Incredible India

Ein Jahr Indien – Meine Gefühle und Erlebnisse

Everyday life

Ring Ring. 06:20 Uhr. Der Wecker klingelt. Sara und ich quälen uns aus den Betten und machen uns fertig für den Tag.

Bete Bete. Nun geht’s zum täglichen Morgengottesdienst in der kleinen Kapelle im Projekt. Die Messe ist auf Englisch und geht ca. 20 Minuten. Nur die fathers, brothers und wir sind dort und ich finde es ist ein ganz schöner Start in den Tag.

Schäle Schäle. Die Jungs haben ihre morning jobs, wo sie kleine Arbeiten im und um das Haus erledigen (kehren, Blumen gießen,..). Wir drehen eine Runde, wünschen allen „good morning“ und gehen dann in die Küche. Dort schälen wir jeden Morgen die 80 gekochten Eier für die Jungs, decken dann noch unseren Tisch, helfen manchmal beim Kochen,..

Die Jungs machen Besen aus Palmstängeln als morning job

Fahre Fahre. Nach dem leckeren Frühstück, geht es mit den älteren Jungs in den Schulbus. Wir hören laute indische Musik und fahren durch die unglaublich schöne grüne Palmenlandschaft. An der Schule hüpfen die Jungs raus und wir fahren zurück ins Projekt.

Lehre Lehre. Im Projekt gehen dann auch wir in unsere Grundschule, wo wir eineinhalb Stunden Englisch für die 9 jüngsten Kinder unterrichten. Natürlich ist es manchmal auch eine Herausforderung, da auch ein paar freche Kinder dabei sind und die Kinder alle auf einem sehr unterschiedlichem Niveau sind. Mittlerweile haben wir aber gute Methoden entdeckt, wie wir ihnen am Besten etwas beibringen können. Und wenn die Kinder gut mitarbeiten, macht es auch ziemlich Spaß.

Plane Plane. Nach der english class, bereiten Sara und ich den Unterricht für den nächsten Tag vor. Dabei muss man oft kreativ werden, da es weder Lehrplan, noch Arbeitsblätter oder Drucker gibt. Wir denken uns also selbst Themen und Übungen dazu aus. Da das Englisch der Jungs noch sehr schlecht ist, arbeiten wir viel mit Bildern. Wir malen Übungen ins Heft/ an die Tafel oder suchen Fotos am Laptop raus.

Schmatz Schmatz. Um 12:30 Uhr gehen wir in den Speisesaal der Jungs, da sie jetzt Mittagessen. Ich gehe von Tisch zu Tisch, rede und mache Späße mit den Kindern. Danach gibt es auch für uns Essen.

Spiele Spiele. Am Nachmittag haben wir dann nochmal unsere 9 Jungs, um die Vokabeln vom Vormittag durch Lernspiele zu vertiefen. Wir gehen meistens auf den Sportplatz, spielen selbstgebastelte Brettspiele oder Rennspiele.

Chill Chill. Nach 50 Minuten ist die games class vorbei und wir genießen ein bisschen Freizeit im Zimmer.

Lauf Lauf. Um 16:30 Uhr ist die Games Time für alle Jungs, denn da kommen auch die Größeren von der Schule zurück. Alle sind für eine Stunde auf dem Sportplatz, spielen Fußball, Basketball und Volleyball. Da die Jungs wirklich sehr gut in diesen Ballsportarten sind, kann ich dort nicht gut mithalten und spiele meistens mit den Kleinen. Wir werfen den Ball hin und her, spielen Hüpf- oder Werfspiele.

Wasch Wasch. Zeit sich zu duschen. Mittlerweile hat es um die 35 Grad, also bin ich echt am Dauerschwitzen. Da es im April und Mai noch heißer wird, bin ich jetzt schon gespannt wie ich das überlebe.

Lies Lies. Jetzt haben die Jungs study time. Sara und ich holen jeweils einen Junge der 3. – 8. Klasse raus auf den Gang und wir üben Englisch lesen mit ihnen. Da Tamil ganz andere Buchstaben hat, tun sich einige der Jungs noch schwer beim Lesen und so freut es mich immer sehr, wenn ich Fortschritte bei einem Kind erkenne. Durch das regelmäßige Üben haben sich wirklich schon einige sehr verbessert.

Schmatz Schmatz. Zeit für das Abendessen.

Ende Ende. Nun dürfen die Jungs noch eine halbe Stunde Fernseh schauen, wo wir uns auch oft noch ein bisschen dazu setzen. Danach ist die recreation, wo sich alle nochmal draußen treffen, um dann den Tag abzuschließen. Wir reden, spielen Klatschspiele oder Daumen catchen.

Night Night. Es folgt ein Gute Nacht Gebet und ein „Good Night talk“ von einem der fathers oder brothers. Mit dem „Good Night“ um halb 10 werden die Jungs ins Bett geschickt.

Schlaf Schlaf. Es bleibt noch ein bisschen Zeit um Tagebuch zu schreiben oder zu skypen. Und dann falle auch ich müde ins Bett.

Specials am Wochenende:

Samstags fahren immer ca. 20 Jungs ins Krankenhaus, da sie wegen der HIV- Infektion die Tablettendosis checken oder Blut abnehmen. Mal fahren wir also mit den Jungs ins Krankenhaus, Mal fahren wir selbst mit dem TukTuk in die Stadt zum einkaufen, Mal bleiben wir im Projekt und spielen mit den Jungs.

Jeden Samstag Abend wechseln Sara und ich uns ab mit dem „Good Night Talk“ und erzählen Moralgeschichten oder etwas über unsere Reisen oder unsere Kultur.

Am Sonntag Morgen gibt es immer einen großen Gottesdienst auf Tamil, zu dem auch alle Jungs gehen müssen.

Da wir Samstags und Sonntags nicht unterrichten, haben wir an diesen Tagen oft mehr Freizeit als unter der Woche. In der Freizeit, gibt’s jedoch auch einiges zu tun. Klamotten waschen (mit der Hand braucht das wirklich seine Zeit), Reisen planen, Blog/ Tagebuch schreiben,…

Ungefähr so läuft ein normaler Tag für mich im Care Home ab. Jetzt ist schon über die Hälfte meiner Zeit in Indien vorbei und ich kann es kaum glauben. Die Zeit vergeht momentan wie im Fluuuuuuuuuuuuug und so versuche ich noch jeden Tag zu genießen.

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  1. Irmgard Woisetschläger

    Da bekommt man echt einen Einblick in euren Tagesablauf! So wird es nicht langweilig. Liebe Grüße an Sara, genießt die nächsten Wochen . Ich freue mich auf Ostern, wenn wir dich besuchen und Indien erleben!
    Mum

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