ohne besonders noble Hotels und anderen Schnickschnack aber bei ca. 100€ für 3 Tage inklusive essen und zwei Übernachtungen… Wir fanden das wir nicht schlecht weggekommen sind.

Am Ersten Tag haben wir dann noch ein Frühstück vorgesetzt bekommen und dann gings los in Richtung Salar. Wir hatten uns auf zwei Autos zu je sieben Personen aufgeteilt. Unseren ersten Stopp haben wir tatsächlich schon vor dem eigentlichen Salar eingelegt. Bei einem Hotel, in dem wir auch schlafen würden, waren nämlich ein ganzer Haufen Stände aufgebaut wo alles von Salz (wen wunderts) über Essen bis Pullis und Teppiche verkauft wurde. Danach gings weiter, und nach einem kurzen Problem an der Einfahrtskontroll das nach einer Unterhaltung zwischen den Fahreren und der Kontrolleurin mysteriöserweise verschwand waren wir auf dem Salar.

Ich war ja 2014 schon mal in Bolivien gewesen und wir haben damals auch den Salar besucht. Ich hab mich noch so halb dran errinnert, aber es einfach selber zu sehen war wirklich krass. Du stehst auf einer Fläche die in Richtung Horizont einfach endlos weitergeht und es ist alles weiß. Einfach nur Weiß. Es ist schwer zu beschreiben. Nachdem wir dann nicht mehr ganz so baff waren haben wir unseren zweiten Stopp eingelegt, und zwar um Mittag zu essen. Das ganze haben wir in einem Großen Speisesaal aus Salz gemacht der bei dem Dakardenkmal ist. Vor einigen Jahren ist nämlich die Strecke der Rally Dakar die ja schon lange nicht mehr nach Dakar fährt, teilweise über den Salar verlaufen.

Für uns gings nach dem Mittagessen weiter um diese Typischen Turi-Fotos zu machen wo mit Perspektiven gespielt wird. Wir hatten alle einen Mörderspaß dabei, und es sind auch ein paar ganz witzige Fotos entstanden. Danach gings weiter zu einer Großen Treppe aus Salz die mitten im Nirgendwo stand, wo man Fotos von oben machen kann, wir haben DBV ( Don Bosco Volunteers) mit Menschen auf dem Boden geformt und das dann von oben fotografiert. Dann sind wir noch zu dem Salzlabyrinth gefahren, haben da aber nicht wirklich den Sinn darin gesehen den Eintritt zu zahlen, und sind stattdessen dann lieber außenrum gelaufen und haben uns die Statuen die danebenstanden angeschaut.

Danach gings auch schon weiter zu den Wasserflächen in denen man sich spiegeln kann. Tatsächlich hatten wir ja technisch gesehen Regenzeit, und haben eigentlich gehofft das fast überall Wasser steht. War leider nicht so, aber immerhin gabs ein paar Flächen wo man den Spiegeleffekt hatte. Das hat dann aber natürlich dazu geführt das sämtliche Touritouren sich da rumgetrieben haben und es etwas kompliziert war Fotos zu machen ohne das irgendwelche Leute durch den hintergrund gelatscht sind.

Da wir ja aber auch Turis waren haben wir eigentlich kein Recht uns zu beschweren, und so hab ich mich viel Lieber darüber gefreut das es überhaupt Spiegelflächen gab. Als ich das letzte Mal da war (2014), wars ja leider die falsche Jahreszeit dafür. Diesmal gabs auf jeden Fall spiegelungen, und das ganze sah echt Spektakulär aus.

Dann gabs noch Wein und Kräkers für uns, und wir haben den Sonnenuntergang bewundert, bevors dann im sterbenden Licht wieder zurück zum Hotel ging wo wir übernachten würden. Da wir ja eine eher billige Tour gebucht hatten hatten wir zwar ein ganz nett aussehendes Hotel, und auch über die Betten konnte man nicht meckern, aber die Badezimmer waren abgeschlossen… Also haben wir uns zu vierzehnt eine Dusche teilen müssen. Naja gut eigentlich eher zu zehnt, in einem Zimmer war das Badezimmer nämlich fälschlicherweise nicht abgeschlossen gewesen. Ooooder die Mädels können gut mit nem idetrich umgehen. Eins von beiden.

Auf jeden Fall gabs zum Abendessen zuerst eine gute Gemüsesuppe, und danach einen Hügel an Chorizo, Fleisch, Zwiebeln und noch ein paar anderen Sachen, getoppt mit Ketschup und Mayo. Und für die Vegetarier? Naja das hotel hatte irgendwie nicht mitbekommen das es bei uns Vegetarier gibt, also gabs für die… nur Suppe. Und die Zwiebeln. Mjam. Beim nächsten Hotel ist die info zum Glück angekommen.

Am Nächsten Morgen haben wir dann gefrühstückt und dann hat sich Heike verabschiedet um nach La Paz zu fliegen. die höhe nicht so gut verkraftet hat und von den Überholmanövern des Busfahrers auf dem weg von Cochabamba nach Uyuni leicht traumatisiert war. Was bei dem Fahrstil des Busfahrers durchaus verständlich ist…

Für den Rest von uns gings dann mit zwei neuen Fahreren die uns für die nächsten zwei tage begleiten sollten weiter in Richtung Süden, genauer gesagt zur „Reserva nacinal de Fauna Andina Eduardo Avora“, oder auf dem zum „Eduardo Avora Nationalpark der Andenfauna“. Den sollten wir zwar erst am Ende des Tages erreichen, aber schon auf dem Weg dahin haben wir ein haufen Spektakuläre Gegenden gesehen. Wie mir im Nachhinein vom anderen Auto mitgeteilt wurde hatten wir den scheinbar wesentlich gesprächigeren Fahrer erwischt, der uns regelmäßig Infos über die Gegend gab durch die wir grade fuhren.

Außerdem schien er der erfahrenere von den beiden zu sein, da er vorneweg gefahren ist und die Route so oft gefahren ist das er komplett ohne Navi und nichts und zwei Tage lang durch die Bolivianische Wildniss gelenkt hat. Und sich dabei nicht einmal verfahren hat (zumindest nicht das ich es mitbekommen hätte).

Bevor es für uns zum Naturanschauen ging, gings aber erstmal zurück nach Uyuni, wo wir alle unser großes Gepäck im Hauptquartier unserer Reiseagentur gelassen haben (aka dem Haus der Chefin) und danach noch Essen und Trinken eingeladen haben. Nachdem jetzt also jeder nur noch einen kleinen Rucksack hatte und das Auto nicht mehr unser ganzes Zeug auf dem Dach durch die Gegend schleppen musste ( was später für die Stabilität auf einigen eher unebenen Straßen wichtig werden würde) gings Richtung Süden.

Auf dem Weg zum Nationalpark haben wir in einem Tal mit erkalteter Lava halt gemacht, Mittag neben einer art …Sumpf? gegessen und 3 verschiedene Lagunen besucht. Bei der ersten hats noch geregnet, danach zum Glück nicht mehr.

Am Abend dann sind wir am Nationalpark angekommen wo wir alle 150 Bolivianos Eintritt bezahlen mussten ( die Bolivianischen Volos in meiner Errinnerung 100 weniger), und dann driekt dahinter bei der pinken Lagune angekommen waren. Das war unser letzter Stopp für den Tag, unser Hotel war auch quasi direkt daneben. Zu dem Zeitpunkt hat man die Höhe auf der wir waren auch schon deutlich gemerkt, nicht nur war man verdammt schnell außer Puste, laut unseren Handys ( und unserer Empfindung) ging die Temperatur fix gegen Null am Abend.

Die pinke Lagune ist tatsächlich sehr beeindruckend und wirklich cool anzuschauen. Uns wurde auch erklärt das die…Alge ? die für die pinke Farbe verantworlich ist nur hier existiert und man sich deshalb auch nicht der Lagune nähern darf, weil man organismen der außenwelt an seinen Schuhen haben könnte die die Lagune zerstören könnten. Ich weiß ja nicht was mit Wind ist? Aber die werden schon wissen was sie tun.

Nach ca. ner halben Stunde haben wir uns dann in unser zweites Hotel bewegt das ja wie gesagt quasi direkt neben der Pinken Lagune liegt. Im Hotel angekommen wurden wir mit heißem tee begrüßt, worüber wir uns alle ziemlich gefreut haben, da uns fast allen ziemlich kalt war. Leider ging uns das heiße Wasser ziemlich schnell aus, aber son bischen hat´s uns immerhin aufgewärmt. Das Problem war auch das der Gruppenraum, in dem auch gegessen wurde nur ein Welblechdach hatte und es deshalb relativ kalt war. Das Abendessen hatte dann zum glück wieder eine Lecker heiße Suppe, das hat auch noch mal gut aufgewärmt. Wir haben noch ein bischen Karten gespielt ( Wizard, um genau zu sein), und haben uns dann in die kojen bewegt. Andi, Max und Ich haben uns wieder ein Zimmer geteilt. War auch ganz angenehm, so hatten wir nämlich nur 3 Leute in unserem Zimmer und nicht irgendwie 8 , wie eins der Mädchenzimmer.

Wir hatten auch ne ganz angenehme Nacht. Korrektur. Max und ich hatten ne angenehme Nacht, Andi hat leider leichte Magenprobleme gehabt, aber die zum Glück ganz gut überstanden. Am nächsten Morgen hieß es dann für uns um 4:15 morgens aus den Federn kriechen um dann um halb 5 zu Frühstücken. Der Gedanke dahinter war das wir um fünf uhr loswollten um den Sonnenaufgang von den Bergen oben zu sehen. Das ganze hat so halb geklappt, ganz oben war es zwar wolkig, aber auf dem Weg dahin sind ein paar ganz schöne Bilder entstanden. Hier mal eins als Beispiel.

Wir haben also 5000m höhe besucht( mitten in ner Wolke drin) und sind danach dann weiter zu einem künstlichen Geysir, wenn man das so nennen kann ( ein Rohr im Boden aus dem heißer Dampf kommt). nach einem kleinen Unfall der das Heraushüpfen einer Kniescheibe beinhaltete (sie war ne minute später wieder drinnen), gings dann weiter zu Rauchern. Also nein, nicht ein haufen Leuten mit Zigaretten, sondern Schloten in der Erde aus denen heißer Schwefeldampf herauskam.

Nachdem wir unsere Schuhe wieder entmatscht hatten sind wir zur dritten Station aufgebrochen, und die wo wir (abgesehen vom Mittagessen) den längsten Stopp an dem Tag gemacht haben: Heißen Thermalquellen. Die waren wirklich sehr geil, und wir lagen ungefähr ne dreiviertelstunde in den beiden Becken die es gab herum. Angefangen haben wir in dem kühleren, und sind dann kurz vor Schluss in den Wärmeren gehüpft. Es war wirklich sehr angenehm, und hat mich schwer an Island erinnert.

Danach haben wir noch Mittag gegessen und sind zu unseren letzten zwei Stationen, die beide aus Felsformationen bestanden und am anderen Ende von dem Lavatal lagen das wir ganz am Anfang von den zwei Tagen besucht haben. Wir haben also wieder unsere besste Affen/Kleinkind impression geboten und sind auf alle Felsen hochgeklettert wo wir hochkamen, bis wir wieder weiter mussten.

Danach ging für uns wieder nach Uyuni, wo wir unser Gepäck eingesammelt haben und dann am Busbahnhof Busse für alle gesucht haben, je nachdem wann und wo wir hinmüssen. Z.B mussten Andi, Rebcca und ich, sowie alle bolivianischen Volos nach Santa Cruz. Blöderweise gabs keine Busse mehr an dem Tag nach Santa Cruz. Also haben wir uns überlegt zuerst nach Sucre zu fahren, und danach weiter nach Santa Cruz. Bevor wir aber irgendwo hin gefahren sind, sind wir nochmal alle zusammen Essen gegangen. Achja, und Andreas und ich haben noch unseren Rückflug gebucht. Das hatten wir nämlich noch nicht gemacht, weil wir zuerst nicht wussten bis wann wir in Bolivien sein würden, und danach hat uns son bischen das Internet gefehlt.

Naja, wir hatten ja ursprünglich geplant uns einen Flug zu sparen mit der Busfahrt nach Santa Cruz, aber Pustekuchen. Wir haben uns zwar den Flug von Cochabamba nach Santa Cruz gespart, aber dafür haben wir nen zusätzlichen Flug nach Sao Paolo. Na Super…

Wie auch immer, wir haben also zusammen noch zu Abend gegessen, und haben uns dann in den Bus nach Sucre gesetzt, wo wir nach dem Ankommen die Leute aus dem anderen Bus wiedergefunden haben. Zusammen sind wir dann Stadt anschauen gegangen, und man muss sagen, Sucre ist echt schön. Wir haben uns die Innenstadt angeschaut, wo wir in ein Museum über die Geschichte von Bolivien ziemlich viel gelernt haben, bevor wir dann einige Kirchen abgeklappert haben, und uns dann noch den Justizpalast angeschaut. Danach haben wir uns in Jungs und Mädels aufgeteilt, die Mädelsfraktion ist auf die Suche nach nem Laden wo man sich Ohrlöcher stechen lassen kann ( was nicht erfolgreich war) und wir Jungs sind währenddessen noch durch ein weiteres Museum gelatscht bevor wir uns wiedergetroffen haben. Das war dann beim Museum für Indigene Kultur, das wir uns alle zusammen angeschaut haben.

Abends sind wir dann noch was Essen gegangen und haben dann den Nachtbus nach Santa Cruz genommen. Da morgens angekommen haben die Bolivianer dann noch für Andi und mich nen Auto zum Flughafen organisiert, und dann gabs das große Tschüss. Rebecca ist noch in Santa Cruz geblieben, weil sie ihren Flug schon früher gebucht hatte und der erst später gehen sollte.

Andi und ich haben also am Flughafen eigecheckt, uns in den flieger gesetzt um dann kurz danach mit allen anderen Passagieren aufgrund technischer Probleme wieder aus dem Flugzeug rausgeholt zu werden. Nach ca. einer dreiviertelstunde wurden wir dann informiert das der Flug heute ausfällt und wir die Nacht in einem Hotel verbringen würden bevor es dann am nächsten Tag weitergehen sollte. Gut, dachten wir uns, besser nen Tag später fliegen als das das Flugzeug abstürzt. Wir wurden also nach einiger Zeit zu einem Hotel in der nähe des Flughafens gebracht. Das ganze passierte in Siebener- oder Achtergruppen, weil wir mit dem Minivan des Hotels transportiert wurden. Wir kamen in der letzten Gruppe an und am Eingang kam uns eine der anderen Passagierinnen entgegen die uns schon mal vorwarnte das es keine Zimmer mehr gäbe.

