Ich möchte hier nochmal so die wichtigsten Ereignisse mit Euch teilen, die ich im Rahmen meines Volontariats im „Qendra Ditore“ bei Don Bosco in Tirana erlebt habe.

Inhalt

– Oktober –

    • QD Exkursion ins Stadtzentrum mit der Vormittagsgruppe (veröffentlicht)

Seitenanfang

Schaut einfach in den Blog-Beitrag „Alltag – Der ganz normale Wahnsinn“ rein.

    • Animateurentreffen bei den Salesianer Schwesern „Maria Mazarello“ in Tirana um das Jahresmotto „Unë jam një mission“ (dt. „Ich bin ein Missionär) zu verkünden

Seitenanfang

– November –

    • QD Nationalfeiertagsfest „Festa Flamuri“ – (veröffentlicht)

Seitenanfang

Schaut einfach in den Blog-Beitrag „Alltag – Der ganz normale Wahnsinn“ rein.

    • Kastanienfest des Oratoriums

Seitenanfang

Mit zwei Reisebussen voll mit Kindern, Animateure und Spiele gings auf das Land hinaus. Dort durften sich die Kinder in verschiedenen Gruppen in einem von den Animateuren über mehrere Wochen lange geplantem Stationen-Spiel messen. Danach gabs für alle noch eine Tanz- und Theateraufführung (bei der ich sogar mitwirkte) und dazu geröstete Kastanien.

    • Verabschiedung der italienischen Volontäre

Seitenanfang

Besonders am Anfang zum Einleben waren meine zwei italienischen Volontäre Stefania und Davide von großer Hilfe und oft tauschten wir uns über Grundlegendes zu unseren Diensten aus. Wenn wir auch nur knapp drei Monate miteinander verbrachten, so wuchs doch auch eine gute Verbindung zwischen uns. Doch nun war es an der Zeit sich zu verabschieden und ich durfte von nun an alleine mit den Salesianern leben.

– Dezember –

    • Oratoriums-Geburtstagsfest (8. Dezember)

Seitenanfang

Anlässlich des 204. Jahrestages der Gründung des Oratoriums durch Don Giovanni Bosco feierten wie zusammen mit dem Oratorium „Maria Mazarello“ aus Tirana mit viel Spiel, Spaß, Tanz, Theater und dem QD Chor das Fest. Als Höhepunkt gabs eine große mächtige Sahnetorte, damit die Fußballwadel auch richtig treffen. Da hatte ich die Gelegenheit mit meiner Chorgruppe des Qendra Ditores das Mutter Theresa-Lied zu präsentieren.

    • QD Nikolausfeier „Babagjyshe po vijë“

Seitenanfang

Nachdem in Albanien während des Kommunismus wohl ein absolutes Kultur- und Religionsvakuum herrschte und damit auch dem echten Heiligen Nikolaus die Türen versperrt blieben, wollte ich gerade den Kindern des Qendra Ditores diesen näherbringen. Vor allem habe ich das Gefühl, dass die Kinder von ihren Familien und Lehrer viel zu wenig anerkannt werden. Das wollte ich ändern. Mein Ziel war es jedem Kind durch die Person des Heiligen Nikolaus etwas Positives, Persönliches und Bestärkendes mit auf den Weg zu geben. So trug ich also gemeinsam mit meinen Kollegen all das gute der Kinder zusammen, schrieb für jedes einen kleinen Zettel mit echtem Nikolaus-Ausmalbild und beschenkte sie noch obendrein mit kiloweisen Plätzchen, die ich in mühevoller Arbeit selbst gebacken hab. Doch erst mussten die Kinder noch die gelernten Weihnachtslieder unter meiner Trompetenbegleitung zum Besten geben.

In meinem (nicht ganz echtem) Nikolauskostüm und mit meinen frohen Botschaften war ich echt der größte Held für die Kinder. Noch wochenlang erinnerten sich die Kinder an mein Auftreten als „Babagjyshe“ (dt. Vater Opa). Ich denke meine Absicht, den Kindern besondere Anerkennung zu schenken, in dem ich nur auf ihre guten Seiten geschaut habe, hat ihnen sehr gutgetan. Doch das ist auch unsere Aufgabe als Erzieher (besonders bei Don Bosco), stets das Gute in jedem zu sehen.

