Jakob in Ost Timor

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Halbzeit – Zwischenseminar

 

Nach mehreren Ereignis reichen Wochen komme ich jetzt wieder zum Blog Schreiben und kann so von meinen gesammelten Erfahrungen der letzen 3 Wochen erzählen.

Anfangen will ich mit der Reise nach Sumatra zum Zwischenseminar. Das Zwischenseminar fand vom 11. bis 18. Februar statt in der Stadt Pematang Siantar und wurde von den Schwestern des Franziskaner Ordens geleitet. 

Da das Zwischenseminar jedoch auf Sumatra stattfand mussten wir bereits einige Tage vorher uns bereit für die Reise machen.

So fuhr ich schon am 8. Februar nach Dili, von wo aus auch mein Flug gehen sollte. 

Nachdem mich alle aus Fatumaca verabschiedet hatten und ich jedem Schüler mindestens 5 mal erklärt hatte, dass ich nicht nach Deutschland fliege und auch nicht meine Familie treffen würde auf Sumatra und jedes Mal beteuerte, dass ich definitiv zurück kommen würde, konnten wir endlich aufbrechen. So kamen wir am späten Nachmittag endlich in Dili an im Provinzial Haus. 

Dort traf ich auch viele bekannte Gesichter wieder, wie die Padres und die alten Novizen aus Fatumaca. Ich wurde auch sehr herzlich empfangen und alle freuten sich mich zu sehen. Am Abend wurde ich dann noch eingeladen am Spieleabend der Salesianer teilzunehmen. Bei dem Spieleabend handelte es sich darum, dass stundenlang ein und das selbe Spiel gespielt wurde und dabei Martini getrunken wurde, den wir zuvor noch eingekauft hatten. Es war auf jeden Fall ein lustiger Abend😊.

Am nächsten Tag sollte ich dann schon nach Sumatra aufbrechen. Mit Timoresischem Style machte ich mich auf den Weg zum Flughafen. Begleitet wurde ich von den zwei Volontärinnen von Misereor, die ich bereits vorher mehrfach getroffen hatte. Wir trafen uns direkt am Flughafen und flogen von Dili nach Bali Denpasar und hatten dort ungefähr 3 Stunden Aufenthalt. Auf Bali mussten wir aber auch erst einmal vom International Airport zum National Airport laufen. Da wir uns auf Bali befanden, waren wir bereits in Indonesien und auch Sumatra lag in Indonesien, daher müsste man sofern man innerhalb Indonesiens reiste vom National Airport fliegen. 

Der Fußweg lag so bei ungefähr 15 Minuten. Von Bali aus flogen wir dann weiter nach Jakarta. Dort hatten wir dann ein etwas längeren Aufenthalt. Angekommen sind wir um 19:00 wobei es für uns schon gefühlt 21:00 war, da wir aus Osttimor kamen mit 2 Stunden Zeitverschiebung. Unser nächster Flug ging jedoch erst um 5:50. Da wir uns kein Hotel gesucht hatten bleiben wir über Nacht im Flughafen. Dies stellte sich auch als ganz gute Entscheidung heraus. Der Flughafen war recht klein, es waren sehr wenig Menschen da und man konnte sich sehr gemütlich drinnen hinsetzen. 

Nachdem wir uns zuerst bei einem Bäcker gestärkt hatten aßen wir noch eine leckere Nudelsuppe, die tatsächlich sogar gut schmeckte und für Flughafen Verhältnisse doch recht günstig war. Dann hieß es erst einmal warten. Als wir dann um 5:50 vollkommen ohne Schlaf ins Flugzeug einstiegen konnten wir erstmals ein wenig während des Flugs schlafen. 

Angekommen auf Sumatra in Medan wurden wir auch eifrig von zwei Schwestern in Empfang genommen. Diese warteten schon direkt vor dem Gate und hielten bereits Brötchen und Getränke bereit, was uns alle sehr freute. 

Vom Flughafen aus mussten wir aber nochmals 3 Stunden zur Stadt Pematang Siantar fahren. Dort liegt das Provinzial Haus der Schwestern. 

Auf der Fahrt versuchten wir alle nochmals etwas Schlaf nachzuholen, was sich als eher schwierig herausstellte. Eine der Schwestern war sehr Gesprächsfreudig und quasselte so ziemlich die gesamte Fahrt durchgehend😅. Hinzu kam, dass ich auf dem Flug meine Stimme verloren hatten und kaum ein Wort sprechen konnte, was die Gespräche mit der Schwester ein wenig erschwerten.

