So, ich dachte ich probier mal was anderes aus. Dieser Teil des Blogs den ihr grade lest ist nicht am Sonntag geschrieben sondern am Mittwoch. Da ich am Sonntag erstens mich nicht immer an alles genau errinnere was die Woche passiert ist und ich auch nicht immer Lust hab zu schreiben arbeite ich mal vor.
Ein Positiver Nebeneffekt ist das ich in der Casita was zu tun hab wenn grad nichts los ist. Das ist auch reeeeelativ häufig der Fall, weil wir zwar immer dazu angehalten werden möglichst früh in der Casita aufzutauchen um „nicht nur fürs Abendessen“ da zu sein, was ich ja auch durchaus verstehe, aber im Moment zum Beispiel sind außer Gaspar ( der hier arbeitet) und mir nur 2 Jungs da, und die sind am Handy. Alle anderen sind unterwegs. Das kommt mit guter häufigkeit vor und ist im Sommer wohl häufiger so, aber das führt dazu das Andreas und ich ab und zu nicht wirklich was zu tun haben hier. Ich spiel dann meistens Onlineschach oder quatsche mit Gaspar ( der immer Happy ist mir Dinge in 5facher Gesprächslautstäre zu erklären).
Aber was wollte ich denn jetzt hier eigentlich erzählen? Ahja, richtig. Wir haben gestern einen Ausflug gemacht mit Mama Margarita. Um Halb 2 gings los. Naja gut, da sollte es los gehen, aber da wir in Argentinien sind gings 15 Minuten später los. Obwohl das ist unfair, wenn ich mit meiner Familie irgendwo hin will was weiter als eine Stunde weg ist kommen wir auch immer mindestens 10 Minuten zu spät los. Ob das die argentinische Mutter ist…. Hm…. Hab dich trotzdem Lieb Mama 🙂
WIe auch immer, es ging nach Chimpay, einem Ort ungefähr eine gute Autostunde östlich von hier. Wir haben einen dortigen Ableger von Mama Margarita besucht der ähnlich aufgebaut ist wie der Hauptstandort und alle Zweige in Villa Regina. Die Kinder sind die Hälfte der Zeit in einem der Talleres ( Werkstätten) , die andere hälfte machen sie betreut Hausaufgaben oder lernen. Zur Halbzeit gibts Brot mit Dulce und Tee, Pause, und dann wird getauscht. Die Die bis jetzt in den Werkstätten waren ziehts zu den Hausaufgaben und umgekehrt.
Mama Margarita in Villa Regina hat insgesamt 9 Talleres ( glaub ich zumindestens), verteilt auf die Hauptstelle hier und zwei Ableger in den Barrios Sauce und Antartia.
Naja, auf jeden Fall haben wir einen Ausflug nach Chimpay gemacht und Mama Margarita dort besucht, sowie den Park der dem Heiligen von Patagonien geweiht ist der dort geboren wurde. Sankt Ceferino wurde 2007 von Papst Benedikt XVI Heilig gesprochen. Angblich überlebte er als Baby einen Sturz in den Rio Negro und sorgte für die Heilung einer Krebskranken Mutter. Bedeutend ist auch das Ceferino nicht nur der erste indígena ist der Heilig gesprochen wurde, sondern seine Heiligsprechung auch eine der ersten war die nicht im Vatikan durchgeführt wurde, sondern in seinem Geburtsort, eben jenem Chimpay das wir am Dienstag besucht haben. Ceferino war der Sohn eines Anführers der Mapuche der gegen die Truppen des damals noch jungen argentinischen Staates kämpfte und schließlich militärisch verlor. Seine GEschichte endet dort nicht, er wurde ein Oberst Ehrenhalber der argentinischen Armee und knüpfte viele Verbindungen nach Buenos Aires. Eben diese Verbindungen ermöglichten ihm seinen Sohn, eben jenen Ceferino, nach Buenos Aires zum lernen zu schicken. Zuerst an einer Marineschule, war er dort unglücklich und wurde als einziger Indigener von den übrigen Studenten sehr schlecht behandelt. Er wechselte an eine Schule der Salesianer wo er glücklich wurde und ging schließlich nach Rom. Dort starb der schon länger kränkliche Ceferino im Alter von 18 Jahren.