    • QD Weihnachtsfeier „Krishtlindje“

Seitenanfang

Kurz bevor wir uns in die zwei Wochen lange Weihnachtsferien begaben, luden wir alle Eltern der Kinder des Qendra Ditores nochmal zum Fest ein. Dabei brachten die Kinder mit einem Krippenspiel, weihnachtlichen Chorstücken, einem Gedicht und Tänze („Jingle bells“, …) ein sehr beeindruckendes Programm auf die Bühne. Zum Abschluss gab es das Don Bosco Weihnachtsgeschenk der Einrichtung für alle Familien: Ein großes Lebensmittelpackt (Reis, Nudeln, Bohnen, Öl, Salz)

– Januar –

    • QD Winterexkursion: Mit der Seilbahn ins Schneeparadies auf den Tirana Hausberg „Dajti“ (17. Januar)

Seitenanfang

Lange wollte mein Kollege und ich schon mal mit den Kindern auf den Berg und nun endlich stand es fest: Wir bekommen die finanziellen Mittel von der Einrichtung gestellt und die Kinder dürfen mit der Seilbahn hoch ins Schneeparadies fahren. Schon vom ersten Moment an flogen die Schnellbälle und das ging auch noch lang so dahin. Wir marschierten bisschen durch den Wintermärchenwald und als Challenge zwischen den älteren und den kleineren Kindern bauten wir jeweils einen Schneemann. Wer hat den Größeren und den Schöneren. Die Älteren Jungs gewannen. In weiser Voraussicht nahm ich noch meine Frisbee und Plastiktüten zum Schneerutschen mit. Für einige unserer Kinder war das das erste Mal überhaupt, dass sie so im Schnee flitzen konnten. Das die Hose oder Jacke schon lang durchweicht war und es eigentlich bitter kalt sein müsste, spielte da echt keine Rolle mehr. Es war so schön die Kinder anzusehen, welch eine Freude sie mit der weißen Pracht hatten.

    • Das QD im Teleferik-Fieber

Seitenanfang

Nachdem die Kinder von der Seilbahn (alb. Teleferik) so begeistert waren und ich schon etwas LEGO TECHNIC da hatte, brauchte ich nur noch drauf zu warten, bis mich die Kinder fragten eine Spielzeug-Teleferik selbst zu bauen. Schon am Tag nach unserem Ausflug drängten sie mich dazu und so bauten wir zusammen eine Teleferik, die am Ende sogar noch einen Generator bekam, um LEDs zum Leuchten zu bringen. >>VIDEO<<

    • Die neue italienische Volontärin Denise ist gekommen

Seitenanfang

Jetzt habe ich wieder jemanden der mich beim italienisch Reden mit den Salesianern am Tisch unterstützt.

    • Don Bosko Fest (31. Januar); Beteiligung aller Don Bosko Einrichtungen

Seitenanfang

Das Fest der Feste! Schon vor Weihnachten wurde mir von meiner Kollegin Elona der Auftrag erteilt zu dem Don-Bosko-Fest mit den Kindern des Qendra Ditores ein schönes Don Bosko Lied einzustudieren. Für die, die es nicht wissen: Am 31. Januar ist der Sterbetag Don Boscos und der wird diesem Tag rund um die Welt wie ein Held gefeiert. Fast noch krasser wie Weihnachten!

