Jakob Schlosser, Autor bei Jakob in Indien https://blogs.donboscovolunteers.de/jakobinkeelaeral/author/jakobschlosser/ Eindrücke aus einem besonderen Land Wed, 05 Sep 2018 12:02:18 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.7.2 Wie man in Indien verreist – ein Guide für abenteuerlustige Traveller https://blogs.donboscovolunteers.de/jakobinkeelaeral/2018/09/05/wie-man-in-indien-verreist-ein-guide-fuer-abenteuerlustige-traveller/ https://blogs.donboscovolunteers.de/jakobinkeelaeral/2018/09/05/wie-man-in-indien-verreist-ein-guide-fuer-abenteuerlustige-traveller/#respond Wed, 05 Sep 2018 09:37:40 +0000 https://blogs.donboscovolunteers.de/jakobinkeelaeral/?p=274 Hallo zusammen, Indien war und ist für viele Europäer nach wie vor ein Sehnsuchtsort. Egal ob Sinnsuchender, Abenteuerer, Weltentdecker oder Strandurlauber: Jeder kommt in diesem Eldorado der Andersartigkeit auf seine Kosten. Unter Backpackern genießt das Land schon seit Jahren einen exzellenten Ruf und auch 50 Jahre nach der berühmten Indienreise der Beatles ist es noch […]

Der Beitrag Wie man in Indien verreist – ein Guide für abenteuerlustige Traveller erschien zuerst auf Jakob in Indien.

]]>
Hallo zusammen,

Indien war und ist für viele Europäer nach wie vor ein Sehnsuchtsort. Egal ob Sinnsuchender, Abenteuerer, Weltentdecker oder Strandurlauber: Jeder kommt in diesem Eldorado der Andersartigkeit auf seine Kosten. Unter Backpackern genießt das Land schon seit Jahren einen exzellenten Ruf und auch 50 Jahre nach der berühmten Indienreise der Beatles ist es noch die Endstation für Aussteiger und Hippies schlechthin. Jedes Jahr zieht es mehr Menschen in den Subkontinent. Als Volontär grät man dabei schnell in die Verlegenheit, sich diesen Landesgenossen überlegen zu fühlen. Denn welcher Tourist hat schon die Möglichkeit, ein volles Jahr unter Einheimischen zu verbringen, rennt nicht von einem Ort zum anderen ohne sich wirklich an diesen gewöhnen zu können oder spricht im Zweifel sogar ein paar Brocken der Landessprache? Deshalb will ich euch hiermit meine Tipps weitergeben, wie ihr bei eurer nächsten Reise das „richtige Indien“ besser erleben könnt.

Achtung: Die Tipps stützen sich vor allem auf Erfahrungen im südlichen Teil des Landes, speziell Tamil Nadu. Jeder Bundesstaat hier hat seine eigene Kultur, die sich teils sehr stark von anderen Teilen des Landes unterscheiden kann. Eine direkte Übertragung kann also im Detail nicht immer möglich sein!

1. Die Unterkunft

…dürfte in den meisten Städten kein Problem sein. Wer gut mit schimmligen Bädern, Kakerlaken, Stehklos und dubiosen Rezeptionisten zurecht kommt, findet in den meisten Fällen sehr schnell eine Bleibe.

Badezimmer in unserem Hotel in Kanyakumari

Wem das ein bisschen zu viel Indien ist, aber dennoch billig reist, kann auch sehr gut in einem der Hostels nächtigen, die in fast jeder größeren Stadt zu finden sind. Alle anderen sind mit den Hotelvorschlägen des Lonely Planet recht gut beraten. Selbst mit den billigen Varianten haben wir bisher nur gute Erfahrungen gesammelt. Sehr häufig wird man auch direkt auf der Straße angesprochen, ob man auf der Suche nach einem Zimmer ist. Diese Angebote sind jedoch meist nicht zu empfehlen. Die Anwerber bekommen eine saftige Provision, was den Preis unnötig in die Höhe treibt. Ähnlich verhält es sich mit hilfsbereiten Rikshaw-Fahrern (dazu später mehr).

Da es in Indien praktisch unmöglich ist, seine Zeit realistisch einzuteilen, ist eine flexible Reiseplanung sehr wichtig. Keiner kann vorher sagen, wie lange ihr an einem Ort bleiben wollt. Irgendetwas kann (und wird vermutlich) schief gehen und jegliche Planung zerstören. Ein Ort kann euch aber auch verzaubern, sodass ihr am liebsten gar nicht mehr weg wollt. Vor allem, weil eine Reise in eine so andere Welt auch immer hoch individuell und persönlich ist. Das macht den Reiz dieser Kultur für viele aus. Das bedeutet aber auch, dass man möglichst wenig vorbuchen und möglichst viel vor Ort suchen sollte. Ein Tipp, der uns hier schon mehrfach ans Herz gelegt wurde und der sich auch für uns bestätigt hat.

2. Der Weg zwischen den Unterkünften

Um von einem Ort zum anderen zu gelangen, gibt es in Indien zunächst 5 grundverschiedene Möglichkeiten:

2.1 Taxi

Der bequemste Weg, von A nach B zu gelangen. Taxiunternehmen sind in jeder kleineren Stadt ab 50.000 Einwohner beheimatet. Oftmals kann man sich Fahrer für mehrere Tage und Wochen mieten. Die wohl teuerste Möglichkeit und die Art des Reisens und wohl so weit entfernt von indischen Reisegepflogenheiten wie nur möglich.

Ausnahme: Uber/Ola Cabs. Oftmals eine sehr günstige Option, sich in den größeren Städten fortzubewegen.

2.2 Flugzeug

Wer mehr als nur eine Region Indiens besichtigen will, wird auf dieses Transportmittel kaum verzichten können: Von der Spitze bis zum Himalaya misst das Land knapp 2500 km, die Region um Kashmir noch gar nicht mit eingerechnet. Glücklicherweise sind Inlandsflüge recht billig und unkompliziert. Empfehlenswerte Airlines sind Jet Airways, IndiGo und SpiceJet.

Unser Flugzeug von Chennai nach Madurai

Allerdings: So schön das Land auch aus der Vogelperspektive ist, mit der eigentlichen Kultur wird man dabei höchstens in Form von Geschäftsmännern und wenigen wohlhabenden Familien konfrontiert. Von Umwelttechnischen Bedenken ganz zu schweigen.

2.3 Zug

Der absolute Klassiker und mein Favorit für längere Strecken. Wer in Indien war, muss auch einmal mit der Indian Railway gefahren sein, heißt es. Dabei ist es nicht ganz einfach, eine Fahrkarte zu ergattern. Zwar gibt es an größeren Bahnhöfen Kontingente für Touristen.

Der Bahnhof von Madgon, Goa

Wer sich darauf aber nicht verlassen und dennoch mit Sitzplatz fahren will, muss vorbuchen. Und zwar nicht zu knapp: Oftmals ist Monate im vorraus bereits alles ausgebucht. Zudem ist das Vorhaben vor allem für Ausländer eine nicht zu unterschätzende bürokratische Herausforderung. IRCTC Account mit ellenlangem Antragsformular, nicht akzeptierte Kreditkarten, Wartelistenplätze, … Indische Bürokratie halt.

Wer keinen Sitzplatz reserviert, muss sich oftmals mit der Gepäckablage zufrieden geben…

Zudem verhält sich die Wahrscheinlichkeit, indischen Einflüssen ausgesetzt zu sein, umgekehrt proportional zu dem Reisekomfort. Sprich: Ein Reisender, der konsequent sein eigenes Abteil in der ersten Klasse bucht, bekommt auch weniger von den Mitreisenden mit. Auch Gandhi machte sich das zu nutze. Er reiste stehts in der niedrigsten Klasse, um so das Land und die Probleme der großen Bevölkerung selbst zu erleben. Deshalb nun: Ein kurzer Überblick über die Zugklassen in Nachtzügen.

  1. AC 1: Die komfortabelste Klasse. AC steht für Air Conditioned, sprich Klimaanlage. Pro Abteil befindet sich ein Bett.
  2. AC 2: Ein Abteil bietet Platz für vier Personen, auf jeder Seite zwei übereinander, sowie ein weiteres Zweierpaar an der gegenüberliegenden Seitenwand. Tipp: Im Gegensatz zu den Betten im Abteil besitzen die Seitenbetten jeweils einen eigenen Vorhang, zum selben Preis. Das untere der beiden ist das geräumigere. Beim Buchen also unter „Berth Preverence“ „Lower Side“ auswählen.