Ungefähr auf Hälfte der Strecke hielten wir an um in einem Restaurant essen zu gehen. Dort waren die Preise dann tatsächlich ziemlich niedrig. Man bekam mitunter ein ganzes Menü für umgerechnet 2,50€. 

Nachdem wir gegessen hatten ging die Fahrt weiter. Auf der Fahrt mussten wir auch zahlreiche Früchte essen, die uns die Schwestern extra gekauft hatten. 

Angekommen im Provinzial Haus kamen wir perfekt zum Mittagessen. Dort trafen wir dann auch die anderen Volontäre, die die ich bereits kannte, aber auch komplett neue Gesichter. 

Nachdem ich jeder Schwester die Hand geschüttelt hatte ging es dann zum Essen. Danach hatten wir endlich ein wenig Zeit um uns auszuruhen. Das Provinzial Haus der Schwestern war wirklich sehr groß und sehr schön. Es gab mehrere Gärten mit kleinen Teichen und ein sehr weitläufiges Gelände, was sich vom Design nochmal komplett von denen aus Osttimor unterschied. 

Am Abend sollte das Zwischenseminar dann richtig losgehen. Jeder konnte sich und sein Projekt vorstellen, damit man sich besser kennenlernte und sich auch in die Situation der anderen ein wenig hineinversetzen konnte. 

Am späten Abend wurden dann noch Themen gesammelt, die über die Tagung besprochen werden sollten. Geleitet wurde das ganze von zwei ehemaligen Volontärinnen der Franziskaner aus Salzkotten. 

Themen waren mitunter: Umgang mit schwierigen Situationen, Abschied, Zukunft, Probleme, Meine Rolle als Volontär, Sinn des FSJs, Umwelt und noch viele weitere. 

Diese Themen wurden dann auf die folgende Woche verteilt und immer besprochen. Dies machten wir oft in Kleingruppen, aber auch in Partnerarbeit und in der Großgruppe. 

Das besprechen sollte uns allen eine neue Perspektive auf die Dinge geben durch die verschiedenen Sichtweisen. 

Pro Tag kamen immer ungefähr 3 Themen dran. Unser Tagesplan sah so wie folgt aus: Um 7:00 gab es Frühstück gefolgt von einem Morgenimpuls und dem ersten Thema, dass ungefähr bis 10:00 ging. Dann wurde bis zum Mittagessen um 12:30 das nächste Thema besprochen. Je nachdem wie lange man brauchte müsste man auch manchmal ein Thema in den Nachmittag verlegen. 

Nach einer Mittagspause bis ca. 15:00, in der wir Zeit hatten uns auszuruhen oder uns ohne ein vorgeschriebenes Thema auszutauschen, ging es dann weiter mit den nächsten Themen. Diese wurden dann bis zum Abendessen um 19:30 besprochen. Nach dem Abendessen folgte dann nur noch ein Abendimpuls und die Planung für den nächsten Tag. Meistens saßen wir aber Abends dann noch zusammen um uns einfach so zu unterhalten.

Zwischen den vielen Themen spielten wir auch viele Warmup Spiele (auch genannt Anshuggerle oder Energiser). Generell war das ganze Programm lockerer aufgebaut, als es jetzt vielleicht klingt. 

Am Donnerstag hatten wir dann einen Tag für einen Ausflug. An diesem Tag fuhren wir alle zusammen zum Toba See, der für Sumatra sehr bekannt ist. 

Wir starteten morgens nach dem Frühstück mit zwei großen Autos und fuhren ungefähr 2-3 Stunden zum Toba See. Auch auf dem Weg zum See ist mir aufgefallen, dass die Straße hier viel besser ist als in Osttimor.

Am Straßenrand konnte man oft Affen sehen, die teilweise auch versuchten ins Auto reinzugreifen. 

Am See angekommen setzten wir unsere Reise auf einem kleinen Schiff fort. In der Mitte des Toba Sees befindet sich eine große Insel, die unser Ziel für den heutigen Tag war. 

So fuhren wir mit dem Schiff ungefähr eine Dreiviertelstunde über den See, bis wir an der Insel anlegten. Auf der Fahrt wurden natürlich viele Fotos gemacht, hinterlegt von Charts Musik, die lautstark von dem Steuermann gespielt wurde.

Auf der Insel angekommen machten wir uns erstmal auf die Insel ein wenig zu erkunden. Da momentan nicht die Touristen Zeit ist, war es auch ziemlich leer auf der Insel, obwohl es voll von Touristenläden, Hotels und Restaurants war. Nur hin und wieder sah man ein paar vereinzelte Touristen. 

Nachdem wir einige Zeit fürs erkunden und shoppen genutzt hatten, war es Zeit fürs Mittagessen. Dieses bekamen wir in einem Restaurant, welches der Familie einer der Schwestern gehörte. 