Kurzum: Die Erwartungen und die Verantwortung in mich waren sehr groß. Nun machte ich es mir leicht und wählte einfach das Lied „Vater du Vater von so vielen“ aus. Das kannte ich schon aus Deutschland und es gibt dafür einen albanischen Text. Doch irgendwie war es noch zu kurz und vor allem zu langweilig. So bastelte ich erstmal noch eine kleine Chorografie dazu, dann noch rhythmisches Klatschen, Solostimmen, Chor in zwei Stimmen aufteilen (Melodie und Begleitstimme), Trompetenbegleitung eingebaut und schließlich noch eine fetzige Gitarrenbegleitung dazu gefunden. Und unser Auftritt? Na der konnte sich echt sehen lassen. Ich war da sowas von stolz auf die Kinder, denn all meine komplizierten Ideen mussten sie auch erstmal noch auf die Bühne bringen und das taten sie hervorragend. >>VIDEO<<

– Februar –

    • Lehrerausflug nach: Korça, Voskopojë, Dardhë und Pogradec

Seitenanfang

So gut der Auftritt zum Don Bosko Fest lief, so viel Kraft kostete mich das Ganze auch und so war es nicht sonderlich verwunderlich, dass ich im Februar für zwei Wochen wegen viralem Infarkt und Nebenhöhlenentzündung im Bett zu brachte. Doch zum nächsten Ausflug, na da konnte ich schon locker wieder mit. Dort freundete ich mich zwei Lehrern der Berufsschule an. Abends in Korça nahmen sie mich noch zum Billardspielen mit.

Schon früh morgens gings mit etwa 20 Lehrern und Don Ben in einem der typischen Mercedes-Busse los. Da hatten wir noch nicht einmal die Hälfte des Weges geschafft, da wurde schon an einem Restaurant (sehr schön an einem Fluss gelegen) angehalten, um Pilaft (Reis) als Frühstück zu essen. So verwunderte es mich direkt, dass wir in Voskopojë angekommen erst noch einen Spaziergang mit Schneeballschlacht machten, in einer der sehr antiken orthodoxen Kirchen vorbeischauten und dann erst fett zum Essen gingen.

    • Zwischenseminar in Nordserbien mit Kurzurlaub in Belgrad mit meinen Mitvoluntären

Seitenanfang

Mit so vielen Aktionen, verging die Zeit auch wie im Flug und schwubs die wubs war Halbzeit. Jetzt schon? Doch schon seit Wochen freute ich mich auf das Zwischenseminar, um mal aus Albanien bisschen raus zu kommen und vor allem um meine Balkan+ Mitvolontäre wieder zu sehen.

Die Anreise ging über Gjilan (Kosovo) wo ich mich mit Bettina traf und wir zusammen über Prishtina (Hauptstadt des Kosovos) und Skopje (Hauptstadt Mazedoniens) nach Belgrad in Serbien fuhren. Dort trafen wir auf unsere Don Bosco Kollegen Flora, Andreas und Aaron, sowie bereits auf drei Freiwillige anderer Organisationen. Wir hatten echt ein schönes Hostel mit großer Küche, wo wir gleich mal zusammen kochten und von wo aus wir zusammen die Stadt bei einer Eiseskälte und viel Regen erkundeten. Nach sechs Monaten Albanien war das für mich doch in vielerlei Hinsicht erstmal ein Schock:

– Serbien und allen voran Belgrad ist deutlich weiterentwickelt als Albanien

– In Tirana bin ich der einzige deutsche Don Bosko Volontär und konnte bisher fast nur übers Telefon mit Freunden Deutsch sprechen; Nun bin ich plötzlich wieder von lauter Deutschen umgeben (Davor hatte ich aber auch bisschen Angst)

– In Albanien kam bereits der Frühling langsam an, doch hier hängt die Winterkälte noch fest drinnen.

Belgrad

Nach zwei Tage Belgrad fuhren wir zusammen in das kleine Dörfchen Mali Idos, welches bereits im ungarischen Teil Serbiens liegt. Dort waren wir in einem richtig schönen Häuschen mit guter Küche und einem riesen Garten einquartiert. Angeleitet von der Organisatorin Jesuit volunteers in Wien und einer von Eirene, bekamen wir viele Gelegenheiten, um in verschiedenen Formen unsere bisher durchlebte Zeit zu reflektieren, wieder Kraft zu tanken und uns gegenseitig für neue Ideen anregen. Sehr gestärkt ging ich von dieser Zeit wieder zurück nach Tirana. Nicht aber, ohne bei meiner Mitvolontärin Flora in Podgorica einen kurzen Zwischenstopp zu machen und mit ihr an den Felsen nahe Podgoricas Klettern zu gehen.