Stellte sich raus, es gab tatsächlich keine Zimmer mehr. Wir wurden dann in der Hotellobby gelassen, bevor wir dann um 8 Uhr Abends in ein anderes Hotel gebracht wurden. Nur so, unser Flug hätte um ein Uhr Mittags gehen sollen…

Das Hotel in dem wir schlussendlich gelandet sind

Das Hotel in das wir ebracht wurden war aber sehr luxeriös, dahingehend konnten wir uns also definitiv nicht beschweren. Wir wurden dann in die Zimmer gebracht und sind kurz danach zum Abendessen gegangen. Es gab seeeehr leckeres Stroganoff und danach noch eine art Sahnecreme als Nachtisch. Nachdem wir beide noch unter die sehr komfortable Dusche gehüpft sind gings ins Bett. Am nächsten Morgen haben wir dann das Frühstücksbuffet genossen, bevor wir uns unser eingepacktes Mittagessen geschnappt haben und zum Flughafen kutschiert wurden.

Diesmal ging mit dem Flug alles gut, und wir sind um Acht Uhr abends in Sao Paolo angekommen. Da sollten wir dann noch einen Tag aufenthalt haben bevor es dann am nächsten Tag um 10 Uhr abends weitergehen sollte. Das war uns aber zu doof, und nach einigem Flughafenerkunden um den Serviceschalter von GOL, unserer Airline, zu finden haben die uns dann in nen Flug gesetzt der um ein Uhr nachts gehen würde. Zu dem Zeitpunkt war es ungefähr neun Uhr Abends, wir haben also unseren Essensvoucher genommen und uns auf die Suche nach was zu Essen gemacht. Nach einigen Sprachschwierigkeiten ( da die Frau im Restaurant leider nur Portugisisch sprach) haben wir dann unser Essen bekommen und die nächsten Stunden im Restaurant Serien geschaut, bevor wir zum FLugzeug gestiefelt sind.

Mit dem Flug, dem Aufenthalt in Buenos Aires und dem Flug nach Neuquen ging zum Glück alles gut, und wir waren endlich wieder (fast) zuhause. Letztes Hinderniss war es einen Bus zum Busterminal zu finden, unsere Busfahrkarte aufzuladen, und dann nen Bus nach Villa Regina zu finden. Vorallem bei dem „Karte aufladen“ haben wir uns Sorgen gemacht weil wir, als wir das letzte mal die Karte am Sonntag aufladen wollen, schwierigkeiten hatten jemand zu finden der Sonntags aufhatte. Diesmal war es aber zum Glück noch Vormittag, und so war am Busterminal noch jemand zu finden der uns die Karte aufgeladen hat.

Wir sind dann Nach Villa Regina gefahren, wo wir erstmal beide ins Bett gefallen sind. Andi hat glaub ich 14 Stunden durchgeschlafen, ich bin am Abend nochmal zu den padres zum Essen gegangen. Da hab ich auch zwei argentinische Freiwillige getroffen die am Freitag angekommen waren und für die nächste Zeit bei uns sein würden und die Heime begleiten würden.

Zurück in Villa Regina

Wer die zwei genau sind, und was in der Zeit seit wir wieder in Villa Regina sind passiert ist gibts dann aber im nächsten Blog. Der hier ist nämlich jetzt schon verdammt lang, und ich merke das ich keine Lust mehr hab heute weiterzuschreiben 🙂

Deshalb nochmal an der Stelle die Bitte um Entschuldigung das ihr so lange warten musstet, und wir lesen uns hoffentlich ( wenn ich dran denke) nächste Woche

Saludos de Villa Regina

Juan

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Wat für Grotten? https://blogs.donboscovolunteers.de/juantastischegeschichtenausargentinien/2025/01/14/wat-fuer-grotten/ https://blogs.donboscovolunteers.de/juantastischegeschichtenausargentinien/2025/01/14/wat-fuer-grotten/#respond Tue, 14 Jan 2025 19:57:16 +0000 https://blogs.donboscovolunteers.de/juantastischegeschichtenausargentinien/?p=189 Feliz año neuvo und frohes Neues! Weiter geht die Wilde Fahrt auch im neuen Jahr, vielen Dank für eure Geduld. Ich hatte leider weder letzten noch diesen Sonntag wirklich Zeit zum schreiben, die Erklärung dafür lässt sich mit „Bus“ ziemlich gut kurzfassen. Aber von Vorne: Im letzten Blog 2024 hab ich ja geschrieben das ich […]

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Feliz año neuvo und frohes Neues! Weiter geht die Wilde Fahrt auch im neuen Jahr, vielen Dank für eure Geduld. Ich hatte leider weder letzten noch diesen Sonntag wirklich Zeit zum schreiben, die Erklärung dafür lässt sich mit „Bus“ ziemlich gut kurzfassen. Aber von Vorne:

Im letzten Blog 2024 hab ich ja geschrieben das ich hoffe das 2025 genauso „verrückt, schön, angsteinflößend, durchgedreht, aufregend und erlebenswert ist“. Die ersten Zwei Wochen des neuen Jahrs waren das auf jeden Fall schonmal. Relativ kurz nachdem ich den letzten Blog geschrieben hab sind wir runter ins Hogar und haben die Kinder eingepackt um uns auf dem Weg ins Mädchenheim San Jose zu machen wo die Kinder alle zusammen Silvester verbringen. Oder das war zumindest der Plan.

Die erste Überraschung war das sich alle Mitarbeiter so ne viertelstunde bevor wir loswollten verabschiedet haben, und nur noch Claudia (le big Boss) mit den Kindern und uns dier Deutschen da war. Andi war nämlich leider krank und musste zuhause bleiben. Zur Errinnerung, Anna und Rebekka waren zu dem Zeitpunkt bei uns zu Besuch. Wir haben noch einen großen Kochtopf voller Joghurt ( der SCHEIßE SCHWER WAR) und ein bischen anderes Essen eingepackt und uns dann vor die Administración gestellt wo wir mit den Kindern auf Claudia mit dem Auto gewartet haben.

Das Auto das vom Hogar in 95% der Fälle verwendet wird wenn Kinder transportiert werden müssen ist ein alter 4×4 Nissan Patrol der hinten zwei extra Sitzbänke für Kinder im Kofferraum hat die längs zum Auto eingebaut sind, nicht quer wie normale Sitzreihen. Insgesamt ist das Auto für ca. 10 Personen ausgelegt. Selbstverständlich ohne Sicherheitsgurte. Außerdem hat es kein Abs. Oder funktionierendes Tachometer. Oder Servolenkung. Oder…. Ihr seht wo das hingeht. Andi und ich haben schon mehrfach gewitzelt das jeder Tüvmitarbeiter wahrscheinlich einen Herzinfakt bekommt wenn er das Auto von Innen sieht. Aber generell funktioniert es und bringt die Kinder in einem Stück vom A nach B und das seit inzwischen über 30 Jahren.

Wo war ich ? Ach ja. Wir haben also zu dritt mit den Kindern vor der Administracion darauf gewartet das Claudia mit dem Auto kommt. Leider hat sich rausgestellt das der Schlüssel nicht aufzufinden ist. Hm. Schade. Aber kein Problem, Claudia hat WARUM AUCH IMMER noch einen anderen Schlüssel irgendwo rumliegen gehabt der zufällig auch passt. Aha… Naja, nachdem das geklärt war haben wir die Kinder und das Essen eingeladen und uns auch noch selbst ins Auto gequetscht das jetzt umgefähr mit 20 Personen beladen war. Ich sach mal so, es war schön kuschelig. Und ich hatte noch Glück, ich durfte vorne sitzen weil ich auf zwei Jungs aufpassen musste von denen einer weinte und einer versucht hat wegzurennen. Aber hey. Mehr platz für mich.

Während der Fahrt haben wir uns dann gewundert warum Claudia so langsam fährt und ich hab mal nachgefragt. Woraufhin sie mir erklärte das die Bremsen nur so halb funktionieren und sie deshalb langsam fährt damit nichts passiert. Achso. Ergibt Sinn. Irgendwo.

Wir sind trotzdem gut angekommen und haben erstmal alle zusammen gegessen und dann gabs bis Mitternacht Freizeit. Umgefähr eine Minute vor Mitternacht haben Claudia und Flor ( Die Direktorin von San José) angefangen Gläser mit alkoholfreiem Sekt zu befüllen. Ich hab in guter deutscher Manier ab zehn Sekunden vor Mitternacht angefangen Runterzuzählen, wurde aber nach 5 Sekunden mit einem „Halt, halt, die Gläser sind noch nicht voll“ unterbrochen. Kurzerhand wurde Neujahr also eine Minute nach hinten verlegt damit auch alle anstoßen können. Warum auch nicht.

Dann gabs ganz viele Umarmungen und gute Wünsche und wir haben uns mit den Kindern auf eine Feuerleiter gestellt um das bischen illegale Feuerwerk zu verfolgen das es zu sehen gab. Feuerwerk ist in Villa Regina nämlich aus Tierschutzgründen verboten. Ich will ja gar nicht bestreiten das ich das Silvesterfeuerwerk in Deutschland auch schön finde aber da könnten wir uns mal ne Scheibe abschneiden finde ich.

Wir sind dann noch ein bischen nach Mitternacht geblieben und mir wurden dabei unter anderem die Haare geflochten ( sämtliche Fotos davon habe ich vorsorglich vernichtet). Danach gabs das große tschüß und wir haben uns wieder is Auto gesetzt uns sind mit rasanten 20 km/h ( geschätzt, wie gesagt Tachometer ist am Arsch) wieder richtung Hogar gefahren. Oder das dachten wir zumindestens, Claudia hab nämlich noch nen Abstecher durchs Zentrum gemacht und ein paar Runden gefahren. Wir wissen immer noch nicht ganz warum, unsere Theorie ist aber um die Kinder müde zu machen ( ursprünglich wollte ich einschläfern schreiben, das schien mir aber etwas doppeldeutig) .

Wir haben dann noch geholfen die Kinder ins Bett zu bringen und sind danach wieder nach oben in den Salon gegangen wo wir noch ein bischen gequatscht haben und dann alle irgendwann ins Bett sind ( Anna und ich haben einen leichten Schock bekommen als wir auf die Uhr geschaut haben und es schon fünf Uhr morgens war). Zum Glück war der erste Frei und so konnten wir alle ausschlafen und Andi und Rebecka sich von ihren jeweilien Krankheiten erholen.

Anna und Rebekka hatten am 31. schon darum gebeten noch bis zum zweiten ( also einen Tag länger als geplant) zu bleiben damit Becka sich auskurieren konnte. Ich hab Nelson gefragt und damit gabs zum Glück kein Problem. Jetzt hatten sich die Beiden am ersten zusammengesetzt um die Weiterreise zu planen und leider nur nen Bus gefunden der am vierten fährt. Hm. Also ich wieder an Nelson geschrieben: “ Heyyyyy, sag mal können die zwei noch bis zum Vierten bleiben? Sorrryyyy“ [ Anmerkung des Autors: Text leicht verändert]. Da kam zum Glück wieder ein „No hay Problema“ ( kein Problem) zurück.

Die nächsten Paar Tage hatten wir also noch Gesellschaft von Anna und Rebecka, was mir um ehrlich zu sein sehr recht war. Es hat doch sehr gut getan sich auch mal mit anderen Freiwilligen austauschen zu können und über die guten und schlechten Sachen zu reden die man hier so alle erlebt. Ich kann zwar immer mit meinen Freunden oder meiner Familie reden, aber es ist dann doch noch mal was anderes. Erstens ist Telefonieren immer noch mal was anderes und zweitens ist es dann doch noch mal irgendwie beruhigend mit jemandem zu reden der ähnliche Sachen erlebt und macht. Die auch Heimweh, Sprachprobleme, und die Probleme mit den Kindern erlebt. Die nachvollziehen kann warum du manchmal einfach nicht mehr kannst und die teilweise das gleiche fühlt. Ich will jetzt definitiv nicht sagen das alle Freiwillige die gleichen Probleme/ Gefühle haben, weil wir ja nicht nur andere Typen sind sondern auch teilweise ganz unterschiedliche Einsatzstellen haben. Und ich will auch gar nicht sagen das nicht Freunde/ Familie in ihrem Leben nicht auch schon ähnliche/gleiche Sachen erleben / erlebt haben. Aber für mich hatte es dann doch was befreiendes Face to Face mit jemandem in ner ähnlichen Situation zu reden.

Und an der Stelle will ich auch noch mal kurz ansprechen wies mir geht, so gefühlstechnisch. Zwar sag ich immer wieder das es mir hier Spaß macht und ich gerne hier bin, und das stimmt auch, aber trotzdem fühl ich mich manchmal einfach nicht gut.

Teilweise komm ich nach Hause und denk mir “ was mach ich hier eigentlich?“ Ich frag mich ob ich ein „guter Freiwilliger“ bin? Ob ich die richtige Entscheidung getroffen hab mein Leben in Deutschland zu „pausieren“? Ob ich nicht mit meinen vorkentnissen in Spanisch und der arbeit mit Kindern eigentlich alles wesentlich besser können sollte? Ob meine Vorgänger nicht viel besser waren als ich? Mögen mich die Kinder eigentlich?

Ich fühle mich schuldig das ich noch Fanfiktions auf Deutsch lese. Das ich noch die deutschen und nicht die argentinischen Nachrichten lese. Das ich bis jetzt relativ wenige eigne Ideen hatte was man mit den Kindern machen kann. Das ich so wenig arbeite. Das ich zu viel arbeite. Das ich zu viel am Handy bin. Das ich meinen Blog nicht jede Woche schreibe. Das ich heute meinen Sport noch nicht gemacht habe weil ich nicht ganz gesund bin. Das ich trotzdem am Computer bin.

Ich fühle mich wegen all der sachen teilweise einfach fertig, kann nicht so geduldig mit den Kindern sein wie sie es vielleicht verdienen und will manchmal einfach nur nach Hause in Deutschland und mich mit einem guten Buch in meine Lieblingsecke in meinem Zimmer setzen und danach mit Oma und Opa Eis essen gehen.Ich will zurück in die Schule und mit meinen Freunden auf dem Schulhof quatschen. Ich will zurück zu dem Freiwilligendienst den ich in deutschland gemacht hab. Ich will meine Schwester von Freunden abholen und mir dabei von ihr erzählen lassen was sie zusammen für nen Scheiß gemacht haben. Ich will mit meiner Familie Dominion spielen und mit Freunden im Volkspark in Mainz Wizard spielen. Ich will mit Freunden Dungeons and Dragons spielen und den Kopf schütteln wenn sie als Party von der von mir ausgedachten Story abweichen und stattdessen Dachse im Wald jagen gehen. Kurz gesagt: Ich will alles das was ich hier nicht hab.

