Wieder zurück?!

Hallo liebe Leute!

Seit einer Woche bin ich nun wieder in Deutschland und habe mich von meinem Leben in Kamerun verabschieden müssen. Das wohl eindrucksvollste Jahr in meinem bisherigen Leben ist mit einem schweren, stressigen Abschied, einem langen und etwas tränenreichen Rückflug und einem großen Wiedersehen am Frankfurter Flughafen zu Ende gegangen.

Ankunft in Frankfurt

Der Abschied in Mimboman ist leider etwas unglücklich verlaufen. Positiv war, dass wir unsere Abreise erfolgreich verdrängen konnten, doch er beinhaltete eben auch sehr viel Stress. Unter anderem die Planung von zwei Abschiedspartys, eine für die Oratoriumskinder und eine für unsere lieben Freunde. Außerdem sind wir von Schneidereien zu Kunstmärkten zu normalen Märkten gelaufen, um noch in letzter Minute Souvenirs, Mitbringsel und Abschiedsgeschenke zu kaufen. Zudem waren wir auf zwei Beerdigungen, konnten Einladungen von Freunden zu ihnen nach Hause natürlich nicht ablehnen und haben viele Messen gefeiert, schlussendlich eine in der wir mit unserem Chor gesungen haben. Viel Zeit haben wir auch im Krankenhaus verbracht, da mich am Ende Malaria zum zweiten Mal erwischt hat und ich es vor meiner Reise loswerden wollte. So kam die wirkliche Realisierung, dass es nun endgültig vorbei ist, erst im Flieger nach Frankfurt.

Auch wenn im Endeffekt alles irgendwie gepasst hat, wir uns von fast allen verabschieden konnten und knapp aber pünktlich unseren Flug bekommen haben, merke ich jetzt von Zuhause, dass ich mir mehr Zeit für die Personen und Dinge hätte lassen sollen, die ich jetzt so doll vermisse. Gerade die letzten Monate habe ich trotz der ein oder anderen Krankheit unfassbar genossen. Wir waren sehr integriert, waren von vielen tollen Menschen umgeben, haben Verantwortung übernehmen dürfen und haben viel Zeit im Oratorium mit Kindern verbracht, mit denen über das Jahr hinweg eine feste Bindung entstanden ist. Dinge, die für mich anfangs eine Herausforderung waren, wie Marktbesuche, lange Gespräche auf französisch, das Einschätzen von Preisen, in Yaoundé die Orientierung behalten oder Moto- und Taxifahren, waren nun Alltag und haben Spaß gemacht.

Die letzten Monate sahen auch sehr anders aus, als im ersten Blog (s.h. unten) beschrieben, da seit Ende Mai Sommerferien waren und wir so mehr Zeit für Unternehmungen und für das Oratorium hatten. Der Deutschclub, der Unterricht für die Aspiranten und die Nachhilfe fiel weg, dafür gab es Ferienaktivitäten und Amélie und ich haben den Bastelkurs übernommen.

Bastelkurs

Da wir beide leider die ersten zwei Wochen des Kurses krank waren und eine Woche im Krankenhaus lagen, mussten wir anfangs ersetzt werden, doch haben dann mit tollen Bastelideen die größtenteils unter 6 Jährigen bespaßt. Obwohl es nur 3 Stunden am Tag waren, habe ich mich danach jedes Mal wie ausgeknockt gefühlt, da diese Kinder unendlich Energie und ein sehr ausgeprägtes Stimmorgan besitzen. Der Kurs hat sehr viel Spaß gemacht, auch wenn ich jetzt ein bisschen schwerhöriger bin, als ich es eh schon war.

Außerdem hat mich meine große Schwester für zwei Wochen besucht. Ich habe ihr das Projekt, die Kinder und meine Freunde vorgestellt und habe ihr etwas Yaoundé gezeigt.

Ende Juni hatte ich einen wunderschönen 20. Geburtstag, den ich vormittags in der Kommunität, nachmittags mit den Kindern im Oratorium und abends mit Freunden gefeiert habe.

Mein Geburtstag

Allgemein war das Jahr voller großartiger, spaßiger, beeindruckender, aber auch schwerer Momente. Es war mir immer klar gewesen, dass dieses Jahr auch irgendwann ein Ende haben würde, doch dies kam doch schneller als erwartet und es gibt viele Dinge, die ich vermisse.

Aktuell ist es eine ganz seltsame Phase für mich. Ich merke, dass ich noch viel über Kamerun nachdenke, meinem Freiwilligendienst nachtrauere und jedes Mal, wenn ich auf die Uhr schaue, mir überlege, was wohl gerade in Mimboman passiert. Ich telefoniere mit Freunden von dort und schau mir täglich Fotos an. Richtig angekommen bin ich wahrscheinlich noch nicht, aber ich freue mich sehr auf das Rückkehrersemiar in Bonn, wo ich alle meine liebe Mitvolontäre wiedersehe, die auf der ganzen Welt verteilt waren.

Wenn ihr mir einen riesen Gefallen tun wollt, könnt ihr auf meiner Spendenseite vorbeischauen. Um Don Bosco Mimboman, ähnliche Projekte und die Freiwilligendienste zu finanzieren, ist Don Bosco auf Spenden angewiesen und jede/r Freiwillige/r ist gebeten worden, durch einen Spenderkreis, Spenden zu sammeln. Ich habe leider noch nicht annähernd genug einsammeln können, weshalb ich mich sehr über jede Spende freue.

Vielen Dank an alle, die sich während meinem Jahr interessiert bei mir erkundigt haben, wie es mir geht und sich meinen ersten Blogbeitrag durchgelesen haben. Ich freue mich euch alle bald wiederzusehen.

Ganz liebe Grüße!

Helena

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Erster und hoffentlich nicht letzter Eintrag

  1. ufricke

    Liebe Helena, lieben Dank Dir für deine Zeit die du geschenkt hast! Die kann dir keiner nehmen und all die Erlebnisse und Begegnungen nimmst du lebenslang mit. Ich hoffe unsere Zeit in Bonn hat dir ein bischen geholfen, beim Au revoir… Bis bald mal wieder bei Don Bosco! Liebe grüße ulla

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