Proyecto Don Bosco Archive - Ich bin dann mal raus von zu Haus https://blogs.donboscovolunteers.de/gabibolivien/tag/proyecto-don-bosco/ Ein Jahr in Bolivien Tue, 28 Apr 2020 14:54:21 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.7.2 Leben und das Leben einen leben lassen… https://blogs.donboscovolunteers.de/gabibolivien/2020/04/28/leben-und-das-leben-einen-leben-lassen/ https://blogs.donboscovolunteers.de/gabibolivien/2020/04/28/leben-und-das-leben-einen-leben-lassen/#comments Tue, 28 Apr 2020 14:45:19 +0000 https://blogs.donboscovolunteers.de/gabibolivien/?p=363 Am Samstag dem 28.03.2020, vor genau einem Monat war es so weit. Um kurz nach zwölf betraten wir wieder deutschen Boden am Frankfurter Flughafen. War das so geplant? Ich glaube nicht… Ich bin bestimmt nicht der erste damit, dem dieser Ausnahmezustand einen fetten Strich durch die Rechnung macht. Bei uns Auslandsvolontären hat das sehr spürbare […]

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Name der Fluggesellschaft: „Vamos“ – „Gehen wir“

Am Samstag dem 28.03.2020, vor genau einem Monat war es so weit.

Um kurz nach zwölf betraten wir wieder deutschen Boden am Frankfurter Flughafen. War das so geplant? Ich glaube nicht… Ich bin bestimmt nicht der erste damit, dem dieser Ausnahmezustand einen fetten Strich durch die Rechnung macht. Bei uns Auslandsvolontären hat das sehr spürbare und schlagartige Veränderungen ausgelöst… Ich erzähl euch wie das war.

Es war der 16.03.2020, als vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ), die klare Entscheidung bekanntgegeben wurde, so bald wie möglich alle sich im Ausland befindenden Volontäre wieder heimzuholen.

Na toll.

Das war genau das, was wir alle als das unvorstellbarste Szenario ausgemalt haben. Ich hatte schon zwei Tage zuvor von einer anderen Volontärin, die auch einen Freiwilligendienst in Santa Cruz macht, gehört, dass sie von ihrer Organisation zurückgeholt wird. Das konnte ich erst mal nicht glauben, da die Situation sich in Bolivien noch lange nicht so zugespitzt hatte, wie es zum Beispiel in Deutschland der Fall war. Zu diesem Zeitpunkt gab es gerade mal zwei bestätigte Fälle des Virus im ganzen Land. Daher hat sich also die Anweisung, uns in das Land zurückzufliegen, wo derzeit weitaus schlimmere Zustände herrschten, erst mal unverständlich angehört.

Ich kann mich noch an ein Seminar in unserer Vorbereitungszeit auf den Freiwilligendienst erinnern, wo wir vor ziemlich genau einem Jahr das Thema „Rückholaktionen im Falle von plötzlichen Kriegs- oder Krisensituationen“ behandelten. Hm… da dachte man sich damals als angehender, frischer, unerfahrener Freiwilliger, dass das halt auch nur obligatorisch in unserer Vorbereitung behandelt werden muss… Aber mal ganz ehrlich – niemand hätte zu dem damaligen Zeitpunkt wirklich damit gerechnet. Ich kann mich da noch selbst dran erinnern, für wie unwahrscheinlich ich dieses Szenario eingestuft habe…

Mit der offiziellen Kundgebung dieser Rückholmaßnahme war es dann aber tatsächlich so weit. Die Stimmung im Volontärshaus? – Kann man sich vielleicht vorstellen. – Alle nicht so gut drauf um es mal so auszudrücken…

Hat denn irgendjemand einen Plan?