    Seitenbett in einem AC3 Wagon

  3. AC 3: Im Kern der selbe Service wie AC 2, jedoch mit drei gestapelten Betten.Wer zwischendurch aufrecht sitzen können will, sollte eines der oberen Betten wählen. Seitlich befinden sich nur zwei Betten übereinander, jedoch im Gegensatz zu AC 2 ohne eigenem Vorhang. Hier ist das untere geräumiger.
  4. Sleeper: Die billigste Reiseklasse und meist am schnellsten Ausgebucht. Auch hier befinden sich jeweils drei Betten übereinander, es gibt jedoch weder Kopfkissen noch Decke, Bettbezug oder Vorhänge. Oftmals brennt ein Licht die ganze Nacht und eine Klimaanlage ist hier fehl am Platz. Da die Fenster dafür geöffnet werden können, stört das aber zumindest Nachts recht wenig. Im Gegenteil, oftmals wird es sehr kalt. Ein Pulli bzw. eine Decke sollten deshalb ins Reisegepäck. Wer Wert auf einen geruhsamen Schlaf legt wird hier nicht glücklich werden, jedoch ist dies die  Klasse mit dem größten einheimischen Kontakt (Unreserved ausgenommen.)
  5. Unreserved/2nd Sitting: Die mit Abstand abenteuerlichste Variante. In der indischen Eisenbahn wird grundsätzlich niemand zurückgelassen. Wer keinen Platz reserviert hat, kann sich ein billiges Unreserved-Ticket kaufen und in einem der Sitzwagons mitfahren. Hier gilt allerdings das Prinzip: Wer zuerst kommt, sitzt zuerst. Da diese

    …oder aber stundenlang auf dem Boden zwischen den Wagons sitzen, wie hier auf dem Weg von Chennai nach Coimbatore.

    s Angebot von dem Großteil der indischen Reisenden genutzt wird, heißt es hier sehr früh dran sein. Mit etwas Glück kann man dann noch ein Fleck auf der Gepäckablage ergattern. In Langstreckenzügen, die auch tagsüber fahren, leert sich das Abteil zu späterer Stunde langsam, sodass man sich auch mal hinlegen kann. Wer aber Pech hat, muss die Nacht zwischen zwei Wagons und vier Toillettenkabinen mit zwei weiteren Gefährten auf einem dreckigen Quadratmeter Zugboden verbringen, immer in der  Gefahr, in dem kleinen Spalt über der Kupplung eingequetscht zu werden. Vorteil: Nirgendwo sonst sieht man sich in einer solchen Intensität der indischen Kultur und Lebensweise ausgesetzt. Außerdem findet sich immer ein Gesprächspartner, ob man will oder nicht. Nachteil: Liegt auf der Hand, denke ich. Wer allerdings Wert auf spontane Reiseplanung legt oder kurz vor Abfahrt noch immer auf der Warteliste steht, hat oftmals kaum eine andere Möglichkeit. Außerdem finde ich, wer sich diesem Chaos nicht wenigstens für ein paar Stunden ausgesetzt hat, der weiß auch nicht was Zugfahren in Indien tatsächlich bedeutet. Wer sich darauf einlässt, sollte aber keinenfalls Jacke, Pulli, Decke, Sitzunterlage und Kissen vergessen.

2.4 Bus

Hier unterscheiden sich zwei grundverschiedene Kategorien: Government Busses und Reisebusse.

Reisebusse sind so etwas wie Züge auf Rädern. Es gibt sie als Sleeper mit eigener Koje, als Semisleeper mit zurückklappbaren Sitzen, mit und ohne Klimaanlage. In den größeren Städten stapeln sich an den Abfahrtsorten die Reisebüros, spontan zu buchen ist also kein Problem.

Busreisen sind zwar meist nicht die konfortabelste Variante…

Internetdienste wie Red Bus oder GoBibo sind zwar praktisch, verlangen aber eine indische Kreditkarte zum Bezahlen.

Government Busse sind deutlich billiger, fahren häufiger und man bekommt dank Zwischenstationen auch mehr von den Städten zu sehen. Wer sich nach Kontakt mit Indern sehnt, wird auch hier sehr schnell fündig werden: Busbekanntschaften sind schon fast eine eigene Kategorie an Kontakten und da viele Inder auch sehr gesprächig und interessiert sind, vergeht die Fahrzeit wie im  Flug. Dafür büßt man auch einiges an Komfort ein.

…dafür sieht man umso mehr von Land und Leuten. Hier auf dem Highway zwischen Madurai und Salem.

Die Sitzbänke sind schmaler und weniger gepolstert als die Sitze im Semisleeper, gelegentlich hat man aber auch mal zwei oder drei Sitze für sich. Ist der Bus jedoch voll, kann es dafür umso enger werden. Um Sitzplätze wird dann zum Teil mit allen Mitteln gekämpft.

Zudem sollte man sich auch als Tourist an die örtlichen Sitten und Regeln halten. Deshalb ein kurzer Abriss davon, wie eine Busfahrt (in Tamil Nadu) üblicher Weise abläuft. An den meisten Bussen steht die Endstation nur in tamilischer Schrift.

Geschlechtertrennung im Bus: Die Aufschrift „Frauen“ über dem Fenster markiert die Plätze für die weiblichen Fahrgäste.

Das ist jedoch kein Problem, denn die Busfahrer und Angestellten wissen sehr gut Bescheid und helfen gerne weiter. In allen Nicht-Reisebussen gilt offiziell Geschlechtertrennung: Die Frauen fahren vorne, die Männer eher hinten. Nur Ehepaare und kleinere Kinder sitzen nebeneinander. Wirklich beachtet wird das zwar kaum noch, wer sicher gehen will setzt sich trotzdem eher nach hinten. Zudem lässt sich eine fremde Frau nur sehr ungerne neben einen fremden Mann nieder. Besetzt man(n) also einen Doppelplatz im mittleren Bereich des Busses und eine Dame möchte sich setzen, muss gegebenenfalls der Platz gewechselt werden!

Gelegentlich teilt man den Bus auch mit kurioseren Fahrgästen. Wie hier, wo ein Mann seine Ziege zum Markt bringt.

Zum Zahlen steht ein Ticketverkäufer bereit. Einfach das gewünschte Ziel nennen und bezahlen. Zwar ist man auch hier vor falschen Ticketpreisen nicht vollkommen sicher, das kommt aber bedeutend seltener vor als bei anderen Verkehrsmitteln. Im Zweifel einfach darauf achten, was der Nachbar zahlt. Neben den grünen oder braunen Goverment-Bussen gibt es auch viele quietschbunte Privatbusse. Diese sind meist sogar günstiger, haben eine ansprechendere Ausstattung und man bekommt einen gratis Einblick in die aktuelle tamilische Popmusik. Sie befahren jedoch meist nur kürzere Strecken.

Wer also nicht zu weit reisen und nebenbei etwas von der Umgebung sehen möchte, der kann mit einer Busfahrt nicht viel falsch machen.

2.5 Die Autorickshaw

Eine Autorickshaw, oft kurz Auto oder TukTuk, ist ein meist gelbes, dreirädriges Gespann, das von seinem Fahrer wie ein Motorrad durch das indische Verkehrschaos manövriert wird. Zu viert kann man darin gerade noch bequem sitzen, trotzdem schaffen es auch indische Großfamilien mit bis zu zwölf Personen in ein Gefährt. Zur Not auch noch mit mindestens einer Ziege auf dem Schoß. Es ist das Nahverkehrsmittel schlechthin, man findet sie überall in Indien. Der Peis beläuft sich ca. auf 50 Rupien für 2km, variiert jedoch von Ort zu Ort. Als Mensch mit heller Haut kann es zudem gern auch mal das vier bis fünffache sein. Wichtig:

Autorickshaws in Thiruvananthapuram, der Hauptstadt Keralas.

Bezahlt wird pro Strecke, nicht pro Person! Bestitzt der Fahrer ein Taxameter, sollte man ihn extra darauf hinweisen, es auch zu benutzen. Doch selbst dann ist es gut möglich, dass der Fahrer einen (längeren) Umweg in Kauf nimmt. Am besten vorher fragen, wie viel es denn kosten wird, dann kann man den Fahrer zur Not noch wechseln und ist ihm nichts schuldig. Und im Zweifel: Verhandeln. Meist geht da immer noch was nach unten.

In Touristenorten wird man häufig von Fahrern dazu überredet, doch bitte in das und das Geschäft zu schauen. Gelegentlich sind da tatsächlich auch sehr gute teils staatliche Geschäfte dabei, trotzdem sind diese Angebote eher mit Vorsicht zu genießen. Die Fahrer bekommen eine Provision dafür und werden euch gerade auch bei Hotels nicht immer das beste Zimmer zeigen. Wer auf Nummer sicher gehen will ist da an anderer Stelle besser beraten.

3. Essen!

Gegessen wird mit der rechten Hand von einem Bananenblatt

Das Essen in Indien ist berüchtigt. Das liegt nicht nur an der Vorliebe für Chilli und der damit verbundenen Wärme in Mund und Rachenraum, sondern vor allem auch an den hiesig florierenden Bakterien und Mikroben. Ohne eine ausgedehnte Reiseapotheke traut sich wohl kaum jemand in diesen Hort der Diahorroe. Die gute Nachricht dabei: Wer das einmal durchgestanden hat, dem steht kulinarisch nichts mehr im Wege.

 

Besonders Streetfood erfreut sich unglaublicher Beliebtheit. Ob ölige Samosa, fettige Wadda, oder frisch frittierte Bananen (Bhaji), die Auswahl ist riesig und nicht zu übersehen. Gesund ist das mit Sicherheit nicht, dafür aber umso leckerer. Unbedingt zu besuchen sind die zahlreichen Teestände, an denen die Verkäufer wahre akrobatische Meisterstücke vollführen. Dort trifft sich das volle Spektrum der indischen Gesellschaft, vom Geschäftsmann direkt aus dem Großraumbüro bis hin zum Straßenkehrer, um den obligatorischen 5 Uhr Tee zu zelebrieren.

Teeverkäufer bei der Zubereitung

Wer jetzt an eine Fortführung englischer Traditionen denkt, der hat jedoch weit verfehlt. Das Getränk negiert eher den geschmacksbewussten Briten, der seinen Earl Grey am liebsten unverfälscht im Porzellan-Service genießt: In einen 125 ml Pappbecher kommen 25 ml Schwarztee, ca. 100 ml Milch und einmal der von der WHO empfohlene Tagesbedarf an Zucker. Das entstandene Gesöff schmeckt zwar vorzüglich, hat aber sonst wenig mit seiner ursprünglichen Bezeichnung gemein.