Gestärkt vom Essen machten wir uns wieder auf den Weg zur Anlegestelle. 

Bevor wir wieder von unserem Schiff abgeholt wurden, hatten wir noch die Möglichkeit ein paar Stunden zu schwimmen, zu entspannen und Karten zu spielen. 

Als das Schiff dann wieder anlegte hieß es Sachen packen und zurück fahren. Auf der Rückfahrt fuhren wir jedoch einen anderen Weg als auf der Hinfahrt, daher hatten wir nochmal die Möglichkeit ein wenig mehr vom Toba See zu sehen. 

Wieder auf der anderen Seite angekommen wurden wir auch schon von den zwei Autos, die uns auch hingefahren hatten abgeholt. 

Wieder angekommen im Haus der Schwestern kamen wir auch perfekt zur Abendessen Zeit. 

Dieser Tag war auf jeden Fall ein sehr schöner, besonderer Tag und eine gute Pause in der Mitte des Seminars.

In den nächsten Tagen ging es wieder mit unserm üblichen Programm weiter. Dies war auch so aufgebaut, sodass die Themen wie Probleme und Schwierige Situationen eher am Anfang drankamen und gegen Ende eher „positivere Themen“ drankamen.

Am Samstag stand dann unser Kulturabend an. Jede Ländergruppe (6 Volontäre aus Indonesien, 6 Volontäre aus Osttimor und 2 aus Thailand) hatte am Nachmittag Zeit etwas vorzubereiten, was typisch für die Kultur seines Einsatzlandes war. 

Meine Gruppe hatte die tolle Idee mehrere kulturelle Tänze aufzuführen mit der dazu passenden Aufmachung. Für die Tänze mussten sowohl Mädchen als auch Jungen in timoresischen Stil gekleidet sein.

Mir persönlich hat mein Outfit jetzt nicht ganz so gut gefallen, aber da musste man durch. War halt eine für den Tanz typische Aufmachung.

Am Abend wurden dann die Tänze aufgeführt. Was wir vorher nicht wussten war, dass alle Schwestern mit dazu kamen und auch Tänze aufführten und mittanzten. Das die Schwester dabei so motiviert waren und mit voller Energie dabei waren hätte ich selbst nicht gedacht. Der Abend war auf jeden Fall schön und nachdem alle Schwestern schlafen gegangen sind saßen wir noch so zusammen um uns zu unterhalten. 

An unserem letzten Tag vom Zwischenseminar, dem Sonntag; Montag war die Abreise, hatten wir nochmal Zeit nach der Sonntagsmesse in die Stadt zu fahren um ein bisschen einkaufen zu gehen und die Stadt zu erkunden. 

So fuhren wir wieder mit zwei Autos in die Stadt. Unser Pech war jedoch, dass es sobald wir aus dem Auto ausgestiegen waren fürchterlich anfing zu regnen. So waren wir nach 5 Minuten komplett durchnässt und es gab auch nirgends einen Ort um sich gescheit unterzustellen oder zu trocknen.

Wir sind dann erstmal in ein „Einkaufszentrum“ gegangen. Dieses war riesig groß und war so aufgebaut, dass auf allen drei Etagen einzelne Marktstände aufgebaut wurden. So war das Einkaufszentrum eher ein riesiger Markt auf drei Ebenen in einem geschloßenen Gebäude. 

Da sich aber alle Marktstände dort ziemlich stark ähnelten gingen wir recht schnell wieder aus dem Einkaufszentrum. Von dort aus wollten wir dann zu einem Restaurant, welches jedoch ca. 700 Meter entfernt war. Da der Regen mittlerweile so stark war müsste man immer ein Stück laufen um sich dann wieder unter zu stellen. So waren wir angekommen im Restaurant wieder komplett durchnässt. Das Restaurant in dem wir waren war ziemlich gut und sehr preisgünstig. So konnte ich für umgerechnet 2€ ein Nudelgericht (groß), einen Smoothie und ein Eis zum Nachtisch bestellen. Das alles hat auch noch recht gut geschmeckt.

Als wir alle fertig gegessen hatten machten wir uns nochmal auf in einen Supermarkt, der gegenüber von dem Restaurant lag. In diesem Supermarkt ließe sich auch viele Produkte finden, die es auch in einem Supermarkt in Deutschland zu finden gibt.

Nachdem wir auch dort noch ungefähr eine Stunde verbracht hatten fuhren wir wieder mit zwei Taxen zurück zum Haus der Schwestern.

