Jakob in Ost Timor

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Feiern in Osttimor

 

Da hier momentan regelmäßig das Internet ausfällt und mein Handy auch sich für ein paar Tage verabschiedet hatte, kommt der nächste Blog Eintrag erst jetzt.

Über das Wochenende hat uns dieses Mal ein Padre aus Indonesien besucht. Dieser hat mit uns gegessen und auch die Messe gehalten. Nach der Messe fragte er mich ob ich mit ihm, zwei Novizen und einem Brother zu einem Berg fahren möchte um zu Wandern. Natürlich willigte ich ein! Dass es sich hierbei um den Berg namens „Ariana“ handelte, auf dem ich schon vor einiger Zeit, war erfuhr ich erst während der Fahrt. Dieses Mal saß ich zwar im Auto und hing nicht wie beim letzten Mal über die Kante der Ladefläche, aber mit wurde trotzdem aufgrund der schlechten Straßen ein wenig übel. Auch war es an diesem Tag nicht so windig wie an dem Tag, an dem ich zum ersten Mal auf den Berg gestiegen bin. Das half beim Aufstieg sehr! Oben angekommen wurden dann erst einmal Gruppenfotos gemacht. 

Die gesamte Zeit über unterhielt ich mich viel mit dem Padre aus Indonesien. Er teilte mit mir sowohl gesammelte Erfahrungen aus Osttimor, als auch aus Indonesien. Den gesamten Weg lang wurden Fotos von allen gemacht. Wieder in Fatumaca angekommen mussten wir uns auch schon wieder von dem Padre aus Indonesien verabschieden.

Am Montag besuchte ich dann erstmals den Friseur hier in Fatumaca. Der Friseur ist einer der Novizen, der einfach einen Stuhl aufstellte und dann anfing die Haare zu schneiden. Bei mir gab es recht viel zu schneiden, da meine Haare doch recht lang geworden sind!😄

In der Woche stand dann ein großes Fest an: Der Geburtstag von Father Rector David. Da er hier der führende Leiter ist wird für ihn traditionell eine große Feier organisiert. Das hieß für uns, dass wir den ganzen Tag mit den Vorbereitungen beschäftigt waren und unsere sonstigen Aktivitäten beiseite ließen. Das hieß für mich das ich heute nicht Holzhacken sollte sondern damit beschäftigt war mit den Novizen den großen Essenssaal, der normalerweise für alle Schüler ist, leer zu räumen, zu putzen und eine Bühne und Tische aufzubauen. 

Die Messe wurde an diesem Tag ein wenig nach vorne verschoben, sodass wir schon um 19:00 mit den Feierlichkeiten beginnen konnten. Alle Schüler der Priesterschule und der Technical School sagen dann nacheinander ein Geburtstagslied und richteten dann noch ein paar Worte an Father Rector. An dem Abend wurden natürlich auch viele Fotos gemacht😄. Ich durfte an diesem Abend am Großen Tisch mit allen Salesianern und den Lehrern der beiden Schulen sitzen. Dabei wurde mir auch alle paar Sekunden etwas Neues zu Essen und zu Trinken angeboten. Als dann jedem am Tisch Wein eingeschenkt wurde war ich doch recht erstaunt wie viel Wein eingeschüttet wurde. Der ungefähr 0,5 l Becher wurde nämlich bis zum Rand hin voll gefüllt. Als ich erzählte, dass man in Deutschland nicht so viel Wein einschüttet staß ich nur auf verwirrtes Kopfschütteln.😆 

Insgesamt muss man sagen, dass die Salesianer sehr gerne Trinken und auch immer damit prahlen, dass sie einen Halben Liter auf Ex Trinken können. Aber immer als mir dies dann vorgeführt werden sollte war das Bier entweder zu warm, zu kalt oder man hatte schon Zuviel getrunken oder zu wenig gegessen….😆

Nach einem Festessen, an dem es bis zu 3 verschiedene Reis Sorten zum Essen gab wurde die Feier dann aber zu meinem Erstaunen schon um 22:00 beendet. Morgen mussten ja alle wieder zur Schule! Trotz des plötzlichen Endes war diese Feier ein großes Event für alle.

Mittlerweile hat auch die Regenzeit angefangen, aber das macht es hier dann doch nur schwüler und nicht, wie ich mir erhofft hatte, ein wenig kühler.