Nein. Niemand. Das war das Spannende bei der Sache. Das Bundesministerium in Deutschland hatte nämlich nur bekanntgegeben, DASS wir schnellstmöglich zurückmüssen, aber nicht WIE. Das wurde dann nämlich zunächst unserer Organisation und uns selbst überlassen. Man muss sich vorstellen, dass es in den folgenden Tagen von Neuigkeiten nur so gehagelt hat. Hier die Verschärfung der Ausgangssperre in Bolivien und der darauf folgende Aufruf zu Hamsterkäufen, dort die Ankündigung einer geplanten Rückholaktion aller Deutschen aus dem Ausland… ach ja, da muss noch ein Formular ausgefüllt werden… Weiterhin hören wir in immer geringeren Abständen die Schließung jeglicher internationaler Flughäfen in Südamerika, bis es dann auch in Bolivien so weit war. Dann hatte nur noch Sao Paolo in Brasilien als einziger Flughafen auf dem gesamten Kontinent eine Flugverbindung nach Europa.

Aber keiner wusste, wie lange das noch der Fall war… wir mussten also abwägen, ob wir mit irgendeinem Bus noch von Santa Cruz bis nach Sao Paolo kommen würden, bevor uns diese Möglichkeit dann auch gestrichen wird, oder ob wir auf weitere Infos vom Auswärtigen Amt bezüglich eines offiziellen Rückholflugs aus Deutschland warten sollten. So hämmerten die Infos in einem sehr spannenden Live-Ticker auf uns ein.

Dann irgendwann,

…nach einer Woche regem Kontakt mit unser Organisation und der Deutschen Botschaft Bolivien, Gesprächen mit dem Flughafen in Sao Paolo, zahlreichen Anmeldungsversuchen bei verschiedenen Rückholaktionen und obendrauf noch einigen emotionalen Krisensitzungen in unserer Wohngemeinschaft, war es endlich so weit. Es kam die (einigermaßen) sichere Info, dass am Freitagabend, den 27.03. ein Riesenflieger nach Santa Cruz geschickt würde, der alle Deutschen Urlauber und Freiwilligen aus ganz Bolivien abholen sollte.

Mitgeteilt wurde uns aber in der selben Mail ebenfalls von der Botschaft, dass nicht allen ein Sitzplatz garantiert werden könne. Freiwillige hätten aber Vorrang, da sie ja unter der Obhut des Staates im Ausland wären. Nichtsdestotrotz wussten wir, bis wir dann letztendlich im Flieger saßen, nicht, ob wir einen Platz bekommen würden. Es waren tatsächlich schon einige deutsche, die sich da am Abflugtag aus allen möglichen Orten in Bolivien herkommend an diesem einen Flughafen in Santa Cruz zusammenkamen, wie wir später herausfinden sollten.

Was aber für mich während dieser hektischen Tage natürlich genauso hohe Priorität hatte, war auch ein einigermaßen gelungener Abschied von dem Projekt und den Jugendlichen, mit denen ich immerhin die letzten sieben Monate verbracht habe. Das habe ich aber nach eigenen Angaben, der Situation entsprechend ganz gut hinbekommen.

ein letztes mal richtig Spaß haben mit den Jungs

Auch für uns war der Plan dann recht bald klar –

nach der Verabschiedung hieß es dann Zeug zusammenpacken und raus aus dem Haus – letzteres lässt sich wirklich nicht viel anders beschreiben… als ich mich nämlich am Freitagmorgen von meinen Jungs im Techo Pinardi verabschiedet hatte, kam die Neuigkeit, dass uns ab zwölf Uhr mittags niemand mehr zum Flughafen bringen könne, da totale Ausgangssperre herrschte. Nicht mal unser Koordinator konnte sich eine Erlaubnis für nach zwölf Uhr klar machen. Jetzt stelle man sich vor, ich komme ca. um 10.30 Uhr von meiner Verabschiedung nach Hause – die anderen Volontäre waren schon ein bisschen am Haus aufräumen – aber mit mir kommt unser Koordinator mit der Nachricht, wir müssten sofort abfahren, sonst bekomme er ziemlich Stress mit der Polizei…