– März –

    • Familienbesuch mit Albanienrundtour und Qendra Ditore Besuch

Seitenanfang

Endlich war es so weit! Nach genau einem halben Jahr konnte ich mit meiner Familie wieder knuddeln und ihnen vor allem mein Einsatzland sowie meine Einsatzstelle zeigen. In Tirana selbst bekamen, allen voran meine Eltern erstmal einen kleinen Schock von dem Verkehrs- und Menschenchaos.

Danach gings in die UNESCO Weltkulturerbestadt Berat und von dort weiter an die albanische Riviera nach Himare und Dhermie. Was meiner Familie besonders auffiel, waren die großen Unterschiede zwischen extremer Armut (Leute leben von Sachen aus dem Müll) bis zum krassen Reichtum (viele Fahren nur noch Edelkarossen), die auch noch wirklich direkt nebeneinander vorkommt. Darüber hinaus waren sie auch sehr von der schönen Natur mit den Bergen und dem Meer begeistert. Zum Abschluss kam das für mich fast Wichtigste: Der Besuch im Qendra Ditore – meiner Einsatzstelle. Mit einem Koffer voll mit Zahnputzsachen, Handtüchern und Klamotten überraschten wir die Kinder sehr und ich hoffe sie verwenden allen voran die Zahnbürsten noch heute. Danach kickte mein Papa, mein Bruder und ich mit den Kindern noch begeistert mit.

    • QD Exkursion zum Nationalpark Divjakë

Seitenanfang

Es wurde mal wieder Zeit für eine Exkursion in die Natur! Mit gut 40 Kindern von klein bis groß gings im großen Reisebus in den Nationalpark Divjakë. Der umfasst eine große Lagune direkt neben einem traumhaften Strand und dazwischen finden Vögel ein wahres Paradies. Für unsere Kinder, die sonst nur sehr selten die Gelegenheit haben mal die Stadt zu verlassen und ins Grüne zu kommen, war die Exkursion also richtig schön und interessant, zumal wir sogar echte Pelikane zu Gesicht bekommen haben. Ich war bis dahin bereits dermaßen im Filmfieber, dass ich dazu noch einen schönen Doku Film produziert habe.

– April –

    • Besuch der „28 Nëntori“-Schule durch die Lehrerin Adriana

Seitenanfang

Jeden Nachmittag kommt zu uns ins Qendra Ditore auch noch die Lehrerin Adriana der Volksschule „28 Nëntori“. Besonders da auch noch paar von den Kindern aus ihrer Klasse zu Hausaufgaben zu uns in QD kommen, war der Wunsch groß, mal eine albanische Schule und da speziell auch ihre Klasse kennen zu lernen.

Im Klassenzimmer bei Adriana fielen mir gleich einige Sachen auf, die wohl in deutschen Schulen echt anders sind. Die Klassen sind immer mit deutlich mehr als 30 Kinder riesig. Unter ihnen finden sich selbst schwierige Fälle, für die es in Deutschland sonderpädagogische Schulen geben würde. Doch hier sind alle in einer Klasse. Die Kinder müssen noch zu Antworten aufstehen und es werden fleißig sogenannte Projektmappen angefertigt. Zudem geht es oft auch etwas lauter und quirliger im Unterricht zu, als ich es von mir aus Deutschland kenne.

Zudem findet man auch sehr oft die albanische „Flamuri“ (Flagge) hängen, welche ich sogar noch im Kleinformat von Adriana geschenkt bekam. Zum Abschluss durfte ich den Erstklässlern noch ein deutsches Kinderlied vorsingen. Ganz klassisch wählte ich „Alle meine Entchen“ und damit sie auch verstanden was ich ihnen sang zauberte ich noch eine Choreographie dazu, die alle sehr feierten.