Und ich glaub das ist normal. Ich denke das sich jeder Freiwillige irgendwann in seinem Freiwilligendienst nicht gut genug fühlt, Heimweh hat und sich fragt ob der Freiwilligendienst die richtige Entscheidung war. Und natürlich weiß ich das ganz viele von den Sachen die ich mich Frage und wegen denen ich mich schuldig fühle völliger Quatsch sind. Ich weiß das jeder Freiwillige anders ist und ich nicht besser oder schlechter bin als meine Vorgänger, und selbst wenn, das das für mich eigentlich völlig egal ist. Ich muss nicht sein wie meine Vorgänger. Ich muss auch nicht 538 Ideen haben was ich morgen mit den Kindern machen will. Ich muss mich auch nicht schlecht fühlen wenn ich mal am Handy bin und das ich Deutschland und die deutsche Sprache nicht völlig ignoriere.

Ich muss auch gar nicht perfekt sein, ich muss einfach nur ich sein. Ich muss mich nicht mit anderen vergleichen und grob gesagt kann es mir eigentlich scheiß egal sein was andere von mir erwarten. Das ist es zwar nicht, aber es ist ganz gut das im Hinterkopf zu behalten.

Und ich weiß auch das ich mich eigentlich gar nicht schlecht mache. Ich hab Freunde in Argentinien gefunden, die Kinder mögen mich eigentlich auch ganz gerne und ich arbeite definitiv auch nicht zu wenig. Mir wird immer wieder gesagt das die Leute dankbar für mich sind und das meine Sache gut mache. Das ich mir eine Pause nehmen kann wenn ich sie brauche. Das es normal ist wenn es mir mal nicht gut geht. Das ich ein „guter Freiwilliger “ bin.

Ich hab inzwischen akzeptiert das ich, auch wenn ich ein ziemlich extrovertiert und häufig selbstbewusst rüberkomme selbstzweifel immer dabei sein werden und ich wohl auch in naher Zukunft nicht aufhören werde mich mit anderen zu vergleichen. Und das ist dann so. Aber nichtsdestotrotz lasse ich mir davon nicht den Spaß am Freiwilligendienst verderben und die guten sieben Monate die mir noch bleiben davon nicht kaputtmachen. Mir macht das hier nämlich trotz allem Spaß. Und wenn ich drüber nachdenke will ich genau da sein wo ich grad bin.

So. Das musste mal raus. Und ich hab etwas überlegt ob ich das nicht irgendwie lieber in mein Tagebuch schreiben will, oder es nur einer Person erzählen will, aber schlussendlich hab ich mich dafür entschieden es hierrein zu schreiben. Ich will mit diese Blog meinen Freiwilligendienst so vollständig wie möglich abbilden, und bei mir gehört auch das dazu was ich in den letzten Absätzen abgesprochen hab. Wenn jemand findet dass das nicht hierreingehört dann ist das schön für ihn/sie, aber das hier ist mein Blog, vielen Dank.

Uff. Jetzt aber mal zurück zu dem was hier passiert. Also, wie gesagt Anna und Rebecka waren noch bis zum vierten da, bzw bis zum dritten, weil ihr Bus nach Neuquen am vierten um 8 Uhr morgens abfuhr. Wir waren die Tage immer ein paar Stunden im Hogar ( Andi und ich loischerweise mehr als Becka und Anna, die zwei haben schließlich Urlaub) und haben sonst viel Zeit mit Kartenspielen, Essen und durch die gegend Laufen verbracht. Wir haben auch einen Ausflug zum Fluss mit allen Kindern von uns dúnd dem San José gemacht und sind ins Wasser gehüpft was auch sehr schön war.

Am Samstag hieß es dann morgens Abschied nehmen. Wir haben die zwei zum Bus begleitet und haben uns dann nochmal schlafen gelegt. Den Samstag sind wir dann auch nicht zur Chacra sondern haben uns einfach nur ausgeruht, da der Besuch der zei zwar sehr schön war, wir aber etwas weniger Schlaf als normal bekommen haben. Besonders ich, da ich teilweise bis 5 Uhr zum quatschen wach war. Und die Erholung war wichtig, am Montag gings nämlich los nach Las Grutas.

WOCHE 2

Wer oder was sind „Las Grutas“ ? Las Grutas ist ein Ferienort an der Atlantikküste Argentiniens der von Villa Regina umgefähr 6 Stunden mit dem Bus entfernt ist wenn man einen Haufen Kinder transportiert die ständig aufs Klo müssen. Wir sind am Montagmorgen um ca. 8:30 am Hogar abgefahren und um halb 3 in der „Casa Nazareth“ angekommen. Das ist eine art Herberge die zu Don Bosco Villa Regina gehört und in der die Kinder der Hogare Niño Jesus und San José ihre Woche Sommerferien verbringen. Also normalerweise. Denn dieses Jahr, and i shit you not, haben sich die Mädels wohl so schlecht benommen das sie kollektiv zuhause gelassen wurden.

Also waren es dieses Jahr nur die Jungs, begleitet von Claudia, Gaspar, José Maria, Cristian, Victor ( der nicht im Hogar arbeitet und hauptsächlich als Koch dabei War), Andi und mir. Cristian, José maria, andi und ich haben und mit jeweils 5 Jungs ein Zimmer geteilt und waren dafür verantwortlich das die alle ins Bett gehen, aufstehen, duschen, etc. Andi und ich haben dabei die neun- bis zwölfjährigen bekommen, die anderen beiden die kleineren. Gaspar hatte die Oberaufsicht über die Zimmer der Casita, also der dreizehn bis achtzehnjährigen.

Nach dem ankommen gabs Essen, dann gings kurz in die Zimmer und dann an den Strand. So ähnlich liefen alle Tage ab. Aufstehen, Frühstück, Strand, Mittagessen, Siesta, Strand, Duschen, Abendessen. Danach gings noch alle zwei Tage in die Fusgängerzone wo die Kinder ihr Taschengeld für dinge ihrer Wahl ausgenen konnten. Bei den Kindern von Andreas und mir war es quasi immer die Arcade-Spielhalle. Die Tage haben sich immer leicht unterschieden, an einem haben wir zum Beispiel einen Ausflug zu Wasserrutschen am Strand gemacht oder sind auf einer „Banana“ die hinter einem Motorboot hergezogen wurde über das Meer geschlittert. Generell war es eine sehr schöne Woche für uns und die Kinder aber natürlich auch anstrengend. Es war zum Beispiel manchmal ein Kampf die Kinder abends ruhig zu bekommen.

Trotzdem war es eine Schöne Woche und wir sind alle ziemlich fertig am Sonntag wieder in den Bus nach Hause gestiegen und dann auch Heil am Abend wieder im Heim angekommen. Glücklicherweise hat uns Claudia gestern und Heute quasi als verlegtes Wochenende freigegeben um uns zu erholen, Wäsche zu waschen, etc. Und ich bin endlich zum Blogschreiben gekommen. Yay. Letzten Sonntag saß ich ja im Bus nach las Grutas, vorgestern im „Rückbus“. Zwar hab ich bei zwei Gelegenheiten auch schon in Bussen Blog geschrieben, diesmal war das aber aufgrund Kinderablenkung/ Erschöpfung nicht möglich.

Das wars aber jetzt auch erstmal wieder von mir. Ich hoffe ich hab alles was ich sagen wollte verstänlich und halbwegs lesbar rübergebracht und ihr hattet Spaß beim Lesen. Außerdem hoffe ich das ihr alle einen guten Start in 2025 hattet 🙂

Saludos de Villa Regina

Juan

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Feliz navidad https://blogs.donboscovolunteers.de/juantastischegeschichtenausargentinien/2024/12/31/feliz-navidad/ https://blogs.donboscovolunteers.de/juantastischegeschichtenausargentinien/2024/12/31/feliz-navidad/#respond Tue, 31 Dec 2024 04:12:34 +0000 https://blogs.donboscovolunteers.de/juantastischegeschichtenausargentinien/?p=173 Morgen ist Weihnachten! Na gut, technisch gesehen ist morgen Heiligabend und übermorgen Weihnachten, aber was solls. Nach einer eher durchwachsenen letzten Woche hab ich was auf das ich mich freuen kann. WOCHE 1 Die letzte Woche ging eigentlich ganz gut los. Der Montag war relativ entspannt und am Dienstag sind wir mit den Kindern zur […]

Der Beitrag Feliz navidad erschien zuerst auf Juantastische Geschichten aus Argentinien.

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Morgen ist Weihnachten! Na gut, technisch gesehen ist morgen Heiligabend und übermorgen Weihnachten, aber was solls. Nach einer eher durchwachsenen letzten Woche hab ich was auf das ich mich freuen kann.

WOCHE 1

Die letzte Woche ging eigentlich ganz gut los. Der Montag war relativ entspannt und am Dienstag sind wir mit den Kindern zur Isla von Padre Daniel. Ich bin mir immer noch nicht ganz sicher wo der Name herkommt, aber ich denke das ist wie mit der Chacra von Padre Angel. Die gehört ja auch nicht Padre Angel, aber er ist der, sagen wir mal, zuständige Padre. Ich war mir jetzt nicht ganz sicher was unter “ isla von Padre Daniel“ zu erwarten war, die einzige andere Isla die ich kenne ist die Isla 58. Das ist so ne art Naherholungszone am Fluss wo es alles von Fussballfelder über Grillmöglichkeiten bis hin zu Strand gibt.

Das einzige was die Isla von Padre Daniel damit gemeinsam hatte war allerdings das sie am Fluss liegt. Das ganze war eher so eine art mischung aus Bauernhof und vermietbarer Festlocation. Die große Attraktion für die Kinder war allerdings der Pool, und zwar nicht etwa ein aufblasbarere, nein nein, das Ding war fest in die Erde betoniert mit eigenem zu- und Abfluss.

Die nächsten Eineinhalb Stunden haben wir in genau dieses Pool verbracht und es entbrannte schnell eine Schlacht epischen ausmaßes wer die Hoheit über den Pool hat. Eine Schlacht die Andi und ich klar gewonnen haben. SIEG!

Aber mal ernsthaft, die Kinder haben viel Spaß gehabt und wurden von uns, oder auch untereinandern, getragen, geworfen und Baden geschickt.

Danach gings ins Haus und der Geburtstag von Aaron wurde mit Singen und Kuchen gefeiert. Da Betti (die Viezedirektorin vom Higar Niño Jesus) den Kuchen am Abend vorher noch in der Casita mit Glasur überzogen hat, haben einige von den Älteren und ich schon was von besagter Glasur probiert gehabt, der Kuchen hat aber trotzdem genauso gut geschmeckt.

Danach haben wir noch ein bischen gekickt, uns die Kühe angeschaut, und zwei von den Jungs kamen auf die geniale Idee den Traktor anzuschalten, was ihnen einen Beachtlichen anschiss von Betti eingebracht hat. Ansonsten ging der nachmittag dort eigentlich gemütlich zuende und wir haben uns auf den Heimweg gemacht. Einen Platten später waren wir dann wieder im Hogar angekommen.

7 Tage später :

Hoppla, da hab ich aber ein bischen gebraucht um weiterzuschreiben. Hups. Naja, für euch heißt dass das es wieder einen Doppelblog gibt. Ich schreib das hier übrigens nicht zuhause sondern im Bus von Neuquen nach Villa Regina, aber dazu später mehr. Jetzt erstmal viel Spaß.

Der rest der Woche war dann relativ unspäktakulär für mich, was auch daran lag das ich Donnerstag und Freitag krank zuhause war. Na suuupaaa. Ich hatte mir mal wieder, zur überraschung von wirklich niemandem, eine Erkältung, diesmalnsohar mit leichter Temperatur eingefangen. Blld gelaufen, aber was solls.

Am Samstag gings mir wieder etwas besser und so konnten wir nicht nur auf die Chacra ( wo wir Jorge beim Krippe bauen geholfen haben, und ich mal wieder Leute im Schach plattgemacht hab), sondern auch danach zum Oratorio. Am Letzten Samstag hatten wir ja dafür ein bischen geplant, und an Andi und mich erging wieder der Auftrag Betti zu informieren wann die Kinder beim Oratorio eintrudeln können. In dem Fall 16:30.

Dachten wir zumindestens. Einige von den Animadores hatten sich nämlich am Freitagvormittag nochmal getroffen um das Krippenspiel genau durchzuplanen und dabei auch die Ankunftszeit für die Kinder von 16:30 auf 17:00 verlegt. Hat nur blöderweise niemand uns gesagt. Und wir haben 16:30 auch an die Kinder weitergegeben. Um 16:30 waren also sowohl wir zwei, als auch die Kinder da, nur leider war niemand sonst da und das Tor zu. Hm. Blöd.

Glücklicherweise waren weder die Kinder noch die Mitarbeiter aus dem Hogar sauer deswegen und um viertel vor 5 wurde uns dann auch aufgeschlossen.

Ein etwas holpriger Anfang, aber der Rest des Oratorios wurde dann wieder ziemlich schön. Wir haben mit den Kindern gespielt, ein etwas anderes Krippenspiel geübt und wie üblich Merienda gegessen.

Das „Krippenspiel“, wenn mann es denn so nennen kann, lief folgebdermaßen ab: Es geht um zwei Kinder die von Person zu Person laufen und fragen was denn Weihnachten sei. Die erste Person kauft grade Essen und erklärt das für ihn Weihnachten das leckere Essen sei. Die nächste Person welche grade Kleider kauft meint das es für sie die Geschenke seien. Danach sagt noch ne Person das für sie das Feuerwerk und das Fest das wichtigste seien.

Am Ende dann kommen die verwirrten Kinder bei einem Großvater an der ihnen erklärt das Weihnachten das Fest von Jesu geburt, das Fest der Liebe und der Familie sei. Uuuuund Ende. Zwar etwas unkonventionell aber eigentlich ganz schön.

Am Sonntag war dann vierter Advent. Wie üblich Frei und wir waren beim Mittagessen bei den Padres. Zurück hab ich dann wieder gepuzt. Ich war zwar etwas spät dran wollte dann mich um 19 Uhr aber noch an den Blog setzen. Tja, blöderweise hab ich da aber ne Nachricht von Betti bekommen mit der Frage ob ich nicht über Nacht auf William im Krankenhaus aufpassen kann. Da ich angeboten habe auf ihn aufzupassen wenn sie sonst niemanden finden, hab ich mich bereit erklärt das zu machen und dann statt Blog schreiben lieber noch ne Stunde geschlafen. Sorryyy.

Auf jeden Fall war ich dann von Halb 10 Uhr Abends bis 8 Uhr morgens im Krankenhaus. Das ganze war nicht groß späktakulär, da William schon geschlafen hat als ich angekommen bin hab ich was gegessen und dann versucht ein bischen zu schlafen. Ich musste eigentlich nur immer aufschreiben wann die Krankenschwestern kamen und ihm helfen wenn er mal aufs Klo musste o.ä.

WOCHE 2

Die Nacht war relativ ruhig, ich hab etwas geschlafen ( so bequem war der Sessel nicht) und am Morgen dann an jemand anderen übergeben. Ich hab dann noch 3 Stunden von 9 bis 12 zuhause geschlafen und bin dann ins Hogar.