Am Sonntag gab es dann eine Art Casting für die Kinder aus der Umgebung. Es wurde ein Tisch aufgebaut, woran die Jury Platz nahm und ein Mikrofon mit Pult wurde aufgestellt. Hinter der Jury nahmen dann die restlichen Teilnehmer, oder die Besucher Teil. Insgesamt hatte die Veranstaltung ein wenig etwas von DSDS…😊 

Die Kinder mussten dann immer etwas aus der Bibel vorlesen und wurden dann von der Jury bewertet. War die Bewertung gut durften sie vielleicht irgendwann mal in der Messe lesen. Zwischendurch gab es Quizfragen. Ein Novize und ich waren noch zusätzlich für die Musik zuständig, und so spielten wir nach jedem „Act“ einen Song mit Geige und Klavier.

Der Tag war so recht entspannt.

In der nächsten Woche stand dann Allerheiligen vor der Tür und so gingen wir eines Morgens unter extremer Hitze ungefähr eine Stunde einen Hügel hinauf zu einem Friedhof um Blumen zu verteilen. 

Für 5 Tage hatten alle Schüler hier auch Ferien und so waren nur noch die Salesianer, die Novizen und ich in Fatumaca. In dieser Zeit spielten wir eigentlich den ganzen Tag Karten. Obwohl mir mehrfach gesagt wurde, dass ich Monate brauchen würde um das Kartenspiel richtig zu lernen, gewann ich fast jedes zweite Spiel😄.

Diese Woche sind wir dann nach Baucau gefahren um mehrere Gräber zu besuchen, um Blumen zu verteilen. Auch hier wurden wieder viele Fotos gemacht. Da dies mein erster Besuch von der zweit größten Stadt Osttimors Baucau war, war dieser Ausflug für mich sehr interessant. 

So waren die letzen paar Wochen für mich sehr gefüllt mit Aktivitäten und ich muss mich immer noch an den Temperatur Wechsel gewöhnen😊!

Hier kann wirklich jeden Tag etwas Unerwartetes passieren, denn wirklich groß geplant wird hier nicht.

Bis bald! 

Euer Jakob

10.November

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Wie meine Ohren fast abgefallen sind😆

  1. Roland Lonny

    Nachdem Jakob nun schon 2 1/2 Monate in Osttimor ist, ich auch die Beiträge so nach und nach gelesen habe, kann man sich schon ein kleines Bild über das Land in Asien machen.
    Natürlich musste man „Herrn Google“ fragen wo das Land überhaupt liegt, und da war mir schon klar das alleine die Hinfahrt dorthin ein Abenteuer ist. Auf einmal ist die Welt größer als gedacht, das Internet, wenn es denn funktioniert 😉 , macht ja doch alles kleiner.
    Schön, das man einiges über den Tagesablauf und das Leben der Menschen in Osttimor erfährt. Überrascht war ich von der 6-Tage-Woche, na da habe ich es als Büromensch im öffentl. Dienst schon besser, ob stressfreier sei dahingestellt. Die Menschen in Timor leben sicherlich bewusster, ruhiger und können häufiger mal 5 grade sein lassen, so zumindest habe ich den Eindruck. Vor allem sind Zusammenkünfte jeglicher Art ein Highlight für jeden. Und der Wein, sozusagen in halben Maßen serviert, bringt noch mehr Stimmung in die Zusammenkünfte, oder?
    Wird der Wein auch dort vor Ort oder in Osttimor angebaut oder importiert, etwa aus Australien, wo es ja recht trockene Weine gibt, zumindest habe ich diese hier mal in Deutschland in den Geschäften gesehen.
    Da ja nicht nur getrunken wird, sondern auch gegessen, frage ich mich, ob wirklich fast jede Mahlzeit aus Reis besteht, werden keine Kartoffeln angebaut oder vielleicht auch Nudeln zubereitet? Welches Gemüse gibt es denn?
    So langsam beginnt ja hier in Europa die vorweihnachtliche Zeit, mit Schmücken, Tannenbäumen und Weihnachtsmärkten etc. , bin gespannt auf einen Bericht wie in Timor das Weihnachtsfest begangen wird, unabhängig vom Wetter.
    Zum Schluss möchte ich dies noch anmerken, als ich nachgeschaut hatte, wo Osttimor liegt, habe ich an der Ostküste eine kleine Insel mit dem Namen Jaco entdeckt, ob diese nach dem Jacob’s Aufenthalt in Timor noch das „b“ dazubekommt?
    Nun denn Jakob, weiterhin eine schöne Zeit mit vielen tollen Eindrücken in Osttimor, Grüße vom Niederrhein, Roland, Alexandra und Philipp

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