    • QD Fest zum Besuch von Schulklassen der „28 Nëntori“-Schule

Seitenanfang

Nicht nur aus der ersten Klasse von Adriana, auch noch von anderen zwei höheren Klassen kommen Kinder der „28 Nëntori“-Schule zu uns ins Zentrum. Der Wunsch war schon lange da, auch mal anderen Schulklassen unser Zentrum und die Talente unserer Kinder zu präsentieren. So war es eine super Sache, dass genau die Klassen, aus denen auch Kinder zu uns ins Qendra Ditore kommen, uns besuchten und wir dafür ein ordentliches Fest mit Theater, Chor, Gedichten und Tanz auf die Bühne brachten. Als Abschluss zu dem Theaterstück führte ich mit paar ausgewählten Kindern noch „Imagine“ von John Lennon auf. Das begleitete ich sogar schon mit der Gitarre. Als finale Krönung führte meine Mitvolontärin mit gut 20 Kindern ihren ersten selbsteinstudierten Tanz auf. >>VIDEO<<

    • Zirkusbesuch mit Schulklassen der „28-Nentori“ Schule

Seitenanfang

Schon zum dritten Mal in Kürze kam ich mit Adrianas Klasse in Berührung, denn spontan stand von ihrer Schule aus ein Zirkusbesuch an. Bis dahin wusste ich noch gar nicht, dass es mitten im Stadtzentrum nur etwas hinter Häuserreihen versteckt einen sehr traditionsreichen Zirkus gibt. Das Zelt war richtig voll und die atemberaubenden und waghalsigen Vorstellungen der Artisten richtig gut.

    • Osterfest mit musikalischer Mitgestaltung der Kar- und Osterfeierlichkeiten

Seitenanfang

Es sollte etwas ganz Großes und ganz Besonderes werden. Einzigartig und das erste Mal in Albanien, doch am Ende kam Alles ganz anders. Schon zwei Wochen vor Karfreitag schrieben Don Pavel und ich die lateinisch-gregorianische Fassung der Passion Christi ins Albanische um. So wollten wie sie das erste Mal als gregorianischen Gesang vortragen. Wir bekamen das mit dem Schreiben und Proben noch zeitlich grade so hin, auch wenn einige Nächte dafür drauf gingen, doch kurz vor Beginn der Liturgie meinte Don Ben (Direktor), man könne den Text nicht verstehen, wenn er gesungen wird. Tja, das wars dann. Ich hätte eigentlich den Jesus Part gesungen.

Der Ostersonntagsgottesdienst war hingegen musikalisch gesehen eine echt große Nummer, für die wir sogar eine zwei stündige Chorprobe hatten. Den Aufwand betreibt man hier wirklich nur an Weihnachten- und Ostern. Das muss man also ganz hoch anrechnen.

Was ich hier als sehr schönen Brauch empfunden habe, dass die Leute sich mit wirklich aufwendig verzierten Ostereiern gegenseitig beschenken. Auf das war ich wiedermal nicht so ganz vorbereitet und musste immer warten bis ich eines geschenkt bekam, um es dann wieder weiter verschenken zu können.

    • Gestaltung der Qendra Ditore Blumen

Seitenanfang

Bisher hing in unserem Zentrum noch kein gemeinsam gestaltetes Bild mit allen Gesichtern und Namen der Kinder des Qendra Ditores. So machte ich mich an die Arbeit über Wochen Kinderportraitfotos zu machen, diese zum Drucken zu bringen und mit ihnen dann Blumen mit ihrem Bild und Namen drauf zu gestalten. Immer wieder dachte ich mir, jetzt habe ich Bilder von allen Kindern gemacht, bis wieder neue kamen.

Der große Bilderrahmen ist echt schön geworden und die Kinder fanden es richtig cool sich und ihre Freunde drin zu sehen. Vor allem für Besucher ist es gut, auf einen Blick das Zentrum kennen zu lernen.

Doch zwei Tage nach Aufhängen des Bilderrahmens kam ein wichtiger schon älterer Junge daher und beschwerte sich, warum ich ihn vergessen habe. Doch meine Nachfolgevolontäre brauchen ja auch noch was zu tun 😉.