Am Abend bin ich dann noch mit den Kindern vom Hogar und den Mädchen vom San José zu einem etwas außerhalb liegenden viertel gefahren. Der Busfahrer war diesmal Padre Daniel höchstselbst und vor Ort gabs dann erstmal ein bischen Zeit auf dem Spielplatz und dann eine Art Rollendes Krippenspiel. Also ein Paar der Kinder wurden als Engel, Heilige drei Könige, Josef, Maria, Hirten und Engel verkleidet, auf einen Anhänger gesetzt und dann durch das Viertel gefahren. Halt, falsch. Die Person die Josef spielen sollte wollte nicht, und die nächstbeste Person wurde genommen. Ich. Hoppla. Naja, hier bin ich in Josefkostüm:

War grundsätzlich auch ganz witzig, allerdings mussten wir ziemlich lange ruhig sitzen, was vor allem für die kleineren Kinder nicht ganz einfach war.

Hat aber alles geklappt und danach gabs Pizza, Kuchen, Saft und alles mögliche andere. War sehr lecker, und ich hatte die Gelegenheit mal wieder mit ein paar leuten aus dem San Jose zu quatschen.

Danach gings am 24. Wieder ins Hogar, allerdings heute nur halbtags. Lag daram das wir uns nach dem Mittagessen abgeseilt haben um den Salat für das Abendessen vorzubereiten und einfach ein bischen Freizeit an Weihnachten zu haben.

Aber was wollten wir denn an Heiligabend eigentlich machen? Naja, da ein Essen mit unseren jeweiligen Familien eher schwierig werden würde haben wir uns sehr gefreut das uns eine unserer besten Freundinnen Flor und ihre Schwester Antonella zu Weihnachten mit deren Familie eingeladen haben.

Insgesamt waren das umgefähr 20 Leute und es gab echt leckeres Asado zu essen. Wir wollten eigentlich nach guter deutscher Manier wenn man zum Grillen eingeladen ist Kartoffelsalat mitbringen, aaaaaaber: den hat leider schon Flor mitgebracht. Wir haben also die Zutaten für nen gemischten Salat mitgebracht und den dann vor Ort zubereitet weil wir leider keine Schüssel hatten um den von unserer Wohnung bis zum Haus von Flors Schwester zu tragen.

Wir haben den Abend mit reden, essen, trinken, Singen und Kartenspielen verbracht. Um Mitternacht wurde dann angestoßen und sich gegenseitig schöne Weihnachten gewünscht, da wir in Argentinien sind natürlich mit viel Umarmungen und Wangenküsschen 🙂

Wir sind dann irgendwann um 2 Uhr morgens nach Hause und dann um 12:30 wieder aufgetaucht. Der 25. war einfach ein großer Entspannungstag. Wir haben viel rumgelegen, Karten gespielt, ich bin mit den KIndern in den Pool gehüpft, wir haben geholfen Pizza zu belegen und uns viel Unterhalten. Die Themen gingen von Hobbys und warum wir hier sind über Politik bis zu Filmen, und ich hab echt interessante Gespräche geführt. Dabei hab ich auch rausgefunden das die Familie die hier versammelt ist zwar nicht über ganz Argentinien, aber doch von Bueno Aires bis zu Barilloche verstreut ist.

An der Stelle ein Kurzer Einschub: Wenn jemand der/die das bedürfniss hat mir was zu Weihnachten zu schenken und das noch nicht getan hat: Ich freu mich riesig über Spenden auf das Konto das im Blog verlinkt ist. Es hilft mir riesig weiter und ermöglicht mir im Endeffekt dieses Jahr und diese Blogeinträge mit. Ich freu mich auch über kleine Summen 🙂

Vielen Dank, und jetzt weiter mit dem üblichen Wörtersalat den mein Hirn produziert.

Danach gings dann am 26. wieder ins Hogar, bzw. auf einen Ausflug zu einem Schwimmbad in einem Nachbarort. Da gings zusammen mit einien Mädels des San José hin, allerdings nicht allen, für die war es nämlich ein freiwilliger Ausflug (für die Jungs nicht). Das ganze wurde größtenteils organisiert von der Kirchengruppe die immer Dienstags bei uns auftaucht. Das hat dazu geführt das ich nicht nur den bis jetzt ersten Argentinier gefunden hab mit dem man sich ordentlich auf Enlisch unterhalten kann, sondern auch zu einer theologischen Disskusion über die Weihnachtsgeschichte. Dazu aber in einem anderen Blogbeitrag mehr.

Da das Becken erst um zwei eröffnet wurde, wir aber schon um 11 da waren haben wir uns den Vormittag mit Fußball, Volleyball und quatschen verbracht. Zu Mittag gabs Schnitzel im Brötchen was ziemlich lecker war, und danach gins nach ner Verdauungspause ins Schwimmbad. Auf mich hat ne kleine Überraschung gewartet, ich durfte nämlich nicht ohne Badekappe ins Becken aufgrund meiner langen Haare. Hups. Tja, da ich keine hatte hab ich zum Glück vom Bademeister eine schicke weiß-pinke geliehen bekommen.

Nach dem Schwimmen gabs dann noch Merienda, und umgefähr zu der Zeit hat mich Rebekka angerufen, eine von den zwei Freiwilligen aus Nordargentinien die uns über Silvester besuchen wollten. Wir hatten ( so hatte ich das zumindest im Kopf) verabredet das wir uns am 29.12, wenn ihr Flieger landet, in Neuquen treffen und dann zusammen nach Villa Regina fahren. Da hatte ich aber wohl was falsch verstanden, der Flieger kam nämlich schon am 27. an und sie hatten es so verstanden das wir zwei Tage zusammen in Neuquen verbringen bevor es nach Villa Regina geht. Hoppla. Leichte Abspracheprobleme.

Naja, da weder Andi noch ich was gegen zwei Tage Urlaub ohne Kinder hatten und wir uns eh Neuquen mal ausführlicher anschauen wollten haben wir mal bei Betti und Claudia ( den Direktorinnen des Hogars) nachgefragt wie denn die Chancen dafür stehen. Glücklicherweise gut, und so haben wir uns auf die Suche nach einem Air BnB für uns vier gemacht. Glücklicherweise wurden wir fündig, uns zwar für 142€ für vier personen und 2 Nächte. Was im Vergleich zu Island gradezu lächerlich niedirge Preise sind, weshalb ich da ganz glücklich drüber war. Zwar mag jetzt Island nicht der beste Vergleichspunkt sein, aber so ziemlich meine einzige Erfahrung mit Air BnB. Wenn man mal von einer Übernachtung in Frankreich auf der Spanienradtour absieht.

Wir haben uns also am nächsten Tag in den Expressbus nach Neuquen gesetzt und sind ca. zwei Stunden später am Busterminal in der Provinzahauptstadt der gleichnamigen Provinz aufgeschlagen. Von da gings dann mit verzögerung (wir haben den Bus verpasst) zum Flughafen wo wir uns mit Rebekka und Anna getroffen haben. Da wir vorher noch nicht so viel miteinander zu tun hatten war ich mir zumindest bei der mir völlig unbekannten Anna nicht sicher wie gut wir miteinander auskommen. Die Antwort war zum Glück: sehr gut. Dann gabs aber für die zwei normalerweise in nordargentinien ansässigen Volos einen kleinen Schock: Es gab keinen verfügbaren Uber. Also mussten wir mit einer Mischung aus laufen und Busfahren den Weg zu unserer Wohnung bestreiten.

Da angekommen wurden wir freundlich von unserem Gastgeber Alfredo begrüßt der uns in die wirklich nette Wohnung geführt hat. Von der ich leider vergessen hab Fotos zu machen. Naaajaaa. Da es zu dem Zeitpunkt schon halb 7 war, haben Anna, Andi und ich uns auf den Weg zum Supermarkt gemacht um Kochzutaten zu kaufen, während die gesundheitlich etwas angeschlagene Rebekka sich ausgeruht hat. Zu Abend gabs dann sehr leckere Gemüsepfanne mit Reis, und wir haben (mehr oder weniger absichtlich) gleich so viel gemacht das es auch für den nächsten Abend gereicht hat.

Am Nächsten Tag haben Andi, Anna und ich uns dann in den Bus in Richtung Downtown Neuquen gesetzt, während Rebekka den Tag zum weiterhin auskurieren verwendet hat, was aus einer gesundheitlichen Perspektive definitiv die richtige Entscheidung war.

Das erste was wir gesehen haben als wir am Parque Central aus dem Bus gehüpft sind war ein verdammt großer Markt auf dem wirklich alles von armbänder, über Kleidung bis zu Fahrrädern und Handyladekabel verkauft wurde. Natürlich gabs auch Lebensmittelstände die sich von Bäckereien und Nussverkäufen bis zu Obstständen gezogen haben. An einem jener Obstsände haben wir ein Kilo Erdbeeren käuflich erworben ( 4000 Pesos) und auch gleich danach vernichtet.

So gestärkt gings dann die zentrale Avenida von Neuquen erst richtung norden hoch-, bis wir uns entschieden haben das wir definitiv das Flussufer sehen wollen, woraufhin es sie dann wieder Richtung Süden runter ging. Wie es sich herausstellte eine gute Entscheidung, das Flussufer war nämlich sehr schön.

Nachdem wir von den Preisen der Foodtrucks vor Ort abgescheckt wurden haben wir uns entschieden nur 2 Churros pro Person zu kaufen und dann uns auf den Heimweg zu machen. Der Heimweg hat sich dann doch noch eine Stunde am Flussufer und 1 1/2 weitere mit Bus und Fuß gezogen. Am Ende waren wir alle 17000 Schritte reicher und relativ platt zuhause. Rebekka hat sich halbwegs gut erholt und in guter Argentinischer manier eine Ibu eingeworfen. So konnten wir dann zusammen nach dem Abendessen noch ein paar Stunden Karten spielen und haben uns durch Arschloch, Halt mal kurz und Loba (so ähnlich wie Rumme) gespielt.

Am 29.12 hieß es dann auch schon auschecken und um 12 Uhr im Bus nach Villa Regina sitzen. Da das ein Sonntag war und am Sonntag keine „Expressbusse“ fahren haben wir uns mit den 4 1/2 Stunden des „Commun“ begnügt der auch sämtliche Dörfer auf dem Weg abklappert (und das mit erstaunlicher Gründlichkeit).

Gegen Nachmittag sind wir dann in Villa Regina eingelaufen wo wir auf dem Weg zur Schule schon mal ein bischen von der Hauptstraße präsentieren konnten. In der Residencia ( der Teil über der Schule wo wir wohnen) angekommen haben wir festgestellt das die Schlafsääle zu sind. Hm. Komisch. Eigentlich weiß Padre Daniel doch Bescheid dachte ich mir. Ich hab um sicher zu gehen nochmal unseren Whatsapp verlauf durchgeschaut, und siehe da: Da ist die Nachricht in der ich frage ob zwei Frundinnen uns vom 30.12 bis 1.1 besu…. Moment. 30.12? Aber heute ist doch…. Ja shit.

Das ganze war mir leicht peinlich, glücklicherweise waren weder Padre Daniel noch Nelson sauer und letzterer kam extra an seinem freien Sonntag vorbei um aufzuschließen und alles zu erklären. Noch mal Glück gehabt.

Wir haben am Sonntag außerdem noch einen Stadtspaziergang gemacht und unserem nordargentinischen Besuch das Zentrum und die Aussicht von der Klippe ( dem oberen Talrand) gezeigt. Davon waren beide ziemlich begeistert, scheinbar ist das umland von Santiago del Estero nämlich flach wie eine Flunder. Wir haben dann eine Weile oben an der Comahuestatue gesessen und den Ausblick genossen bevor wir uns auf in Richtung zuhause, und vor allem Küche gemacht haben. Wir hatten nämlich ale ziemlich Kohldampf. Dem haben wir dann noch mit Bratkartoffeln mit Salat und Karamelisierten Zwiebeln abgeholfen bevor wir noch Eis gegessen und uns dann ins Bett begeben haben.

Sooooo, das waren die letzten zwei Wochen und der letzte Blogeintrag des Jahres 2024. Ich hatte ein Jahr das so voll und aufregend wie das davor war und um ehrlich zu sein will ich auch mit dem ganzen Scheiß der passiert ist um nichts in der Welt die Zeit zurückdrehen. Ich hoffe das 2025 genauso verrückt, schön, angsteinflößend, durchgedreht, aufregend und erlebenswert ist. Vielen Dank an alle die diesen Blog lesen und mein Geschreibsel regelmäßig (oder auch unregelmäßig) ertragen. Ich hoffe ihr bleibt mir auch 2025 erhalten.

Ich bin für dieses Jahr fertig, guten Rutsch und

Saludos de Villa Regina

Euer Juan

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Was zum Teufel sind geregelte Arbeitszeiten? https://blogs.donboscovolunteers.de/juantastischegeschichtenausargentinien/2024/12/18/was-zum-teufel-sind-geregelte-arbeitszeiten/ https://blogs.donboscovolunteers.de/juantastischegeschichtenausargentinien/2024/12/18/was-zum-teufel-sind-geregelte-arbeitszeiten/#respond Wed, 18 Dec 2024 19:40:04 +0000 https://blogs.donboscovolunteers.de/juantastischegeschichtenausargentinien/?p=165 Sooo, da bin ich wieder, da bei mir schon die ersten nachrichten eintrudeln obs mir denn gut gehe da ich nicht von mir hab hören lassen, will ich nachholen wozu ich am Sonntag nicht gekommen bin und mal wieder meine Mentale Festplatte in diesen Blog entleeren. ( Keine Ahnung wie ich auf diese Referenz gekommen […]

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Sooo, da bin ich wieder, da bei mir schon die ersten nachrichten eintrudeln obs mir denn gut gehe da ich nicht von mir hab hören lassen, will ich nachholen wozu ich am Sonntag nicht gekommen bin und mal wieder meine Mentale Festplatte in diesen Blog entleeren. ( Keine Ahnung wie ich auf diese Referenz gekommen bin, ich bin mir ziemlich sicher sie ergibt auch nur halb Sinn. Aber Egaaaaal)

„Was ist denn mit den Arbeitszeiten, hör ich euch schon in meinem Fieberwahn fragen, du hast doch erzählt das du jeden Tag gleichviel und umgefähr das gleiche machst?“ Jahaaa, das war einmal, und zwar bevor die Ferien angefangen haben. Freitag der 13 war ja der letzte Tag an dem noch irgendwas war, und zwar der „Acto de los Egresados“ von Mama Margarita, also die Abschlussfeier. Ich hab überlegt es mit meinem Abiball zu vergleichen, finde aber das es eher an die Akademische Feier errinnert. Nur das die Kinder kleiner waren. Das Ganze fand in einer großen Halle hier statt die für so ziemlich alle Feste verwendet wird. Am Tag vorher hatte ich mich elegant um 3/4 der Aufbauarbeiten gedrückt indem ich mit den großen Hogarkindern beim Kanal baden war. Nicht das das keine arbeit war, aber auf Kinder aufpassen das sie sich nicht gegenseitig ausversehen ertränken ist weniger körperliche Arbeit als geschätzt 2 Millionen Stühle zu stellen. Tatsächlich war das gar keine absicht, ich hab nur komplett vergessen das ja der Aufbau ist. Aber hey, immerhin hat ich ne begründung warum ich nicht da war.

