Hallihallo

Den Blog fang ich jetzt am 04.03 (Dienstag) an. Ich will am 09.03. (Sonntag) fertig sein. Ihr seht ja dann wenn ich ihn hochlade…

Ich bin jetzt seit zwei Wochen wieder in Villa Regina und ich hab noch keinen Tag krank verpasst. Toi toi toi. Ich hab ja beim letzten Blog damit aufgehört das ich zum Abendessen bei den Padres war. Da wurd ich vom neuen Chef-Pater von Villa Regina hin eingeladen. Dem Padre Vicente Tirabaso. Der hat sich als ziemlich netter Paarundsechziger entpuppt, der mit seinen komplett weißen Haaren so nen leichten Opa-vibe ausstrahlt. Die beiden Freiwilligen aus Buenos Aires sind eine junge Frau namens Dana (24 Jahre) und ein junger Typ namens Francesco ( 21 Jahre alt), der aber von allen Polli genannt wird.

Die Beiden sind echt nett und bleiben im Fall der jungen Lady 2 Wochen ( die ist also jetzt am Sonntag schon wieder verschwunden), und im Fall des jungen Gentleman bis Anfang April bleibt. Dana wohnt im Heim San Jose, und arbeitet auch quasi jeden Tag bei den Mädchen, während Polli im Haus der Padres wohnt und teils bei uns im Heim arbeitet, teils die Pater bei ihrer Arbeit begleitet. Beide sind jetzt die letzten zwei Donnerstage auch mit Padre Angel nach Cervantes gefahren, wo ein permanentes Heim für Drogenabhängige von besagtem Priester gegründet wurde.

Jetzt beim zweiten Mal haben sie uns auch mitgenommen, aber darüber erzähl ich später mehr wenn ich da ankomme:) Ich bin am Sonntagnachmittag bevor ich zu den padres bin auch noch kurz im Hogar vorbeigegangen um Hallo zu sagen und zu schauen was da so passiert ist während unserer Abwesenheit. Nicht viel, ist die Antwort. Nachdem ich mich aus den Begrüßungsumarmungen von allen Kindern rausgekämpft hab, hab ich noch ne Weile mit Pato gequatscht. Weder gab es irgendwie neue Kinder / Kinder die gegangen sind, noch hat sich was am Personal geändert. Wenn man vielleicht mal davon absieht das die Hälfte gefühlt im Urlaub ist.

Die nächste Woche haben wir dann erst mal ruhig angehen lassen. Wir wollten einerseits uns son bischen von der Reise erholen, und andererseits auch vermeiden gleich wieder von irgend ner Krankheit vom Hocker gehauen zu werden (Beim Schreiben grade merk ich schon wieder wie die Erkältung angekrochen kommt…).

Da mein Handballtraining erst wieder Richtig am 17.03 losgeht, und auch das „Pretemporal“ (Vorsaisontraining) erst die Woche danach losgehen sollte waren die Abende bei uns Frei, und das haben wir genutzt um uns am Mittwochabend mit Rocio, Polly und Dana zum Essen und Carcassone spielen zu treffen. Uuuuuund am Freitagabend mit Flor und Pato zum Essen und Quatschen zu treffen.

Wir hatten also kurz gesagt eine sehr schöne erste wieder da Woche, die auch nicht von Krankheit getrübt wurde, genauso wenig wie die folgende. Die waren wir wieder ganz normal im Hogar, wo uns, genau wie in der Vorwoche auch, Polly gesellschaft geleistet hat. Zumindest Montag bis Mittwoch, am Donnerstag haben wir uns nämlich alle zusammen auf nach Cervantes gemacht, zu einem Wohnzentrum / einem Heim für Drogenabhängige wo Sie dauerhaft untergebracht sind.

Das kannten wir nämlich bis jetzt noch nicht, und da Padre Angel Dana und Polly schon in der vorwoche mitgenommen hatte, hab ich gefragt ob ich diese Woche auch mitkann. Andi war leider krank. Ich konnte auch Problemlos mit, und so haben wir drei Volos und dann mit den Padres Angel und Vicente um neun Uhr morgens auf den Weg gemacht.

Ich hab in Cervantes ein paar Leute getroffen die ich schon von der Chacra kannte, aber viele Leute waren mir auch komplett unbekannt. Ich wurde aber nett empfangen, und gleich mal rumgeführt. Es gab dort insgesamt 4 Häuser, genannt der zweite, dritte, vierte und Fünfte Kreis. Der erste ist in dem Fall z.B. die Chacra.