– Mai –

    • QD Chorauftritt auf der Gjimnastrada 2019 im Amphiteater von Tirana

Seitenanfang

Nur gut, dass wir erst das „Nene Tereza“ Lied wieder für das Schulbesuchsfest im April aufgefrischt hatten. Dieses Jahr wollte die Qendra-Ditore Leiterin Elona, dass wir mal bei dem wichtigen Tanzwettbewerb für Schüler nicht tanzen, sondern singen. Zur Gjimnastrada darf von jeder albanischen Schule eine Gruppe ihr Können zum Besten geben. Besonders hinter der Bühne sah ich erst, welcher Aufwand da von den Eltern in Verkleidung und Choreografie gelegt wird, zumal es ja sogar auch im Fernsehen übertragen wird.

Unsere zehn Kinder bekamen nur ein weißes Hemd und ich fischte mir gerade mal meinen besten Pullover aus dem Schrank. Doch trotzdem gewannen wir tatsächlich als einziger Chor den Pokal der Gjimnastrada 2019. Für unsere Kinder hatte die Teilnahme noch einen ganz praktischen Nutzen. Danach gabs für alle zwei Kugeln Eis. >>VIDEO<<

    • QD „Dominik Savio Cup” 2-Tage-Fußballturnier mit verschiedenen Teams anderer Tagesbetreuungseinrichtungen der U11 und U15 Liga

Seitenanfang

Von September an war mir die Bedeutung von Fußball für die Jungs des Qendra Ditore schon bewusst geworden, doch speziell im Mai war bei Ihnen wirklich nur noch Fußball im Kopf. Denn es ging um den Rum und die Ehre sich als Qendra-Ditore-Team gegen die Mannschaften anderer Zentren zu behaupten. Am ersten Tag waren unsere „Kleinen“ in der U11 an der Reihe und im ersten Spiel schon setzten sie sich klar durch. Alles war angelegt um im Finale den Sieg zu holen. Doch leider hatten sie den Kopf nicht richtig bei der Sache und spielten so wir, dass es am Ende sowas wie 7:0 für die Gegner standen. Das konnten unsere „kleinen Jungs“ echt nicht leicht verkraften.

Am zweiten Spieltag der U15 Mannschaften musste nun endlich der Sieg her. Schnell war im ersten Spiel klar, dass sie ins Finale kommen würden, welches sie auch echt sehr gut und tapfer bestritten. Doch selbst nach zehn Minuten Verlängerung stand es immer noch 0:0. So kam es also, wozu es kommen musste, zum 11-Meter-Schießen. Ich bin jetzt wirklich kein so großer Fußballfan, doch das Elferschießen war so spannend, dass die Anspannung auf Kinder des gesamten Don-Bosko-Zentrums überschlug. Unsere Kinder vom Qendra Ditore waren sowieso schon richtig krass on fire, aber auch sämtliche Kinder der Schulen, die während dessen draußen waren, jubelten mit unseren „Jungs“ mit. Es bliebt die Zeit förmlich stehen. Mit jedem verwandelten Elfer wurden unsere Jungs fast wie Halbgötter gefeiert. Alle waren nur noch auf die Elfer konzentriert. Doch leider war auch an dem Tag das Glück nicht auf unserer Seite. Paar wurden gehalten, andere gingen daneben und am Ende landeten einfach zu wenige im Tor. Das Fazit: zweimal Zweiter. Auch das Verlieren muss man eben mal üben.

    • QD Anti-Mobbing Filmprojekt verwirklicht „Dashuria gjithmonë triumfon.“

Seitenanfang

Das Unmögliche nochmal möglich machen. Ums gleichmal vorwegzunehmen. Ich hätte nicht geglaubt, dass ich euch jemals von einem Filmprojekt schreiben werden. Zu schwierig war immer noch das Kommunizieren komplexerer Themen in Albanisch, zu stürmisch die Kinder, zu wenig Gelegenheiten und zu wenig Spirit glaubte ich als Hindernise zu haben. Doch letztlich weiß man es ja erst, dass es nicht geht, wenn man mit einer Idee wirklich nach einigen Versuchen gescheitert ist. Man muss eben einfach für seine Träume kämpfen.