Der acto an sich war dann zwar alles in allem relativ trocken ( was man von so ner geschichte ja auch erwarten kann) aber trotzdem sehr schön ( was man bei so ner Geschichte auch erwarten kann). Zwar hab ich die Leute alle nur 3 Monate gekannt aber zumindest die Jungs und Mädels aus der Carpinteria sind mir in dieser Zeit sehr ans Herz gewachsen und ich bin um erlich zu sein son bischen Traurig sie nach den Ferien nicht mehr zu sehen. Aber dafür kommen ja neue nach, also mal schauen. Und das die Rührung bei den Profes auch groß ist hat man gesehen als selbst der Carpin, so ziemlich das ebenbild stoischer Philosophie, sichtbar feuchte Augen hatte.

Es wurden ein Haufen Fotos geschossen und jeder hat ein Zertifikat, einen Schreibblock mit Stift bekommen. Dazu wurden noch aus jedem Taller die fachlich besten Schüler ( vom Profe ausgesucht) und die Schüler die Don Boscos Ideale am besten verkörpern ( von den Mitschülern ausgesucht) ausgezeichnet. In genau einem Taller wurde der gleiche Schüler zweimal ausgezeichnet, und zwar in der Panaderia, wo Manuel ausgezeichent wurde. Manuel hab ich witzigerweise schon in dem Blog letzte Woche erwähnt, wenn auch nicht namentlich. Das ist der jüngere Bruder der familia de apoyo von Martín ( der letzte Woche Geburtstag hatte).

Ansonsten haben noch einige Kindern aus dem Hogar Mama Margarita jetzt offiziell hinter sich, und die Tochter von Flor, eine Freundin von uns die auch im Hogar arbeitet, hat ihre Zeit in dem Taller: Küche auch beendet.

Aber das war natürlich nicht das einzige was die Woche passiert ist. Ich hba das nur vorneweggestellt weil es die größte Sache war die letzte Woche war. Ansonsten hatte am Dienstag eine Freundin von andi und mir Geburtstag die wir im Sanse kennengelernt haben. Da sich am Samstag eh die ganze Sansetruppe treffen würde um ein bisschen den Geburtstag zu feiern und das Jahr zu evaluieren haben wir uns nur zu fünft getroffen und selber Pizza gemacht, getrunken und Karten gespielt. Da ich das eh viel schöner finde als eine „klassische Party“ nennen wir es mal, hatte ich einen sehr schönen Abend. Bzw nacht, im Bett waren Andi und ich nämlich erst um 3 Uhr morgens. Aber hey, wir habens geschafft am nächsten Tag aufzustehen, also ist ja noch mal alles gut gelaufen.

Ich hatte ja schon letzte Woche erwähnt das die Jahresabschlussevents sich häufen, und so war jetzt am Freitag das Jahresabschlusstreffen von den Leuten die im Hogar arbeiten. Leider konnten nicht alle, es war aber trotzdem ein sehr schöner Abend. Ich finds immer Spannend zu sehen wie die Leute so abseits von der Arbeit so sind, auch wenn es sich grundsätzlich in dem Fall mit „lockerer und mit höherem pegelstand“ zusammenfassen lässt. Wir haben Empanadas gegessen, gequatscht, getrunken, und ich wurde sogar kurzzeitig zum Tanzen überredet. Ein Beweis das ich mich mit den Leuten ziemlich wohlgefühlt hab, sonst mach ich das nämlich so überhaupt gar nicht.

Das ganze war zwar ein sehr schöner Abend, hat aber wieder dazu geführt das ich nicht so wirklich viel Schlaf hatte, da wir an Samstagen ja auch so gegen halb 9 aufstehen müssen. Um 9 kam uns dann das Padremobil abholen. Der Chacratag war für mich von Unkrautrupfen, Schachspielen und der Messe geprägt. Zusätzlich dazu hab ich aber noch mit Padre Angel mit Holz zurechtgehackt und Jorge hat meine, ähm, „Schreinerausbildung“ vorangetrieben indem er mich mit der Kreissäge bekannt gemacht hat. War auch ne interessante Erfahrung. Ich hab noch alle Finger, ist also alles gut gegangen.

Um 5 waren wir mit den restlichen Leuten des Oratorios San Sebastian dann bei Beto( einer der Animadores der schon in den 40ern ist) zuhause verabredet, er hatte uns angboten das wir bei ihm in den Pool hüpfen können. Da es am Samstag gute 37 grad hatte, ein durchaus verlockendes Angebot, dem wir gerne nachgekommen sind.

Als kleines Problem hat sich nur der Weg von der Chacra zum Haus von Beto rausgestellt. Zum Laufen wars indeutig zu weit, aber normalerweise findet sich immer jemand der uns nach der Chacra mitnimmt. Problem war nur das an diesem Samstag Gäste bei der Messe waren, vom „Circulo Trentino“ die scheinbar mit der Chacra ( bzw den „hogare de Christo, wie das ganze offiziell heißt) zusammenarbeiten. Der Circulo Trentino Ist eine Organisation geründet von Leuten mit wurzeln die in der Italienischen Region Trent liegen um gutes zu tun. So mal total vereinfacht.

Auf jeden Fall hat dieser Besuch dazu geführt das alles sich etwas verschoben hat und wir erst um viertel nach Sechs bei Beto waren. Da wir aber in Argentinien sind, und hier niemand pünktlich ist, war das nicht ganz so tragisch. Wir waren tatsächlich mit über einer Stunde verspätung nicht die Letzten.

Wir haben also mehrere sehr spaßige Stunden am Pool verbracht und gebadet, Mate getrunken und gequatscht, und gegen Abend dann noch Chorizo gegrillt. Sehr lecker. Dann noch einen kleinen jahresrückblick und etwas Planung für das kommende Wochenende und dannach wurden alle von Beto nach Hause gefahren.

Sonntag war dann der übliche Mix aus aufräumen und Mittagessen mit den Padres. Naja, fast. Dazu hab ich noch knappe 2 Stunden mit Siri und Rafael telefoniert und dabei Schach gespielt was sehr schön war. Ich bin zwar teilweise gnadenlos untergegangen, Spaß hat es trotzdem gemacht.

So, das waren jetzt genug Rechtschreibfehler für eine Woche, mal schauen ob ichs am Sonntag schaffe, sonst ließt man sich irgendwann nächste Woche.

Saludos de Villa regina

Juan

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DAS ENDE IST NAH ( und die Asados werden häufiger) https://blogs.donboscovolunteers.de/juantastischegeschichtenausargentinien/2024/12/08/das-ende-ist-nah-und-die-asados-werden-haeufiger/ https://blogs.donboscovolunteers.de/juantastischegeschichtenausargentinien/2024/12/08/das-ende-ist-nah-und-die-asados-werden-haeufiger/#respond Sun, 08 Dec 2024 19:52:22 +0000 https://blogs.donboscovolunteers.de/juantastischegeschichtenausargentinien/?p=161 Hä, wie, wat, welches Ende? Naja genau genommen das Ende des Schuljahres. Die Woche bzw. nächste Woche gehen die Schulen hier zu Ende und deshalb sind im Moment logischerweise viele Abschlusszeremonien, Abschlussmessen und natürlich auch Abschiedsessen. Heißt in Argentinien relativ häufig: Asados. Letzte Woche hatten wir das Abschlussessen der Lehrer von Mama Margarita zu dem […]

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Hä, wie, wat, welches Ende? Naja genau genommen das Ende des Schuljahres. Die Woche bzw. nächste Woche gehen die Schulen hier zu Ende und deshalb sind im Moment logischerweise viele Abschlusszeremonien, Abschlussmessen und natürlich auch Abschiedsessen. Heißt in Argentinien relativ häufig: Asados.

Letzte Woche hatten wir das Abschlussessen der Lehrer von Mama Margarita zu dem wir eingeladen wurden aber fangen wir bei der Woche mal vorne an. Montag und Dienstag haben wir im Hogar fleißig Weihnachtsdeko gebastelt und wie immer gings diese Woche wieder fleißig in Richtung Psychologe für fast alle kleine Kinder. Sind vor ein paar Wochen nur 4 der 9 Kleinen zum Psychologen sind es die letzten Wochen 7 von 9 gewesen. Ich bin mir tatsächlich nicht sicher ob das daran liegt das vorher keine Plätze frei waren oder ob es am Verhalten der Kinder liegt.

Ich bin zwar nicht der Meinung das es schlechter wird aber besser wurde es die Monate die wir jetzt da sind auch nicht. Das ist zwar Schade hatte ich aber eigentlich auch nicht erwartet. Alle die schon mal mit Kindern gearbeitet haben wissen das Kinder sich wie, naja, Kinder verhalten. ( Genialer Satz Juan). Kinder sind nun mal zu weilen aufmüpfig, aufgedreht, brutal ehrlich, fieß und schwer zu kontrolieren. Aber auch großherzig, hilfsbereit, fröhlich, offen und lieb.

Wenn dann auch noch Trauma, fehlende Familie, fehlende Rückzugsräume und die schleichende ablehnung von anderen Kindern dazukommen ist es klar das Kinder nicht perfekt sein können und das auch niemand von ihnen erwarten kann. Alles war man also tun kann ist die Kinder annehmen wie sie sind und versuchen ihnen gutes Verhalten beizubringen bzw. ein gutes Vorbild zu sein. ( An der stelle shout out an die Karte bei meinen Eltern zuhause auf der steht “ Kinder kann man nicht erziehen, sie machen einem eh alles nach“)

Aber eigentlich war ich ja bei der letzten Woche und nicht bei Erziehungsphilosophie.

Am Montag hatte Martín, einer der Jungs aus der Casita seinen 15 Geburtstag gefeiert. Dazu waren nicht nur die Jugendlichen aus der Casita da sondern auch die „Familia de apoyo“ von Martín da. Übersetzt bedeuted das so viel wie „Unterstützungsfamilie“, man verbringt mit ihnen zum Beispiel weihnachten oder Ostern, oder feiert, wie hier, Geburtstage zusammen. Man lebt trotzdem noch im Heim und wird nicht adoptiert. Entweder weil die Familie dich nicht adoptieren kann oder will. Oder weil du nicht adoptiert werden willst, z.B. aus Angst das es nicht funktioniert. Was hier der Fall ist ist nicht wichtig.

Witzig war allerdings an der Geschichte das wir beide Kinder der Familie kannten. Der jüngere Bruder geht in Mama Margarita in die Panaderia, wo ja auch Andreas hingeht, und die ältere Schwester ( Malena) ist eine der Animadores des Oratorios San Sebastian. Wir haben gegrillt und danach gabs Torte die von der Familia de Apoyo mitgebracht wurde.

Malena haben wir auch am Dienstag wiedergesehen, wir haben uns Abends wieder mit einigen der animadores zum Planen getroffen. Dazu haben wir wieder bei Rocio und haben zusätzlich zum planen Abend gegessen und Caracasson gespielt. Vielleicht gewinn ich das ja sogar irgendwann mal…

Am Mittwoch war also die Abschlussmesse für die Schüler von Mama Margarita die ihre jeweilige Werkstatt jetzt nach 2 Jahren verlassen werden. Man kann zwar wenn man will und es den Platz gibt in einer anderen wieder anfangen aber natürlich ist das jetzt erstmal in der Gruppenkonstelation und dem Taller das Ende. Die Messe war ganz Nett ( ich bin ja bekantlich kein großer Messenfan) und es wurden ein haufen Fotos geschossen. Das war übrigens nicht die Abschlussfeier mit Zeugnissübergabe, die kommt nächste Woche noch. Bei der Messe haben die Schüler alle stattdessen eine kleine Pflanze bekommen. Auch nicht schlecht.

Am Donnerstag gings dann, diesmal für alle Schüler von Mama Margarita in die Schlacht. Genauer gesagt die Wasserschlacht. Am Donnerstag stand nämlich die „guerita de Agua“ (Wasserkrieglein) auf dem Programm. Offiziell natürlich Wasserspiele da wir ja keine Kinder auf den Krieg vorbereiten ( Sprach die Direktorin). Ich hab beim Wasserbombenaufpumpen geholfen und glaub ich noch nie so viele von den Dingern auf einem Haufen gesehen. Meiner kurzen Kopfrechnung zufolge müssten es ungefähr 1000 gewesen sein.

Bei den meisten Spielen waren die Kinder in zwei Gruppen aufgeteilt, Andreas und ich haben jeweils als Teamchefs fungiert. Das hieß natürlich das wir zwei auch gut Nass wurden. Der Sportlehrer der das ganze angeleitet hat kam da auch nicht drumrum, alle anderen Lehrer haben sich mit der Begründung “ Wir haben Handy in der Tasche“ aus der Affäre gezogen… Naja, mir hats sauviel Spaß gemacht und den Kindern auch.

Am Freitag dann war der Plan mit dem Abschlussjahrgang am Fluss sich einen Entspannten Nachmittag zu machen und Burger zu grillen. Blöderweise wars am Fluss kalt, regnerisch und windig, also sind wir kurzerhand wieder umgedreht und haben einen schönen Nachmittag auf dem Schulhof von Nino Jesus verbracht der direkt neben Mama Margarita liegt. Die Burger haben wir dann im Ofen der Panaderia gebraten.

Am Abend war dann das Jahresabschlussessen der Lehrer von Mama Margarita. Wir wurden um 9 von Tomás, dem Sportlehrer abgeholt und haben ein verdammt leckeres Asado gegessen das von dem Adrian und Nico zubereitet wurde, die gleich am Anfang klargemacht haben das sie hier nicht der Carpin und der Panadero sind. Es war ein echt schöner Abend und eine gelegenheit die ganzen Lehrer mal außerhalb der Schule zu erleben. Dazu gabs Salat und als nachtisch Lemon Pie. Meine Meisterleistung des abends war wahrscheinlich mich im Klo einzusperren.

Mein Papa hat mir mal erzählt das das einem seiner freunde auch mal auf einer Feier passiert ist ( ich weiß nicht mehr wie genau) und der dann durchs Fenster rauskriechen musste. So weit kams bei mir zum Glück nicht ( Das Klo hätte auch gar kein Fenster gehabt). Aber wie hab ich mich denn jetzt eigentlich eingesperrt? Naja ganz einfach, ich ins Klo rein und hab die Tür von innen zugedrückt…. um dann Festzustellen das die Tür keine Klinke hat. Hm, hab ich mir gedacht, mist. Ich hab dann Tomás angerufen und der hat dann Nico alamiert der den Schnapper mit einem Messer aufbugsiert hat.

