Spuren hinterlassen…

…und zwar in vielfältiger Art und Weise! Das Jahr hinterlässt Spuren – bei Anna und mir, bei den Jungs und auch im Projekt. Diese Spuren sind sowohl mental und emotional als auch greif- und sichtbar.

Um euch einen Blick auf die zuletzt genannten Spuren zu geben, nun heute endlich der schon lang versprochene Artikel über die Verwendung der Spendengelder! Es ist ein Thema, welches viele lange Abende und Gespräche sowohl zwischen Anna und mir, als auch mit den Jungs, sowie den Salesianern in Anspruch genommen hat. Dank vieler fleißiger Sponsoren ist im letzten Jahr doch einiges an Spendengeldern zusammen gekommen und wir wollten natürlich auch in etwas sinnvolles und vor allem nachhaltiges investieren.

Wie schon in einigen Blogartikeln erwähnt, wies die medizinische Ausstattung im Projekt definitiv Mängel auf. Sowohl der Erste Hilfe Kasten, als auch die Infirmary (Krankenstation) waren eigentlich nicht als solche erkennbar, wobei gerade im Care Home eine grundlegende medizinische Ausstattung dringend von Nöten ist. So beschlossen wir, in diesem Punkt zu unterstützen und investierten einen Großteil unseres Geldes in die Renovierung, sowie fachgerechte Ausstattung der Krankenstation. Dank neuer Betten, Ventilatoren und neuen Lichtern sowie eines neuen Anstriches haben die Jungs dort nun einen Ort, wo sie im Krankheitsfall gesund gepflegt werden können. Im renovierten Bad gibt es nun endlich Boiler, um an kälteren Tagen mit warmem Wasser duschen zu können und sich so nicht gleich die nächste Erkältung zuzuziehen. Außerdem konnten wir einen abgetrennten Bereich für die Krankenschwester einrichten, wo es nun auch genügend Platz für einen Kühlschrank zur Lagerung von Medikamenten und Injektionen, sowie diverse Gerätschaften und Dokumente gibt. Auch ein Vorrat an Verbandsmaterial, Medikamenten und Salben wurde angelegt und wir versuchten den Jungs nach unserem besten Wissen zu zeigen, wie man Erste Hilfe leistet und worauf bei Wundversorgung zu achten ist.

Den zweiten Teil des Geldes investierten wir in die Renovierung eines Gebäudes, welches sich ebenfalls auf dem Gelände des Care Homes befindet. Über viele Jahre war es eigentlich ein mehr oder weniger ungenutztes Gebäude, weswegen wir neue Pläne dafür schmiedeten. Schon in den ersten Wochen unseres Freiwilligendienstes bemerkten wir, dass im Projekt ein strikter Tagesplan befolgt wird – und das sowohl vom 1. Klässeler, als auch von den älteren Jungs, die teilweise älter waren, als wir und schon auf die umliegenden Colleges gingen. Wir baten unseren Projektleiter um ein Gespräch und erklärten ihm, dass wir es als wichtig erachten würden, ihnen mehr Freiheiten und Selbstbestimmung einzuräumen, ganz besonders auch, um sie auf das spätere Leben vorzubereiten. Beim Verlassen des Care Homes sind womöglich die meisten Jungs mit den plötzlichen Freiheiten und Verpflichtungen, die auf sie zukommen, überfordert. Unser Projektleiter stimmte uns dabei zu und so planten wir gemeinsam das “neue Zuhause” für die College Jungs. Der so genannte “After-Care-Blog” wurde mit neuen Toiletten und Duschen, Ventilatoren und Lichtern ausgestattet und hat durch einen neuen Anstrich eine freundliche Atmosphäre bekommen. Nun können die Jungs langsam lernen, was es zum Beispiel heißt, sich Freizeit und Lernzeit selbst einzuteilen, sie haben mehr Privatsphäre und mehr Freiheiten.

An dieser Stelle möchte ich mich nun noch einmal ganz herzlichen bei allen Spendern bedanken, die sich an diesen Projekten beteiligt bzw. diese erst möglich gemacht haben! Auch im Namen des gesamten Care Homes: Romba nandri! (=Vielen Dank!)

Da dies nun vermutlich mein letzter Blogeintrag ist(ich bin mittlerweile auch wieder gut in Deutschland angekommen), möchte ich mich noch einmal bei euch für euer Durchhaltevermögen beim Lesen und auch die vielen Rückmeldungen bedanken! Ich hoffe, dass ich euch einen kleinen Einblick in mein Leben und Arbeiten in Indien geben konnte. Dieses Jahr war für mich eine unfassbar tolle und besondere Zeit, an die ich mich immer zurückerinnern werde und aus der ich so viel mitnehmen kann. Ich freue mich jetzt schon auf eine Rückkehr in mein zweites Zuhause und ein Wiedersehen mit meiner zweiten Familie!

Noch einmal vielen Dank und alles Gute (oder Waltekkal, wie der Tamile sagen würde),

eure Marie

P.S.: Wenn ihr mehr über den Abschied, meine Gedanken rückblickend über das Jahr und meine Zukunftspläne lesen wollt, dann schaut doch mal hier vorbei:)

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1 Kommentar

  1. Geli

    Liebe Marie
    Ich finde es sehr toll, dass ihr euch gemeinsam Gedanken gemacht habt, wie Spendengelder eingesetzt werden können.
    Gerade der Gedanke des Erste Hilfe leisten finde ich die Umsetzung genial.
    Ich hoffe nur, dass die weiteren Volontäre darauf gut aufbauen können, damit es für die Einrichtung ein „Flow“ bleiben kann.
    Dir alles Gute – Geli aus dem AZ
    P.S. Danke für die Verlinkung mit dem http://www.Boscoblogger.de 😉

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