Naja und ich sage euch: Alles klappte beim ersten Versuch. Da hätte ich noch locker einen zweiten Film drehen können.Gut, viel mehr Zeit hatte ich auch nicht, denn das Schuljahr neigt sich allmählich dem Ende entgegen.

Kurzerhand regte mich meine italienische Mitvolontärin an, einen Anti-Mobbing-Film zu machen und im nächsten Moment feilten wir bereits an der Story. Die schrieben wir zwar noch einmal aus verständlicher Kritik von einer Lovestory in eine Don-Bosco-Story um, aber dann gings auch schon los.

Von Anfang an stärkten uns unsere Kollegen den Rücken und ließen uns freien Spielraum für das Experiment. So erklärte ich von Anfang an die gesamte Story, wie auch die Rollenverteilung (auf Albanisch) und übernahm bei den Aufnahmen die Regie und Kamera. Vor allem Adriana muss ich hier einen großen Dank aussprechen, die immer sofort verstand, wie ich was warum umgesetzt haben wollte und motivierte mich oft. Noch vielmehr jedoch unsere kleinen Stars. Denn vielfach kamen nicht die richtigen Kinder, wenn sie kamen, dann ohne Motivation oder in den falschen Klamotten. Meine Kollegen hatten da alle Hand voll zu Tun bis es erstmal zum Dreh kam. Waren wir dann so weit, ging es irgendwie wie von selbst. Nach jedem Drehtag zeigte ich unseren Darstellern die neuen Szene und so kam die Motivation oft von selbst. Sie waren gleich richtig angefixt und wollten unbedingt weiter machen.

Die Postproduction inkl. Untertitel raubte mir dann echt noch einige Nächte, doch nun sind wir soweit einen pädagogisch wertvollen Film produziert zu haben, den wir jetzt anderen Schulklassen zur Sensibilisierung für das Thema Mobbing zeigen wollen. Pädagogisch wertvoll ist er nicht nur an sich, sondern besonders was mit den Kindern während des Drehs entstanden ist, macht den Film so wertvoll. Die Rollen waren extra so gewählt, dass die eher zurückhaltende Person plötzlich in die Rolle des coolen und provozierenden Mobbers steigen muss und anders rum, wurde die im normalen Leben mobbende zur Gemobbten. Auch in den Nebenrollen nahmen wir solch eine Rollenbelegung vor. Allein schon der plötzliche Seitenwechsel plus dem sich Konzentrieren auf nur eine Sache, half den Kindern enorm über sich hinaus zu wachsen.

Nun müsst ihr euch einfach selbst ein Bild von der Sache machen und den Trailer anschauen. >>VIDEO<<

    • „Faleminderit“-Schuljahresabschlussfest der gesamten Don Bosko Einrichtung

Seitenanfang

Der Mai war an Aktionen ohnehin schon so voll, da kam es auf das Fest jetzt auch nicht mehr drauf an. Zum Abschluss des Schuljahres, welches erst in zwei Wochen sein soll, wurde von allen Einrichtungen des Don-Bosko-Zentrums Tirana nochmal ein Dankfest veranstaltet. Vom Qendra Ditore aus, sangen wir nochmal das „Kenge per Nene Tereze“, nachdem wir hier endlich unseren Pokal für den ersten Platz der Gjimnastrada überreicht bekamen.