 

Wer sich dann doch für ein Hotel (=Restaurant) entscheidet, der steht schnell vor der Frage: Veg oder Non-Veg? In Indien leben weltweit die meisten Vegetarier. Das sorgt für diese kuriose Zweiteilung in der Gastronomie-Branche. Allerdings kann ich auch jedem eingefleischten Nicht-Vegetariern die vegetarischen Hotels nur empfehlen. Das Essen ist billig, schmeckt ausgezeichnet und sogar die Auswahl ist häufig umfangreicher als in den Fleisch-Restaurants. Viel falsch machen kann man bei der Bestellung ohnehin nicht, es gibt nur sehr wenige Gerichte, die ich nicht sofort empfehlen würde. Einfach ausprobieren und sich überraschen lassen. Kleiner Tipp an der Stelle: Die augenscheinlich heruntergekommensten Lokale sind meist die besten!

Fehlt nur noch zu sagen…

Egal wo und wie man reist, für Verpflegung ist gesorgt.

…dass es dieses „richtige Indien“ natürlich nicht gibt. Wenn man von Indien eines behaupten kann, dann dass sich alle Klischees irgendwo wiederfinden und zugleich oftmals dort, wo man sie am meisten erwartet, widerlegt werden. Warum sich also das alles antun?  Wer trotz der vielen Horrorgeschichten den Mut aufbringt, auf Land und Leute einzugehen, sich an den Menschen zu orientieren und einen Sprung aus seiner eigenen Komfortzone zu wagen, wird reichlich belohnt. Denn nicht das Tach Mahal und das Gateway of India sind die wahren Sehenswürdigkeiten. Es ist der halbnackte Pilger am Wegesrand, das Chaos der indischen Straßen, der routinierte Teeverkäufer, ein Leidensgefährte im Zug oder die Geschichten einer Busbekanntschaft, der aufdringliche Verkäufer am Busbahnhof, der Segen eines bettelnden Eunuchen, das Gefühl in einem winzigen Lokal zwischen Hupen, tröten und Benzingeruch von einem Bananenblatt die besten Borotta der Stadt zu essen. Kurz es ist die komplett andere Lebensweise der Menschen, die an diesem Land so fasziniert. Dort einzutauchen ist beeindruckender als es jedes architektonische Meisterwerk je sein könnte.

Der Beitrag Wie man in Indien verreist – ein Guide für abenteuerlustige Traveller erschien zuerst auf Jakob in Indien.

]]>
https://blogs.donboscovolunteers.de/jakobinkeelaeral/2018/09/05/wie-man-in-indien-verreist-ein-guide-fuer-abenteuerlustige-traveller/feed/ 0
Was mit den Spenden passiert https://blogs.donboscovolunteers.de/jakobinkeelaeral/2018/09/04/was-mit-den-spenden-passiert/ https://blogs.donboscovolunteers.de/jakobinkeelaeral/2018/09/04/was-mit-den-spenden-passiert/#respond Tue, 04 Sep 2018 10:21:33 +0000 https://blogs.donboscovolunteers.de/jakobinkeelaeral/?p=287 Hallo zusammen, nach langer Zeit melde ich mich mal wieder. Ich freu mich dass ihr es trotzdem nochmal auf meinen Blog geschafft habt. Denn mein ganzes Jahr wäre ohne eure tatkräftige Unterstützung nicht möglich gewesen. Tatsächlich ist letzten Endes eine ganz schöne Menge zusammengekommen, sodass wir hier einige Projekte verwirklichen konnten. 1. Schulbänke in Bommayapuram […]

Der Beitrag Was mit den Spenden passiert erschien zuerst auf Jakob in Indien.

]]>
Hallo zusammen,

nach langer Zeit melde ich mich mal wieder. Ich freu mich dass ihr es trotzdem nochmal auf meinen Blog geschafft habt.

Denn mein ganzes Jahr wäre ohne eure tatkräftige Unterstützung nicht möglich gewesen. Tatsächlich ist letzten Endes eine ganz schöne Menge zusammengekommen, sodass wir hier einige Projekte verwirklichen konnten.

1. Schulbänke in Bommayapuram

Bereits Ende letzten Jahres habe ich von dem Neubau der Schule berichtet, in der wir täglich unterichten. Wie bereits angekündigt haben wir den Großteil unserer Spenden in Tische und Bänke investiert.

Die neuen Schulbänke in der Grundschule

Die sind mittlerweile alle angekommen und nach langer Zeit können die Schüler endlich wieder wie in einer ordentlichen Schule unterrichtet werden. Zudem fließt ein Teil des Geldes in einen Multimedia Raum mit Fernseher und Computer, sodass der Unterricht noch abwechslungsreicher gestaltet und auch eine gute Medienkompetenz vermittelt werden kann.

 

2. Harmonium für das Hostel

Ein großer Bestandteil des Lebens im Don Bosco Hostel sind die vielen Feste und Aktivitäten. So feiern wir beispielsweise zur Zeit den Marienmonat nach, mit vielen Wettbewerben, Tanzen, Feiern und Schauspielern. Bei diesen Festen dürfen natürlich auch musikalische Beiträge nicht fehlen.

 

Das neue Harmonium fand sehr starken Anklang…

Da bei den Jungs eine große Nachfrage nach einem weiteren Instrument bestand, haben wir uns dazu entschieden ein zweites Harmonium zu sponsoren. Das ist eine Art Ziehharmonika mit einer großen Klaviatur, das nicht im stehen sondern im Sitzen gespielt wird. Darauf lernen die Jungs einfache Melodien zu spielen, bevor sie dann auf das große Keyboard umsteigen. Wer möchte kann dann beispielsweise die Messe oder bei Veranstaltungen die Sänger begleiten.

 

3. Abschiedsessen

Mittlerweile ist es leider auch schon wieder an der Zeit, langsam Abschied zu nehmen. Um jedem angemessen Auf Wiedersehen zu sagen, sponsoren wir für die Kinder im Tuition Center, in Bommayapuram und für die Jungs im Hostel jeweils ein großes Abschiedsessen.

Abschiedsessen im Hostel: Borotta, unser Lieblingsessen in Indien

Auf diese Weise können wir noch einmal jedem Danken, der für uns dieses Jahr zu dem gemacht hat, was es war: Unvergleichlich, bereichernd, erfahrungsreich und einfach wunderschön.

 

4. Laufende Kosten

Oftmals sind es nicht die großen Investitionen, die wirklich zählen. Viel wichtiger sind all die Ausgaben, die immer wieder anfallen und ohne die nichts laufen würde. Um die Don Bosco Mission Keela Eral in all ihren unterschiedlichen Projekten zu unterstützen, geben wir ihr den Rest der Spenden zur freien Verfügung. So kann der Projektleiter Fr. Ryan am besten entscheiden, für welche Dinge das Geld gebraucht wird.

Zum Schluss möchte ich euch allen noch einmal Danke sagen.

Vielen Dank an alle!!!

Denn soziale Projekte wie dieses hier wären ohne die Hilfe von Sponsoren und Spenden nicht tragbar. In meinem Jahr konnte ich eindrücklich erfahren, wie wichtig diese Arbeit ist und ich bin sehr froh, dass es so viele Menschen gibt, die das genauso sehen. Vielen, vielen Dank.

Euer Jakob

Kleine Info: Natürlich ist es noch weiterhin möglich, für das Projekt zu spenden. Lest euch dazu am Besten meine Spenden-Seite durch. Vielen Dank!

Der Beitrag Was mit den Spenden passiert erschien zuerst auf Jakob in Indien.

]]>
https://blogs.donboscovolunteers.de/jakobinkeelaeral/2018/09/04/was-mit-den-spenden-passiert/feed/ 0
Kurzinformation https://blogs.donboscovolunteers.de/jakobinkeelaeral/2018/09/04/kurzinformation/ https://blogs.donboscovolunteers.de/jakobinkeelaeral/2018/09/04/kurzinformation/#respond Tue, 04 Sep 2018 09:03:06 +0000 https://blogs.donboscovolunteers.de/jakobinkeelaeral/?p=297 Hallo an alle, wie ihr sicher bemerkt habe, hab ich mich schon lange nicht mehr hier gemeldet. Das lag vor allem daran, dass ich neben meiner Arbeit selten  noch die nötige Motivation hatte, um mich an den Schreibtisch zu setzen und einen neuen Eintrag zu verfassen. Zudem habe ich einige Blogs zwar angefangen, konnte sie […]

Der Beitrag Kurzinformation erschien zuerst auf Jakob in Indien.

]]>
Hallo an alle,

wie ihr sicher bemerkt habe, hab ich mich schon lange nicht mehr hier gemeldet. Das lag vor allem daran, dass ich neben meiner Arbeit selten  noch die nötige Motivation hatte, um mich an den Schreibtisch zu setzen und einen neuen Eintrag zu verfassen. Zudem habe ich einige Blogs zwar angefangen, konnte sie jedoch aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr fertig stellen. Da ich es aber schade fände, wenn diese auf meiner Festplatte verstauben, habe ich mich noch einmal hingesetzt und werde diese in den nächsten Stunden / Tagen veröffentlichen.

Es wird also folgen:

  • ein Guide darüber, wie man als Reisender möglichst viel von Indien mitbekommt
  • eine Übersicht, was mit euren Spenden passiert ist
  • ein Rückblick über mein gesamtes Jahr, den Erfahrungen und wie ich wieder daheim angekommen bin

Ich hoffe, dass sich noch ein paar von euch die Mühe machen, da vorbeizuschauen.

Viele Grüße

Euer Jakob

Der Beitrag Kurzinformation erschien zuerst auf Jakob in Indien.