Also zum Glück kein größeres Drama, wir fandens aber den restlichen Abend noch ziemlich witzig. Wir sind dann allerdings recht früh gegangen, einer der Lehrerinnen die einen längeren Heimweg hat hat uns abgesetzt. Nur als Kontext, früh gegangen ist hier kurz vor 2 Uhr morgens.

Der Grund dafür war vor allem das wir am Samstag wieder um 9 von Padre Angel mit seinem Padremobil ( wie Andreas und ich sein uralten und ziemlich kaputten Ford nennen, da es unser meinung nach nur von Gebeten am Laufen gehalten wird), abgeholt.

Da wir uns wieder vor der Messe verdrückt haben um Rechtzeitig im Sanse zu sein, haben wir leider die erste Taufe auf der Chacra verpasst, aber was solls. Das Oratorio war dann sehr schön, und glücklicherweise sind die Kinder vom Hogar auch alle zusammen mit Beti ( der Vizedirektorin und verantwortlichen am Samstag) aufgetaucht. Wir hatten viel Spaß mit den Kindern, und ich hab sie unter anderem in das grandiose Spiel “ Kotzendes Känguru “ eingeführt. Für die merienda gabs von uns allen vorher zubereiteten Obstsalat der bei den Kindern echt gut ankam.

Nach dem Oratorio haben Andreas und ich uns noch mit ein paar anderen Animadores zum akrtenspielen und Mate trinken getroffen und dann gings für uns nach Hause und für mich in die Küche. Da es schon etwas zu spät war um noch im Hogar oder der Casita was zu Essen zu bekommen hab ich eine kleine Kartoffelpfanne gemacht aus Sachen die wir noch hatten und Kartoffeln und Zwiebeln (die ich mit deren Einverständniss) aus dem Hogar geklaut hab.

Heute gings dann wieder an die üblichen Sonntagsaufgaben und zum Essen bei den Padres. Dabei haben wir auch herausgefunden wer Padre Daniel als Director Salesiano ( auf gut Deutsch: Der Chef von dem ganzen Laden hier) ersetzt. Ein gewisser Vincento Tirabaso. Was so viel wie Vinzent Schmeiß das Glas heißt wenn man den Namen übersetzen will.

Ich bin auf jeden Fall gespannt und das wars auch wieder von mir diese Woche.

Saludos de Villa Regina

Juan

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Der etwas andere Schreibstil https://blogs.donboscovolunteers.de/juantastischegeschichtenausargentinien/2024/12/01/der-etwas-andere-schreibstil/ https://blogs.donboscovolunteers.de/juantastischegeschichtenausargentinien/2024/12/01/der-etwas-andere-schreibstil/#respond Sun, 01 Dec 2024 20:12:27 +0000 https://blogs.donboscovolunteers.de/juantastischegeschichtenausargentinien/?p=158 So, ich dachte ich probier mal was anderes aus. Dieser Teil des Blogs den ihr grade lest ist nicht am Sonntag geschrieben sondern am Mittwoch. Da ich am Sonntag erstens mich nicht immer an alles genau errinnere was die Woche passiert ist und ich auch nicht immer Lust hab zu schreiben arbeite ich mal vor. […]

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So, ich dachte ich probier mal was anderes aus. Dieser Teil des Blogs den ihr grade lest ist nicht am Sonntag geschrieben sondern am Mittwoch. Da ich am Sonntag erstens mich nicht immer an alles genau errinnere was die Woche passiert ist und ich auch nicht immer Lust hab zu schreiben arbeite ich mal vor.

Ein Positiver Nebeneffekt ist das ich in der Casita was zu tun hab wenn grad nichts los ist. Das ist auch reeeeelativ häufig der Fall, weil wir zwar immer dazu angehalten werden möglichst früh in der Casita aufzutauchen um „nicht nur fürs Abendessen“ da zu sein, was ich ja auch durchaus verstehe, aber im Moment zum Beispiel sind außer Gaspar ( der hier arbeitet) und mir nur 2 Jungs da, und die sind am Handy. Alle anderen sind unterwegs. Das kommt mit guter häufigkeit vor und ist im Sommer wohl häufiger so, aber das führt dazu das Andreas und ich ab und zu nicht wirklich was zu tun haben hier. Ich spiel dann meistens Onlineschach oder quatsche mit Gaspar ( der immer Happy ist mir Dinge in 5facher Gesprächslautstäre zu erklären).

Aber was wollte ich denn jetzt hier eigentlich erzählen? Ahja, richtig. Wir haben gestern einen Ausflug gemacht mit Mama Margarita. Um Halb 2 gings los. Naja gut, da sollte es los gehen, aber da wir in Argentinien sind gings 15 Minuten später los. Obwohl das ist unfair, wenn ich mit meiner Familie irgendwo hin will was weiter als eine Stunde weg ist kommen wir auch immer mindestens 10 Minuten zu spät los. Ob das die argentinische Mutter ist…. Hm…. Hab dich trotzdem Lieb Mama 🙂

WIe auch immer, es ging nach Chimpay, einem Ort ungefähr eine gute Autostunde östlich von hier. Wir haben einen dortigen Ableger von Mama Margarita besucht der ähnlich aufgebaut ist wie der Hauptstandort und alle Zweige in Villa Regina. Die Kinder sind die Hälfte der Zeit in einem der Talleres ( Werkstätten) , die andere hälfte machen sie betreut Hausaufgaben oder lernen. Zur Halbzeit gibts Brot mit Dulce und Tee, Pause, und dann wird getauscht. Die Die bis jetzt in den Werkstätten waren ziehts zu den Hausaufgaben und umgekehrt.

Mama Margarita in Villa Regina hat insgesamt 9 Talleres ( glaub ich zumindestens), verteilt auf die Hauptstelle hier und zwei Ableger in den Barrios Sauce und Antartia.

Naja, auf jeden Fall haben wir einen Ausflug nach Chimpay gemacht und Mama Margarita dort besucht, sowie den Park der dem Heiligen von Patagonien geweiht ist der dort geboren wurde. Sankt Ceferino wurde 2007 von Papst Benedikt XVI Heilig gesprochen. Angblich überlebte er als Baby einen Sturz in den Rio Negro und sorgte für die Heilung einer Krebskranken Mutter. Bedeutend ist auch das Ceferino nicht nur der erste indígena ist der Heilig gesprochen wurde, sondern seine Heiligsprechung auch eine der ersten war die nicht im Vatikan durchgeführt wurde, sondern in seinem Geburtsort, eben jenem Chimpay das wir am Dienstag besucht haben. Ceferino war der Sohn eines Anführers der Mapuche der gegen die Truppen des damals noch jungen argentinischen Staates kämpfte und schließlich militärisch verlor. Seine GEschichte endet dort nicht, er wurde ein Oberst Ehrenhalber der argentinischen Armee und knüpfte viele Verbindungen nach Buenos Aires. Eben diese Verbindungen ermöglichten ihm seinen Sohn, eben jenen Ceferino, nach Buenos Aires zum lernen zu schicken. Zuerst an einer Marineschule, war er dort unglücklich und wurde als einziger Indigener von den übrigen Studenten sehr schlecht behandelt. Er wechselte an eine Schule der Salesianer wo er glücklich wurde und ging schließlich nach Rom. Dort starb der schon länger kränkliche Ceferino im Alter von 18 Jahren.

Das war jetzt eine sehr kurze Zusammenfassung über das Leben einer wirklich faszinierenden Person, aber wenn es euch interessiert könnt ihr ja selber mal Nachlesen.

Danach haben wir noch ein bischen Picknick in dem Park gemacht und ein Gruppenspiel gespielt. Andreas und ich haben jeweils die Hälfte der mitgereisten Schüler zugeteilt bekommen und dann mussten wir in den Gruppen jeweils Fünf Fotos machen. Auf den Fotos mustsen jeweils alle Kinder drauf sein und wir mussten verschiedene Motive ablichten. Wir mussten einen Buchstaben formen, eine Pyramide bauen, ein Foto vor dem Bus machen, eins mit dem Monument von Sankt Ceferino und eins mit fremden Personen. Die letzte Aufgabe hieß das ein älteres Ehepaar zweimal von 15 Schülern eingekreist wurde und um ein Foto gebeten wurde (eine Bitte der gerne nachgegeben wurde).

Danach sind wir wieder zurückgefahren und am Mittwoch war dann das letzte Handballtraining des Jahres und am Freitag gings für uns endlich mal wieder ins Sauce. Das war die letzten Zwei Wochen nämlich leider an Absprachefehlern gescheitert. Und auch diese Woche haben wir uns wieder leichte Sorgen gemacht als Tomás, der uns abholen wollte, auch fünf Minuten nach der vereinbarten Zeit nicht da war. Zum Glück waren die Sorgen unbegründet, er musste noch etwas zum Mitbringen einkaufen. An dem Freitag gabs nämlich anlässlich des Geburtstags eines der Kinder Hot Dogs und Torte zur Merienda. Das hatte man Andreas und mir auch drei Tage vorher gesagt und uns gebeten Würstchen mitzubringen, Tomás aber leider erst 10 Minuten bevor er uns abholen wollte…

Es war ein sehr schöner Tag mit den Kindern die Diesen Freitag nur Sport hatten da es danach Zeugnisse gab. Da die bei Mama Margarita an die Eltern ausgegeben werden haben die Kindern in der Zeit mit uns Fangen, verstecken und andere Sachen gespielt. Bei der Gelegenheit ( also an dem Freitag ) haben die Kinder im Sauce auch Andreas kennengelernt da er bis jetzt leider jedes mal krank war. Aber hey, besser spät als nie.

Am Samstag gings dann wie immer zur Chacra. Nachdem ich endlich die fehlenden Schachfiguren für das Schachspiel gemacht habe die die Kindern des Hogars zerdeppert hatten hab ich gegen einen Haufen Leute Schach gespielt. Das war ganz witzig nachdem ich die letzten 50 Spiele die nicht online waren, gegen Kinder aus dem Hogar gespielt hab die jetzt nicht wirklich eine Herausforderung waren, auch wenn sie langsam dazulernen. An der Stelle will ich kurz anmerken das ich eines der Kinder aus der Carpenteria wohl so von Schach begeistert hab das er seine Mutter beschwätzt hat ihm ein Schachbrett zu kaufen, was ich ja mal so was von als Erfolg ansehe.

Abgesehen davon gings nach der Chacra dann nach Antartia ins San Sebastian um das Oratorio nächste Woche zu Planen und ein paar Spiele auszuprobieren. Heute gings dann wieder wie üblich ans Wäsche waschen und Putzen sowie zu den Padres zum Mittagessen. Auf dem Rückweg haben Andreas und ich dann festgestellt das wir schon ca. 20 Prozent der Zeit hier waren, was…krass ist. Es kam uns nämlich beiden wesentlich kürzer vor. Aber hey, die Gute Nachricht ist das wir noch 80% vor uns haben.

Das wars dann auch schon wieder von mir, man ließt sich hoffentlich nächste Woche.

Saludos de Villa Regina

Juan

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Heiße Tage und volle Terminkalender https://blogs.donboscovolunteers.de/juantastischegeschichtenausargentinien/2024/11/24/heisse-tage-und-volle-terminkalender/ https://blogs.donboscovolunteers.de/juantastischegeschichtenausargentinien/2024/11/24/heisse-tage-und-volle-terminkalender/#respond Sun, 24 Nov 2024 21:43:15 +0000 https://blogs.donboscovolunteers.de/juantastischegeschichtenausargentinien/?p=152 Ich bin Zurück! Naja gut, ich war nur eine Woche weg, aber trotzdem… Irgendwie kam ich letzte Woche Sonntag nicht dazu meinen Blog weiter zu führen und diese Woche war dann so voll das ich das leider nicht nachholen konnte. Aber was war denn jetzt eigentlich alles los? Die, sagen wir mal „verpasste Woche“ war […]

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Ich bin Zurück! Naja gut, ich war nur eine Woche weg, aber trotzdem… Irgendwie kam ich letzte Woche Sonntag nicht dazu meinen Blog weiter zu führen und diese Woche war dann so voll das ich das leider nicht nachholen konnte. Aber was war denn jetzt eigentlich alles los?

Die, sagen wir mal „verpasste Woche“ war tatsächlich gar nicht so voll. Am Freitag kamen die 11te Jahrgangsstufe einer Schule aus Neuquen um den Vormittag mit den kleineren Kindern aus dem Hogar Niño Jesus (Jungs) und San José (Mädchen) zu verbringen. Das ist jetzt insgesamt das dritte mal das es so etwas gibt seit wir hier sind und die Kinder freuen sich da jedesmal drüber da es nicht nur heißt das quasi für jedes Kind jemand zum spielen da ist , sondern auch, das es Hot Dogs und Pizza mit Fanta und Limo zum Mittagessen gibt, was jedes mal von den Schülern mitgebracht wird.

Am Nachmittag haben uns die Schüler dann wieder in Mama Margarita gesellschaft geleistet und in der Carpinteria wurden wieder freißig Handyhalter hergestellt. Wo allerdings letztes mal der erste Jahrgang zum erklären da war, durfte diesmal der Zweite ran.

Der Samstag war dann definitiv das Highlight der Woche. Nicht unbedingt die Chacra, da durften wir dieses mal Steineschleppen helfen und eine Motorsense zum Grasschneiden nutzen. Das war für mich auch eine neue Erfahrung nach der ich jetzt verstehe warum die Arbeiter die ich das in Deutschland schon einige male hab machen sehen immer lange Sachen anhaben. Zwar hatte ich eine lange Hose an aber meine Arme wurden gut mit Holzstückchen, kleineren Steinchen und Grasstängeln bearbeitet.

Der beste Part kam dann aber am Abend, da waren wir nämlich von Gaspar zum Asado essen eingeladen worden. Gaspar arbeitet in der Casita mit den älteren Jungs und ist nicht nur ein sehr netter Typ sondern grillt auch unfassbar lekeres Assado wie wir jetzt wissen. Dabei waren auch noch andere Mitarbeiter des Hogars, insgesamt waren wir zu siebt. Es war ein sehr schöner Abend am Fluss an dem wir super lecker gegessen, getrunken und Truco gespielt haben. Außerdem haben wir viel über die Arbeit im Hogar gequatscht und wir haben einige sehr interessante Einblicke bekommen.

Ich hab danach zu Andreas gesagt das es das erste mal war das wir an einem Samstag hier besser gegessen haben als Sonntags ( bei den Padres). Wir haben dann allerdings festgestellt das wir erst um kurz nach 0 angefangen haben zu essen… Naja. Also hält der Sonntag immer noch den Titel des besten Essens.