Jagut,…

…das hörte sich ziemlich eindeutig an und so begann die am meisten überhetzte Abreise und Wohnungsübergabe, die ich bis jetzt je erlebt habe. Es hieß ab da nur noch „Apurrense, ya no nos queda tiempo“ – „Beeilt euch, wir haben keine Zeit mehr!“ Wir waren wirklich am Limit und zu all unserem Packstress war noch die Nachricht gekommen, dass wir im Flieger auf Grund dessen begrenzten Lagerkapazitäten nur maximal ein Aufgabegepäckstück mit 23 kg und ein Handgepäck bis 5 Kilo mitnehmen konnten. Doof nur, dass wir von allem mehr zu bieten hatten. So kam es, dass ich einen großen Koffer mit einigen meiner Habseligkeiten in Santa Cruz de la Sierra stehen lassen musste – wer weiß, ob ich den nochmal wieder sehe…

Dann war es so weit – Das Autodach zum brechen vollgepackt mit Volontärskoffern und innen drin acht Leute im Sechssitzer-Jeep. Letzteres war für uns keine große Herausforderung mehr, da wir grundsätzlich gerne mal zu siebt oder mehr in dem ein oder anderen Taxi fuhren.

…unser Flughafenmobil

Als wir dann um halb zwölf am Flughafen „Viru Viru“ in Santa Cruz ankamen und ich mich innerlich so langsam von meiner Zeit in Santa Cruz verabschiedete, wurde mir erst klar, dass wir noch nicht so gleich einchecken konnten, denn unsere Maschine sollte erst um elf Uhr abends abheben…

Um 14 Uhr fing dann das Check-in-Chaos an, denn so einen Sonderflug zu koordinieren und dabei noch zu entscheiden, wer nun mit darf und wer nicht, stellte sich als nicht ganz einfach heraus. Also hieß es für uns Schlange stehen… Oder sitzen bzw. liegen.

Fünf volle Stunden…

…während welcher sich 500 Menschen fragten, ob sie denn heute wirklich in einem Flieger mit 450 Plätzen mitkommen würden. Am Ende stellte sich heraus, dass tatsächlich nur 450 dieser heiß begehrten Stoffsitze vergeben wurden und so mussten die circa übrigen 50 Leute auf den nächsten Flieger warten, der vielleicht in der nächsten Woche kommen würde.

die „Schlange“

Aber wir Volontäre waren alle drin.

Was für ein hervorragendes Gefühl, nach dieser ewigen Nervenfolter einmal Klartext zu haben. Zuvor wurden wir durch Passkontrolle, Migrationsbehörde und Sicherheitsschranke gejagt, immer wieder mit der Nachricht im Nacken, dass wir uns beeilen sollten, weil wir zu den letzten gehörten. Die Abflugzeit wurde auf 19 Uhr vorverlegt und es gab wirklich Stress, sodass ich mich noch erinnern kann, wie ich im Laufschritt die riesige Fliegerteppe hinaufrannte, um noch mitzukommen.

ja, ich bin wirklich gerannt
Abflug.

Und dann ging es los.

Am Freitagabend, recht pünktlich um 19:05 Uhr setzte sich dieser riesige Vogel in Bewegung in Richtung Heimat. Vollgestopft bis zum letzten Platz, erhob er sich mit viel Mühe in die Lüfte, von einer Startbahn, die keine zehn Meter kürzer hätte sein dürfen…

Ja, alles war so ein bisschen knapp – vom Anlauf, den unser Flieger genommen hat, bis zu meinen sieben Monaten in Bolivien, die ja eigentlich ein Jahr sein sollten…

Aber eins haben diese beiden Tatsachen gemeinsam:

Es hat gepasst.

Genau so und nicht anders. Daheim angekommen läuft das Leben weiter – ob ich jetzt sieben Monate oder zwölf weg war, – ich habe ja ein zu Hause. Und eigentlich konnte auch wieder niemand etwas dafür, dass es so gelaufen ist, wie es eben gelaufen ist…

Ja, ich werde das schon vermissen…

…die Zeit mit den Jungs aus dem Techo…
…das – mal mehr & mal weniger – gute Essen 🙂
…so richtige Volontärsarbeit…
…die gemeinsame Zeit in der WG…
…diese Beiden Kollegen, die mich bei der Arbeit unterstützt haben…
…sowie das teilweise dreckige und schwierige Straßenleben in Santa Cruz, womit ich jetzt einige Erfahrungen gemacht habe…