]]>
https://blogs.donboscovolunteers.de/jakobinkeelaeral/2018/09/04/kurzinformation/feed/ 0
Frohes Neues Jahr! – Oder doch nicht?! https://blogs.donboscovolunteers.de/jakobinkeelaeral/2018/04/14/frohes-neues-jahr-oder-doch-nicht/ https://blogs.donboscovolunteers.de/jakobinkeelaeral/2018/04/14/frohes-neues-jahr-oder-doch-nicht/#respond Sat, 14 Apr 2018 10:33:38 +0000 https://blogs.donboscovolunteers.de/jakobinkeelaeral/?p=270 Hallo zusammen, Frohes Neues Jahr? Es ist doch schon April! Werden sich die meisten jetzt denken. Aber tatsächlich ist heute in gewisser Weise schon wieder Neujahr. Denn in Tamil Nadu gibt es nicht nur den Gregorianischen Kalender wie bei uns, sondern auch den Tamilischen. Der hat zwar schon längst keine offizielle Gültigkeit mehr, in der […]

Der Beitrag Frohes Neues Jahr! – Oder doch nicht?! erschien zuerst auf Jakob in Indien.

]]>
Hallo zusammen,

Frohes Neues Jahr? Es ist doch schon April! Werden sich die meisten jetzt denken. Aber tatsächlich ist heute in gewisser Weise schon wieder Neujahr. Denn in Tamil Nadu gibt es nicht nur den Gregorianischen Kalender wie bei uns, sondern auch den Tamilischen. Der hat zwar schon längst keine offizielle Gültigkeit mehr, in der Alltagssprache ist er aber bis zum heutigen Tag im Gebrauch. Auch orientieren sich die größten Feste an dieser Ordnung. Laut diesem Kalender ist der Jahresanfang eben nicht am 1. Januar, sondern am 14. April. Zumindest traditionell gesehen.

Zurück geht der Kalender auf den traditionellen hinduistischen Kalender, der auch in einigen weiteren Staaten üblich ist. Er ist also schon ziemlich alt. Bereits in den Vedas, den ältesten Schriften im Hinduismus, findet er in ähnlicher Form bereits Verwendung.

Gezählt werden dabei aber selten Jahreszahlen. Diese beziehen sich gemäß der indischen Zeitrechnung auf verschiedenste Ären. So ist dieses Jahr entweder das Jahr 5120 nach Kali Yuga oder aber das Jahr 2049 nach Thiruvalluvar, je nachdem wen man frägt. Zudem gliedern sich 60 Jahre in einem Zyklus, ähnlich wie Jahrhunderte in unserem System. Jedes Jahr hat seinen eigenen Namen innerhalb dieses Zyklusses. So heißt das neue Jahr nun beispielsweise „Vilambi“. Unterteilt wird das Jahr in 6 Jahreszeiten, die nach dem typischen Wetter in dieser Zeit benannt sind. Die erste Jahreszeit heißt zum Beispiel „Ila-veni“, also „etwas warm“. Jedoch gilt diese allgemein als die heißeste Jahreszeit, in der darauffolgenden („Muttu-veni“, also „sehr warm“) kühlt es schon wieder etwas ab. Kleinere Ungenauigkeiten in der Benennung sind also möglich. Zwei Monate bilden zusammen eine solche Jahreszeit. Wie in unserem Kalender besteht das Jahr also aus 12 Monaten, die wiederum in 29 – 32 Tagen unterteilt sind. Auch gibt es eine 7-Tage Woche, die hier mit dem Sonntag beginnt. Alle diese Unterteilungen haben ihre eigene Astronomische Bedeutung, so dass das Ganze sehr schnell sehr kompliziert wird.

Aus Norm- und Handelsgründen führten die europäischen Kolonialmächte auf dem gesamten Subkontinent im 18. Jahrhundert den Gregorianischen Kalender ein. Er blieb der offizielle Kalender ganz Indiens, die alten Kalendersysteme blieben jedoch trotzdem parallel im Gebrauch. Nach dem Ende der Kolonialzeit und dem darauffolgenden Aufbau der Indischen Republik beschloss man, einen neuen Kalender einzuführen. Dieser sollte die einzelnen Bundesstaaten durch einen gemeinsamen Kalender frei von kolonialen Einflüssen einen. Der sogenannte „Indische Nationalkalender“ wird noch heute von einigen Medien sowie der indischen Regierung genutzt. Im Alltag durchsetzen konnte sich dieser jedoch nie.

Doch auch die traditionellen Kalender sind vor politischen Änderungen nicht gefeit. Vor 10 Jahren legte die Regierung Tamil Nadus fest, dass das neue Jahr nicht mehr wie üblich im April, sondern bereits im Januar gefeiert werden soll. Dort fällt es mit dem hinduistischen Erntedankfest Pongal zusammen, eines der wichtigsten Feste der Tamilen (wer sich näher für das Fest interessiert, hier geht´s zu Hendriks Blogeintrag zum Thema). Das führte zu Protesten in der Bevölkerung und schließlich dazu, dass Neujahr trotzdem wie bisher im April gefeiert wurde, sodass das Gesetz drei Jahre später wieder revidiert wurde. Seither herrscht aber immer noch Verwirrung darüber, welcher der beiden Termine seine Gültigkeit hat. In der Gegend in der Ich lebe wurde zum Beispiel trotz alledem schon an Pongal das neue Jahr begrüßt.

Ob nun Neujahr oder nicht, zum Feiern gibt es trotzdem immer etwas. Denn zugleich ist der 14. April auch der Gedenktag für Dr. B.R. Ambedkar, neben Gandhi der größte Kämpfer für die Unabhängigkeit Indiens und Gründervater der Constitution of India.

Viele Grüße

Euer Jakob

Der Beitrag Frohes Neues Jahr! – Oder doch nicht?! erschien zuerst auf Jakob in Indien.

]]>
https://blogs.donboscovolunteers.de/jakobinkeelaeral/2018/04/14/frohes-neues-jahr-oder-doch-nicht/feed/ 0
Caught between Cultures – Eine Geschichte aus meinem Urlaub in Goa https://blogs.donboscovolunteers.de/jakobinkeelaeral/2018/01/25/caught-between-cultures-eine-geschichte-aus-meinem-urlaub-in-goa/ https://blogs.donboscovolunteers.de/jakobinkeelaeral/2018/01/25/caught-between-cultures-eine-geschichte-aus-meinem-urlaub-in-goa/#respond Thu, 25 Jan 2018 15:44:16 +0000 https://blogs.donboscovolunteers.de/jakobinkeelaeral/?p=230 Finger im Essen Die Sonne stand bereits hoch über dem Strand von Agoda Beach. Es war Nachmittag, und noch immer saßen einige Touristen, Rucksackreisende und Alternative in Fatimas Corner, um ein verspätetes Mittagsmahl zu halten. Es war heiß. Zwar nicht für indische Verhältnisse, schließlich war es Winter. Doch die meisten Gäste versuchten, sich die 30 […]

Der Beitrag Caught between Cultures – Eine Geschichte aus meinem Urlaub in Goa erschien zuerst auf Jakob in Indien.

]]>
Finger im Essen

Die Sonne stand bereits hoch über dem Strand von Agoda Beach. Es war Nachmittag, und noch immer saßen einige Touristen, Rucksackreisende und Alternative in Fatimas Corner, um ein verspätetes Mittagsmahl zu halten.

Die Einkaufsstraße in Agonda Beach: Rechts die Speisekarte eines typischen Lokals

Es war heiß. Zwar nicht für indische Verhältnisse, schließlich war es Winter. Doch die meisten Gäste versuchten, sich die 30 Grad mit kurzen T-Shirts und Tanktops vom Leibe zu halten. Vorzugsweise bedruckt mit einem kunstvoll gestalteten Om-Zeichen, gekauft vermutlich an der großen Strandpromenade, aus der der Ort zum größten Teil besteht. Aus der Küche zog der warme Duft von frisch Gebratenem in das Lokal. Lächelnd serviert der Kellner, ein Nordinder, der Saisonweise hier arbeitet, einem jungen Mann mit übergroßen, gepflegtem Barthaar ein großes Beef-Steak. „One Kings, please“. Wenig später folgt das bestellte Bier. Kurz darauf betreten zwei Jugendliche mit hoch aufgepackten Rucksäcken das kleine Lokal. Sie zögern kurz und setzen sich schließlich an einen kleinen Tisch in der hinteren Ecke.  „Gibt es hier eine Möglichkeit zum Händewaschen?“ lautet promt die erste Frage an den Kellner.  Dieser nickt stumm und deutet auf das kleine Waschbecken am Eingang.

Endlich waren wir in Goa angekommen. Die letzte Nacht war kurz gewesen. Wir hatten sie in einem zugigem Abteil der indischen Eisenbahn verbringen müssen. Auf einer Gepäckablage. In der niedrigsten Reiseklasse. 16 Stunden lang. Unsere gebuchten Tickets hatten es leider nicht von der Warteliste geschafft. Danach weitere zwei Stunden mit dem Bus. Übermüdet und hungrig war uns das kleine Restaurant vor der Kirche genau gelegen gekommen. Jetzt saßen wir an unserem Tisch und warteten ungeduldig auf das Essen. „Das dauert aber auch lange, bis das kommt“, meinte Hendrik. „Ja, ist man gar nicht mehr gewohnt!“, antwortete ich. In den kleineren indischen Restaurants, die wir mittlerweile gewohnt waren, steht das Essen bereits nach wenigen Minuten auf dem Tisch. „Und für das Wasser müssen wir anscheindend auch noch extra bezahlen.“ Das wird sonst kostenfrei in Metallkrügen zur Verfügung gestellt. „Dafür gibt´s hier auch eine größere Auswahl. Pizza, Burger, Steak, Fisch, …“ Nach weiteren geschlagenen 10 Minuten des Wartens schlängelte sich tatsächlich der Kellner mit unserem Besteck durch die Sitzreihen. In aufrechter, höflicher, westlicher Kellnermanier platzierte er es schwungvoll vor unseren Nasen. Kurz darauf erschienen auch unsere bestellten Naan und Roti, zwei nordindische Sorten Fladenbrot, in bereits geschnittener Form. Zusammen mit dem mitgelieferten Masala platzierten wir alles ordentlich auf dem Porzellanteller, der das sonst übliche Bananenblatt ersetzte.