Woche Zwei

Diese Woche dann war ziemlich voll, der Montag war Schulfrei, wir haben also mit den Jungs einen Ausflug gemacht. Da es ziemlich heiß war die Woche sollte es zum Wasser gehen, also entweder zu einem Bewässerungskanal in dem man gut Baden kann oder zum Fluss. Claudia ( die Direktorin) hat dann José Maria der den Chauffeur gespielt hat wos hingehen sollte und wir sind zum Fluss gefahren wo wir uns mit Gaspar und den älteren Jungs treffen sollten. Wir haben also unser Zeug ausgepackt, die Kinder sind baden gegangen und wir haben zusammen Steine übers Wasser hüpfen lassen (Ich hab den Sprungrekord für den Tag mit 11 Hüpfern aufgestellt, hehehe).

Danach gabs Merienda ( so eine art Kaffe und Kuchen, allerdings mit Brot mit Marmelade und Tee) und dann hat mich plötzlich Claudia angerufen. Nachdem ich mich fertig gewundert hab warum ich von der Chefin angerufen werde und nicht einer der zwei Argentinischen Betreuer hab ich durch die wirklich seeeehr holprige Verbindung rausgehört das erstens José Maria und Cristián wohl kein Netzt haben und zweitens die Frage wo wir denn seien. Stellte sich raus wir sollten eigentlich zum Kanal. Hups. Wir also alles wieder eingesammelt und zum Kanal wo wir uns mit den Größeren getroffen haben.

Am Montagabend hab ich ja normalerweise dann Handballtraining. Das fiel diese Woche allerdings aus weil der Trainer aufgrund des Feiertags nicht da war. Witzigerweise hatte mich aber eine Freundin von der Chacra gefragt ob ich nicht Lust hab mit ihr und ein Paar Leuten Fußball zu spielen. Das hab ich dann auch gerne gemaht und wir sind ungefähr eine Stunde lang über einen Indoor-Kunstrasen-Bolzplatz gerannt. Hat auf jeden fall Spaß gemacht und so bin ich doch noch zu meinem Sport gekommen.

Mittwoch hab ich dann mit einer guten Freundin aus Deutschland telefoniert, eine schöne Überleitung zu einem Punkt der mir an mir aufgefallen ist. Irgendwie tue ich mich in der letzten Zeit relativ schwer mit dem zeitigen Antworten auf Whatsapp Nachrichten. Das ist kein böser Wille weil ihr Alle unter meiner Würde seid sondern hat tatsächlich andere Gründe 🙂 Irgendwie wirkt Deutschland so weit weg und hier ist so viel Los das ich das Antworten immer wieder vergesse. Dazu mag zwar auch meine grundsätzliche Verplantheit beitragen aber ich wollte das hier nur mal kurz anmerken.

Am Donnerstag wurden wir dann von einer der animadores des Oratorios San Sebastian mit der ich schon ab und zu gequatscht hab zu sich zuhause zum Planen eingeladen. Was war noch mal ein Oratorio? Das ist eine von Don Bosco eingeführte Mischung aus Spielenachmittag und Bibelstunde. Nach dem Planen haben wir dann noch zwei runden Carcasson gespielt und wir haben ihren Hund Bilbo und ihre Katze Arwen kennengelernt. Ja sie ist ein großer Herr der Ringe Fan, wieso fragt ihr?

Am Freitag haben wir dann nach Mama Margarita einen Ausflug zur Chacra mit den Kindern gemacht um dort den Nachmittag zu verbringen. Da Diego, eines der größeren Kinder, am Dienstag geburtstag hatte gabs dazu Torte. Da wir in Argentinien sind hatte diese Torte eine Dulce de Leche Füllung. Sehr lecker aber auch seeeehr Süß.

Am Abend waren wir dann wieder bei Flor und Pato zum Essen eingeladen und diesmal war auch Flors jüngere Schwester und deren Freund dabei. Das ganze wurde eine sehr schöne und witzige Angelegenheit bei denen wir nicht nur den Kreis der Argentinier erweitert haben denen wir das Kartenspiel Lügen beigebracht haben sondern auch von Pato wieder hervorragend mit Tacos bekocht wurden. Irgendwann gings für uns dann wieder nach Hause und das war ganz gut denn Am Samstag wurden wir von Padre Angel um kurz nach 9 abgeholt, und dann gings zur Chacra.

Eine Erfahrung die dieses Mal etwas kürzer war, da wir uns schon vor der Messe davongemacht haben um Pünktlich um 4 im Oratorio SanSe ( San Sebastian) zu sein. Das ganze hat viel Spaß gemacht, und da wir aufgrund der Hitz Wasserspiele gemacht haben waren wir beide danach gut Feucht aber immerhin etwas abgekühlt. Leider gab es ein paar kommunikationsschwierigkeiten zum Hogar, weshalb die Hogarkinder diesmal nicht dabei waren, sondern nur Kinder dort aus dem Viertel Antartia ( Antarktis) wo SanSe liegt. Wir saßen danach noch mit den Betreuern zusammen um den Tag zu besprechen, und die nächsten Samstage zumindest schon grob zu umreißen.

Am Abend sind Andreas und ich dann noch mit zwei Animadores von SanSe mit denen wir uns angefreundet haben in den Park gegangen um Karten zu spielen und Mate zu trinken. Und so ging dann eine sehr schöne Woche zu Ende die Heute von dem wöchentlichen Essen mit den Padres abgerundet wurde.

Ich hoffe ich hab nächste Woche wieder zeit zum schreiben, allerdings will ich hier anmerken das es durchaus vorkommen kann das ich keine Zeit zum Schreiben hab und deshalb mal die ein oder andere Woche ohne Blobeitrag bleibt.

Saludos de Villa Regina

Juan

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100 Jahre Villa Regina https://blogs.donboscovolunteers.de/juantastischegeschichtenausargentinien/2024/11/10/100-jahre-villa-regina/ https://blogs.donboscovolunteers.de/juantastischegeschichtenausargentinien/2024/11/10/100-jahre-villa-regina/#respond Sun, 10 Nov 2024 22:12:18 +0000 https://blogs.donboscovolunteers.de/juantastischegeschichtenausargentinien/?p=143 Hallo Zusammen und willkommen zurück zu Juans Reisetagebuch. Naja fast. Nachdem der letzte Blogeintrag ja leicht deprimierned war wirds diese Woche wieder etwas schöner. Auch wenn ich den letzten Sonntag und Montag noch ziemlich bedröppelt war von dem Krempel der da passiert ist hab ich mir gedacht das es ja jetzt auch nichts bringt einfach […]

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Hallo Zusammen und willkommen zurück zu Juans Reisetagebuch. Naja fast. Nachdem der letzte Blogeintrag ja leicht deprimierned war wirds diese Woche wieder etwas schöner.

Auch wenn ich den letzten Sonntag und Montag noch ziemlich bedröppelt war von dem Krempel der da passiert ist hab ich mir gedacht das es ja jetzt auch nichts bringt einfach nur ein Häufchen Elend zu sein, also hab ich am Sonntag nicht nur unsere kleine Wohnung einmal grundgereinigt sondern auch mit Andreas überlegt was wir hier drinn uns noch wünschen würden um mit dem jetzt begrenzteren Platz klar zu kommen. Unserer meinung mehr Ablagefläche und Irgendwas bequemes zum Hinsetzen. Im Moment haben wir nämlich nur unsere Betten ( meins rollt blöderweise jedes mal davon wenn ich mich an die Wand anlehnen will…) und einen Küchenstuhl der… Nicht bequem ist. Bei der Sitzmöglichkeit haben wir überlegt eins der ausgemussterten Sofas zu nehmen, müssen aber da noch nachfragen ob das erlaubt ist und außerdem ausmessen ob das erlaubt ist. Mal schauen was sich da nächste Woche tut, jetzt direkt diese Woche wollten wir noch nicht nachfragen. Genauso bei der Ablagefläche. Aber jetzt mal zum Hauptthema.

Villa Regina ist am Donnerstag genau 100 Jahre alt geworden. Das ganze wurde Groß gefeiert mit der Umgestaltung und Renovierung des Bahnhofsvorplatzes ( Von dem ich Depp natürlich vergessen hab Fotos zu machen), einem neuen Denkmal ( gleiches Problem) und einer großen Runterzählfeier um Mitternacht von Mittwoch auf Donnerstag. Außerdem gabs einen großen Umzug am Donnertstag ( dazu gleich mehr) und im Stadtzentrum waren 4 Tage lang Buden aufgebaut und Musik wurde gespielt.

Das erste was wir davon mitbekommen haben war Nelson der uns am Montag als er uns über den Weg gelaufen ist darauf hingewiesen hat das ein Orchester aus Buenos Aires von Dienstag auf Samstag bei uns oben Wohnen wird. Erstaunlicherweise war er dabei so freundlich wie immer, aber hey, ich will mich nicht beschweren. Das Orchester ist Interessanterweise am Dienstag nicht aufgetaucht, aber wir dachten das es vielleicht einfach später kommt. Einen Tag später ist tatsächlich eine Gruppe Musiker aufgetaucht. Bzw. ich hab eine Gruppe Leute mit Musikinstrumenten verwirrt vor der Schultür gefunden. Auf die Frage ob sie aus Buenos Aires seien war die Antwort: „Nein“. Hm, ok. Seid ihr denn ein Orchester?“Ja“. Und ihr wohnt da oben über der Schule?“Ja“ Na gut, dann halt nicht Buenos Aires, aber das war mir genug um sie reinzulassen, die Gruppe die da vor der Tür stand hatte nämlich keinen Schlüssel… Lag daran das der Koordinator mit Schlüssel und dem Großteil der Musiker in der Stadt war und die Gruppe vor der Tür vergessen hatte sie um den Schlüssel zu bitten. Naja. Ich hab die Leute also reingelassen und ein bischen mit ihnen gequatscht, musste dann aber auch wieder zu Mama Margarita.

Außerdem hatte ich am Mittwoch ein Gespräch mit Heike, einer der Mitarbeiterinnen Don Boscos aus Bonn die ich schon bei den Vorbereitungsseminaren kennengelernt hab und viel Organisation macht. Außerdem leitet sie das Zwischenseminar hier in Südamerika, daher hat sie mein Gespräch übernommen. In dem Gespräch gings daraum herauszufinden wie es uns so geht, was wir so machen und einfach ein bischen in Kontakt zu bleiben. Da wir nicht nur kurz zuvor unser, äh, „Rausschmissproblem“ hier hatten sondern auch an dem Morgen bekannt wurde das Trump gewonnen hat ( AHHHHHHHHHHHHHHH, da will ich lieber nicht drüber reden) konnte ich leider keine alzu gute Mentale Verfassung zurückmelden, grundsätzlich hatten wir aber ein sehr gutes und für mich auch hilfreiches Gespräch.

Abends beim Handballtraining war als ich aufgetaucht bin nur eine Andere da. Wir haben uns leicht gewundert und wollten in der Gruppe schauen ob heute Training abgesagt wurde. Da ich mein Zweithandy ohne Internet mitgenommen hatte und sie nicht in der Gruppe war stellte sich das aber als schwierig heraus… nach einiger Zeit sind dann aber noch 5 andere Leute und dann José (se Trainer) inklusive Sohn aufgekreuzt. Da wir 3 Torhüter waren haben wir von Training agbesehen und ein bischen aufs Tor geworfen und auch ne viertel stunde früher ( um 23:15) Schluss gemacht. Den Grund für die ausbaufähige Trainingsbeteiligung hab ich aber noch rausbekommen, in der Nacht wurde die Jubiläumsfeier mit Runterzählen auf Mitternacht eröffnet. Ich dachte es geht erst am Donnerstag los. Nach dem ich mir bei meiner Lieblingseisdiele wir nach jedem Training noch mein Eis gekauft hatte bin ich also noch ins Stadtzentrum gestiefelt, ist ja nicht so als ob ich um die Zeit was anderes zu tun hätte.

Im Stadtzentrum war tatsächlich auch alles voll mit Leuten ( ich glaub nicht das ich hier schon mal so viele auf einem Haufen gesehen hab) und ein paar kleine Verkaufspavillons wo alles von Bücher über räucherstäbchen bis hin zu Asadozubehör verkauft wurde waren aufgebaut. Ich hab mir alles angeschaut, hatte aber kein Geld mehr dabei. Vielleicht ganz gut so 🙂

Ansonsten wurde ab 20 vor die Musik abgestellt und ein Redner hat das Mikro übernommen. Er hat zwar ein paar Grundfakten zu der Gründung erzählt ( Die Stadt wurde vor 100 Jahren gegründet und nach der Frau des damaligen Präsidenten benannt, ursprünglich hieß die Kolonie also „Colonia Regina de Alvear), sonst aber hauptsächlich heiße Luft geredet. Ich bin der Meinung er sollte irgendwie die 20 Minuten bis Mitternacht füllen wusste aber nach der Hälfte der Zeit nicht mehr was er erzählen sollte. Naja, um Mitternacht wurde dann der umgestaltete Platz vor dem Bahnhofsgebäude eingeweiht der bis dahin abgesperrt war und ein Monument wurde enthüllt ( das der Redner schon vor der enthüllung beschrieben hatte), das die Resilienz und zusammenarbeit der ersten Siedler darstellen sollte. Außerdem wurde oben auf der Klippe, also der Seitenwand des Tals in dem Villa Regina liegt eine große 100 angezündet und Feuerwerk abgebrannt.

Als ich davon dann nach Hause zurückkam bin ich auf eine Gruppe der Musiker gestoßen, einige die am Mittag vor der Tür standen aber auch welche die ich noch nicht gesehen hatte. Ich hab zwar eigentlich nur kurz hallo sagen wollen wurde aber Prompt zu Wein und ein bischen quatschen eingeladen. es stellte sich raus das das zwar kein Orchester aus Buenos Aires war, aber das, wenn ich das richtig verstanden hab, provinzial Orchester der Provinz Rio Negro. Tatsächlich war das die erste Gruppe Leute die mir in Argentinien begegnen die großteils Englisch gesprochen hat. Das lag wohl auch daran das einer der Musiker aus Frankreich kam und gar kein Spanisch spricht. Ich wurde wie üblich mit Fragen über Deutschland und wie ich Argentinien so finden würde gelöchert und hab selber auch ein bischen was über die Musiker erfahren. Zum Beispiel das sie nicht bis Samstag bleiben würden sondern nur bis Donnerstag. Schade, aber was willst du machen. Naja, um 2 sind wir dann alle ins Bett, am Donnerstag war schließlich der große Umzug.

Wir waren sowohl von der Chacra als auch Mama Margarita gefragt worden ob wir bei ihnen mitlaufen wollen, haben uns dann schlussendlich aber für Mama Margarita entschieden weil wir dort einfach mehr Zeit verbringen und uns das lieber war. Da der Tag Feiertag war ist quasi die Ganze Stadt zu dem Umzu aufgetaucht. Logischerweise war auch keine Schule und so waren wir bis halb 4 im Hogar. Danach sich wir nach Hause um uns fertig zu machen und etwas auzuruhen bis wir dann mit den Kindern zum Umzug wollten, da auch viele von den Kindern bei z.B. Sportvereinen mitlaufen. Leider hat man uns so halb vergessen, bzw. für uns war kein Platz mehr im Auto. Nicht so schlimm, wir sind galufen, und die 10 Minuten die wir dadurch zu spät waren gehört in Argentinien ja Quasi zum Zeitplan.