Das sind ein paar Gedanken, die ich mir jetzt rückblickend auf meine wundervolle Zeit auf der anderen Seite der Welt so mache. Natürlich gibt es Momente wo ich mir denke, was ich vielleicht noch alles erlebt hätte… aber zur Zeit kann ich daran nichts ändern. Egal – ich werde auf jeden Fall noch ein mal zurückkommen. Das steht fest. Ob ich euch davon dann auch erzählen kann, weiß ich noch nicht.

Hier noch eine schöne Blume.

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Dieser Blog endet hier erst einmal.

Ich bin sehr froh, von meinen Erfahrungen, den Sorgen sowie den schönen Momenten etwas mitteilen zu können, denn ich halte es jetzt umso mehr für wichtig, sich in andere Lebensweisen und Situationen hineinversetzen zu versuchen, um nicht zu sehr in der eigenen, beschränkten Komfortzone stecken zu bleiben.

In diesem Sinne – vielleicht auf ein andermal …

~ Macht´s gut – Es war mir eine Ehre ~

Euer Gabriel

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Weihnachtszeit und Neujahr – ich erzähle euch mal wie das so war. https://blogs.donboscovolunteers.de/gabibolivien/2020/01/17/weihnachtszeit-und-neujahr/ https://blogs.donboscovolunteers.de/gabibolivien/2020/01/17/weihnachtszeit-und-neujahr/#comments Fri, 17 Jan 2020 18:44:03 +0000 https://blogs.donboscovolunteers.de/gabibolivien/?p=263 Guten morgen, guten Mittag oder auch guten Abend liebe Leute, …mag sein, dass die Weihnachtszeit nun schon etwas her ist, aber dafür bekommt ihr jetzt einen kleinen Einblick, wie man das Ganze hier in Südamerika feiert. Ich weiß gar nicht mehr, ob und wem ich während der Vorweihnachtszeit alles schon erzählt habe, in wie wenig […]

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Guten morgen, guten Mittag oder auch guten Abend liebe Leute,

…mag sein, dass die Weihnachtszeit nun schon etwas her ist, aber dafür bekommt ihr jetzt einen kleinen Einblick, wie man das Ganze hier in Südamerika feiert.

Ich weiß gar nicht mehr, ob und wem ich während der Vorweihnachtszeit alles schon erzählt habe, in wie wenig Weihnachtsstimmung ich selbst mich befand. Und das, obwohl man hier – wie es eben so üblich ist – Plastikweihnachtsbäume mit in Kunstschneemasse eingetauchten Zweigspitzen, singende Lichterketten wo das Auge hinreicht und das hier sowieso schon sehr beliebte koffeinhaltige Erfrischungsgetränk zu noch günstigeren Weihnachtsangeboten verkauft hat.

…unter anderem hier zu sehen: Der „Christbaum“ in der Kirche

Auch der Weihnachtsmann war, entgegen meiner Erwartung nicht in Badehose, sondern so wie man ihn kennt, dick eingepackt in warme Klamotten auf dem großen Stadtplatz vorzufinden. Man passt sich hier sehr an das klischeehafte Weihnachtsbild, so wie wir es gewöhnt sind an. Im Projekt war das für die Leute aber natürlich ganz normal und so ist die Vorfreude bei den Kindern und Jugendlichen auch dementsprechend gestiegen.

Wir als Volontäre haben die Festtage weitestgehend in unseren Einrichtungen verbracht –

Ich fand die Bescherung, die wir schon nachmittags um 4, zusammen mit den Jungs und den Mitarbeitern, noch vor der Heiligabendmesse feierten sehr schön. Natürlich waren die meisten schon gespannt auf das, was der den Möglichkeiten entsprechend feierlich geschmückte Festmalstisch versprach. Unter dem Christbaum haben wir die Geschenke hingestellt – für jeden gab es ein Päckchen.