Der zweite Kreis sind die grade frisch dort angekommenen Leute die erst von einer auffangeinrichtung kommen. Der dritte Kreis sind quasi die „Hauptmenge“ der Leute, die dort Wohnen. Der vierte Kreis sind die Betreuer. Und der Fünfte die Personen die quasi fertig sind, und auch arbeiten gehen. Viele dieser Männer wohnen dort nur noch weil sie kein anderes Zuhause haben und um den anderen Leuten helfen zu können die grade frisch angekommen sind.

Wir haben viel mit den Leuten geredet, zusammen Volleyball, Tischtennis und ein bischen Fußball gespielt. Nachdem es Mittagessen gab ( was jedes Haus einzeln isst) hab ich dann ein Mittagsschläfchen eingeschoben, und danach gings weiter mit viel Mate und Terere trinken, bis es dann Merienda gab. Danach gings dann quasi gleich zur Messe, die von beiden Padres zusammen gehalten wurde. Wie auch die Messen auf der Chacra war das Ganze eher eine entspannte Angelegenheit.

Kurz nach der Messe (kurz nach sieben Uhr abends war die fertig) gings dann für die Volos zusammen mit Padre Vicente zurück nach Villa Regina. Padre Angel ist noch ein bischen geblieben.

Am Freitag dann haben sich das Jungs und Mädelsheim dann im San José getroffen, unter anderem sollte der Geburtstag von Jaquelin, der Schwester von Alex gefeiert werden. Was für uns aber fast noch interessanter war, Florencia, die Direktorin vom San José, hatte Polly und Dana gebeten zusammen mit der Gruppe vom San Sebastian ein Oratorio für die Kinder zu gestalten. Da wir beim San Sebastian ja auch immer mitmischen haben wir bei Planung und Durchführung mitgeholfen.

Zu diesem Zwecke hatten wir uns tatsächlich auch zur sechsten Stunde des Nachmittags am Tage der die Mitte der Woche makiert in eben dieser Woche getroffen um das zu planen. Wir waren tatsächlich nur zu fünft ( Andreas z.B. war leider krank), aber wir haben uns ein bischen was überlegt.

Das Problem war aber das das ganze dann in der Durchführung etwas… problematisch war, lass es mich so ausdrücken. Wir haben die Jungs und mädchen in drei Gruppen aufgeteilt ( Kleine, Mittelgroße, Große) und wollten mit jeder Gruppe drei Spiele spielen bevor wir dann mit allen zusammen ein bischen reflektion machen wollten. Das ganze hat leider nicht so ganz funktioniert, weil die Gruppe der Großen viel zu cool war um die Spiele mitzumachen ( nicht das ich das nicht vorher angemerkt hätte das das passieren könnte…) und die Gruppe der jüngsten ( bei der ich dabei war) irgendwie keine Lust hatte. Die mittlere Gruppe ist die einzie gewesen die mehr als ein Spiel geschafft hat, aber im Endeffekt war das dann halt so. Wir habe mit den Kindern dann halt stattdessen andere Sachen wie z.B. fangen oder rotes Licht, grünes Licht ( was macht grünes Licht? Es Leutet grün… ähäm)

Die Reflektion ging dann über den Beginn des Schuljahres und wir haben zusammen Sachen gesucht auf die wir uns freuen konnten. Das Ganze lief erstaunlich gut, und wir haben natürlich viele Sachen wir Freunde wiedersehen gesammelt, aber auch ein paar lesen und schreiben lernen und andere Sachen. Danach gabs dann die Merienda, kombiniert mit dem Happy Birthday und Kuchen für Jaquelin. Das Ganze war echt nett, auch wenn die Oratoriogruppe schon wieder weg war.

Die Folgende Woche waren wir dann Montag und Dienstag normal im Hogar, den Rest der Woche aber leider Krank. Zu dem Zeitpunkt war ich der Meinung das es eine Erkältung sei. Wir waren also den Rest der Woche zuhause, und haben uns dann am Samstag erstmals wieder zur Chacra getraut. Das war echt nett, da waren wir nämlich schon länger nicht mehr gewesen. Am Sonntag waren wir dann ganz normal bei den padres zum Essen.

Am Montag dann haben wir Gesellschaft bekommen, und zwar in Form von Oskar. Das ist einer der zwei Freiwilligen die vor zwei Jahren hier in Villa Regina waren und jetzt Besuchen gekommen sind. Für Oskar markierte der Besuch in Villa Regina eine der ersten Stationen seiner Argentinienreise, während Nico schon länger in Argentinien war, und jetzt dem Ende entgegen ging. Nico sollte dann am Dienstag nachkommen. Oskar und Nico haben bei uns oben in der Residencia gewohnt und im Selben Schlafzimmer wie meine Family geschlafen als die da war.