 – Juni –

    • QD Abschiedsexkursion ans Meer zum Strand „Plazhi San Pietro“

Seitenanfang

Schon im Mai fragten die Kinder des Qendra Ditore, wann wir nun endlich zum Strand fahren, denn für viele ist das die ultimative Gelegenheit überhaupt mal an einen schönen Strand fern ab von Durrës (dort hat das Wasser keine gute Badequalität) zu kommen. Nun packten wir wiedermal gut 40 Kinder plus Don Ben in einen Reisebus, verpassten ihnen noch Spucktüten (Don Ben ausgeschlossen) und so gings zum Strand „Gjiri i Larzit“. Das Wasser war inzwischen so warm, dass an ein Aufwärmen zwischen dem Baden gar nicht mehr zu denken war. Ich hatte im Bus noch etwas Angst bekommen, als mich die obercoolen Jungs fragten, ob ich ihnen denn Schwimmen beibringen kann. Tatsächlich stellte sich heraus, dass quasi kein Kind wirklich super sicher im Schwimmen war. Cool wie unsere Jungs waren, konnten sie nur halbstark mit der Kraultechnik schwimmen. Nur gut, dass das Wasser sehr seicht war. So kannte der Spaß keine Grenzen. Nassplatschen, Tauchen, Huckepackkämpfe und sogar Schleuderkatapulte machten allen einen riesen Spaß.

    • QD Gregor Verabschiedungsfest

Seitenanfang

Wenn es einen Anfang gibt, muss auch irgendwo ein Ende stehen. In den fast zehn Monaten wurde – wie wohl auch für die Kinder – für mich das Qendra Ditore zu einer Art zweitem zu Hause. Besonders meine so netten Kollegen: Elona, Luce, Pashku und Adriana trugen dazu sehr bei.

Nur per Zufall traf ich am Tag vor dem Fest noch zwei Jungs, die mir dann erzählten, sie müssen morgen unbedingt pünktlich um 9Uhr zum Fest ins Qendra Ditore kommen. Bis zu dem Zeitpunkt hatte ich noch keine blasse Ahnung davon. Schnell druckte ich noch für jedes Kind persönliche Bilder aus und tatsächlich kamen an dem Tag nochmal richtig viele Kinder. Vor allem die Mädchen schmückten alles schön und hängten Luftballongirlanden auf. Zu Beginn hielt meine Kollegin Elona eine Dankesrede und verschiedenste Kinder überreichten mir ihre selbstgebastelten Dankeskarten. Einer schrieb sogar in albanischer Schreibweise einen englischen Dankesbrief; sehr sehr originell! Da wurde mir erst bewusst, wie besonders und wertvoll ich wohl für die Kinder bin. Zum ersten Mal wurde mir klar, wie sehr ich das Qendra Ditore mit all dem was es ausmachte bald vermissen werde und schon jetzt vermisse. Mir kamen die Tränen.

Doch damit das nicht so blieb, wurde nun ordentlich mit albanischen Tänzen, Pizza und Fanta auf den Putz gehauen. Das können die Albaner echt gut.

    • QD Mini-Exkursion zum künstlichen See nach Tirana

Seitenanfang

Ich glaube seit Dezember waren mein Kollege Pashku und ich am versuchen mal mit den schon älteren Jungs einen kleinen abenteuerlichen Ausflug auf den Berg oder an einen See zum Fischen zu machen. Doch wie das so ist, hat es einfach noch nicht gepasst. Jetzt war das Jahr fast rum, mein Abschlussfest schon getan, da blieb uns nicht mehr viel Zeit bevor die Sommerspiele „Lojrat Verore“ im Oratorium anfangen.

Kurzerhand beschlossen wir einfach mit den Jungs an den „Liqeni Artificiale“ auf eine der Halbinseln zu gehen und es uns dort gut gehen zu lassen. Ich backte zuvor noch extra Apfelkuchen (oh war der gut) und nahm die Gitarre mit. Inzwischen kratzten die Temperaturen schon an der 35°C Marke, so dass sich einige es sich nicht lange zweimal sagen ließen um einen Sprung ins Kühle zu wagen. Die hatten da wahrlich ihren Spaß und so wurden es immer mehr. Am Ende blieb sogar noch Apfelkuchen übrig und paar Jungs nutzten meine Gitarre einfach als Trommelinstrument. Nachdem sie oft mit ihrer Daulle (große albanische Trommel) zum Betteln umherzogen, haben sie wirklich ein super rhythmisches Gespür und spielten wohl besser Trommel mit der Gitarre als ich damit Lieder begleiten kann.