Ich hatte mich auch im Vorfeld gefragt, was man den Jungs als – trotz allem auf Spendengelder angewiesene Einrichtung – schenken könnte… Da konnten so oder so nicht die Herzenswünsche jedes einzelnen berücksichtigt werden. Naja – es gab für jeden ein Päckchen mit sauberer, neuer Kleidung – und das bedeutet den Jungs hier tatsächlich zumindest für den Moment eine ganze Menge. Etwas sauberes zum Anziehen, geschweige denn eine große Auswahl an Kleidung hat das Straßenleben für die meisten nämlich nicht zu bieten. Ich sehe immer wieder, wie die meist dreckigen Anziehsachen mehr funktional benutzt werden, als dass sie als „Statussymbol“ getragen werden. Gerade deshalb sind die Jungs immer wieder froh, wenn sie etwas neues, schickes, stylisches als das Ihrige bezeichnen können.

Aber in „Weihnachten“ steckt ja bekanntlich mehr als nur die Geschenke – und das habe ich hier mehr als sonst immer mitbekommen.

Danach bekam jeder Junge eine Süßigkeit in die Hand gedrückt und durfte diese an seinen Sitznachbarn weiterschenken. Dazu sollte währenddessen jeder ein paar nette Worte zu seinen Geschenkpartner sagen und alle hörten dabei zu. Für viele war das nicht einfach – wann sagt man denn bitte einfach so vor allen anderen, warum einem sein Sitznachbar wichtig ist, gerade wenn man sonst in ganz anderem Ton miteinander auskommt… Aber genau das mal aus den Jungs raus zu kitzeln war wirklich sehr schön und hat mir gut getan, sodass ich spätestens nach dem typisch-bolivianischen Tortenfestschmaus mit viiel Sahne oben drauf auch endlich einigermaßen in Feststimmung gekommen bin 🙂

Weihnachtsfeier im Hogar Don Bosco

Nach dieser Bescherung, die ich zum Abschluss noch mit einem saftigen „Feliz Navidad“ auf der Gitarre begleitet habe, ging es dann in die ebenfalls mit blinkenden Lichterketten, festlich geschmückte Kirche des Projekts, um gemeinsam mit allen Einrichtungen zusammen den Weihnachtsgottesdienst zu feiern. Der selber hat sich vom Ablauf tatsächlich nicht viel von einer Messe wie ich sie so kenne abgehoben. Danach ging es vereint in´s Hogar Don Bosco, das Kinderheim und zugleich auch die größte Einrichtung des Projekts, um dort nochmal richtig zu feiern – während dem Genuss eines leckeren „pollo“ (irgendein Geflügelbraten) mit Reis und Salat, hörte man die hiesige Weihnachtsmusik, schaute sich auf die Leinwand projizierte Weihnachtsgrüße von ehemaligen Volontären aus dem Projekt an und nahm allesamt an der anschließenden Tombola teil, in der der ein oder andere noch ein kleines Geschenk abstauben konnte – alles in allem – ein schöner, ausgelassener und mit gutem Essen getoppter Abend, den ich so schnell nicht wieder vergessen werde.

Zwischendurch habe ich mich schon hin und wieder an zu Hause gedacht, wo ja schon fünf Stunden früher Bescherung gefeiert wurde… Um dann nicht allzu melancholisch zu werden, haben wir uns danach als Volontäre in unseren eigenen vier Wänden zurückgezogen und wunderbar heimisch schmeckenden, selbstgemachten Glühwein getrunken und die deutschen Weihnachtsschlager genossen. Das musste der Vollständigkeit halber dann doch noch sein 🙂

Silvester auch mal ganz anders…

Am 26. Dezember hatten sich spontan zwei Volontärskollegen aus Santiago del Estero (Argentinien) bei uns gemeldet, ob sie uns denn nicht spontan über Silvester hier in Santa Cruz besuchen könnten… Naja haben wir uns gedacht – schlimmer geht immer – wenn die beiden mal eben mal die 30 Stunden Busfahrt auf sich nehmen wollen, sollen sie das doch gerne. Gesagt, getan – am 30.12. früh morgens holte ich die beiden vom Busterminal ab und brachte sie ins Techo, wo sie praktischerweise für die paar Tage untergebracht werden konnten.