Das war jetzt eine sehr kurze Zusammenfassung über das Leben einer wirklich faszinierenden Person, aber wenn es euch interessiert könnt ihr ja selber mal Nachlesen.
Danach haben wir noch ein bischen Picknick in dem Park gemacht und ein Gruppenspiel gespielt. Andreas und ich haben jeweils die Hälfte der mitgereisten Schüler zugeteilt bekommen und dann mussten wir in den Gruppen jeweils Fünf Fotos machen. Auf den Fotos mustsen jeweils alle Kinder drauf sein und wir mussten verschiedene Motive ablichten. Wir mussten einen Buchstaben formen, eine Pyramide bauen, ein Foto vor dem Bus machen, eins mit dem Monument von Sankt Ceferino und eins mit fremden Personen. Die letzte Aufgabe hieß das ein älteres Ehepaar zweimal von 15 Schülern eingekreist wurde und um ein Foto gebeten wurde (eine Bitte der gerne nachgegeben wurde).
Danach sind wir wieder zurückgefahren und am Mittwoch war dann das letzte Handballtraining des Jahres und am Freitag gings für uns endlich mal wieder ins Sauce. Das war die letzten Zwei Wochen nämlich leider an Absprachefehlern gescheitert. Und auch diese Woche haben wir uns wieder leichte Sorgen gemacht als Tomás, der uns abholen wollte, auch fünf Minuten nach der vereinbarten Zeit nicht da war. Zum Glück waren die Sorgen unbegründet, er musste noch etwas zum Mitbringen einkaufen. An dem Freitag gabs nämlich anlässlich des Geburtstags eines der Kinder Hot Dogs und Torte zur Merienda. Das hatte man Andreas und mir auch drei Tage vorher gesagt und uns gebeten Würstchen mitzubringen, Tomás aber leider erst 10 Minuten bevor er uns abholen wollte…
Es war ein sehr schöner Tag mit den Kindern die Diesen Freitag nur Sport hatten da es danach Zeugnisse gab. Da die bei Mama Margarita an die Eltern ausgegeben werden haben die Kindern in der Zeit mit uns Fangen, verstecken und andere Sachen gespielt. Bei der Gelegenheit ( also an dem Freitag ) haben die Kinder im Sauce auch Andreas kennengelernt da er bis jetzt leider jedes mal krank war. Aber hey, besser spät als nie.
Am Samstag gings dann wie immer zur Chacra. Nachdem ich endlich die fehlenden Schachfiguren für das Schachspiel gemacht habe die die Kindern des Hogars zerdeppert hatten hab ich gegen einen Haufen Leute Schach gespielt. Das war ganz witzig nachdem ich die letzten 50 Spiele die nicht online waren, gegen Kinder aus dem Hogar gespielt hab die jetzt nicht wirklich eine Herausforderung waren, auch wenn sie langsam dazulernen. An der Stelle will ich kurz anmerken das ich eines der Kinder aus der Carpenteria wohl so von Schach begeistert hab das er seine Mutter beschwätzt hat ihm ein Schachbrett zu kaufen, was ich ja mal so was von als Erfolg ansehe.
Abgesehen davon gings nach der Chacra dann nach Antartia ins San Sebastian um das Oratorio nächste Woche zu Planen und ein paar Spiele auszuprobieren. Heute gings dann wieder wie üblich ans Wäsche waschen und Putzen sowie zu den Padres zum Mittagessen. Auf dem Rückweg haben Andreas und ich dann festgestellt das wir schon ca. 20 Prozent der Zeit hier waren, was…krass ist. Es kam uns nämlich beiden wesentlich kürzer vor. Aber hey, die Gute Nachricht ist das wir noch 80% vor uns haben.
Das wars dann auch schon wieder von mir, man ließt sich hoffentlich nächste Woche.
Saludos de Villa Regina
Juan
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