Die Aufstellung für den Umzug lief ähnlich ab wie die für Fastnachtsumzüge in Deutschland ( die meine einzige Umzug-mitlauf Erfahrung darstellen), also mit zugnummern, etc. Wir haben auch einen ganzen Haufen Leute getroffen die nicht bei Mama Margarita mitlaufen und wir trotzdem kennen ( Leute von der Chacra, Padres, etc…). Da vorher darauf hingewiesen wurde das die Schüler bequeme Schuhe, Kopfbedeckung und Wasser mitnehmen sollen bin ich davon ausgegangen das der Umzug etwas länger wird. Andreas und ich wurden während dem Aufstellen irgendwann darum gebeten eines der Banner zu tragen weil der Wind so stark war. Ich hab mir schon gedacht, ohje, jetzt darf ich für 1 1/2 Stunden oder so mit dem Banner rumrennen. Irgendwann gings dann los, wir sind einmal durchs Stadtzentrum, dann abgebogen, uuuuuuund es war zuende. Der ganze Umzug ging für uns ca. 20 Minuten. Hm. Aber hey, danach konnten wir immerhin mit den Kindern aus dem hogar noch den Restlichen Umzug anschauen und danach waren wir noch bis 9 auf einem Spielplatz. Ein sehr schöner Tag, auch wenn ich gegen Ende gemerkt habe das sich bei mir eine Erkältung ankündigt.

Leider lag ich damit richtig, am Freitagvormittag sah ich wohl so fertig aus, das ich nach den Schulaufgaben nach Hause geschikt wurde um mich hinzulegen. Da es mir auch wirklich nicht alzu gut ging hab ich das dann auch gemacht, und so war ich dann Freitag zuhause und hab gestern Andreas auch nicht mit zur Chacra begleitet. Da Padre Angel nicht da war und ihn auch sonst nimand mitnehmen konnte ist Andreas Rad gefahren, was dann auch ein First für ihn in Villa Regina darstellt. Damit wurde auch das Rote Ein-gang-Hollandrad offiziell eingeweiht das wir zur Verfügung haben.

Heute gings mir wieder etwas Besser und so konnte ich mit zum Essen bei den Padres. Da Padre Daniel nicht da war gabs heute von Padre Ding gebratene Hamburger und dazu Pizza. Naja, war auch nicht schlecht. Außerdem haben wir den zwei Padres die da waren unser Leid geklagt das wir keine Töpfe mehr haben. WIe das passiert ist wollten sie wissen. Naja, nachdem uns verboten wurde die große Küche zu nutzen haben wir unser gesamtes Zeug das dort drüben war ( Messer, Küchenkrepp, unsere eine Pfanne, Schneidebretter, etc.) in unsere Winzküche hier geräumt. Ich hab allerdings unsere zwei Töpfe bei den anderen Töpfen gelassen, da bei uns nicht mehr wirklich Platz war und ich zeimlich sicher war das es kein Problem ist kurz in die Küche zu gehen um einen Topf da raus zu holen der eh von uns ist. Ha. Von wegen. JEMAND ( wahrscheinlich Nelson) hat an fast allen Schränken in denen etwas drinnen ist Vorhängeschlösser angebracht, auch an dem in dem die Töpfe sind. Hm. Mist. Als die beiden Padres das gehört haben haben sie uns kurzerhand einen ihrer Töpfe in die Hand gedrückt. Und der war nicht mal verbogen oder voller angebrantem Reis wie die die wir bis jetzt hatten. Nach ungefähr dreimaliger Nachfrage ob das wirklich ok ist haben wir uns vielmal bedankt und haben jetzt wieder einen Topf. YAY. Diesmal sogar mit Deckel. Ansonsten haben wir heute außer Wäschewaschen und Putzen nicht viel gemacht, und so geht die erste Novemberwoche in Argentinien zu Ende.

Wir lesen uns hoffentlich nächste Woche,

Saludos de Villa Regina

Juan

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Mist https://blogs.donboscovolunteers.de/juantastischegeschichtenausargentinien/2024/11/04/mist/ https://blogs.donboscovolunteers.de/juantastischegeschichtenausargentinien/2024/11/04/mist/#respond Sun, 03 Nov 2024 23:43:24 +0000 https://blogs.donboscovolunteers.de/juantastischegeschichtenausargentinien/?p=137 Ja ja, ich weiß, der Blogtitel ist sehr aussagekräftig. Ich war wohl nicht ordentlich genug und muss jetzt die Konsequenzen tragen. Dazu aber mehr am Ende des Blogs. Die Woche ging ganz normal los, ich bin am Montagabend zum Handballtraining und hab auf dem Rückweg wie immer drei neue Eissorten bei meiner Lieblingseisdiele probiert. Bald […]

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Ja ja, ich weiß, der Blogtitel ist sehr aussagekräftig. Ich war wohl nicht ordentlich genug und muss jetzt die Konsequenzen tragen. Dazu aber mehr am Ende des Blogs.

Die Woche ging ganz normal los, ich bin am Montagabend zum Handballtraining und hab auf dem Rückweg wie immer drei neue Eissorten bei meiner Lieblingseisdiele probiert. Bald hab ich glaub ich alle durch. Am Dienstag haben wir uns Abends im Park mit zwei „Animadores“ ( Männer und Frauen ca. in unserem Alter die für kleinere Kinder Spielenachmittage vorbereiten. Siehe Blog letzte Woche) von San Sebastian getroffen die im Moment zum Studium in Villa Regina wohnen. Neben Mate trinken und Spekulatius essen haben wir gequatscht und wir haben den Beiden „Lügen“ ( das Kartenspiel nicht die Tätigkeit) beigebracht. Solltet ihr das Spiel nicht kennen empfehle ich euch schwer es kennen zu lernen. Von 4 bis 7 Leuten meiner Meinung nach mit einem Kartendeck gut spielbar. Danach empfiehlt es sich Kartendecks hinzuzufügen. Es war ein sehr schöner Abend, führte aber mit meinem Handballtraining am Montag und Mittwoch dazu das ich drei Tage in folge ca. 6 Stunden Schlaf hatte. Was für mich hier eindeutig zu wenig ist. Also war ich am Donnerstag wohl so müde das man mir das angesehen hat. Donnerstag und Freitag hatte ich aber zum Glück wieder genug Schlaf.

Am Donnerstag und Freitag haben die staatlichen Lehrer in Villa Regina gestreikt da ein gewisser Politiker die Mittel für öffentliche Bildung kürzen wollte. Das hat dazu geführt das die Kinder des Hogars beide Tage besuch hatten von Schülern der „Secundaria ( Weiterführende Schule) Don Bosco„. Also, genauer gesagt sie hatten am Donnerstag besuch von der Secundaria Don Bosco aus Chipoletti, und am Freitag Besuch von der Secundaria Don Bosco aus Neuquen. Während erstere nach dem Mittagessen wieder gefahren sind, sind die Schüler aus Neuquen auch am Nachmittag noch da gewesen und haben uns in den talleres Gesellschaft geleistet.

Dabei haben sie in jedem taller eine unterschiedliche Sache zum Mitnehmen hergestellt ( War ja auch irgendwie klar das Küche und Zimmerei nicht das Gleiche machen…). Wir haben mit den Schülern Handyhalter hergestellt, artesania ( Kunst) hat Bilder auf Holz gemalt, artesania textil hat kleine Stoffhühner hergestellt und Panaderia ( Bäckerei ) und die Küche haben beide Nudeln gemacht.

Am Donnerstag hat mein Profe in der Carpinteria, auch „Carpin“ genannt dann den Auftrag an einen der Schüler und mich eine Schranktür aus artesania textil abzuholen die da scheinbar…irgendwie… aus dem Schrank gelöst worden war. Wir haben das Ding also in die Carpinteria getragen und dann auf Anweisung des Carpin hin neue Schaniere eingebaut. Soweit so gut. Dann allerdings hat er mir erklärt das wir Zwei das Ding auch wieder im Schrank verbauen sollen… ähm… ich hab das zwar noch nie gemacht, aber na gut. Wir also mit der Tür, Schrauben und Schraubenziher zurück gelatscht und daran gemacht das Ding zu verbauen. Natürlich war das ganze auch noch eine rechte Tür, wie mussten also beide mit links schrauben was für zwei Rechtshänder nicht ganz so simpel war, aber nachdem wir zwischendrin das eine Scharnier zu hoch angeschraubt hatten, haben wir es dann doch geschaft, und alle waren zufrieden. Im Endeffekt wars auch gar nicht groß kompliziert aber bei 36 grad ne Tür einzubauen wenn du es noch nie gemacht hast war jetzt auch kein Zuckerschlecken. Achja. hab ich noch gar nicht erwähnt. Es wurd die Woche an den heißesten Tagen 36/ 37 grad. Das wird zwar im Sommer noch gut 8 Grad wärmer, aber um ehrlich zu sein ich fand schon das hier nicht grade kühl.

Am Samstag wurde ich dann morgens von einer Putzfrau gebeten meine Sachen ( aka Ladekabel, wasserflasche und Schlafanzug) aus dem Schlafsaal zu räumen wo meine Familie geschlafen hat. Da hab ich die letzten Paar Tage nämlich auch geschlafen da getrennte Schlafzimmer einfach angenehmer sind und die sonst von eh niemandem benutzt wurden. Aber scheinbar kommt am Soienstag wieder eine Gruppe, daher das Aufräuemen. Ich hab dann noch schnell meine Teller vom Abend vorher gespült und dann haben wir wieder unseren üblichen Chacrabesuch absolviert, wo ich zum ersten mal mit 6 Leuten Truco gespielt hab. Es wird nicht einfacher wenns mehr Leute werden… aber es wird langsam. Als wir dann von der Chacra zurückkamen hat uns eine kleine Überraschung erwartet. Der Salon, wo ich normalerweise 90% meiner freien Zeit die ich nicht draußen bin verbringe war abgeschlossen. Was ich etwas… ungewöhnlich fand da der Normalerweise immer offen ist und ich mich eigentlich auf die Couch legen und ein bischen Schach spielen wollte. Also hab ich Padre Daniel angerufen und gefragt ob den hier irgendjemand im Hogar oder so einen Schlüssel hat bzw. bis wann der den Abgeschlossen sei.

Daraufhin wurde ich vom Padre übers Telefon darüber informiert, dass das Ganze von ihm angeordnet wurde und es Andreas und mir ab jetzt verboten ist den Salon, die Küche, die Duschen, den Schlafraum wo ich geschlafen hab und das Klo zu benutzen das wir im Moment benutzen da es eine bessere Klobrille hat als unseres, da fällt die nämlich halb auseinander. Scheinbar haben wir zu lange gebraucht um unsere Teller zu spülen und sie nicht immer sofort weggeräumt. Das Putzpersonal hat sich beschwert. Ich war… ganz leicht geschockt von dieser Mitteilung. Zwar hatte Padre Daniel mal gegenüber Andreas erwähnt das wir darauf achten müssen unsere Sachen nicht herumstehen zu lassen, aber da er das eher nebenbei und auch nicht uns beiden gesagt hat hab ich nicht damit gerechnet das das die letzte ( und einzige) Warnung war. Hatte mir doch eine Putzfrau noch drei Tage vorher erzählt das wir wesentlich ordentlicher seien als unsere Vorgänger. Da niemand vom Putzpersonal sich bei mir beschwert hat oder mir gegenüber auch nur angedeutet hat das wir unordentlich/ nachlässig seien hab ich das erst recht erwartet. Das Telefonat war auf jeden Fall… unschön da ich zimlich in Grund und Boden geredet wurde und einfach völlig übertölpelt war. Wir seien aber trotzdem noch am Sonntag zum Mittagessen eingeladen.

Ich war erstmal völlig fertig und da ich nicht auf die Wand einschlagen wollte und einfach nur weg musste bin ich laufen gegangen bis ich völlig fertig war. Den Restlichen Samstag hab ich dann in einer Mischung aus Selbstvorwürfen und Wut verbracht was dann auch nicht zu einem besonders erholsamen Schlaf geführt hat. Obwohl ich der einzige war der die Küche benutzt hat und auch mehr Zeit als Andreas im Salon verbracht hab und das Ganze eher meine Schuld war hat Andreas mir dankbarerweise keine Vorwürfe gemacht.

Heute waren wir dann bei den Padres essen und ich hatte mir eigentlich vorgenommen das Thema nach dem Essen noch einmal vorsichtig anzuschneiden und zu sehen ob da noch irgendwas zu machen sei. Padre Daniel ist mir zuvorgekommen und hab (scherzhaft) erwähnt das wir ja bal in die Chacra ziehen könnten. Scheinbar wollte uns der Verwalter nämlich ganz rausschmeißen. Auch wenn das klarerweise als Witz gemeint war hat mir das nicht geholfen. Wir haben dann erfahren das der Verwalter wohl extrem Sauer auf uns war und Padre Daniel ihn beruhigt hat und die ganzen Verbote eine Art Kompromiss seien. Das hat zwar nicht dazu geführt das ich mich besser gefühlt hab, aber ich hab an der Stelle verstanden das zumindest die Padres nicht wirklich Sauer auf uns oder enttäuscht von uns sind. Scheinbar war der Vorgänger von einigen unseren Vorgängern und derer ( seiner meinung nach inakzeptablen) Unordnung so wütend das unsere zwei, drei Teller einfach das Fass zum überlaufen gebracht haben. [Ich hab keine Ahnung wie Ordentlich/ unordentlich unsere Vorgänger wirklich waren und kann und will mir dazu auch kein Urteil erlauben]

Und jetzt sind wir hier. Mir gehts immer noch ziemlich Scheiße, aber besser als heute Vormittag. Ich finde das Ganze zwar immer noch unverhältnismäßig und hätte etwas kommunikation mit uns geschätzt, aber hey, wir wurden vor dem Jahr darauf vorbereitet/ hingewiesen das es zu Problemen kommen kann und alles in allem ist das jetzt wirklich kein Weltuntergang.

Ich weiß selber nicht warum mich das so mitnimmt, aber ich hab einfach ein bischen meine Komfortzone verloren. Wenn ich am Ende des Tages in der Küche was kochen konnte oder auf der Couch Schach gespielt, youtube geschaut oder mit Freunden geschrieben hab war das immer meine Methode abzu schalten und runter zu kommen. Is jetzt nich mehr. Aber hey. Wie gesagt nicht der Weltuntergang und es tut mir leid falls ich mich jetzt sehr selbstmitleidig oder weinerlich angehört habe aber ich musste mir das Ganze einfach mal von der Seele schreiben. Wenn ihr hier angekommen seid, habt Dank fürs Lesen und man ließt sich nächste Woche hoffentlich wieder mit schöneren Geschichten.

Saludos de Villa Regina

Juan

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