Am nächsten Morgen hieß es dann Aufbruch für alle. Es wurde sich verabschiedet und dann ging es auch schon auf zum Flughafen. Dabei mussten wir jedoch feststellen, dass unser Taxi Fahrer scheinbar die Nacht nicht geschlafen hatte. So schlief er mehrfach fast ein und ich musste ihn als Beifahrer mehrfach wachhalten.

Von Medan ging es dann wieder nach Jakarta und von dort aus nach Bali wo wir eine Nacht im Hotel verbrachten. Am Nächsten morgen ging es dann wieder nach Dili, wie ich auch herzlich von den Salesianern wieder empfangen wurde. Die beiden anderen Volontäre fuhren noch am selben Tag nah Baucau, während ich noch ein paar Tage in Dili blieb. 

Das Zwischenseminar hat meiner Meinung nach auf jeden Fall seinen Zweck erfüllt. Zum einen sollten wir verschiedene Sichtweisen und Projekte kennen lernen und die Menschen dahinter. Auch sollten wir einen Motivation für das nächste halbe Jahr bekommen und die habe ich auf jeden Fall mitgenommen. Ich habe auf dem Zwischenseminar viele nette, neue Leute kennenlernen können mit denen ich meine Erfahrungen teilen konnte. Es hat sehr viel Spaß gemacht sich über die Projekte und auch andere Themen zu unterhalten und mal wieder eine Zeit lang nur Deutsch zu sprechen😂.

Für die nächsten paar Tage blieb ich in Dili um die Stadt ein wenig zu erkunden. Dazu hatte ich in der Vergangenheit nicht wirklich die Gelegenheit gehabt und das wollte ich jetzt nachholen. 

So startete ich in Dili eine kleine  Sightseeingtour von den berühmtesten Dingen in Dili. 

So kam ich an einem Tag nochmal zur Timor Plaza, die ich bereits kannte, aber auch zu einem großen, bekannten Markt namens Colmerra, der auch einen traditionellen Tais-Markt hatte.

Tais ist ein Stoff der sehr wichtig für die Timoresische Kultur ist. Er ist (für Timoresen) recht teuer und aus dem Stoff werden viel Dinge hergestellt, wie Röcke, Tücher, Rucksäcke, Schmuck, Kleidung, Bücher und noch viel mehr.

Da ich aber zu einer Zeit auf dem Markt war, wo viele Leute scheinbar noch arbeiteten war ich fast komplett alleine auf dem Markt.

An einem anderen Tag besichtigte ich die berühmte Christo Rei Statue. Diese Statue ist die zweit höchste Jesus Statue der Welt. Die größte steht in Rio de Janeiro. 

Um diese zu besichtigen musste man ein wenig aus Dili raus und einen langen Treppenweg gehen. Auf dem Treppenweg gab es auch einzelnen Stationen des Kreuzwegs von Jesus als große Bilder zu sehen. 

Der Weg dauerte sogar recht lange, was auch den Grund hatte, dass es recht warm an dem Tag war. Oben angekommen konnte man aber die Statue und die Aussicht aufs Meer bewundern.

An einem anderen Tag besichtige ich auch noch die St. Paul II Statue, die auch etwas außerhalb von Dili liegt.

Auch besichtigte ich eine Grotte die für viele Timoresen als Gebetsstelle genutzt wird.

Insgesamt kam ich in den 5 Tagen in Dili ein wenig herum in der Stadt und konnte so die Hauptstadt Osttimors noch ein wenig kennen lernen. Ich konnte auch viele alte Freunde wieder treffen und mit ihnen meine Erfahrungen austauschen.

Am Sonntag ging es dann wieder zurück nach Fatumaca.

Jetzt ist schon die Hälfte des Jahres vorbei. Das Zwischenseminar hat mir auf jeden Fall Motivation für das nächste halbe Jahr gegeben. Ich freue mich schon darauf neue Erfahrungen zu sammeln!👍🏼

Bis zum nächsten Blog!

Euer Jakob

4.März

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  1. Valk, Monika

    Lieber Jakob,

    wir hoffen sehr, dass dich unsere Nachricht auf diesem Wege erreicht:

    Wir wünschen dir von Herzen alles alles Gute zu deinem Geburtstag und denken heute ganz besonders an dich am anderen Ende der Welt!!!

    Nach dem Eindruck, den wir über deinen Blog gewonnen haben, bist du heute bestimmt schon schön gefeiert worden von den netten Menschen, mit denen du zusammenlebst!
    Für das kommende halbe Jahr wünschen wir dir viele gute neue Erfahrungen und viele gute Begegnungen mit den Menschen, die du triffst!
    Viele Grüße, lieber Jakob:-)
    Moni und Jochen

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