Andi und ich waren am Montag noch beide im Hogar, ich musste mich dann aber leider am Dienstag wieder verabschieden weil sich meine, von mir nicht voll auskurierte Krankheit, zurückgemeldet hat. Die sollte mich dann leider auch für den Rest der Woche begleiten, und so blieb ich bis inklusive Freitag zuhause. Andreas sollte sich mir leider Ende der Woche für zwei Tage anschließen. Da ich mein Krankenlager im Salon aufgeschlagen hatte und Nico und Oskar auch dort ihre Zeit verbracht haben wenn sie nicht unterwegs waren hab ich relativ viel mit den Beiden gequatscht und mitbekommen wie die beiden zusammen Fußball geschaut haben und gradezu Epische Kniffelpartien ausgetragen haben.

Abgesehen davon wurde ich dann von ner Freundin überzeugt am Montag endlich einen Arzttermin auszumachen, weil sie völlig korrekt angemerkt hat das Erkältungen sich keine zwei Wochen ziehen… Naja, da hat sie leider Recht.

Am Montag ging aber erstmal Mama Margarita wieder los, auch wenn am Montag erstmal nur die neuen Schüler gekommen sind, bzw. die Schüler die im ersten Jahr eines Talleres sind. Manche Schüler haben nämlich letztes Jahr ihren vorherigen taller beendet und fangen jetzt einen Neuen an. Das hieß für mich jetzt das ich mir wieder ein haufen neue Namen merken musste. Mist. Naja gut, eigentlich nur 16.

Wie auch immer, Nachdem am Dienstag auch die Zweitjahresschüler wieder zurückgekommen sind, bin ich zum Arzt gestiefelt. Der hat mir gesagt das ich wohl eine leichte Pneunomie hatte… also eine Lungenentzündung. Ups. Tja, der Arzt hat mir gesagt das ich wohl aufgrund meines guten Imunsystems und weil ich noch Jung sei, nur so eine schwache version davon hatte das ich es für eine Erkältung gehalten hab. Da hab ich mich jetzt gefragt wie ich mit so nem guten Imunsystem ständig krank werde, aber naja.

Mir wurden also Antibiotikum verschrieben, und ich dacht das ja jetzt eigentlich alles gut sei und bin Mittwoch und Donnerstag ( Fleißig Antiobiotika nehmend) weiter zur Arbeit. Also zumindest bis mir am Donnerstagmorgen dann von Betti der Vizedirektorin gesagt wurde das ich krank aussehe und ins Bett sollte. Und naja, ich hab mich halt noch nicht hundertprozentig gesund gefühlt, aber warum ich jetzt ins Bett sollte… aber als ich mal drüber nachgedacht habe ist mir aufgefallen das es wirklich dämlich von mir war wieder so früh auf die Arbeit zu gehen.

Und ganz ernsthaft, ich bin so im Nachhinein verdammt Sauer auf mich selbt. Ich hab nämlich am Mittwoch Abend noch ernsthaft drüber nachgedacht zum Handball zu gehen. Hab ich dann nicht gemacht, die Vernunft hat die Disskusion in meinem Kopf gewonnen, aber trotzdem.

Ich meine, ich bin jetzt sein Anfang Januar, wenn man Bolivien rausrechnet, fast nie hundertprozentig gesund gewesen. Und ich muss mir da glaub ich selbst schon die Schuld zumindest teilweise geben. Ich hätte ganz am Anfang als das Angefangen hat zum Arzt gehen sollen und zuhause bleiben sollen. So war ich jetzt von 80 Tagen in diesem Jahr.. 40? 45? 50? oder so krank. Und ganz ernsthaft, das ist eine verdammte verschwendung von Lebenszeit.

Naja. Genug Selbstmitleid. Morgen werd ich 21, da sollte ich mich eher darüber freuen das es jetzt endlich besser wird, als darüber zu heulen wie nervig das alles war. Also genug davon.

Aber ja, ich hab morgen( wie die meisten von euch wahrscheinlich wissen ) Geburtstag. Wenn ihr noch ein Geschenk sucht, von meinem 2800 Euro die ich sammeln muss fehlen noch… 2400. Ich freue mich also über Spenden 😉

Aber ja, ich hoffe allen Lesern dieses Blogs gehts besser als mir, und ich hoffe ich kann mich nächsten oder übernächsten Sonntag mit ein bischen besseren Nachrichten melden.

Bis dahin:

Saludos de Villa Regina

Juan