Typisch sündindisch: Reis mit Sambar und Appalam auf einem Bananenblatt, dazu ein Glas Wasser

Das restliche Besteck landete mit entschiedener Miene schließlich außer Reichweite am Tischende.  Selbstbewusst begannen wir also, die Gerichte auf indischer Weise mit den Fingern zu verspeisen, wohl darauf achtend, die linke („unreine“) Hand nicht zu gebrauchen. Mit einem Lächeln im Gesicht räumte der Kellner später unsere Teller wieder ab. „Wollt ihr sonst noch was?“ fragte er pflichtbewusst. „Ja, einen Espresso bitte!“ bestellte ich darauf hin. Der wurde sogleich aus der original italienischen Espressomaschine gepresst. Einer meiner ersten Nicht-Instant-Coffee-Pulver-Kaffees in Indien. Serviert ohne Zucker, denn der steht ja schon auf dem Tisch bereit. Nachdem wir bezahlt und ein vernünftiges Trinkgeld gegeben hatten, verließen wir „Fatima´s Corner“, um unser Strandresort in der Touristenstadt zu suchen.

Der Beitrag Caught between Cultures – Eine Geschichte aus meinem Urlaub in Goa erschien zuerst auf Jakob in Indien.

]]>
https://blogs.donboscovolunteers.de/jakobinkeelaeral/2018/01/25/caught-between-cultures-eine-geschichte-aus-meinem-urlaub-in-goa/feed/ 0
Passierschein A38 – Wie man aus Indien ein Paket verschickt https://blogs.donboscovolunteers.de/jakobinkeelaeral/2018/01/21/passierschein-a38-wie-man-aus-indien-ein-paket-verschickt/ https://blogs.donboscovolunteers.de/jakobinkeelaeral/2018/01/21/passierschein-a38-wie-man-aus-indien-ein-paket-verschickt/#comments Sun, 21 Jan 2018 09:25:48 +0000 https://blogs.donboscovolunteers.de/jakobinkeelaeral/?p=234 Hallo an alle, Die Weihnachtszeit ist ja mittlerweile schon wieder vorbei. Da in dieser Zeit recht viel passiert ist, berichte ich euch jetzt nach und nach über meine Erlebnisse im Dezember. Zunächst eine kleine Anekdote aus der Vorweihnachtszeit. Viele Spaß beim Lesen, euer Jakob. Die indische Bürokratie ist eine Sache für sich. Dachte ich mir […]

Der Beitrag Passierschein A38 – Wie man aus Indien ein Paket verschickt erschien zuerst auf Jakob in Indien.

]]>
Hallo an alle,

Die Weihnachtszeit ist ja mittlerweile schon wieder vorbei. Da in dieser Zeit recht viel passiert ist, berichte ich euch jetzt nach und nach über meine Erlebnisse im Dezember. Zunächst eine kleine Anekdote aus der Vorweihnachtszeit.

Viele Spaß beim Lesen, euer Jakob.


Die indische Bürokratie ist eine Sache für sich. Dachte ich mir anfangs noch, „schlimmer als der Visaantrag kann´s ja kaum werden“, wurde ich hier sehr schnell eines besseren belehrt. Was zum Beispiel allein beim Verschicken zweier Pakete alles schief laufen kann, davon handelt diese Geschichte.

Es war ein  sonniger Dezembernachmittag. Hendrik und ich saßen im Bus nach Kovilpatti, die nächste größere Stadt in der Umgebung. Über uns auf der Gepäckablage standen zwei Pakete, noch unverpackt.

Fortbewegungsmittel Nr. 1 in Indien: Die Autorikscha oder TukTuk

Darin: Weihnachtsbriefe und Geschenke für unsere Familien im kalten Deutschland. Bis eben waren wir noch mit Packen beschäftigt gewesen, hatten noch die letzten Briefe geschrieben und uns um die Box gekümmert. Nun war es bereits 4 Uhr, also noch gut zwei Stunden bis das Postamt offiziell schließt. Eilig verlassen wir den Bus, um noch einen Copyshop zu suchen. Unter einer kleinen Treppe in einer unscheinbaren Nebengasse werden wir schließlich fündig. Also schnell noch ein paar Bilder ausdrucken, die ich mir schon zuvor ausgesucht hatte.  Nach einer halben Stunde war das auch erledigt und wir fuhren mit dem TukTuk zur Poststation, um die Pakete aufzugeben.

 

Dort angekommen erwartete uns jedoch die erste Hiobsbotschaft: Entgegen allen Angaben im Internet war der internationale Schalter leider schon geschlossen. Von den wenigen noch anwesenden Beamten erfuhren wir, dass es in Keela Eral ebenfalls ein Postamt gebe, das internationale Pakete annehme. Damit am Montag schließlich alles glatt läuft, lassen wir unsere Päckchen noch einmal kontrollieren. Der Beamte gibt uns schließlich noch ein Formular mit, aus Verdacht, in der kleinen Zweigstelle könne es zu wenige vorrätig geben. Dankbar verabschieden wir uns und fahren wieder nach Hause. Wenigstens die Bilder haben wir ja bekommen.

Das Postamt in Keela Eral

Am Montag gingen wir gleich nach der Schule direkt zum Postamt in Keela Eral. Dort wurde uns jedoch mit Händen und Füßen klar gemacht, dass es wohl besser wäre, direkt nach Kovilpatti zu gehen. Also doch noch mal los, wir wollen ja nicht wieder vor geschlossenen Schaltern stehen. Dort angekommen läuft zunächst alles glatt. Die Pakete werden kontrolliert, nach kurzer Wartezeit sind wir am internationalen Schalter an der Reihe. Kritisch beäugt der Beamte unsere mit Werbung bedruckten Pakete. „Verpackung“, sagt er nur Schulterzuckend. Das hätten wir uns ja eigentlich denken können. Auf die Frage wo es so etwas gäbe, antwortete er zuerst nur mit „weiter weg“, schließlich dann doch mit „auf der anderen Straßenseite“. Dort gäbe es einen Kiosk. Also nichts wie hin. Dort schüttlet der Verkäufer nur mit dem Kopf und murmelt etwas von Supermarkt. Also weiter, die Straße runter. Nach einigen Passanten, die wir nach dem Weg fragen mussten, stehen wir schließlich im Laden und versuchen den Kassierer mit verzweifelter Gestik klar zu machen, was wir genau brauchen. Schließlich schüttelt auch dieser den Kopf, zeigt uns auf Maps aber einen Kiosk etwas weiter entfernt, bei dem man so etwas kaufen könne. Also raus aus dem Laden und mit dem nächsten TukTuk zum nächsten Laden. Und tatsächlich: Mit Hilfe des Rikschafahrers erstanden wir schließlich zwei Mülltüten, groß genug um unsere Pakete zu bedecken.

Einige Minuten später standen wir wieder am Schalter und präsentierten dem Beamten unsere Pakete mit Verpackung. „No plastic“ war der einzige Kommentar, gefolgt von einem Fingerzeig auf ein bereits aufgegebenes Paket. „Like this.“. Das Päckchen war fein säuberlich mit einem weißen Baumwollstoff umschlagen und mit Bindfaden eingenäht worden. Langsam mürbe werdend, stampften wir wieder vor die Poststation, wo bereits ein Rikschafahrer auf uns wartete. Gerade als wir einsteigen wollten, holte uns ein weiterer Postbeamter ein. Auf Tamil erklärte er dem Fahrer, wo genau es einen solchen Stoff gebe und welche Farbe dieser haben müsse. Mit unseren Paketen in der Hand stiegen wir schließlich ein und fuhren in die Innenstadt, bis wir vor einem mehrstöckigen Bekleidungskaufhaus hielten. Unser Fahrer stieg mit uns aus und sprach kurz mit dem Verkäufer. Daraufhin breitete dieser vor uns eine ganze Palette an Stoffen mit verschiedensten Brauntönen aus. Ein weißer war nicht dabei. Unsere Wahl viel letztendlich auf einen hellbraunen, feinen Hosenstoff, von dem wir gleich zwei Meter nahmen. Also zurück zum Postamt.

Dort angekommen fragten wir den nächsten Beamten erst mal nach Nadel und Faden zum einbinden. „Nadel und Faden? Nein, so was haben wir hier nicht!“. Mit endgültiger Verzweiflung versank ich schließlich in einem der eisernen Wartestühle. Selbst wenn wir Nähzeug bekommen hätten, ich hätte doch keine Ahnung wie man so ein Paket einnäht. Das letzte, was ich in meinem Leben von Hand genäht hatte, war ein Stoffelefant in der Grundschule. Mit mäßigem Erfolg.

Ich beim Paketeinpacken

Schließlich packte mich der Ehrgeiz des Verzweifelten. Wir hatten schon so viel Zeit hier gelassen, so viel Geld in dieses Paket gesteckt. Es kann doch nicht sein, dass es an so etwas einfachem wie Nadel und Faden scheitert! Meine Gedanken wanderten zu Tape und Schere in Hendriks Tasche. Das muss doch funktionieren! Also setzte ich mich auf den Boden und begann, das Paket wie ein Geschenk mit dem Stoff einzuwickeln. Das klappte überraschend gut. Nach wenigen Minuten war das ganze Päckchen mit Stoff umschlagen, die Ränder mit Tape verstärkt. Erleichtert ging ich endlich zu den Schaltern. Nachdem ich alle Formulare ausgefüllt und aufgeklebt, das Paket gewogen, alle Adressen noch einmal überprüft und meine Handynummer diktiert hatte, schob ich es schließlich triumphierend zum internationalen Schalter und endlich hatte der Beamte nichts mehr daran auszusetzen.

