So schnell kann’s gehen, ich melde mich wieder und ihr dürft euch versichern: Mir geht’s gut (bis auf meine fünfte Erkältung in dem Jahr). Nachrichtenmuffel unter Euch mögen sich vielleicht über meine Worte wundern, doch die haben ihren Grund. Selbst bis zu meiner Mitvoluntärin in Benin sind die etwas launisch-krachmachenden Albaner in den Nachrichten vorgedrungen. Für Samstagabend hatte die Oppositionspartei wieder zu Protesten aufgerufen. Das wär für Tirana nichts Neues, denn seit Februar kam es wieder des Öfteren zu Protesten, bei denen die Teilnehmer der aktuellen Regierung „Korruption und Wahlbetrug“(Quelle: Tagesschau 13.5. 20:00Uhr) vorwerfen und Neuwahlen fordern. Diesmal sind sie allerdings etwas härtere Geschütze aufgefahren.

Nun ich verbrachte meinen gestrigen Samstagabend schön genüsslich in der Oper mit „Il Trovatore“ (dt. Der Troubadour) und lies die Demonstranten in unmittelbarer Nachbarschaft ihre Parolen rufen. Doch selbst die Türen des Kongresshauses waren nicht dick genug, um in Tutti-Pausen den Krach der Molotov-Cocktails abzuschotten. So war die Tragik zwischen Manrico und Leonora eben noch ein bisschen dramatischer. Nur auf unserem Nachhauseweg – der Hauptboulevard war da schon längst von den Demonstranten geräumt und gesperrt worden – bekam ich noch ein Jucken von dem Tränengas in meinen Augen.

Was ich zum Ausdruck bringen will ist, dass es mir gut geht und Ihr euch noch keine Sorgen um mich machen braucht. Da die Proteste auch immer örtlich in der Stadt sowie zeitlich streng begrenzt statt finden, geht auch keinerlei Gefahr für Touristen aus. Jene kommen nun wieder vermehrt und das hat auch seinen Grund.

Denn Albanien bietet vieles was Ihr aus anderen teuren Urlaubsregionen (wie Korsika, Kreta, Schweiz, …) kennt und das zum Drittelpreis und mit dreimal so viel Gastfreundschaft inklusiv. Ich kann es euch also auch ans Herz legen, alle Vorurteile beiseite zu legen und ins Land der Skipetaren zu Reisen.

Zukünftig werdet Ihr unter der neugestalteten Kategorie „Bilder“ weitere aktuelle Beiträge von meinem Volunteering erfahren.