Natürlich hatten unsere Besucher ihren – für Argentinien absolut obligatorischen „Mate“ dabei – ein typisches, einem Tee anmutendem Kräutergesöff, was man dort so der Gewohn- und Geselligkeit halber mehrere Male am Tag in Gemeinschaft zu sich nimmt. Davon blieben wir während ihrer Zeit hier also auch nicht ganz verschont – und so bürgerte sich dieser Brauch auch bei uns Santa Cruz-Volontären ziemlich schnell ein, sodass wir uns hier mittlerweile mit unserem eigenen Equipment ausgestattet haben.

Wie viele Mate-Sessions bis zum Silvesterabend vergingen weiß ich ehrlich gesagt nicht mehr…

…aber irgendwann war es dann so weit. Bis zum Abend des 31. waren alle in ihrer Einrichtung und aßen nach der Jahresendmesse noch schmackhaft dort zu Abend – danach verabschiedeten wir uns vom Projekt, um als Volontäre mit noch einigen Bekannten Bolivianern in eine Bar mit Silvesterangebot zu gehen, um uns dort vom ereignisreichen 2019 zu verabschieden.

Das war tatsächlich ein entspannter und schöner Rutsch ins 2020, bei dem wir Hamburger essend und in Gemeinschaft mit unseren Kollegen aus Argentinien auf irgendeiner Dachterrasse in Santa Cruz das Feuerwerk genossen – – –

Man kann dabei noch erwähnen, dass die Bolivianer es damit nicht so genau nehmen – es wurde schon ´ne halbe Minute vor 12 mit dem Knallern angefangen und übrigens auch an Heiligabend wurde mitternachts schon ein riesen-Feuerwerk gestartet.

Gut sind wir angekommen im neuen Jahr! –

Am 1.1. war man so gnädig und hat uns von der „Arbeit“ freigegeben, sodass wir es ganz „tranquilo“ – gelassen – angehen ließen. Am Abend des 2.1. verabschiedeten wir uns dann von unseren zwei Besuchern, mit denen wir ein paar wirklich schöne Tage hier im Projekt und in unserem Volontärshaus verbracht haben, die dann ihren Bolivien-Reiseurlaub fortgesetzt haben.

Hier verlinke ich euch noch die Blogs von Martha und Simon, den beiden Volos aus Argentinien:

Simon: https://blogs.donboscovolunteers.de/messimatemerienda/

Martha: https://blogs.donboscovolunteers.de/tauschealpengegenanden/

Dort erfährt man eine ganze Menge mehr über das schon erwähnte wohlschmeckende Kräutergesöff und generell wie es sich als Volontär in Argentinien so lebt 🙂

Ich verabschiede mich jetzt erst mal bis zum nächsten Mal – macht´s alle gut und bis dann –

Ach ja – da war ja noch was…

Euer Gabriel

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Hallo erstmal! https://blogs.donboscovolunteers.de/gabibolivien/2019/08/12/hallo-erstmal/ https://blogs.donboscovolunteers.de/gabibolivien/2019/08/12/hallo-erstmal/#comments Mon, 12 Aug 2019 21:11:04 +0000 https://blogs.donboscovolunteers.de/gabibolivien/?p=10 das hier ist mein erster Blogeintrag. ich bin Gabriel Booms, frische 19 Jahre alt und komme aus der Nähe von München. Für das kommende Jahr verzieh‘ ich mich etwas weiter weg von der lieben Heimat, nämlich nach Santa Cruz de la Sierra in Bolivien. Dort werde ich bis August 2020 meinen Freiwilligendienst in einem Projekt […]

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Die Gruppe der Don Bosco Volunteers 2019/20 aus Bayern & Baden-Württemberg

das hier ist mein erster Blogeintrag.

ich bin Gabriel Booms, frische 19 Jahre alt und komme aus der Nähe von München.