Kurz nach der Bezahlung kam dann aber doch noch eine Frage. Ich sollte nur noch beweisen, dass ich offiziell in Indien gemeldet bin.

Endlich! Nach 5h sind die Pakete bereit zum Versand

Das entsprechende Dokument hatte ich natürlich nicht dabei. Mit bedauerndem Blick schob mein Gegenüber das Paket wieder durch den Schalter. Selten hab ich mich so sehr geärgert wie in diesem Moment. Doch glücklicher Weise bekam zufällig der Chef der Filiale die Situation mit. Nach einigen Gesprächen, Telefonaten mit unserem Pater und ausgetauschten Nummern durften wir schließlich doch unsere Pakete abschicken. Unter der Bedingung, die Formulare mit der Post nachzureichen.

Mit unendlicher Erleichterung stießen wir draußen schließlich mit zwei Kokosnüssen auf den Erfolg an. Das Abschicken der beiden Pakete hatte uns allein an diesem Tag 5 Stunden Zeit gekostet.

Der Beitrag Passierschein A38 – Wie man aus Indien ein Paket verschickt erschien zuerst auf Jakob in Indien.

]]>
https://blogs.donboscovolunteers.de/jakobinkeelaeral/2018/01/21/passierschein-a38-wie-man-aus-indien-ein-paket-verschickt/feed/ 2
Unterricht und Schuleinweihung in Bommayapuram https://blogs.donboscovolunteers.de/jakobinkeelaeral/2017/12/19/unterricht-und-schuleinweihung-in-bommayapuram/ https://blogs.donboscovolunteers.de/jakobinkeelaeral/2017/12/19/unterricht-und-schuleinweihung-in-bommayapuram/#respond Tue, 19 Dec 2017 09:08:13 +0000 https://blogs.donboscovolunteers.de/jakobinkeelaeral/?p=205 Hallo an alle, Endlich ist es so weit! Nach Monate langer Bauzeit, langem Hin und Her und vielen gespannten Nerven ist es nun Zeit: Die neue Schule in Bommayapuram wurde gestern feierlich eröffnet! Allgemeines und unsere Aufgaben Zuerst aber ein paar Worte zu unserer Arbeit dort, um zu erklären, warum diese Nachricht eine so große […]

Der Beitrag Unterricht und Schuleinweihung in Bommayapuram erschien zuerst auf Jakob in Indien.

]]>
Hallo an alle,

Endlich ist es so weit! Nach Monate langer Bauzeit, langem Hin und Her und vielen gespannten Nerven ist es nun Zeit: Die neue Schule in Bommayapuram wurde gestern feierlich eröffnet!

Allgemeines und unsere Aufgaben

Zuerst aber ein paar Worte zu unserer Arbeit dort, um zu erklären, warum diese Nachricht eine so große Erleichterung für uns ist. Bommayapuram ist eines der größten Dörfer in der Umgebung.

Das Gelände während der Feier. Links im Bild die Neue Schule, im Hintergrund die Kirche, davor der Pausenhof.

Allerdings ist es auch recht entlegen: Um dort hin zu gelangen, müssen wir beispielsweise jeden Tag eine knappe halbe Stunde mit dem Bus fahren, teilweise über Straßen, die mehr aus Schlaglöchern als aus Asphalt zu bestehen scheinen. In diesem Dorf gibt es eine staatliche Grundschule. Allein durch die offiziellen Mittel wäre diese jedoch kaum überlebensfähig und so wird sie von der Don Bosco Mission in Keela Eral unterstützt. Die Salesianer bezahlen beispielsweise einen von drei Lehrern und geben finanzielle Hilfe, wenn diese benötigt wird. Auch der Neubau wurde zu einem Teil von ihnen gesponsort. Hier geben Hendrik und ich nun bereits seit September Englisch Unterricht.

Zusätzlich zu den regulären Stunden kommt jede Klasse zwei mal die Woche zu uns, um Spiele zu spielen und zu singen. Darüber hinaus versuchen wir auch, ihnen ein paar kleinere Sätze, Fragen und Wörter beizubringen. Mit der Zeit hat sich eine Art Plan entwickelt, nachdem die Stunden meistens ablaufen.

„Can you show me 4 o´clock?“ Stunden im Rohbau der Schule

Erst singen wir zur Begrüßung ein, zwei Lieder. Dann setzen wir uns alle im Kreis und wir fragen meist Wörter ab, also zum Beispiel die Namen von verschiedenen Früchten, Gemüsen, Tieren, aber auch wie man die Uhr auf Englisch liest. Anschließend folgt ein Diktat. Oder aber wir bringen ihnen zum Beispiel ein neues Lied bei. Besonders beliebt ist aber unser Memorie, bei dem man zu einem geschriebenen Wort das jeweilige Bild finden muss. Die letzte halbe Stunde spielen wir dann Spiele oder wir singen.

Auch wenn es natürlich immer mal Tage gibt, an denen es nicht so läuft, freuen sich die Kinder doch immer, wenn sie heute zu uns kommen dürfen. Jedes mal in der Pause werden wir von allen Seiten bestürmt. Jeden Tag werden wir freudig von einer Horde kleiner Schüler begrüßt und erst wieder gehen gelassen, wenn jeder einzelne in der Nähe ein High Five bekommen hat. Und egal was wir machen, jedes mal zupft jemand an unserem Hemd, formt die Finger zu der Nummer seiner Klasse und frägt mit einem bettelndem Hundeblick: „But please, brother, after break four!“

Der Bau der neuen Schule

Hier in der Schule gab es allerings schon seit Jahren ein Problem. Das alte Gebäuden begann nach über 70 Jahren langsam zu bröckeln. Der Dachstuhl wurde marode und das Gebäude drohte einzustürzen. Außerdem war der Raum für die gut 60 Schüler viel zu klein, die höheren Klassen wurden daher in der anliegenden Kirche unterrichtet. Da die Situation immer untragbarer wurde, beschloss man Anfang letzten Jahres, den Neubau in Angriff zu nehmen.

Unterricht in der Kirche

Allerdings war die Finanzierung des Projektes lange Zeit ein Problem. Trotz der vielen Spenden durch die Dorfbewohner gelang es nicht sofort, die benötigten 30.000 € aufzubringen. Baustopps und Verzögerungen waren die Folge. Schließlich wurde das restliche Geld durch ein Spendenkonzert der Vokalgruppe Euphoné von den Salesianern in Palermo aufgebracht. Nicht zuletzt halfen auch unsere Vorvolontäre entscheidend mit, indem sie den Großteil der von ihnen gesammelten Spenden hier investierten (Blogeintrag von Stefan zu dem Thema).

Da während des Baus kein weiteres Gebäude zur Verfügung stand, wurde der Unterricht für alle Klassen in den Kirchenraum verlegt.

Unterricht im Freien

Dieser ist aber eigentlich viel zu klein dafür und so fanden die Stunden für die älteren Schüler auf Strohmatten auf dem Pausenhof statt. Zeitgleich wurde nebenan natürlich gearbeitet, gesiebt, geflext, gehämmert. Wenn es zum Regnen anfing, blieb keine andere Möglichkeit, als sich mit 5 Klassen in den hohen, hallenden Kirchenraum zu quetschen. Übte dann eine Gruppe das Buchstabieren, während eine andere einen Text las und wir nebenan Spiele spietlen, war die Kakophonie komplett und Stillarbeit für die vierte Gruppe schlichtweg unmöglich. Teilweise war es nicht einmal möglich, das Wort seines Nachbarn zu verstehen, so stark addierten sich die Geräusche.

Doch dieser Zustand ist nun glücklicher Weise überwunden. Die neue Schule ist groß genug für alle Klassen, sodass niemand mehr in der Kirche unerrichtet werden muss. Es gibt sogar einen separaten Raum, in dem wir aus voller Inbrunst singen und spielen können, ohne die anderen zu stören.

Die Einweihungsfeier

Eine Einweihungsfeier ist bei den indischen Salesianern immer eine große Sache. Jedes noch so unbedeutende Gebäude wie beispielsweise die Kantine in unserem Hostel wird feierlich eröffnet und von einem hohen Salesianer gesegnet.

Enthüllung der Spendentafel. Links im Bild sind der Provinzial und der Economer der Provinz. Im Vordergrund Bischof Ambroise.

Eine Inschrift dokumentiert für die Nachwelt genau, wann die Eröffnung war, wer das Gebäude gesegnet und wer es eröffnet hat. Dementsprechend groß war auch der Aufwand, der bei der Eröffnung der neuen Schule betrieben wurde. Bereits einige Tage vorher waren der Provinzial und der Economer aus Tiruchy angereist, das sind die beiden höchsten Ämter bei den Salesianern vor Ort. Zusätzlich kam extra der Bischof von Tuticorin in das kleine Dorf, um die Schule zu segnen und den Feierlichkeiten beizuwohnen.

Angesichts dieser geistlichen Prominenz legten sich die Verantwortlichen mächtig ins Zeug. Zwar gehören der Großteil der Bevölkerung dem Hinduismus an, ein hohes Ansehen besitzen die christlichen Funktionäre aber dennoch. Zumal jeder Bewohner Bommayapurams einst selbst diese Schule besuchte.

Die Ankunft des Bischofs von Tuticorin. Rechts der Cheep, Links Mädchen mit Gaben und Blumen, mittig das Publikum und der Weiße Teppich.

Und so wurde die Straße bis zum Ortsanfang in eine Prachtallee umgewandelt. Lampen sorgten für das nötige Licht, Palmzweige schmückten feierlich den Weg. Zu beiden Seiten standen die Menschen, um den fremden Bischof gebührend zu empfangen. Als der Cheep dann endlich ankam, brach die ganze Menge in Gejohle aus. Zwei Frauen in bunten Saris brachten einen Teller mit Öl und rotem Pulver, um den Geistlichen zu begrüßen, andere warfen Blumen. Eine Gruppe legte schnell zwei lange weiße Stoffbahnen auf dem Weg.

Festzug ins Schulgelände

Die Prominenz soll ja nicht auf dem schlammigen Boden gehen müssen! Sobald das Gefolge eine Stoffbahn passiert hatte, wurde diese schon aufgerollt und schnell nach vorne gebracht, ehe die zweite Stoffbahn zu Ende beschritten war. Allen voran marschierte eine Kapelle aus Trommlern und einem Klarinettenspieler (oder so etwas ähnliches). Im Hintergrund zündete Jemand ein Feuerwerk aus Böllern und Krachern, um seinen Teil zur Feier beizutragen.

Als ich gerade dabei war, das alles mit meiner Kamera festzuhalten, packte mich eine alte Dame am Arm. Sie klammerte sich fest, zog mich mit und begann damit, lauthals zu johlen. Dabei bedeutete sie mir, es ihr gleich zu tun. Ich ließ mich also darauf ein und gemeinsam, Arm in Arm, zogen wir zusammen mit allen anderen Feiernden in das Schulgelände ein. Man stelle sich eine solche Szene einmal in Deutschland vor…

Nachdem dann alle auf dem Pausenhof angekommen waren, begann die eigentliche Eröffnung. Zuerst sprachen die Geistlichen ein paar Gebete, dann enthüllten sie feierlich die Tafeln mit den Inschriften. Anschließend durchschnitt der Provinzial offiziell das Band, das man in die Tür gehängt hatte. Der Bischof ging voran, um das Gebäude mit Weihwasser zu segnen und eine Öllampe anzuzünden.

Der Bischof entzündet eine Öllampe in der Schule

Die nun eröffntete Schule konnte dann von den Anwesenden besichtigt werden. Anschließend wurden als Zeichen des Neubeginns zwei Bäume gepflanzt. Als dies alles fertig war, ging der Großteil des Dorfes nach Hause. Die Übrigen nahmen vor der Kirche platz, um den Reden des Bischofs, des Provinzials und von Pater Marcel zuzuhören. Den restlichen Abend gestalteten dann die Schüler kreativ mit Tänzen, Gedichten und Vorträgen. Zum feierlichen Abschluss wurden dann traditionelle Süßigkeiten an alle Gäste verteilt.

 

Ich bin schon gespannt, wie die neue Schule unseren Unterricht erleichtern wird. Bis dahin wünsche ich euch aber erst einmal eine ruhige und besinnliche Weihnachtszeit. Bis bald

Euer Jakob

Der Beitrag Unterricht und Schuleinweihung in Bommayapuram erschien zuerst auf Jakob in Indien.

]]>
https://blogs.donboscovolunteers.de/jakobinkeelaeral/2017/12/19/unterricht-und-schuleinweihung-in-bommayapuram/feed/ 0
Arbeit im Tution Center – Hausaufgaben im Dorf https://blogs.donboscovolunteers.de/jakobinkeelaeral/2017/11/23/arbeit-im-tution-center-hausaufgaben-im-dorf/ https://blogs.donboscovolunteers.de/jakobinkeelaeral/2017/11/23/arbeit-im-tution-center-hausaufgaben-im-dorf/#respond Thu, 23 Nov 2017 01:02:51 +0000 https://blogs.donboscovolunteers.de/jakobinkeelaeral/?p=191 Hallo an alle, Hausaufgaben sind nervig. Zumindest fand ich das während meiner 12 Jahren in der Schule. Man kann doch in der Zeit so viel entspanntere Dinge tun: Gitarre spielen, Freunde treffen oder einfach seine Zeit auf YouTube, Facebook und ähnlichen Plattformen verbrennen… Auch in Indien können sich die Schüler sicher spannendere Dinge vorstellen, als […]

Der Beitrag Arbeit im Tution Center – Hausaufgaben im Dorf erschien zuerst auf Jakob in Indien.

]]>
Hallo an alle,

Hausaufgaben sind nervig. Zumindest fand ich das während meiner 12 Jahren in der Schule. Man kann doch in der Zeit so viel entspanntere Dinge tun: Gitarre spielen, Freunde treffen oder einfach seine Zeit auf YouTube, Facebook und ähnlichen Plattformen verbrennen… Auch in Indien können sich die Schüler sicher spannendere Dinge vorstellen, als Nachmittags zu lernen. Vor allem in den Dörfern kommen allerdings noch weitere Faktoren hinzu, die dazu führen, dass Hausaufgaben leider nur selten erledigt werden.

Gruppenfoto in der Kirche

So wohnen die meisten Familien in kleinen Hütten mit selten mehr als zwei Zimmern. Wenn dann im selben Zimmer die Mutter gerade das Essen zubereitet, während das kleine Geschwisterchen vor dem ständig laufenden Fernseher zu Schreien beginnt und von draußen der fröhliche Lärm der Spielkameraden durch die dünnen Wände dringt, kann von konzentrierter Lernathmosphäre kaum mehr die Rede sein. Außerdem müssen die Kinder ab einem gewissen Alter häufig den älteren bei der Arbeit helfen. Der Großteil lebt hier von der Landwirtschaft, bei der man auf jede Hilfe angewiesen ist. Doch auch in handwerklichen Berufen ist es nicht unüblich, dass Kinder nachmittags im Laden der Eltern mitarbeiten.

Tuition-Center am Abend: Die Kinder treffen sich täglich vor der Kirche, um ihre Hausaufgaben zu erledigen.

Um den Kindern trotzdem einen festen Ort zum Lernen zu geben, leiten einige engagierte Einheimische und College Studenten regelmäßig Hausaufgabenbetreuungen. Jeden Abend von 6 bis 8 treffen sich in diesen Tuition Centern die Kinder im Dorf, erledigen die Hausaufgaben und bekommen Hilfe, wenn sie diese benötigen. Samstags trifft sich die Gruppe immer zum Spielen, gelegentlich wird auch Aufklärungsarbeit geleistet. Drei dieser Center gibt es bereits in Keela Eral, alle werden von der Don Bosco Mission unterstützt.

In diesen Einrichtungen helfen Hendrik und Ich jeden Abend mit, wobei wir uns zwischen den Tuition Centern aufteilen. Da meine Tamilkenntnisse leider noch sehr mangelhaft sind, beschränkt sich mein Aufgabenbereich auf die Englisch Hausaufgaben. Das ermöglicht es mir allerdings auch, beinahe jeden Schüler einzeln zu betreuen, was in den Schulen schlichtweg nicht machbar ist. Konkret helfe ich dabei meist beim Lesen, frage aber auch Vokabeln ab und diktiere neue Wörter. Sind einige schon früher fertig oder haben keine Hausaufgaben auf, versuche ich, ihnen neue Wörter beizubringen oder mich mit ihnen zu unterhalten.  Auf diese Weise sind sie dann beschäftigt und können ihre Sprachkenntnisse gleich anwenden.

Zu tun gibt es also immer etwas und tatsächlich denke ich mir bei der Arbeit immer wieder: „Wenn ich in so einer Gruppe gewesen wäre, hätte das bestimmt auch nicht geschadet…“

Viele Grüße und bis zum nächsten mal

Euer Jakob

Der Beitrag Arbeit im Tution Center – Hausaufgaben im Dorf erschien zuerst auf Jakob in Indien.

]]>
https://blogs.donboscovolunteers.de/jakobinkeelaeral/2017/11/23/arbeit-im-tution-center-hausaufgaben-im-dorf/feed/ 0
Ein Feuerwerk für Krishna https://blogs.donboscovolunteers.de/jakobinkeelaeral/2017/10/22/ein-feuerwerk-fuer-krishna/ https://blogs.donboscovolunteers.de/jakobinkeelaeral/2017/10/22/ein-feuerwerk-fuer-krishna/#respond Sun, 22 Oct 2017 09:58:24 +0000 https://blogs.donboscovolunteers.de/jakobinkeelaeral/?p=163 Diwali 2017 Morgens 7:30. Unsanft reißt mich eine gewaltige Detonation aus dem Schlaf. Kurze Zeit später folgt das beständige Krachen einer Böllerkette. Diese Geräuschkulisse sollte mich noch den ganzen Tag lang begleiten, denn heute ist Diwali. Diwali, in Tamil Nadu auch Deepavali genannt, ist eines der bedeutensten Feste der Hinduisten, Sikhs, Jainisten und Buddhisten. Gefeiert […]

Der Beitrag Ein Feuerwerk für Krishna erschien zuerst auf Jakob in Indien.

]]>
Diwali 2017

Morgens 7:30. Unsanft reißt mich eine gewaltige Detonation aus dem Schlaf. Kurze Zeit später folgt das beständige Krachen einer Böllerkette. Diese Geräuschkulisse sollte mich noch den ganzen Tag lang begleiten, denn heute ist Diwali.