Für das kommende Jahr verzieh‘ ich mich etwas weiter weg von der lieben Heimat, nämlich nach Santa Cruz de la Sierra in Bolivien. Dort werde ich bis August 2020 meinen Freiwilligendienst in einem Projekt der Salesianer Don Boscos verbringen.

Mit mir reisen noch Hanna, Rebekka und Philip, drei weitere junge Leute von Don Bosco Volunteers, unserer Entsendeorganisation aus Deutschland. Ich verlinke deren Blogs auch noch hier, damit ihr euch einen guten Einblick in unser gemeinsames Jahr dort verschaffen könnt.

https://blogs.donboscovolunteers.de/rebekkainbolivien/author/becky17321/

https://blogs.donboscovolunteers.de/hannainbolivien/author/hannaberger/

Wie oft und wie regelmäßig ich hier etwas posten werde, kann ich jetzt noch nicht genau sagen,- ich hab gehört wir müssen zwischendurch auch mal was arbeiten… 😉 – ich werde aber versuchen hin und wieder zu berichten, was hier so abgeht.

Was machen wir dort als Volontäre eigentlich genau?

Ganz genau weiß ich das auch noch nicht muss ich ehrlich sagen… bin auch schon sehr gespannt…

Was aber feststeht ist, dass ich in einem Haus für Straßenkinder, dem „Hogar Don Bosco“ arbeiten werde und den Kindern und Jugendlichen vor Ort bei schulischen Angelegenheiten, wie Hausaufgaben helfen werde, aber hin und wieder auch für die Freizeitgestaltung zuständig bin.

Ziel des Projekts ist es, die Straßenkinder schrittweise zurück zu ihren Familien zu führen und sie auf ein „normales“, geregeltes Leben mit Ausbildung, Beruf und Schulbildung vorzubereiten. Es geht bei diesem Projekt aber auch darum, für die Kinder und Jugendlichen da zu sein und sie auf ihrem teilweise sehr schwierigen Weg zu begleiten.

Dieser Link hier führt zu einer Website, die das ganze Projekt, wie ich finde, sehr gut beschreibt. Die Seite haben ehemalige Volontäre aus diesem Projekt gegründet – ich denke, die wissen wovon sie reden: www.bolivida.de

…noch etwas über mich

Im Moment wohne und arbeite ich (noch) in der Don Bosco Jugendherberge & Aktionszentrum in Benediktbeuern, einer Einrichtung der Salesianer Don Boscos wo ich seit September 2018 meinen Bundesfreiwilligendienst (Bufdi) absolviere und dabei auch schon viel mit Jugendlichen gearbeitet habe. Das war ein sehr gutes Jahr für mich, in dem ich bestimmt schon einige Erfahrungen gesammelt habe, worauf ich im kommenden Jahr aufbauen kann.

Zur Zeit verbringe ich meinen letzten Urlaub vor meiner Ausreise mit der Familie und so langsam steigt die Vorfreude auf das, was jetzt für mich ansteht. 🙂

Ich möchte mich auch nochmal bei allen Leuten bedanken, die etwas für meine Ausreise bzw. das Projekt gespendet haben.

Wo fliegt der Junge überhaupt hin?

Santa Cruz ist die größte Stadt in Bolivien mit ca. 1,5 Mio. Einwohnern, sagt Google. Sie liegt im bolivianischen Tiefland, auf 437m über dem Meeresspiegel, das ist etwas niedriger als München. Wenn man von dort aus weiter Richtung Westen geht (bzw. vielleicht doch besser fährt…) dann kommt man relativ schnell ins Hochgebirge der Anden (Altiplano).

Ich habe in meiner Zeit dort 25 Urlaubstage, die ich unter Anderem mit Reisen verbringen möchte. Gibt anscheinend viel zu entdecken in dem Land.

Soo und jetzt reicht es dann auch für´s Erste, denke ich.

Ich habe vor, mich relativ bald nach meiner Ankunft vor Ort zu melden, wenn ich die Lage gecheckt habe.

Bis dahin wünsche ich euch und mir ´ne gute Zeit – „Hasta luego“ – Euer Gabriel

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