Diwali, in Tamil Nadu auch Deepavali genannt, ist eines der bedeutensten Feste der Hinduisten, Sikhs, Jainisten und Buddhisten. Gefeiert wird allgemein der Sieg des Guten über das Böse, des Lichtes über den Schatten, weshalb das Fest auch als das „Lichterfest“ bekannt ist. Die Feiertage sind in ganz Indien, sowie in Singapur, Malaysia und anderen Ländern der indischen Diaspora verbreitet. Sogar im Weißen Haus wird Diwali traditionell zelebriert. Der Mythologische Hintergrund ist jedoch von Region zu Region verschieden und auch die Länge des Festes, das zwischen einem und fünf Tagen dauern kann, variiert. In einigen Ländern Nordindiens erfüllt es zudem den Zweck des Neujahrfestes.

In Tamil Nadu geht der Brauch zurück auf  einen Kampf, der vor 5000 Jahren stattgefunden haben soll. Zu dieser Zeit tyrannisierte der Dämon Narakasura die Welt, unterwarf alle Könige unter sich und verschleppte mehr als 16000 Frauen.

Doch damit nicht genug: Geblendet von Machtgier griff er den Himmel an, eroberte schließlich auch diesen und stahl zu allem Überfluss der Mutter aller Götter, Aditi, ein Ohrring. Von dieser Schmach gekränkt wendeten sich alle Devas (die den Göttern Dienenden, Halbgötter) an Krishna, einer Inkarnation Vishnus, des Erhalters des Universums. Dieser brach zusammen mit seiner Frau Satyabama auf, um Narakasura zu besiegen. Nach einem langen und heftigen Kampf gelang es ihnen dann auch schließlich, den Dämon zu töten. Kurz vor seinem Tod bat dieser noch um ein Versprechen: Bis in alle Ewigkeit sollte dieses Ereignis mit farbigen Lichtern gefeiert werden.

In heutiger Zeit beginnt der Tagesablauf eines gläubigen Hindus in Tamil Nadu zunächst mit einem rituellen Ölbad noch vor Sonnenaufgang. Bereits am Tag zuvor wurde das Haus geschmückt und herausgeputzt. Daraufhin kleidet sich die Familie mit neuer Kleidung und besucht dann die örtlichen Tempel. Außerdem ist es Brauch seine Nachbbarn mit Süßigkeiten zu beschenken. Zeitgleich werden bereits zu früher Stunde überall Kracher, Böller und ähnliches gezündet. Am Abend erhellen dann Raketen, Batterien und Römische Lichter den Nachthimmel und das Feuerwerk ist komplett.

Feuerwerk in Keela Eral

Dabei ist das Fest ähnlich wie Silvester in Deutschland nicht ganz unumstritten. Die vielen Knallkörper lassen die Feinstaubwerte in den Metropolen explodieren. Um dem entgegen zu wirken setzte der Supreme Court dieses Jahr u.a. in Neu Dehli ein Verkaufsverbot von Feuerwerkskörpern durch. Zudem ist die Zeit um Diwali, Hauptverkaufszeit in Indien: Neue Kleidung, Schmuck, tausende Öllampen und auch Geschenke müssen schließlich besorgt werden. Aus diesem Grund wird die zunehmende Kommerzialisierung des Festes, ähnlich wie an Weihnachten, stark kritisiert. Doch auch die Verletzungsgefahr durch Blindgänger, falsch gezüdete Böller etc. ist immens. Jedes Jahr werden mehr Menschen mit Brand- und Augenverletzungen in den Kliniken behandelt.

Als Hendrik und ich uns Abends das Feuerwerk im Dorf anschauen wollten, war das Auffälligste tatsächlich das Nicht-Beachten sämtlicher Sicherheitsregeln.

Vulkan zwischen zwei Häusern

Die Sprengkraft bereits kleinerer Böller ist nicht mit denen aus Deutschland zu vergleichen.Noch in einem Abstand von mehreren Metern war die Schockwelle deutlich zu spüren, von der Lautstärke ganz zu schweigen. Blindgänger, die nicht selten zu beobachten waren, wurden zumeist einfach ein zweites mal gezündet. Dazwischen tollten Kinder, denen das bunte Treiben sichtlich Freude bereitete, natürlich selbst mit Böllern in der Hand. Römische Lichter, Vulkane und ähnliches entzündeten manche ohne Hintergedanken direkt unter Bäumen oder in kleinen Gassen, deren Breite ein Meter kaum übersteigt.

Doch davon abgesehen war die Stimmung im Dorf sehr ausgelassen und friedlich. Jeder wollte sich das Spektakel ansehen und so versammelten sich alle Bewohner in ihrer neuen Diwali-Kleidung auf den Straßen. Für mich war zudem auch sehr interessant, ein so großes Fest mitzuerleben ohne direkt Teil des selben zu sein, wie das als Christ bei christlichen Festen nun mal der Fall ist. Schließlich habe ich mich schon immer gefragt, wie sich der ganze Weihnachtstrubel für Menschen anfühlt, die das Fest eigentlich nicht feiern. Ich denke, das habe ich nun zumindest ein Stück weit besser verstanden.

 

 

Der Beitrag Ein Feuerwerk für Krishna erschien zuerst auf Jakob in Indien.

]]>
https://blogs.donboscovolunteers.de/jakobinkeelaeral/2017/10/22/ein-feuerwerk-fuer-krishna/feed/ 0
Das College und die Arbeit im Hostel https://blogs.donboscovolunteers.de/jakobinkeelaeral/2017/10/09/das-college-und-die-arbeit-im-hostel/ https://blogs.donboscovolunteers.de/jakobinkeelaeral/2017/10/09/das-college-und-die-arbeit-im-hostel/#respond Mon, 09 Oct 2017 16:05:03 +0000 https://blogs.donboscovolunteers.de/jakobinkeelaeral/?p=118 Hallo zusammen, Nun bin ich schon seit genau einem Monat hier in Indien und so wird es langsam Zeit, mein Projekt etwas genauer vorzustellen. Von nun an werde ich ein mal im Monat einzelne Blogeinträge zu den verschiedenen Arbeitsstellen  veröffentlichen, so dass ihr euch ein fundiertes Bild von meiner Arbeit bilden könnt. Fangen wir an […]

Der Beitrag Das College und die Arbeit im Hostel erschien zuerst auf Jakob in Indien.

]]>
Hallo zusammen,

Nun bin ich schon seit genau einem Monat hier in Indien und so wird es langsam Zeit, mein Projekt etwas genauer vorzustellen. Von nun an werde ich ein mal im Monat einzelne Blogeinträge zu den verschiedenen Arbeitsstellen  veröffentlichen, so dass ihr euch ein fundiertes Bild von meiner Arbeit bilden könnt. Fangen wir an mit dem Don Bosco College of Arts & Science, kurz DBCAS.

Die Einrichtung

Das College ist unser zu Hause und zugleich die Hauptarbeitstelle. Hier leben wir und verbringen unsere meiste Zeit, von hier aus fahren wir auch in die umliegenden Projekte. Dabei darf man das Gelände nicht zu sehr mit dem weiten Campus einer deutschen Uni oder Hochschule vergleichen. Viel mehr soll es Heimat und Lehrstätte zugleich sein (vgl. PädagoPädagogik Don Boscos

Das DBCAS ist noch eine relativ junge Einrichtung der Salesianer. Eingeweiht wurde es im Jahre 2007, zehn Jahre später besuchen es nun schon mehr als 750 junge Menschen. „Um höhere Bildung  qualitativ, offen, kostengünstig und zugänglich für die ländliche Bevölkerung zu machen“ lautet der erste Punkt der offiziellen Mission und dem entsprechend bewohnt ein Großteil der Schüler das ländliche Umland. Diejenige, die zu weit weg wohnen um jeden Tag mit dem Bus zum College zu fahren, kommen im Hostel unter.

Das Hostel ist das Internat des Colleges. Es wurde vor vier Jahren errichtet, um mehr Menschen die Möglichkeit zu geben, in Keela Eral zu studieren. Dieses Angebot nutzen momentan etwa 60 Jungs gegen ein verhältnismäßig geringes Entgeld.

Doch nicht nur die Bildung wird hier gefördert. Es gibt auch eigene Sportmannschaften, die auf Turnieren gegen andere Collegeteams antreten, offene Schauspielgruppen, musikalisch Begabte begleiten auch mal den Gottesdienst mit dem Keybord. Erst dieses Wochenende fand eine Art „kultureller Wettkampf“ in Tuticorin statt, bei dem sich das DBCAS gegen 17 weitere Colleges durchsetzen konnte und u.a. in den Kategorien „Tanz“ und „Gesang“ ausgezeichnet wurde.

Unsere Hauptarbeit…

…findet im Hostel statt: Wir sollen im großen und ganzen Zeit mit den Jungs dort verbringen und uns mit ihnen unterhalten, um sie auf diese Weise zum Englisch lernen zu bewegen.

Konkret gliedert sich unsere Arbeit in folgende Bereiche: Morgens Wecken, nachmittags beim Sport mitmachen, nach dem Tee dann die Jungs beim Lernen beaufsichtigen. Zusätzlich sollen wir demnächst nach dem Abendessen noch eine zusätzliche Stunde Englischnachhilfe geben. Anschließend gibt es dann täglich das „Good Night“, das von den Brüdern gehalten wird, bei dem wir aber ebenfalls anwesend sind. Wir sind also fester Bestandteil im Tagesablauf der Jungs und zwar vom Aufstehen bis zum Schlafen gehen. Auf diese Weise sind wir auch so etwas wie Bezugspersonen. Oder, um es mit den Worten des leitenden Paters, Father Marcel, zu sagen: „Das sind eure Brüder! Helft ihnen, habt Spaß mit ihnen!“

Der Beitrag Das College und die Arbeit im Hostel erschien zuerst auf Jakob in Indien.

]]>
https://blogs.donboscovolunteers.de/jakobinkeelaeral/2017/10/09/das-college-und-die-arbeit-im-hostel/feed/ 0